30. Stagefright
I've paid my dues
Time after time
I've done my sentence
But committed no crime
And bad mistakes
I've made a few
I've had my share of sand
Kicked in my face
But I've come throughAnd we mean to go on and on and on and onWe are the champions, my friends
And we'll keep on fighting till the end
We are the champions
We are the champions
No time for losers
'Cause we are the champions of the World
Queen - We Are The Champions
< N I A L L >
Gut gelaunt stieß ich die Tür zu unserer Wohnung auf.
Ich wollte Taylor ein „guten Morgen" zurufen, doch das Grinsen verging mir, als sie auf mich zukam.
Wie eine Furie fiel sie verbal über mich her: „Was fällt dir eigentlich ein die ganze Nacht wegzubleiben, ohne vorher Bescheid zu sagen? Wir haben versucht dich zu erreichen, aber der Herr ging ja nicht ans Telefon!"
Ihr Haar wirkte zerzaust, ihre Augen gerötet und sie sah aus, als hätte sie die Nacht durchgemacht.
Bevor ich zu Wort kam, setzte sie ihren Angriff fort: „Du bist nicht im Groove aufgetaucht, niemand wusste, wo du dich aufhältst oder ob dir vielleicht etwas passiert ist!"
„Moment mal", versuchte ich mich zu verteidigen, „ich bin zweiundzwanzig, ich brauche weder ein Kindermädchen noch jemand, der mir sagt, wann ich nach Hause zu kommen habe."
Taylor schlug mit der Faust auf den Tisch, sodass ich kurz zusammenzuckte. So sauer hatte ich sie noch nie gesehen.
„Schau mal auf dein Handy", fauchte sie ungehalten.
In der Tat hatte ich dieses bisher ignoriert. Ohne ein weiteres Wort mit ihr zu wechseln, suchte ich mein Zimmer auf und ließ mich auf dem Bett nieder. Als ich auf die WhatsApp Nachrichten und verpassten Anrufe starrte, meldete sich mein Gewissen schlagartig.
Louis, Liam, Harry und Taylor hatten mehrmals versucht mich zu erreichen. Sie spamten mich mit Nachrichten und als ich diese las, erkannte ich die Sorgen, die sie sich machten. Zwischenzeitlich hatten wir eine WhatsApp Gruppe gegründet, die einfach nur den Namen „Groove Clique" trug. Der Gruppenchat quoll vor Nachrichten über.
Scheiße.
Da war echt die Kacke am Dampfen.
Ich holte erstmal tief Luft, um mich auf das weitere Gespräch mit Taylor vorzubereiten. Langsam öffnete ich die Tür und erwartete halb, dass sie mir irgendeinen Gegenstand an den Kopf warf. Stattdessen setzte die nächste Verbalattacke ein.
„Ich hoffe, du hast alles gelesen", blökte sie mir entgegen. „Liam ist sogar zum Haus deiner Nan gelaufen, um nachzuschauen, ob du vielleicht dort bist, weil irgendwas passiert ist." Ihre Stimme wirkte keine Spur leiser oder gar versöhnlich.
„Scheiße", entfuhr es mir schuldbewusst. „Das wollte ich nicht."
„Was wolltest du nicht? Einfach mal untertauchen?"
Tief seufzte ich und fuhr mir durch das chaotische Haar: „Nein, ich wollte nicht, dass sich irgendjemand Sorgen um mich macht. Das war nämlich nicht angebracht."
„Ich könnte dich echt schlagen, Niall! Wir wohnen hier zusammen! Du hast mir immer einen eine Nachricht geschickt, ich wusste, wo du warst und auch, wenn es mal später wird. Das Brandy's ist nicht aus der Welt, aber du kamst einfach nicht nach Hause."
Ihre letzten Worte hörten sich unglaublich traurig an und ich bemerkte, wie ihre Unterlippe zitterte: „Tu das nie wieder! Nie wieder!"
„Es tut mir leid", sprach ich leise und ging auf sie zu. Taylor wehrte sich nicht, als ich sie umarmte, aber sie schnupperte plötzlich an mir.
„Du riechst nach Parfum", stellte sie sachlich fest.
„Hypnotic Poison", murmelte ich und sah automatisch Miriams wallende rote Mähne vor mir.
Die Blondine befreite sich aus meiner Umarmung, musterte mich von oben bis unten und meinte: „Dann hatte Harry also recht. Er vermutete, dass du bei einem hübschen Mädchen schwach geworden bist."
Die Dinge gleich richtig zu stellen war mein Bestreben und deshalb erklärte ich unverblümt: „Kein Mädchen, sondern eine Frau."
