29. Touch
We've been here too long
Tryin' to get along
Pretendin' that you're oh so shy
I'm a natural ma'am
Doin' all I can
My temperature is runnin' highCry at night
No one in sight
An' we got so much to share
Talking's fine
If you got the time
But I ain't got the time to spare
YeahDo you wanna touch (Yeah)
Do you wanna touch (Yeah)
Do you wanna touch me there, where
Do you wanna touch (Yeah)
Do you wanna touch (Yeah)
Do you wanna touch me there, where
There, yeahYeah, oh yeah, oh yeah
Joan Jett & The Blackhearts - Do You Wanna Touch
< N I A L L >
Im Groove erzählte ich niemandem von meiner neuen Bekanntschaft.
Viel zu surreal kam es mir vor, dass Miriam mich ansprach, sich mit mir unterhielt und ihr erneutes Erscheinen am Sonntag im Brandy's ankündigte. Ich war geflasht von dieser Frau und wusste nicht einmal genau warum.
Wie jedes Wochenende tanzte ich mir die Seele aus dem Leib und schleppte Taylor am Samstag mit in den Club. Sie freute sich, meine Freunde zu sehen und gehörte eigentlich schon mit zur Clique. Louis gab eine Runde Getränke aus, wobei ich immer noch beim antialkoholischen Bier blieb. Jeder akzeptierte das und man versuchte auch nicht, mich zum Alkohol zu überreden.
„Wie war eigentlich es gestern im Brandy*s?", wollte Harry plötzlich wissen.
„Super", erwiderte ich. „Freitags ist die Bar besser besucht als sonntags. Deshalb fiel das Trinkgeld recht üppig aus."
„Wenn du Karriere machst, wollen wir Konzerthaben umsonst haben", sprach Louis grinsend.
„Das ist wohl das Mindeste", pflichtete Liam ihm bei.
„Ja, Karten für die erste Reihe wären toll", ließ Kendall sich vernehmen, aber den Vogel schoss Eleanor mit ihrer Bemerkung ab: „Gott sei Dank habe ich bereits ein Autogramm von Niall. Auch wenn es nur auf einer Serviette ist."
Taylor schmunzelte vor sich hin: „Ich bin mir sicher, es wird eines Tages sehr wertvoll sein."
Ich ließ die Truppe mit ihren Spinnereien gewähren. Für mich hieß das nächste Ziel, den Bachelorabschluss zu schaffen und dann den Master. In vier Jahren würde ich das Studium beenden, aber bis dahin war es noch ein langer Weg.
Der Rest des Wochenendes verflog praktisch wie von selbst. Sonntagabend spielte ich wieder im Brandy's und Miriam war anwesend. Nach meinem Auftritt gesellte ich mich zu ihr an die Bar und wie schon beim letzten Mal begannen wir ein Gespräch.
„Wie war dein Wochenende?", wollte sie wissen.
„Wie immer zu kurz", entfuhr es mir grinsend. „Ich war in meinem Stammclub und kann heute leider nicht ewig bleiben, da ich morgen früh raus muss. Aber wenn du nichts dagegen hast, bringe ich dich nachher wieder nach Hause."
Ihre Antwort war die reine Provokation: „Und wenn ich etwas dagegen hätte?"
Lässig beugte ich mich zu ihr und wisperte: „Dann würde ich es trotzdem tun."
Eine halbe Stunde später standen wir vor dem Haus, in dem sie wohnte. Ich wartete, bis sie ihren Schlüsselbund herauskramte und das Tor aufschloss.
„Gute Nacht, Miriam."
Abrupt drehte sie sich zu mir, umarmte mich spontan und flüsterte: „Gute Nacht, Niall. Bis Freitag."
Ich schaute ihr nach, bis sie im Haus verschwand und versuchte ihre spontane Umarmung einzuordnen. Sie hatte sich zart angefühlt und dennoch kokett. Und sie löste etwas in mir aus. Das Gefühl, jemandem nahe sein zu wollen. Dies vermisste ich mehr als ich es mir selbst eingestand. Es wurde Zeit, etwas daran zu ändern.
~~~
Schneller als gedacht, hatte mich der Alltag wieder. Das fünfte Semester begann und ehe ich mich versah, waren die ersten fünf Tage vorüber. Zwischen Vorlesungen, praktischen Übungen an Piano und Gitarre, sowie Gesangsstunden, begannen die Proben für unsere Auftritte im 'The Old Play Room'. Einerseits fieberte ich diesem entgegen, andererseits kämpfte ich mit meinem Outing als jemand, der in der South Bronx aufwuchs.
Komisch, dass ich gerade an Miriam denken musste, die diese Tatsache überraschend gut wegsteckte, als ich mit der Wahrheit herausrückte. Aber würden meine Mitstudenten das auch tun? Noch hatte ich ein paar Tage Galgenfrist, doch Mrs Carringtons Ansage rief ich mir täglich ins Gedächtnis. Allerdings dachte ich nicht minder oft an Robyns Aussage. Sie hatte recht. Es sollte egal sein, woher man kam, wichtig war nur, wohin man ging. Und ich war mehr denn je entschlossen, meinen Weg zu gehen.
Am Freitagabend kehrte Taylor erst nach Hause, als ich mich für das Brandy's stylte. Obwohl sie müde und abgekämpft wirkte, zeigte sich ein kleines Lächeln auf ihren Lippen, als sie durch die geöffnete Badezimmertür schielte.
