chapter eight

Poe war mit seinen Gedanken noch immer bei Kaira, als er sich mehrere Tage später auf den Weg zu General Organa machte. Noch immer konnte er sich nicht erklären, was es mit ihr auf sich hatte. Etwas herausgefunden hatte er nicht. Keiner den er gefragt hatte, wusste etwas.

Die Sonne D'Qars erhellte mittlerweile die Hügel des Stützpunktes und auch der Rest des Widerstandes war wieder auf den Beinen. Doch die unterirdischen Tunnel waren größtenteils leer. Kein Wunder, denn zu dieser Tageszeit befanden sich die Meisten beim Frühstück. Er würde es heute vermutlich nicht mehr schaffen, aber sein Hunger hielt sich in Grenzen. Erschöpft lief er durch die Basis. Müdigkeit steckte in den Knochen des Piloten. Die letzte Nacht hatte wieder einmal ihre Spuren hinterlassen. Auch wenn er nach einem nächtlichen Rundgang wieder auf sein Quartier zurückgekehrt war, so brachte er dennoch kein Auge zu.

Das Büro des Generals lag direkt neben dem Lagezentrum. Einige wenige, die ihrem Job an den vielen Konsolen und Projektoren nachgingen, grüßte er kurzerhand mit einem kurzen Nicken, ehe er im Seitenflügel verschwand. Sein Lauf wurde langsamer, als er sich der geschlossenen Türe näherte. Aus dem Büro drangen mehrere laute Stimmen. Sie klangen nicht besonders freundlich. Der Pilot runzelte neugierig die Stirn. Als genau in diesem Moment einer der Offiziere vorbeilief, hakte er kurzerhand nach. »Hey, wichtiges Treffen?« Der Offizier nickte und beugte sich ein Stückchen vor. »Der General sah nicht begeistert aus.« Damit ging er weiter und ließ Poe ratlos zurück.

Nach mehreren Minuten wurde die Tür schließlich geöffnet und ein Schwall von wichtigen Mitgliedern des Widerstandes, hohe Offiziere und Strategen, verließ den Raum. Es muss also wirklich eine Besprechung von höchster Wichtigkeit gewesen sein. Ein ihm sehr bekanntes Gesicht kam unmittelbar auf ihn zu und machte vor ihm Halt. »Admiral Ackbar«, grüßte er den Mon Calamari und streckte ihm seine Hand entgegen. »Commander Dameron, schön sie zu sehen. Ich wünschte unsere Treffen wären von längerer Dauer, doch ich werde bei der Flotte gebraucht. Ich hoffe sie bald wieder als Unterstützung an Bord zu haben.« Der Admiral hatte einen kräftigen Händedruck. »Es wäre mir eine Ehre.« »Nun denn, möge die Macht mit ihnen sein.« Damit verschwand der Admiral.

Poe huschte eilig zwischen den vielen Kreaturen hindurch, bis er vor der Tür zum Stehen kam. Sein Blick fiel in das Innere des Raums. Leia saß auf einem der Stühle neben dem zentralen Holoprojektor und massierte sich mit den Daumen die Schläfe. Sie sah nicht gut aus. Erschöpft. Verzweifelt. Er räusperte sich und machte einen Schritt auf sie zu. Sofort sah sie auf und ihre Mimik erhellte sich minimal, als sie den Piloten erkannte. Sie erhob sich und ging langsam zu ihm.

»Guten Morgen, Commander Dameron«, Leia reichte ihm die Hand. »General.« »Wir sollten keine Zeit verlieren«, fing sie an und bot Poe einen der Stühle an. Dankbar ließ er sich nieder, während sie dagegen stehen blieb. »Vermutlich haben sie mitgekriegt, dass ein Treffen stattgefunden hat und ich will ehrlich mit ihnen sein, es ist nicht sonderlich erfreulich gewesen.« Sie seufzte und verschränkte ihre Arme. Poe hörte ihr aufmerksam zu. »Ihnen ist von Mission Säbelrassel wohl bewusst, dass solche Aktionen«, dabei betonte sie dieses Wort besonders, »des Widerstands geheim bleiben müssen, zumindest bis unwiderlegbare Bewiese dafür vorhanden sind, dass die Erste Ordnung nur Schrecken und Angst verbreitet. Mir hat ihr Einsatz bei dieser Mission gezeigt, dass man sich auf sie verlassen kann und dieses Wissen hat mich veranlasst, sie für diese Operation auszusuchen.« Der General spielte am Regler des Holoprojektors und ein Bild erschien vor ihnen. Ein älterer Mann. Poes Neugierde wuchs. Erstand auf und betrachtete das Holo genauer. »Der Mann den sie hier sehen heißt Lor San Tekka. Wir wurden auf ihn aufmerksam gemacht, als wir die von ihnen erworbenen Datenträger von Senator Ro-Kiintor aufgewertet hatten. Er war uns zu Zeiten des Imperiums äußerst nützlich. Keiner den ich kenne, ist so viel durch die Galaxie gereist wie er. Und genau deshalb werden sie ihn auch aufsuchen. Ich hoffe, dass er etwas von ihm weiß.« Sie sah Poe an, der noch immer nicht ganz verstand worauf Leia hinauswollte. »General, ich verstehe nicht ganz-« Sie hob ihre Hand und brachte den Piloten so zum Schweigen. »Glauben sie noch?«, fragte Leia Poe und sah ihn ernst an. »Glauben sie noch an die Hoffnung?« »Natürlich. Es gibt immer Hoffnung.« Ein sanftes Lächeln entstand auf ihrem müden Gesicht. »Nicht alle sehen das so wie sie. Viele haben den Glauben daran bereits verloren oder verlieren ihn allmählich. Auch der Widerstand. Die Erste Ordnung wird unter Snoke immer stärker und niemand will sich eingestehen, dass sie zu viel Macht besitzen. Von der Republik werden wir keine Unterstützung bekommen. Aber wir, die noch Glauben, haben die Pflicht die verlorene Hoffnung wiederzufinden.« Das Braun in ihren Augen schien zu leuchten. Fast magisch. Fasziniert musterte er die ältere Frau vor sich. »Es waren viele Daten auf dem Computer der Hevurions Pracht. Und andere hätten es vermutlich übersehen, doch ich bin schon seit langem auf der Suche danach. Auf der Suche nach einem Teil, dessen Puzzle ich schon lange versuche zusammenzusetzen.« Sie richtete ihren Blich in den hinteren Teil des Raumes. »Wir müssen Lor San Tekka zuerst finden Poe, denn ich bin mir sicher, dass die Erste Ordnung auch nach ihm sucht.« »Weshalb? Warum sollte die Erste Ordnung ihn finden wollen?«, hakte er nach. »Ich hoffe, dass er weiß, wo sich mein Bruder aufhält, Poe. Ich hoffe, dass er weiß wo Luke Skywalker ist.«