Die Neugier stand Taylor ins Gesicht geschrieben und verbergen tat sie diese auch nicht: „Eine Frau, also. Darf ich fragen, wie alt sie ist?"
Nur mit Mühe verkniff ich mir ein Grinsen: „Älter als du. Miriam ist zweiunddreißig."
Meiner besten Freundin klappte die Kinnlade nach unten: „Wo zur Hölle hast du sie kennengelernt?"
„Im Brandy's", erwiderte ich knapp und lief in Richtung Kühlschrank. Ich hatte Durst, nahm mir eine Cola und schaute zu Taylor: „Ich würde jetzt gerne duschen gehen. Wir können nachher weiterreden, wenn du magst."
Tatsächlich verbrachten wir den Tag später einträchtig auf dem Sofa im Wohnzimmer. Seit Semesterbeginn hatten Harry und ich das Basketballspielen in der Uni eingestellt, da war es kaum schafften, zu den Trainingseinheiten aufzukreuzen. Ich kompensierte den fehlenden Sport in der Uni durch das Fitnessstudio im Haus. Die Nutzung war quasi im Mietpreis inbegriffen. Somit hatte ich samstagsnachmittags immer Zeit, denn ich konnte mir die sportliche Betätigung selbst einteilen.
Diese Stunden nutzte ich nun, um mit der Blondine zu quatschen. Zwischendurch aßen wir Tiefkühlpizzen und fütterten die Tiere. Taylor fragte mich über Miriam aus und ich erzählte, was ich über sie wusste.
„Es tut mir echt leid, dass ich dir nicht Bescheid gesagt habe", entschuldigte ich mich nochmals. „Aber ich habe einfach nicht daran gedacht. Es war auch gar nicht geplant, dass ich über Nacht bei Miriam bleibe. Es ergab sich einfach."
„Wie das manchmal so ist." Taylor wuschelte durch mein dichtes Haar. „Wenn du das nochmal machst, lege ich dich übers Knie und versohle dir den Hintern."
„Okay, das ist unfair, denn ich würde alles dafür geben, deine zarten Hände auf meinem Hintern zu spüren", zog ich sie auf.
Prompt schlug sie mit einem Sofakissen auf mich ein und binnen Sekunden war eine Kissenschlacht im Gange. Es endete damit, dass die Katzen und das Frettchen aus dem Wohnzimmer flüchteten, wobei Janice vorher ihre Krallen in meinen rechten Oberschenkel schlug.
Ein leises „Autsch", entfuhr mir, das sogleich von Taylor kommentiert wurde.
„Das war ihre Rache, weil du sie heute Nacht allein gelassen hast."
„Weiber", sprach ich grinsend und sah zu, dass ich Land gewann, weil meine Mitbewohnerin erneut nach einem der Kissen griff.
Wie gewöhnlich fuhren wir am späten Abend mit der Subway in Richtung South Bronx. Inzwischen hatten ich eine Nachricht in die Chatgruppe geschickt, mit dem Hinweis, dass es mir gut ging. Außerdem entschuldigte ich mich dafür, mich nicht gemeldet zu haben. Alles weitere behielt ich für mich. Es reichte, wenn Taylor informiert war.
Natürlich zogen mich alle auf, was auch sonst hätte ich erwarten können?
Da ich am Freitag reichlich Trinkgeld im Brandy's eingesackt hatte, gab ich eine Runde Getränke aus.
„Du willst uns also nicht verraten, wo du deinen Freitagabend verbracht hast?", meinte Louis, nachdem er den ersten Schluck von seinem Bier getrunken hatte.
Ich grinste und schüttelte den Kopf: „Ihr müsst nicht alles wissen. Auch ich habe meine Geheimnisse."
Nach der kurzen Konversation suchte ich die Tanzfläche auf. Da war ich wenigstens sicher vor den neugierigen Fragen. Es lag mir fern, mich bei meinen Kumpels damit zu brüsten, dass ich mit einer Frau geschlafen hatte, die zehn Jahre älter war als ich.
Bei Taylor verhielt sich die Sache anders, aber sie würde schweigen. Das wusste ich.
Viel zu schnell ging das Wochenende vorüber. Der letzte Lichtblick war mein Auftritt am Sonntag im Brandy's. Taylor begleitete mich in die Bar und ich konnte mir denken, warum sie dies tat. Sie wollte Miriam kennenlernen.
Leider hatte ich nicht viel Zeit, die beiden vor meinem Auftritt miteinander bekannt zu machen. Dafür war ich zu spät dran. Erst nach meiner Darbietung auf dem Piano gesellte ich mich zu den beiden an die Bar.
