100 Follower Kurzgeschichte : Grüne Perle
Die Stille und die Ruhe des Meeres beruhigte meine Seele. Ich befand mich unter dem warmen Wasser. Auch wenn ich meine Hand ausstrecke, erreichte ich die Oberfläche nicht. Ich lächelte und betrachtete die sich die Sterne an dem Wasser spiegelten.
Wunderschön.
Mein Haar schwimmte im Wasser und ich war glücklich. Ich hatte alles, was meine Seele nur begehrte.
Am nächsten Abend jedoch langweilte mich diese Ruhe. Wie das Schicksal so wollte, sah ich ein kleines Boot auf dem Wasser. Ein Lächeln erschien auf meinem Mund. Langsam und in aller Ruhe schwamm ich dahin, doch es kam anders, als ich es mir erhofft habe.
Als Kind spielte ich immer gerne Ball. Ich warf ihn gegen die Wand oder spielte mit meinen Freunden. An meinen Geburtstag bekam ich einen feuerroten Ball, den ich über alles liebte. Oft spielte ich auch mit meinen Vater, der Fischer war. Wir wohnten an der Küste und es war immer ruhig. Am Abend, als mein Vater vom Fischen zurückkam, wollte ich noch einwenig mit ihn Ball spielen, doch er schien etwas gefangen zu haben. Etwas großes ...
Ich wollte ihm ins Haus folgen, doch er wies mich zurück, so musste ich drußen bleiben und konnte nichts anders machen, als mir aus zu malen, was für einen großen Fisch mein Vater gefangen hat. Als es schon lange dunkel war, saß ich auf unserer Holztreppe, die ins Haus führte. Mein Körper zitterte, doch ich musste warten. Viel später kam Mutter raus und zog mich rein. Liebevoll umarmte sie mich und wickelte meinen Körper in eine kuschelige Decke ein.
''Was hat Papa gefangen ?'', fragte ich mit großen Augen.
Mutter umarmte mich und flüsterte mir ins Ohr.
''Etwas sehr wertvolles. Die nächsten Tage lang wir Papa leider keine Zeit für dich haben, aber keien Sorge, wenn er fertig mit dem ist, was er im Moment in der Garage tut, wird er wieder mit dir Ball spielen. '', strahlte Mutter und brachte mich ins Bett.
Die nächste Woche lang, hatte Papa, wie Mutter es schon vorherprofeziert hat, keine Zeit. Doch in der Schule erzählte ich allen, dass mein Papa einen gigantischen Fisch nach Hause gebracht hat. Meine Freunde wollten es mir nicht glauben. Ihre Väter waren auch Fischer und sie haben schon viele Fische gesehen. Als ich von der Schule nach Hause kam, sah ich meinen Vater. Seine Augen glänzten und er unterhielt sich mit dem Gläser unserer kleinen Stadt. Der Gläser hatte genauso wie mein Vater Funken im Auge.
Wahrscheinlich hat er den riesigen Fisch gesehen.
Lächelnd ging ich ins Haus. Noch an selben Tag erklärte Mutter mir, dass ich die folgenden Tage die Garage nicht betreten kann. Vater habe es verboten. Ich verstand das Handeln meinen Papas nicht, doch ich freute mich auf den Fisch, jedoch war er nicht zum Essen. Eine Woche später, am Wochenende weckte mich mein Papa auf. Mit einer gigantischen Begeisterung führte er mich in die Garage. Als ich in der Tür stand, staunte ich und mein Mund formte sich zu einen O.
Sie ist wunderschön.
Als mich dieses Kind ansah, konnte ich seine Begeisterung beinah riechen.
''Jetzt lass mich hier raus ! '', schlug ich mit den Fäusten gegen das dicke Glas.
''Sicherlich nicht. '', lächelte er alte Mann, den ich am besten in Stückchen reißen wollte.
Doch ich konnte es nicht, da ich gefangen war. Dies reichte natürlich nicht aus, denn die anderen Menschen bekamen ein Wind davon. In kürze war die Garage voller Menschen, die mich wie ein wildes Tier anstarrten.
Man sieht schließlich nicht jeden Tag eine Meerjungfrau.
Die ganze Stadt kam zu uns um die Meerjungfrau zu sehen, die mein Vater gefangen hat. Meine Freunde beneideten mich und alles veränderte sich. Für eine Weile waren wir eine glückliche Familie mit einer Meerjungfrau in der Garage, doch das Blatt wendete sich.
Vater wurde Geldgeil und Mutter fing an sich mit den Frauen anzufreunden, von denen sich man besser fernhalten sollte. Noch im selben Jahr zogen wir um in eine Villa. Die Meerjungfrau bekam ein Extra-Raum im Keller. Die ganzer Wand war ein Aquarium, das schön eingerichtet war. Seitdem die Meerjungfrau unsere Familie zerstört hat, war ich nie mehr wieder in ihrer nähe, bis zu jenem Tag.
