Schock und Prophezeiung

Nachdem Ronus mit dem jungen Mann und Garona im Wald war, stellten sich jenem die Frage:"Wer ist der Mann?"
Die Antwort hätte ihm nicht gefallen. Und diese würde er schon bald bekommen...

Schnaufend drehte Garona ihren Kopf hin und her, versuchte zu Wittern, ob sie in Gefahr waren. Ein kurzer Blick zu Ronus und Garona war wieder völlig unbesorgt. Aber dennoch verspürte sie das Aufgewühlte in ihm. Um möglichst schnell die weitere Last durch den bewusstlosen Mann loszuwerden, verfiel Garona in einen schnellen Gallopp. Ronus lies sie machen und zeigte ihr mit sanften Hilfen den Weg. Die Bäume zogen an den dreien vorbei und der dunkelbraune Ledersattel bewegte sich mit Garonas Bewegungen hin und her bis nach einer Weile das Fell des Ponys voller Schweiß war.
"Wir sind da.", schoss es Ronus durch den Kopf.
Mit einer leichten Parade brachte er Garona zum stehen, schwang sich vorsichtig von ihrem Rücken und betrachtete das Heim des Heilers, sowie die Umgebung.
Auf einer leichten Anhöhe stand eine geräumige Holzhütte. Das Moos und Efeu nahmen die alten Bretter in anspruch und ließen das Haus einladend aussehen. Viele Blumen und Kräuter schmückten die Beete neben der Hütte und die Bäume um des Heilers Heim umrahmten das Ganze zu einem wohlbehagenden Bildnis.
Mit Garona neben sich und den jungen Mann über sich schritt Ronus eilig näher zu der Hütte.
Mit seinen Ledernen Handschuhen klopfte er gewagt an die Tür des Heilers.
"Keine Werbung!" Ertönte es von drinnen. Ein sehr alter Mann, dessen Alter unwirklich war, schaute aus einem der kleinen Hüttenfenstern. Lange graue Haare und leicht getrübte Augen untermauerten das alte Darsein des Heilers. Langsam machte dieser die Türe auf und schaute Ronus an. "Guten Tag werter Heiler! Sie müssen sich diesen jungen Mann anschauen! Solch Verletzung ist unüberlebbar! Bitte heilen sie ihn!", platzte es aus Ronus heraus. "Jaja, immer mit der Ruhe. Komm herein ich werd ihn mir anschauen.
Zusammen mit Garona gingen die Herren um die Hütte herum, wo sich ein alter, von Moos bedeckter Stall befand.
Schnell brachte der Kerkermeister Garona in den Stall und trug auf anweisung des Heilers den Verletzten zu einer Liege.
"Dann schauen wir uns ihn mal näher an." Der Heiler nahm verschiedene Tränke, Salben und Mixtouren und verarztete den jungen Mann. Während er dies tat sagte er:
"Mein Name ist Tiberius Hohavon. Eins lebte ich hochgeachtet in Ferolstein, dem heutigen Ferolsta. Aber seit dem großen Schrecken...bin ich... Nunja, hier. Sehen sie dies?", er nahm eine rötlich schimmernde Flasche und hielt sie hoch, "Dieser Trank heilt alles was es gibt und schenkt neue Lebenskraft. Ein guter Trank, aber leider der letzte den ich hab. Da diese Verletzung recht schlimm ist und da ich eh keine Kunden mehr bekomme, verwende ich diesen Trank. Nicht dass er schlecht wird."
Langsam führte er den Trank ein. Ronus schaute gebannt zu und staunte nicht schlecht, als die Verletzungen des jungen Mannes verschwanden.
"Achherrje!" rief der Heiler, "Da hab ich doch glatt vergessen meine Brille aufzusetzen!"
Schnell schob er sich die Messingbrille mit dicken Gläsern auf.
Dann, als er den jungen Mann auf der Liege anschaute weiteten sich seine Augen vor Schreck.
"Da...da...das ist der Schrecken von dem ich euch erzählt habe! (Und da sagten die noch, dass sie ihn gerecht bestrafen.) Aber der Trank wird ihn zurück bringen und es wird alles so werden wie damals!!!"

Ein eisiger Wind strich die Männer und derjenige auf der Liege öffnete die Augen. In einem strahlenden rot leuchteten diese.
Er stand auf und fixierte Ronus und den Heiler mit einem kaltem Blick.
Ronus wollte etwas sagen, aber der junge Mann hob die Hand.
Dem Heiler stand der blanke Schrecken im Gesichtund sein ganzer Körper zitterte.
"Er ist zurück, um sich an denen zu Rächen, die ihn einst beinahe besiegt haben. Durch Vergessen und vernachlässigen gelangen die Schatten zurück auf die Erde...
Auch wenn du, Tiberius, mein Feind bist und du, Ronus, ein Kerkermeister von Angmar, so habe ich euch doch zu danken. Dank euch können die Schatten zurück auf die Welt und der Schattenreiter wird sich wieder erheben." fast flüsternd sprach der junge Mann.
Wie von Geisterhand schwang die Tür der Hütte auf und der Mann nur in Fetzen gekleidet entschwand und mit ihm auch die Dunkelheit, die sich im Raum ausgebreitet hatte.
"Wer war das?" fragte Ronus mit etwas zitternder Stimme. Tiberius flüsterte noch, bevor er zusammenbrach: "Er ist das Ende alles Guten!"

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