Jeff reichte mir die übliche Cola mit viel Eiswürfeln und ich hörte Miriam sagen: „Also deine Mitbewohnerin ist sehr nett. Taylor und ich haben uns gut unterhalten."
„Allerdings", pflichtete die Blondine ihr bei. „Und wir haben festgestellt, dass wir den gleichen Cocktail präferieren."
„Na dann ist ja alles in Butter", sprach ich grinsend.
Tatsächlich tranken wir noch eine Runde Cocktails, wobei ich wie immer bei der antialkoholischen Variante blieb. Mein Trinkgeld hatte ich inzwischen eingesammelt und festgestellt, dass meine Geldbörse fast platzte. Langsam zahlten sich die Stunden im Brandy's wirklich aus.
„Also, ich werde jetzt gehen, weil ich morgen früh raus muss", verkündete Taylor, als sie ihr Gals geleert hatte.
„Allein?", fragte ich verblüfft.
„Ja, aber ich nehme mir ein Taxi, also kannst du ganz beruhigt sein", kam es zurück.
Da ich auch nicht ewig bleiben konnte und Miriam ebenfalls nicht, verließen wir alle drei gemeinsam die Bar.
Ich hielt das nächstbeste Taxi für Taylor an und als sie einstieg, sagte ich: „Bis später."
„Bis dann, Niall."
Miriam und ich setzten unseren Weg zu ihrem Haus fort. Währenddessen unterhielten wir uns.
„Ich mag deine Mitbewohnerin. Sie ist so offen und hat einen tollen Humor."
„Oh ja, den hat sie", meinte ich grinsend. „Wir verstehen uns super. Sie war früher meine Tutorin, bevor sie ihr Studium abschloss und hat mich fit gemacht, was die Gitarre angeht. Auch beim Piano konnte ich sie immer um Rat fragen."
„Du hast es gut getroffen." Miriam kramte ihre Schlüssel hervor und wir schauten uns an.
„Leider muss ich morgen früh raus", seufzte ich.
„Ich weiß, aber das geht mir genauso. Also mach dir keinen Kopf."
Den machte ich mir trotzdem, denn kommenden Freitag fanden unsere Auftritte im 'The Old Play Room' statt. Titus hatte ich bereits informiert und nun teilte ich Miriam mit, dass ich deshalb nicht im Brandy's spielen würde.
Ihre Reaktion haute mich um, im positiven Sinn.
„Oh mein Gott, das ist toll. Dann spielst du also zum ersten Mal in einem kleinen Theater und nicht nur in einer Pianobar. Das wird sicher eine wichtige Erfahrung für dich und hab keine Angst, du wirst das rocken, Niall."
„Das hoffe ich", erwiderte ich und sogleich meldete sich Mrs Carringtons Stimme in meinem Hinterkopf. „Wenn Sie das nächste Mal im Old Play Room spielen, dann möchte ich von Ihnen hören, woher Sie kommen, nämlich aus der South Bronx."
Ich musste das bringen, egal wie.
Ich verabschiedete mich mit einer Umarmung und einem Kuss von Miriam. Sanft strichen ihre Finger durch mein Haar und ich hörte sie wispern: „Ich wünsche dir viel Glück für Freitag, Niall. Wir sehen uns dann am Sonntag."
Ein kleines Lächeln umspielte meine Lippen, als ich ihr zuschaute, wie sie die Haustür aufschloss und schließlich im Inneren des Hauses verschwand. Erst dann setzte ich mich in Bewegung.
Mir stand eine harte Woche bevor und es war an der Zeit, sich darauf zu konzentrieren.
Täglich übte ich die Songs, die ich am Freitag vorzutragen gedachte. Zuhause saß ich oft bis Mitternacht am Piano und hatte Glück, dass Taylor sich rein gar nicht daran störte. Mit einem Glas Wein saß sie auf dem Sofa, hörte zu und beriet mich, wo ich vielleicht etwas verbessern könnte. Dafür war ich ihr mehr als dankbar. Einen Song durfte ich mit der Gitarre vortragen und auch hier gab Taylor ihr Urteil ab. Sie liebte meine Musikauswahl.
Als ich am Donnerstagabend meine letzte Generalprobe hinlegte, applaudierte die Blondine und meinte: „Morgen wirst du es ihnen zeigen, meine kleine Pop Diva. Und ich werde im Publikum sein."
