Schatten

Der junge Hüpfer Terold jagte die Treppen des Gefängnises von Angmar hinunter mit einer wichtigen Botschaft für den Kerkermeister.
Der alte Kerkermeister stand vor einer schweren und unglaublich gut gesicherten Eisentür. "Was bringst du mir für Neuigkeiten, Terold?" Terold antwortete:" Ich bringe Nachricht von Kupferniki dem Seher. Du kennst ihn ja, er kann sagen ob es etwas bringt etwas so zu bauen wie man es vorhat." "Natürlich kenne ich ihn. Und was sagt er? Das letzte mal vor konnte er ja nichts sehen." Terold wirkte bedrückt. "Naja... Er sagt...,also,..., dass der gefangene nur so tut als würde er nicht fliehen können..., dass dieser nur darauf wartet bis seine Verletzungen geheilt sind. Dieses Gefängnis ist nicht stark genug sagt er. Er sagte sehr laut, dass das Gefängnis seinen Zweck nicht erfüllt....." "WAS?!?!?!" der Kerkermeister schrie auf. "Die von Magie durchflossenen Edelsteine sorgen dafür, dass dies nichtmal geträumt werden kann!!!" Er nahm einen komplizierten Schlüssel und schloss die Eisentür auf. "Komm! Wir werden kontrolieren ob die Steine ihre wirkung noch nicht verloren haben. Keine Magie kann benutzt werden. Jedes Magische Wesen wird geschwächt durch diese Steine! Vielleicht ist einer ja nicht richtig auf seinem Sockel. Beeilung!!!" Der Kerkermeister riss die Tür auf und eilte eine lange Treppe hinunter, direkt in die Dunkelheit. Terold wollte die Tür nicht schließen weil er Angst im Dunkeln hatte und eilte dem Meister nach.
Auf dem Weg nach ganz unten gab es zehn weitere Türen mit einer Lampe, wieder lies Terold alle auf um im sicheren schein der Lampen nach unten zu laufen.
Viele Jahre schon waren alle verschlossen gewesen und niemand wusste was dort unten war, außer den Unsterblichen des Schlosses Angmar.
Terolds Neugierde blies jegliche Angst weg. Die Neugier in ihm lies ihn nicht mal dazu, sich zu fragen warum die Türen all die Jahre verschlossen blieben und es so eine große Sicherheit gab.
Die letzte Tür war voller schwarzer Kristalle.
Der alte Kerkermeister schloss auch diese auf.
Langsam betraten sie zusammen den Raum. Das einzige Licht in dieser Finsternis war die kleine Öllampe von Terold. Terold bemerkte eine Gestalt hinter den starken Gittern im Raum. Schwache umrisse einer liegenden Person schälten sich aus der Dunkelheit hervor. Der Kerkermeister lief sofort zu der liegenden Person. "Ist er tot?" fragte Terold. "Weiß ich nicht..." flüsterte der alte Mann. Er öffnete das Gitter und trug einen hübschen, gut trainierten, jungen Mann aus 'dem Gefangnis im Gefängnis'. Er legte ihn auf eine Liege, die laut knarrte. Terolds Lampe zitterte.
Langsam ging er auf den jungen Mann zu.
"Meinst du er lebt noch? Wenn ja sollten wir ihn zu einem Arzt bringen, oder? Ich weiß nicht wer das ist und was er getan hat, aber nach etwas Magischem sieht er jetzt nicht aus. Warum haben sie den armen hier hinein gesperrt? Komm wir nehmen ihn mit nach oben. Die Edelsteine brauchen sie doch nicht. Sie funktionieren alle. Schließe die Türen nach mir, ja? Ich trage ihn nach oben."
Der Kerkermeister ging mit dem Mann auf den Armen nach oben.
Terold nahm einen der Edelsteine aus der Halterung. Er schaute sich um. Als nichts passierte lief er schnell nach oben und schloss alle Türen.

Der Kerkermeister wollte mit dem gefundenen Mann, welcher nur eine zerrissene Hose und ein durchlöchertes Hemd trug, zu einem Arzt in der nächsten Stadt reiten.

Auf dem Weg zur erstbesten Stadt vernahm er angestrengte Atemzüge.
Der junge Mann lag steif auf Garonas Rücken, dem stämmigen Pony vom Kerkermeister. Mit einem ordentlichen linksgallop preschte das Pony nach Ferolsta, einer kleinen Stadt am Rande das Ostwaldes.
Je weiter der junge Mann von Angmar wegkam, desto entspannter wurde er, und als das Pony den ersten Huf auf den Boden von Ferolsta setzte, hörte man von dem jungen Mann ein durchatmen. Aber die riesige Wunde an des jungen Mannes rechter Brust machte dem Kerkermeister Sorgen.
Mit einem Sorgfältigen Arbeitstrab suchte der alte Mann den nächstbesten Heiler, doch zuerst fand dieser niemanden und so beschloss er, nachzufragen.
Eine Obsthändlerin stand auf dem Markt vor ihrem Stand und werbte für das frische Obst.
Sofort machte sich der Kerkermeister, der übrigens Ronus hieß, zu ihr auf um nachzufragen. Der Marktplatz stand auf einem runden Steinplatz, umgeben von kleinen Häusern. Ronus hätte natürlich auch die anderen Händler fragen können, aber aus eigener Erfahrung wusste er wie sie zusprechen sind, wenn man jemandem zu einem Heiler bringen wollte. Daher ritt er schnurstracks zur Obsthändlerin und setzte mit diesen Worten an:
"Entschuldigen sie? Wissen sie zufällig wo ich einen Heiler in Ferolsta finde? So groß ist die Stadt zwar nicht, aber genau wissen tue ich es selbst nicht."
Die Frau schien erst zu überlegen und inspizierte den jungen Mann, der vor Ronus auf Garonas Rücken lag. "Tut mir leid, aber in Ferolsta gibt es keinen Heiler mehr und den Arzt kann ich nicht empfehlen. Wenn sie aber die Zeit haben", sie zeigte zum Ostwald,"dann halten sie sich Östlich und reiten zum großen See. Dort wohnt der alte Dorfheiler. Passen sie aber auf, dass sie nicht Überfallen werden."
Mit einem kurzen Dank ritt Ronus die Straßen entlang und galloppierte aus dem Osttor der Stadt heraus, hielt sich kurz Richtung Ostflügel und ließ Garona zum Wald laufen.

Er ahnte nicht, wen er da auf Garonas Rücken mitführte.

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