Es herrschte Ruhe in dem kleinen Raum. Poe fuhr sich mit der Hand durch die Haare und atmete tief durch. Das war nicht das, was er erwartet hätte. Er hätte mit jedem Auftrag gerechnet, aber nie wäre er auch nur auf den Gedanken gekommen, dass sie nach Luke Skywalker suchen wollte.

»Sie müssen das nicht tun, Poe. Ich habe ihnen auch letztes Mal die Wahl gelassen und das tue ich jetzt auch. Sie können jederzeit ablehnen.« Daran dachte der Pilot nicht im Geringsten. Sicher, kam dass alles etwas überraschend, doch er würde den Widerstand nicht im Stich lassen. »Schon gut, wann soll es denn los gehen?«

»Sie werden noch heute losfliegen. Eine Freundin hat mir bereits ihre Hilfe zugesichert. Sie wird sie begleiten.« Eine Begleitung? »Sie?« Der Pilot sah Leia verwundert an. »Keine Sorge, sie kenne sie und sie ist die Beste dafür.«

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Kaira stand im Hangar und betrachtete zufrieden ihr Werk. Der X-Flügler war wieder wie neu. Rechtzeitig zum Start, wie sie es Leia versprochen hatte, als die beiden Frauen sich am vorherigen Tag unterhalten hatten. Kaira hatte Leia zugesagt und die Mission angenommen. Sie war sich noch immer nicht sicher, ob es die richtige Entscheidung war, aber sie war sich sicher, dass ihre Visionen und Träume etwas zu bedeuten hatten und das galt es nun herauszufinden. Die Vergangenheit jagte ihr immer einen Schrecken ein, wenn sie nur daran dachte. So konnte es nicht weitergehen. Wenn sie ein normales Leben führen wollte, musste sie sich ihren Ängsten stellen.

Für den Auftrag wurde ihr ebenfalls ein neueres X-Modell zugeteilt. Natürlich konnte sie ihre Finger nicht weglassen und hatte die eine oder andere Sache nochmal nachgeprüft, bevor sie ihr Gepäck an Bord gebracht hatte.

Fertig umgezogen betrat sie den Landeplatz, wo sie bereits von Poe und Leia erwartet wurde. Der Pilot staunte nicht schlecht, als er sah, wer seine Begleitung seien würde.

»Commander Dameron, Leia«, grüßte sie die Beiden und stellte sich zu ihnen. »Hallo BB-8«, richtete sie sich an den kleinen Astromech der zwischen ihr und Poe stand und freudig piepste. Der General musterte die beiden jungen Piloten vor sich. »Wir haben so gut wie keine Hinweise darauf, wo sie San Tekka momentan aufhält. Der einzige Hinweis, war Ovanis. Ein Planet am äußersten Rand der Galaxis. Am besten beginnen sie beide dort mit ihrer Suche. Ich wünsche ihnen alles Gute und möge die Macht mit ihnen sein.« Der General verabschiedete sich und verschwand im Innern der Basis um kein Aufsehen zu erregen.

»Jetzt bist du also auch noch Pilotin. Interessante Abzweigung nach Mechanikerin«, meinte Poe bevor sie beide in ihren X-Flügler stiegen. »Es gibt so Einiges was du nicht über mich weißt, Dameron«, konterte Kaira und setzte sich den Helm auf. Ein schlichtes Grinsen schlich sich auf das Gesicht des Piloten, während sich die Glashaube über ihm schloss und BB-8 in den Droidensockel gefahren wurde. »Na, dann. Auf gehts.«

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Zur Feier des Tages hier ein neues Kapitel! Jetzt geht die Story erst richtig los....

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