44. Departure
Stand up, say yeah, stand up
Stand up, say yeah, stand up
Never go downCheck it outAh, this obsession, it's gettin' invitin'
A little X-rated, a little bit excitin'stand up
(Say yeah)
(Stand up) stand up
(Stand up) stand up
(Say yeah) say yeah
(Stand up) come on, get in the grooveYou know I get so (excitable)
I really get so (excitable)
I wanna get you (excitable)
So come, let's go
Ah baby, don't say noAh, this temptation, it gets outrageous
Hah, it's such a sensation, a little bit contagious
Def Leppard - Excitable
< N I A L L >
Die Sache mit Taylor machte mir zu schaffen.
Ich hatte sie noch nie so gesehen. So hilflos und schwach, sich vor Schmerzen auf dem Boden krümmend. Jetzt lag ich neben ihr und konnte nicht einschlafen, dabei wollte ich nichts mehr als das.
Morgen standen die nächsten Prüfungen an, die ich nicht vermasseln durfte und zu wenig Schlaf war ein Garant für das Alles-in-den-Sand-setzen. Letztendlich fielen mir doch irgendwann die Augen zu und ich schlief tief und fest, bis der Wecker mich Aufstehen zwang.
Auch Taylor wurde wach, aber sie sah noch immer jämmerlich aus.
„Ich glaube, ich bleibe heute zuhause", seufzte sie und ich stimmte ihr zu.
„Besser ist das."
Zwischen Duschen, Frühstück richten und anziehen, füllte ich heißes Wasser in eine Wärmflasche und brachte diese zu Taylor. Durch Robyn wusste ich, dass Wärmflaschen wahre Wunder wirkten, und wollte Taylor die bestmögliche Versorgung zukommen lassen.
„Danke, Niall, du bist echt ein Engel", sprach sie.
„Kein Problem." Ich hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn, bevor ich mich anschickte, das Apartment zu verlassen.
In der Uni traf ich auf Harry, der ein Buch unterm Arm hatte und aussah, als würde er sich gerade in einem anderen Universum befinden.
„Erde an Harry, alles klar bei dir?", sprach ich ihn von der Seite an.
„Ähm, ja, ich bin nur gedanklich vertieft. Wie sieht es bei dir aus?"
„Ich bin nervlich ein Wrack, aber das wird schon werden.
Wir wünschten uns gegenseitig viel Glück bei den Prüfungen, ehe wir in unterschiedliche Richtungen wanderten.
Heute stand Musikgeschichte auf dem Plan, mein Angstfach. Das Stoff war so umfangreich, dass ich mittlerweile nicht mehr wusste, was ich alles schon gelernt hatte und was nicht.
Nach der Prüfung rauchte mir der Kopf. Ich hatte absolut keine Ahnung, ob ich es schaffen würde oder nicht und das machte mich jetzt schon fertig. Allerdings empfand ich den restlichen Tag nicht mehr als ganz so schlimm. Kompositionslehre fiel mir nicht so schwer wie gedacht und auch Harmonielehre verlief einigermaßen zufriedenstellend.
Bevor ich die Uni verließ, lief Harry mir erneut über den Weg.
„Das war ein Horrortag heute", schimpfte er und rollte mit den Augen.
„Frag mich mal. Mein absolutes Lieblingsfach war heute dran", grinste ich.
„Oh nein, da können wir uns die Hand geben."
Harry zupfte an seinem kobaltblauen Hemd und ich sagte: „Hoffen wir, dass das Wochenende schnell kommt."
„Ja", kam es zurück, dann blickte er mich an: „Hat Taylor was gesagt, wie sie den Samstagnachmittag fand?"
Ein kleines Lächeln umspielte meine Lippen: „Ich glaube, sie hatte Spaß. Sie hat noch am nächsten Tag von dem Spiel geschwärmt."
„Von dem Spiel?", brüskierte er sich, „was hat sie denn über mich gesagt?"
„Das du nett bist und sie sich gern mit dir unterhält."
„Mehr nicht?" Er schien enttäuscht, doch ich wollte keine falschen Hoffnungen schüren. Taylor war noch nicht so weit, sich auf einen Mann einzulassen und das machte ich Harry begreiflich.
„Sie braucht noch Zeit, also lass sie ihr. Vielleicht ändert sie ihre Meinung bald, aber sie unter Druck zu setzen, halte ich für falsch."
Mein Freund nickte und ich erkannte an seinem Blick, dass ihn dies bedrückte. Leicht schlug ich ihm auf die Schulter: „Komm, lass uns das Single-Dasein genießen."
