Special für 1k Reads (S A D S T O R Y)
Tränen laufen mir übers Gesicht. Die Klinge liegt in meiner Hand. Rote Striche zieren mein Handgelenk. Von der Klinge tropft Blut. Ich nehme das Gefühl von Schmerz in mich auf. Es tut so gut. Ich fühle mich frei. Wieder und wieder ziehe ich die Klinge durch meine Haut. Ich fühle mich gut. Mit diesem Gefühl im Magen säubere ich die Klinge und verstaue sie in der Schublade. Keiner weiss es. Sie würden es nicht verstehen. Wenn es mir schlecht geht, sagen sie nur:"Wieso geht es dir schlecht? Du hast doch alles!" Doch manchmal braucht man was anderes. Nicht alles sondern nichts. Ich lege mich auf mein Bett. "Räum den Tisch ab, Emilia!", mein Vater... Er ist gerade nach Hause gekommen und hat sich sofort an den Tisch gesetzt und gegessen. Jetzt ist er fertig. Und natürlich darf ich hinter ihm her räumen. Klar, dass da noch meine Mutter ist, aber ich hab halt dieses Ämtchen. Achtung Ironie! Sie jammert doch auch die ganze Zeit rum. Seufzend stehe ich auf und gehe ins Esszimmer. Mein Vater hat sich aufs Sofa gepflanzt und sass am Laptop. Mal wieder... Ich mache mich also an die Arbeit. Als ich endlich fertig bin, ist es schon acht Uhr. Meine Eltern drängen mich, ins Bett zu gehen. Ich packe also meine Tasche, ziehe mich um und lege mich ins Bett. Die Lichter sind alle gelöscht. Leise beginne ich zu weinen. Ich hasse es. Und ich bin müde. Des Lebens müde. Und wieder einmal schlafe ich mit Tränen auf den Wangen ein.
***
Am nächsten Morgen werde ich von meinem scheiss Wecker geweckt. Ich strecke mich und stehe auf. Noch ist niemand wach. Ich dusche und ziehe mich an. Dann bereite ich mich innerlich auf die Schule vor. Ich höre den Wecker meiner Eltern. Ich stehe also auf und in der Küche hole ich die Müslipackung raus. Ich füllte zwei Schalen, für meine Mutter und mich. Dann setze ich mich an den Tisch und esse. Meine Mutter kommt rein und lässt wieder einmal einen Stapel Vorwürfe vom Tisch. Ich ignoriere sie wie immer. Ich lege meine Schüssel in die Spüle, putzte meine Zähne und suche meine Schuhe. Dann zieh ich sie an und schnappe mir meine Jacke. "Bye", rufe ich und gehe. Ich laufe die Strassen entlang. Es ist noch kalt und ich friere. Ich bin bald in der Schule. Sprüche wie 'Schau da, die Schlampe ist da!' und 'Iiih hast du ihre Schuhe gesehen? Und dieses Shirt! Das geht ja gar nicht!' kenne ich schon in und auswendig. Ich laufe einfach weiter. In den Gängen tuscheln sie alle. Ich öffne meinen Spind. Sie hatten alle meine Bücher rausgerissen. Ich nehme mir einfach die, die ich brauchte und gehe ins Klassenzimmer. Als ich endlich alle Schulstunden und Beleidigungen hinter mich gebracht habe, gehe ich aufs Dach. Hierher komme ich oft, wenn ich Abstand brauche. Man fühlt sich, als ob man fliegen könne. Ich schaue nach unten. Die Schüler stehen in kleinen Gruppen zusammen. Ach, was solls. Niemand will mich mehr. Ich will es doch schon lange beenden. Ich trete an den Abgrund heran. Noch einen Schritt. Dann lasse ich mich fallen und schliesse die Augen...
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