Wie jeden Tag war ich in meinen Aquarium. Ich war einfach da. Mittlerweile wartete ich einfach nur auf meinen Tod. Jeden Tag kamen Leute hierher und starrten mich an. Egal wie sehr mich das alles ankotzte, konnte ich nichts machen. So oft habe ich geweint, doch gebracht hat dies nichts. Plötzlich hat man die Tür aufgerissen und ein junger und mir fremder Mann kam rein. Ich bin davon ausgegangen, dass er hier war um mich anzustarren, doch dies war nicht der Fall. Der junge Mann blickte mit seinen hellbraunen Augen an. Seine Augen jedoch fokussierten mich und ich erkannte diese Begeisterung sofort wieder. Die kindlichen Augen, die ich in Erinnerung hatte, haben ihren vollen Glanz verloren und der Körper wuchs zu einer dünnen und jedoch kräftigen Gestalt. Sein beinah schwarzes Haar hing ihm im Gesicht und unordnlichen Kleider zeigten, dass er älter geworden ist. Als ich laute Fußstapfen hörte, hielt er die Tür zu. Man schüttelte und zerrte an der Klinge, doch diese berührte sich kein Stück.
''Lass mich in Ruhe ! '', schrie eine tiefe Stimme.
Es wunderte mich, dass er so eine erwachsene und tiefe Stimme hatte.
Egal wie fest mein Vater an der Tür rüttelte, ließ ich nicht locker. Er war doch derjenige, der es verbockt hat. Als ich ihn weghören ging, ließ ich langsam die Türklinke los und seufzte. Dann schüttelte ich den Kopf und wollte wieder raus aus dem Raum, doch eine weibliche Stimme hinderte mich daran. Erneut sah ich zu der Meerjungfrau. Ihr grünes Haar bewegte sich leicht im Wasser und ihre tiefblauen Augen musterten mich an.
''Er hat deinen Geburtstag vergessen, nicht wahr ?'', fragte sie.
Ich erstarrte.
Woher wusste sie, wann ich Geburtstag habe ?
''Dich geht das nichts an. '', zischte ich genervt.
''Alles Gute. '', gratulierte sie mir als aller erste, auch wenn es mittlerweile Abend war.
Ich war zu Tränen gerührt, doch ich zeigte keine Emotionen, denn sie war der Grund weshalb das alles passierte.
Ich zischte und kam ihr näher. Ihr Lächeln wurde lebendig und ihre dunkelgrüne Flosse fing an sich zu bewegen. Auch wenn ihr Gesichtsausdruck mich beruhigte, ließ ich es mir nicht anmerken.
''Du hast schönes Haar. '', meinte die Meerjungfrau.
''Sie sind fettig, ungewaschen und stinken. '', gab ich zurück.
''Von hier aus, kann man es nicht sehen. '', lächelte das Weib im Aquarium.
''Wie heißt du ?'', fragte ich unhöflich.
''Ich habe viele Namen. '', murmelte sie.
''Nenne mir einen. '', sagte ich auffordernd.
''Grüne Perle. ''
Ab diesem Moment an fing ich an mit grüner Perle zu reden. Jeden Abend nach der Schule kam ich in den Keller und unterhielt mich mit der Meerjungfrau. Eines Tages jedoch, als ich durch die Tür kam, erstarrte ich. Grüne Perle hielt sich am Glas fest und sah furchtbar aus. Ich rannte dahin und fragte was los sein. Ihr Körper fiel ganz langsam zu Boden.
''Das passiert mit Meerjungfrauen, wenn sie 12 Jahre lang nichts essen. '', lächelte sie mich an.
Auch wenn meine Eltern versucht haben sie zu füttern, aß sie nichts. Nun sah man die Folgen.
''Nein, du wirst nicht sterben, das lasse ich nicht zu ! '', rief ich und holte eine Schubkarre.
Vater war mit seinem Geld beschäftigt und Mutter bei ihren Freundinnen. Schnell machte ich dort etwas Wasser rein und kam damit in den Keller. Dann tastete ich das Aquarium ab, doch ich fand keine Tür oder ähnliches. So musste ich es aufschlagen. Nachdem ich den halbtoten Meerjungfrauen Körper rausfischte, legte ich sie in die Schubkarre und ging durch den Notausgang raus. Den ganzen Weg bis zum Meer musste ich laufen. Es war ein zehnminutiger Marsch. Ich beeilte mich.
''Grüne Perle, bleib bei mir. '', berührte ich sanft ihr Gesicht.
An den etwas kleineren Klippen blieb ich stehen, nahm den Körper auf die Hände und trug sie bis zum Wasser. Dort ließ ich sie ganz langsam runter. Sie verschwand in der Dunkelheit des Wassers. Als ich schon die Hoffnung aufgegeben habe sie je wieder zu sehen, tauchte sie auf. Sie sah atemberaubend aus. Alles an ihr strahlte. Zärtlich berührte sie mein Gesicht und kam mir näher. Ich schloss die Augen. Doch bevor ich es realisieren konnte, war ich unter Wasser und sie würgte mich mit ihrer Flosse. Alles was ich noch wahrnehmen konnte, war das strahlende grüne Haar, dass sich zu schwarz färbte und die tief blauen Augen, die sich rot färbten.
Der Sohn der Familie ''Oldman'' wurde tot aus dem Wasser gefischt. Auf seine entblösten Brust hat man das Wort ''Rache'' rein geritzt. Die Meerjungfrau ist seitdem verschwunden.
Ende.
Nachwort :
Passt auf, wem ihr traut. Jeder hat zwei oder mehr Gesichter. Lässt euch nicht täuschen. Eines Tages kann auch euch eine Person verletzten, von der ihr es nie erwartet habt. Liebe ist ebenfalls Gift. Wenn ihr es auf einmal schluckt, werdet ihr daran sterben.
Und egal was ihr je irgendjemanden angetan habt, Erinnerungen bleiben und vielleicht wird Rache noch ein Bestandteil eures Lebens, was ich euch nicht wünsche.
''Leben und leben lassen. ''
-Schylwia
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