Kurz lachte Harry auf: „Und was ist mit Miriam?"
„Wir haben gerade Pause, zumindest während meiner Prüfungsphase", erklärte ich mit einem Augenzwinkern.
Harry seufzte tief: „Du hast es gut, Niall."
„Ich weiß nicht", sprach ich, „es ist ja nicht von Dauer."
Am nächsten Tag kamen die praktischen Fächer dran, die zu meinen liebsten zählten. Piano, Gesang, Gitarre. Hochkonzentriert spielte ich die Instrumente und merkte beim Singen, dass die Praxis im Brandy's mir wirklich half.
Ich war froh, als ich alle Semesterprüfungen hinter mich gebracht hatte und sah den Ferien dennoch mit gemischten Gefühlen entgegen. Zwar wollte ich auch weiterhin im Brandy's spielen, weil ich die Kohle brauchte und weil es Spaß machte. Allerdings nahm ich mir noch eine Auszeit von zwei Wochen, um ein wenig zur Ruhe zu kommen.
Diese Ruhe bewirkte allerlei in mir.
Ich schrieb Texte, Melodien und fügte diese zu Songs zusammen. Manchmal klang es holprig, ein anderes Mal eher flüssig. So gestalteten sich auch die Farben, die ich sah, wenn ich meine eigene Musik spielte. Außer Taylor durfte niemand diese Lieder hören. Nicht nur, weil ich ihrem Urteil vertraute, sondern auch, weil sie sehr persönlich waren.
Ich arbeitete die letzten beiden Jahre meines Lebens auf.
Ein übervolles Herz, Melancholie, Traurigkeit, verlorene Liebe, all das staute sich permanent in mir auf und wartete nur darauf herausgelassen zu werden. Zum ersten Mal entdeckte ich die Musik als ein Ventil, das meine Seele erleichterte.
Taylor störte sich nie daran, wenn ich am Piano saß oder auf der Gitarre klimperte. Seit einigen Wochen überlegte ich, mir eine neue zuzulegen, da die alte meinen Ansprüchen und dem Studium nicht mehr genügte. Einen großen Teil des Trinkgeldes, das ich im Brandy's verdiente, hatte ich zur Seite gelegt und nicht sinnlos ausgegeben. Damit würde ich mir locker ein gutes gebrauchtes Instrument leisten können. Das würde ich auf jeden Fall zu Beginn des neuen Semesters in Angriff nehmen.
Bis dahin dauerte es allerdings noch und je mehr Zeit verstrich, desto stärker tat sich die Bedeutung des Songschreibens hervor. Manchmal fragte ich mich, wie man im Brandy's auf meine Lieder reagierte und als ich das bei Taylor anklingen ließ, erfolgte eine klare Antwort: „Du wirst es nicht herausfinden, wenn du es nicht probierst."
Damit hatte sie wohl recht.
Am kommenden Freitag stand der erste Auftritt in der Bar seit vier Wochen an. Obwohl ich mich sehr darauf freute, war ich andererseits unschlüssig, was meine eigenen Songs anging. Ob ich einen spielen sollte oder nicht. Es war Taylor, die mich ein weiteres Mal ermutigte: „Wenn du möchtest, suchen wir ein Lied zusammen aus. Du kannst es hier bis zum Erbrechen üben, Niall. Wenn ich irgendwann schlafen möchte, stopfe ich mir Ohrenstöpsel in die Lauschlappen."
„Du bist echt zu gut, um wahr zu sein", seufzte ich dankbar.
Die Wände des Apartmenthauses waren gut isoliert, weshalb es nie ein Problem für die Nachbarn darstellte, wenn ich musizierte. Sie hörten es zum Glück nicht. Manchmal hockte ich bis zwei Uhr nachts da, fiel dann todmüde ins Bett, wachte jedoch am nächsten Tag putzmunter auf. So, wie am Freitagvormittag.
Taylor war bereits zur Arbeit gegangen und ich kuschelte mit Janis und Freddy in meinem Bett. Phil maunzte im Flur und ich stand auf, um die Tiere zu füttern. Seit ich hier wohnte, passten sie sich meinem Rhythmus an, standen mit mir auf und gingen mit mir schlafen.
Auch das Frettchen bekam Katzenfutter und jedes Tier besaß seinen eigenen Napf. Rot für Janis, blau für Phil und grün für Freddie.
Während die Tiere fraßen, machte ich mir etwas zu Essen. Dabei verweilten meine Gedanken beim heutigen Abend. Vier Wochen lag es zurück, seit ich zum letzten Mal im Brandy's gespielt hatte und ich freute mich tierisch darauf, in einigen Stunden wieder dort zu sein.