Das Schöne an diesem Auftritt war die Tatsache, dass nicht nur Studenten der Juilliard Zutritt zum Old Play Room hatten, sondern jeder, der Lust auf musikalische Unterhaltung verspürte. Einerseits tobte die Vorfreude in mir, andererseits hatte ich auch Schiss vor dem großen Moment.
Vor dem Moment der Wahrheit.
~~~
Meine Nerven flatterten schon, bevor ich im Old Play Room eintraf.
Ich hatte keine Ahnung, was mich erwartete, welches Publikum anwesend war und wie die Leute auf mich und meine Musik reagierten. All das machte mich innerlich fertig.
Lampenfieber vom Feinsten erwischte mich, doch eine Zigarette für die Nerven kam nicht in Frage. Ich hatte die ganze Woche nicht geraucht, um meine Stimme geschmeidig zu halten. Schließlich sang ich zu den vier Songs, die ich heute präsentierte und da durfte nichts schiefgehen.
Hektik herrschte um mich herum und ich suchte nach einer ruhigen Ecke, um wenigstens kurz runterzukommen und meine innere Balance zu finden. Ich fragte Jacob, einen der Angestellten, der für die Soundtechnik verantwortlich war, nach der Tür zum Hinterausgang.
„Den Gang entlang, zweite Tür auf der rechten Seite. Du kannst es nicht verfehlen. Aber pass auf, da kommt eine Stufe."
Schnell eilte ich nach draußen und tat einen langen Atemzug. Die frische Luft tat gut. Sie gab mir das Gefühl, einen klaren Kopf zu kriegen und meine Gedanken zu ordnen. Zwischendurch blickte ich auf die Uhr und als die Auftritte begannen, verzog ich mich wieder nach drinnen. Es dauerte eine Weile, bis ich an die Reihe kam und in der Zwischenzeit hörte ich mir meine Mitstudenten an.
Da war Alice, unglaublich talentiert auf der Violine und mit einer tollen Stimme. Dann kam ein Typ namens Adam an die Reihe und irgendwann stand Griffin vorne. Mit stolzer Stimme verkündete er: „Mein Name ist Griffin Newman und ich komme von der Upper East Side."
Natürlich, woher auch sonst? Nur zu gut erinnerte ich mich an mein erstes Zusammentreffen mit ihm und seinem Kumpel Joe. Wegen Leute wie ihnen hatte ich gelogen und behauptet ich käme aus Riverdale. Damit sollte heute Schluss sein.
Griffin vermasselte den Text bei seinem zweiten Song in der ersten Strophe. Innerlich schlug ich die Hände über dem Kopf zusammen und hoffte, dass mir das nicht ebenfalls passierte. Trotzdem bekam er Applaus, wenn auch nicht ganz so stark wie die Studenten vor ihm.
Nun war ich an der Reihe.
Mein Herz raste wie verrückt, als man mir eine Gitarre in die Hand drückte, mit der ich auf die kleine Bühne marschierte. Kurz räusperte ich mich, fühlte die Wärme des Scheinwerferlichts, die meinen Körper in eine heiße Welle tauchte.
Sekunden verrannen und ich tat den entscheidenden Schritt ans Mikrofon.
„Mein Name ist Niall Horan und ich komme aus der South Bronx."
Lautes Gejohle kam aus einer Ecke und ich konnte mir vorstellen, wer da stand. Louis und Liam. Sie hatten ihr Versprechen gehalten und waren hier, um mich zu unterstützen. Dankbarkeit stieg in mir auf sowie das Gefühl bereit für die Welt zu sein.
Als ersten Song spielte ich With or Without You von U2. Ich liebte den Text und die Musik sowieso. Wie so oft versank ich meiner Welt aus Farben, die mich erst losließen, als ich der Gitarre die letzte Note entlockte.
Der Applaus war der Wahnsinn und meine Emotionen brodelten im positiven Sinn. Wie in Trance legte ich die Gitarre ab und schritt zum Piano, um den nächsten Song anzustimmen. Love of my Life von Queen. Ich gab alles, meine Stimme gab alles und meine Finger verschmolzen mit den Tasten des Instruments. Danach folgte Truly Madly Deeply von Savage Garden.
Den Applaus nahm ich nur am Rande wahr, denn nun kam der finale Song. If I ain't got you von Alicia Keys. Alle meine Songs passten zu meiner derzeitigen Stimmung und vielleicht gelang es mir deshalb diese authentisch vorzutragen.
Jedenfalls bestätigte mir das Mrs Carrington, als wir später zusammenstanden, um unseren Erfolg zu feiern.
„Niall, ich bin unglaublich stolz auf Sie", sprach sie. „Es war doch gar nicht so schlimm, die Wahrheit zu sagen. Die Zuhörer haben sich jedenfalls nicht daran gestört."