Das Publikum war immer klasse, doch würden sie auch meine eigenen Songs tolerieren? Auch wenn ich heute nur einen vortragen wollte, saß mir die Nervosität im Nacken. Was, wenn sie das Lied nicht mochten? Ich hatte nie überlegt, wie ich mit Ablehnung umgehen sollte. Ob ich überhaupt in der Lage dazu war, damit klarzukommen und die Einstellung zu vertreten, dass Musik Geschmacksache sei.
Direkt nach dem Frühstück, das zeitlich gesehen eher ein Mittagessen war, setzte ich mich erneut an Taylors Piano, um zu üben. Dreimal hintereinander spielte ich den Song, dann drehte ich mich zur Seite und sah die Katzen sowie das Frettchen auf dem Sofa sitzen. Beinahe andächtig schauten sie mich an.
„Na, hat es euch gefallen?" Mit den Tieren zu reden, gehörte für mich zur Normalität. Phil maunzte, Janis putzte sich die Pfoten und Freddie sprang auf meinen Schoß.
„Nun gut, das bedeutet nicht unbedingt ein Nein", stellte ich schmunzelnd fest.
Da ich noch massig Zeit bis zum Abend hatte, beschloss ich eine Runde im Fitnessstudio zu trainieren. Es konnte nicht schaden, sich in Form zu halten und als Taylors Mitbewohner durfte ich das Studio kostenlos nutzen.
Ich genoss es, mich auszupowern, bis der Schweiß meinen Rücken hinabrann. Körperliche Anstrengung blies stets meinen Kopf frei und am heutigen Tag war ich mehr als dankbar dafür.
Die obligatorische Dusche nach dem Training dauerte länger als sonst und als ich fertig war und das Handtuch um meine Hüften wickelte, hörte ich Taylors Stimme: „Niall, ich bin zuhause."
Schnell öffnete ich die Badezimmertür und blickte Sekunden später in ihr Gesicht. Ihr Grinsen wurde breit und sie meinte: „Schön, dass du bereits geduscht hast. Dann kann ich mich in Ruhe für das Brandy's fertigmachen."
Mein Herz klopfte schneller vor Freude: „Du willst heute mitkommen?"
„Natürlich. Ich lasse es mir doch nicht entgehen, wenn mein bester Freund zum ersten Mal seinen eigenen Song präsentiert."
Taylor war einfach die Beste. Sie verlor nie den Glauben an mich und pushte mich stets zum richtigen Zeitpunkt. So, als würde sie spüren, dass ich ihre Unterstützung benötigte. Diese Freundschaft war ein wertvolles Geschenk. Eines, dass ich immer in Ehren halten wollte.
Gemeinsam verließen wir am späten Abend die Wohnung, um zur Subway zu laufen. Mittlerweile wurden die Nächte in New York stickiger, da die Hitze sich zwischen den Hochhäusern staute. Lediglich in den Parks ließ es sich noch gut aushalten, aber mir fehlte im Moment die Lust, allein durch das Grünzeug zu streifen. Dazu benötigte ich jemanden, mit dem ich gemeinsam schweigen konnte.
Im Brandy's angekommen, erblickte ich Miriam, die an der Theke saß und mir zuzwinkerte. Ich trat auf sie zu und sprach: „Gleich wirst du eine Premiere erleben. Ich spiele heute einen eigenen Song."
„Oh, wow, darauf bin ich sehr gespannt." Sie klang enthusiastisch und erfreut, was mir zusätzlich Mut gab.
Taylor setzte sich neben Miriam und ich lief in Richtung Garderobe. Ich war noch nervöser als vor meinem allerersten Auftritt in der Bar. Hoffentlich versaute ich es heute Abend nicht.
Ein letzter Blick in den Spiegel erfolgte, dann atmete ich tief durch und trat den Weg zum Piano an. Gus, der gerade seinen Auftritt beendete, kündigte mich an und schon klatschte das Publikum. Scheinbar hatte man mich wirklich vermisst.
Zuerst spielte ich drei Songs bekannter Bands, die zu meinen liebsten gehörten und genoss den Applaus. Erst als dieser ein wenig verstummte, machte ich eine Ansage am Mikrofon.
„Heute möchte ich zum ersten Mal einen eigenen Song vortragen. Ich bin ein bisschen nervös, aber ich denke, ich werde es hinkriegen, ohne zu stottern."
Ich bekam Applaus, ohne auch nur eine Note gespielt oder gesungen zu haben und schließlich fing ich an.
Warum ich bei diesem Song nur Grüntöne sah, erschloss sich mir nicht, aber ich nahm es hin. Eine Synästhesie tat, was sie wollte, ohne dass man Einfluss darauf hatte. Hellgrün, Dunkelgrün, Neongrün und Blassgrün wechselten sich ab und ich tauchte in die Farben ein, jedoch ohne mich von ihnen verschlingen zu lassen.
Hochkonzentriert ließ ich meine Finger über die Tasten des Pianos gleiten, setzte meine Stimme ein und versuchte alles um mich herum auszublenden. Ich befand mich in meiner eigenen Blase, die erst zerplatzte, als ich den letzten Ton gespielt hatte.
Was dann erfolgte war unbeschreiblich.
Das Publikum applaudierte mit Begeisterung und forderten eine Zugabe. Darauf war ich null vorbereitet und sprach in das Mikrofon: „Ich danke euch allen für den Zuspruch. Aber ich habe bisher nur diesen einen Song richtig geschrieben und ausgearbeitet, dass man ihn präsentieren kann. Jedoch werde ich in den nächsten Wochen weitere Lieder konzipieren, damit ich euch damit hoffentlich erfreuen kann."
Wieder bekam ich Beifall, der erst endete, als ich den nächsten Song von Led Zeppelin anstimmte. Insgesamt unterhielt ich die Leute eine Stunde und als ich mich verbeugte und die nachfolgende Kollegin ansagte, fühlte ich mich unheimlich gut.
Das Brandy's war mein zweites Zuhause und ich würde wohl bis zum Ende meines Masterstudiums hier spielen. Das gab mir Sicherheit, die wichtig war, um weiterzumachen.
Als ich zu Taylor und Miriam an die Bar kehrte, bemerkte ich, dass Harry neben Taylor auf einem Barhocker saß.
„Bist du schon lange da?", erkundigte ich mich bei meinem Freund und klopfte ihm auf die Schulter.
„Ja, bereits seit dem ersten Song, den du gespielt hast." Er grinste breit: „Deine eigene Komposition ist übrigens klasse."
„Danke." Erneut machte sich Erleichterung in mir breit. Harry war immer ehrlich zu mir. Wenn es ihm nicht gefallen würde, hätte er mir das ins Gesicht gesagt.
Jeff reichte mir eine Cola und ich bestellte mir anschließend einen alkoholfreien Cocktail. Wir redeten lange, es wurde später als gedacht und als wir die Bar verließen, teilten sich unsere Wege. Harry brachte Taylor nach Hause und ich spazierte mit Miriam zu ihrer Wohnung.
„Bist du zufrieden mit deiner Leistung heute?", wollte sie wissen.
Kurz überlegte ich: „Sagen wir es so. Für das erste Mal in einer Bar war es vermutlich nicht schlecht, aber ich muss an mir arbeiten, und zwar kontinuierlich."
Ein vielsagendes Lächeln ihrerseits erfolgte. „Du äußerst dich wie ein echter Profimusiker und das finde ich gut."
„Na ja, ich will schließlich einer werden. Also fallen halbherzige Übungen aus."
Inzwischen standen wir vor Miriams Haustür. Sie kramten den Schlüsselbund hervor und ließ mich zuerst eintreten, nachdem sie aufgeschlossen hatte. Lässig griff ich nach ihrer Hand, zog sie zu mir und gemeinsam gingen wir die Stufen nach oben.
„Möchtest du etwas trinken, Niall?", fragte sie, als wir den Wohnbereich erreichten.
„Eine Cola, aber die hole ich mir selbst. Mach es dir gemütlich und sag, was ich dir mitbringen soll."
„Nur ein Wasser, bitte."
Miriam stand am Fenster, als ich zurückkehrte. Sie trug nur noch ihre Unterwäsche, die ziemlich sexy daherkam; wie die ganze Frau. Das rote wallende Haar drapierte sich wild um ihre Schultern und ich der Geruch ihres leicht exotischen Parfums strömte in meine Nase.
Für einen Moment hielt ich inne, betrachtete die Frau, mit der ich wunderbare Nächte und auch Tage verbracht hatte. Ich würde die Zeit nicht missen wollen, aber etwas in meinem Innersten sagte mir, dass der Punkt nicht mehr fern war, an dem unsere Affäre endete.