„Ihr Wort in Gottes Ohr", meinte ich und wurde in der nächsten Sekunde von Eleanor umarmt.
„Du warst großartig, ich habe geheult, Niall."
Ein schöneres Kompliment konnte sie mir nicht machen. Aber es war nicht nur Eleanor, die mich wissen ließ, dass ich mich mit meinen Songs nicht verzockt hatte. Taylor sprach mir ein großes Lob aus und von ihr besaß dieses ein immenses Gewicht. Auch Kendall umarmte mich stürmisch: „Deine Stimme ist der Hammer, Niall."
Während Louis und Liam mich aufzogen, dass sie endlich Autogramme wollten, stellte Harry mich einigen seiner Schauspielkollegen vor.
„Die waren begeistert von dir, Niall", meinte er später, als wir unter uns waren.
„Ja, Kleiner, du hast dich echt tapfer geschlagen. Beim nächsten Mal bringe ich Nan und deine Mum mit", ließ Liam verlauten.
„Und Lottie", warf Louis ein. „Die löchert mich ständig, ob sie nicht mal in die Bar mitkönnte, aber das kann sie sich abschminken."
„Für ein paar Jahre zumindest", sprach ich grinsend. „Vorher schleifen wir sie aber ins Groove."
„Bist du irre?" Mein bester Freund schaute mich an, als sei ich von allen guten Geistern verlassen.
„Nein, nur realistisch. Wenn ich ihr den Ausweis nicht besorge, tut es ein anderer. Also kann ich es gleich machen, wenn es an der Zeit ist."
Louis gab sich geschlagen: „Das ist wohl wahr."
Nach einem grandiosen Wochenende, das ich im Brandy's mit meinem Auftritt und einem ausführlichen Gespräch mit Miriam beendete, erfolgte am Montag die Ernüchterung in der Juilliard. Einige meiner Mitstudenten tuschelten, als sie mich sahen, unter anderem Joe und Griffin.
„Ich wusste gar nicht, dass Riverdale in der South Bronx liegt", sprach Joe mich an.
„Das habe ich auch nie behauptet", meinte ich lässig.
„Du hast uns angelogen!", keifte Griffin.
Langsam verlor ich die Geduld: „Vielleicht hatte ich einen Grund dafür."
„Ach ja, und welchen?"
„Denkt mal scharf darüber nach."
Mit diesen Worten drehte ich mich um und ging davon. Harry kam mir entgegen und als er mein Gesicht sah, stellte er mir direkt eine Frage: „Gab es Ärger?"
„Die beiden Idioten Joe und Griffin echauffieren sich darüber, dass ich nicht die Wahrheit sagte."
„Natürlich, wer auch sonst? Lass die links liegen, Niall. Ich kenne jede Menge Leute hier, die voll den Respekt vor dir haben. Du musst dich nicht nach Crabbe und Goyle richten."
Lauthals lachte ich los: „Die Spitznamen passen super, aber wer ist Malfoy?"
„Ich würde sagen Malfoy ist weiblich und heißt Vivian. Sie hat sich fürchterlich über dich aufgeregt."
„Ja", stimmte Kendall mit ein. „Sie meinte, sie schämt sich, weil sie dich angegraben hat. Wenn sie gewusst hätte, aus welcher Gegend du kommst, hätte sie das nie versucht. So ungefähr drückte sie sich aus."
Darüber konnte ich nur den Kopf schütteln. „Ist nicht schade drum. So jemand kann mir gestohlen bleiben."
Wehmütig dachte ich an Robyn. Sie akzeptierte alles an mir. Woher ich kam, dass ich kaum Geld besaß, dass unsere Wohnung manchmal kalt war und ich mir keine teuren Designerklamotten leisten konnte. Sie sah mich so, wie ich wirklich war.
Und ich auch sah mich am heutigen so, wie ich wirklich war: Bereit, der Welt meine Musik zu präsentieren.
______
Hello, ein neues Kapitel aus Nialls Sicht.
Taylor hat ihm ordentlich die Leviten gelesen. Zu recht oder nicht?
Mochtet ihr Nialls Auftritt?
Hat es euch gefallen, wie ihn seine Freunde unterstützen?
Und wie steht ihr zu Joes, Griffins und Vivians Verhalten?
Wie gefällt es euch, dass sich Taylor und Miriam gut verstehen?
Denkt ihr Niall und Miriam landen wieder zusammen im Bett?
Danke an alle, die die Fragen beantworten und immer Kommis und Votes hinterlassen.
LG, Ambi xxx
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