Nicht, weil Miriam für mich an Attraktivität eingebüßt hatte und auch nicht, weil mir der Altersunterschied plötzlich zu viel wurde. Sondern aus einem anderen Grund. Das Komponieren nahm mittlerweile einen derart hohen Stellenwert bei mir ein, dass sich der Platz für andere Dinge stark schmälerte. Prioritäten setzen gehörte zu meinem Leben und im Moment gab es keine höhere als die Musik. Mein Studium zu schaffen und später als Solomusiker tätig zu sein, war mein Plan. Und zwar in einer Art und Weise, die es mir ermöglichte, meinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Ich brauchte keinen übermäßigen Luxus, aber ohne Geldsorgen durch die Welt zu gehen, erklärte ich zu meinem Ziel.
Trotz all diesen Gedanken verbrachte ich die Nacht mit Miriam, doch ich spürte, dass auch für sie die Zeit gekommen war, weiterzugehen. Ihr Leben neu zu sortieren, ohne mich jedoch als guten Freund aufzugeben. Jeden Augenblick, jede Berührung genoss ich bewusster als sonst und mit dem Wissen, dass dies vermutlich unser letzte gemeinsame Nacht war.
Am Morgen, beim Frühstück, redeten wir darüber. Dabei fühlte es sich krass an, dass unsere Gedanken sich in die gleiche Richtung bewegten.
„Sag mir, Niall, wärst du mir böse, wenn wir uns..." – „In nächster Zeit nicht mehr miteinander vergnügen", vollendete ich ihren Satz.
Miriam schaute mich an und grinste: „Du kannst Gedanken lesen, oder?"
Vorsichtig nippte ich am heißen Kaffee: „Würde ich nicht sagen. Es ist einfach, wenn man die gleichen hat." Dann schoss ich das Wichtigste hinterher: „Nein, ich bin dir nicht böse. Wir hatten eine super Zeit zusammen, aber ich denke wir müssen beide unser Leben auf die Reihe kriegen."
„Da hast du recht", stimmte sie mir zu. „Ich sehe das genauso. Aber das soll nicht heißen, dass wir den Kontakt zueinander gänzlich verlieren."
„Auf keinen Fall", meinte ich, „dafür bist du mir zu wichtig geworden."
Miriam lächelte mich an und griff nach ihrem Toast: „Gut Freunde kann man nie genug haben und es wäre schön, wenn wir ab und zu mal zusammen essen gehen würden."
Einen Moment überlegte ich, denn ich wusste, was dies bedeutete. Sie würde in der nächsten Zeit nicht ins Brandy's kommen.
„Du störst mich nicht, wenn du die Bar besuchst", sprach ich meine Gedanken aus und bemerkte ihr Nicken.
„Gut zu wissen. Aber ich werde nicht mehr so oft da sein wie bisher. Wenn ich mein Leben neugestalten möchte, brauche ich ab und zu eine andere Umgebung."
Sanft legte ich meine Hand auf ihre: „Das verstehe ich sehr gut und du sollst dich auch zu nichts verpflichtet fühlen."
Ein kleines Seufzten entwich ihren Lippen: Ich finde es toll, dass wir so ehrlich miteinander sind."
„Das waren wir doch immer", erwiderte ich ruhig.
Sie begleitete mich zur Tür und bevor ich ging, umarmten wir uns fest und herzlich.
„Danke für alles, Niall", flüsterte sie mir ins Ohr.
Ein breites Grinsen schlich sich über mein Gesicht: „Du willst dich jetzt nicht ernsthaft für den guten Sex bei mir bedanken?"
„Hm, das nur am Rande, aber...- vielleicht kommst du irgendwann von selbst darauf."
„Und wenn nicht, wirst du es mir irgendwann beim Essen verraten", wisperte ich und drückte ihr zum Abschied einen Kuss auf die Stirn.
Als die Tür hinter mirins Schloss fiel, stand ich an der Schwelle eines neuen Zeitabschnitts.
____
Einmal tief durchatmen bitte. Niall und Miriam habe ihre Affäre beendet. Ohne Stress, Tränen und böse Worte. Das hat man selten und damit schwimme ich mal wieder gegen das Klischee. Das liebe ich ja :)
Für alle, die Miriam mögen, keine Sorge, sie wird nicht einfach so ins Nichts verschwinden.
Was sagt ihr dazu, dass Niall sich nun sehr konzentriert der Musik widmet?
Denkt ihr, er wird in der Zukunft Erfolg haben?
Wir fandet ihr die Naylor Szenen? Ich habe es so geliebt, diese zu schreiben. Wie er sich so lieb um sie kümmerte. So mag ich Niall total.
Das nächste Kapitel wird aus Louis' Sicht geschrieben sein und ich hoffe, ihr freut euch drauf.
Danke an alle, die kommentieren und mich unterstützen.
LG, Ambi xxx
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