„Alles klar?", wollte ich wissen, worauf sie antwortete: „Ja, wir sind fast mit den Aufnahmen durch. Nächste Woche wird das Album fertig."
„Gott sei Dank, dann kannst du hoffentlich mal ein kleines bisschen verschnaufen", lautete meine Aussage.
„Hoffen wir es. Im Moment möchte ich nur was essen, dann eine Dusche nehmen und anschließend ins Bett."
Grinsend erwiderte ich: „Da hast du Glück, ich habe den Kühlschrank aufgefüllt und störe dich weder bei der Dusche, noch in deinem Bett."
Sogleich sprang Taylor darauf an: „Nicht? Das ist aber schade. Ich fand unsere gemeinsame Dusche damals sehr aufregend."
Wir schauten uns an und prusteten beide gleichzeitig los.
„Du meinst, weil nichts passiert ist?", sprach ich glucksend.
„Eher, weil du so immun gegen meinen weiblichen Charme warst", zog sie mich auf.
„Und das fandest du aufregend?" Ich knöpfte mein Hemd zu und ließ wie üblich die oberen beiden Knöpfe offen. „Weißt du, was wir unbedingt mal machen müssen?"
„Nein, was?" Taylor löste den Zopf aus ihren Haaren auf und die weiche blonde Mähne fiel locker auf ihre Schultern.
Ich drehte mich zu ihr: „Wir haben noch nie zusammen in einem Bett geschlafen. Beste Freunde tun sowas zumindest einmal im Leben."
Nachdenklich blickte die Blondine mich an: „Das ist wahr, aber sicher kriegen war das hin, wenn auch nicht heute Nacht."
Langsam zwängte ich mich an ihr vorbei und als ich hinter ihr stand, gab ich ihr einen Klapps auf den Po: „Wer sagt, dass ich nachher nicht zum Kuscheln in dein Bett komme?"
„Wer sagt, dass ich mit dir kuscheln will?", konterte sie. „Vielleicht möchte ich auch nur, dass du mir ein Schlaflied singst. Und außerdem, wer hat dir erlaubt, meinen Hintern einfach so anzufassen?"
„Derjenige, der für dich einkaufen war", sprach ich grinsend.
„Okay, für heute hast du gewonnen und jetzt ab mit dir ins Brandy*s. Sonst kommst du noch zu spät."
In der Tat musste ich mich ein wenig beeilen, aber ich schaffte es rechtzeitig aufzukreuzen, ohne dass Titus nervös wurde. Ein wenig außer Atem betrat ich die Bar und ließ meinen Blick umherschweifen. Binnen Sekunden sah ich sie.
Miriam.
Sie saß an der Theke, einen Cocktail in der rechten Hand. Unsere Blicke trafen sich und automatisch begannen wir beide zu grinsen. Schnell schritt ich auf sie zu und sprach: „Ich muss gleich in die Garderobe, bin spät dran. Aber nachher können wir gerne was zusammen trinken und reden."
„Darauf kannst du wetten. Aber jetzt bin ich gespannt auf deinen Auftritt", meinte sie.
Ich freute mich wirklich, dass sie gekommen war und vor allem, dass sie meinen Auftritt scheinbar mit Spannung verfolgte. Dies gab mir enormen Auftrieb und ich gab mein Bestes.
Nach einer Stunde Spielzeit vernahm ich großen Applaus und kündigte meinen nächsten Kollegen an, bevor ich mich zur Bar begab. Eine Cola stand bereits für mich bereit und ich stieß mit Miriam an, bevor wir unsere Unterhaltung starteten.
Sie erkundigte sich, wo ich das Pianospielen gelernt hätte und bereitwillig erzählte ich von Nans bester Freundin Agnes.
„Ich war kein Knirps, kaum vier Jahre alt, da nahm Anges mich auf ihren Schoß und legte meine kleinen Finger auf die Tasten des Pianos. Seit diesem Tag faszinierte mich die Tatsache, dass man dem Ding damit Töne entlocken konnte. Es hat mich nie wieder losgelassen."
„Und das ist auch gut so", sprach Miriam und überreichte mir einen der alkoholfreien Cocktails, die Jeff für uns gemixt hatte. Wir stießen an und grinsend stellte sie noch eine Frage: „Hast du sonst noch irgendwelche Talente, Niall?"
Ein Schmunzeln umspielte meine Lippen: „Ich würde es nicht unbedingt als Talent bezeichnen, aber ich sehe Farben, wenn ich Piano und Gitarre spiele."
„Oh, Synästhesie, wie außergewöhnlich. Du scheinst ein sehr interessanter Mensch zu sein. Ich würde gerne mehr über dich erfahren."
Mein Blick glitt zu ihr, wanderte von ihrem Gesicht über ihren Körper. Miriam trug heute ein dunkelgrünes Kleid, das super zu ihren Haaren passte und jede ihrer Kurven betonte.
Meine Antwort war ehrlich: „Ich würde auch gerne mehr über dich erfahren."
Sanft legte sie ihre Hand auf meinen Arm, eine kleine Geste, die mich jedoch ins Schwitzen brachte.
„Warum kommst du nachher nicht mit zu mir?"
„Das könnte ich wohl machen", sprach ich aus einem Bauchgefühl heraus. Vielleicht sollte ich öfter darauf hören, denn der Bauch betrog einen nie.
Nach zwei weiteren alkoholfreien Cocktails verließen wir das Brandy's, um gemütlich zu Miriams Haus zu laufen. Man spürte deutlich, dass der Herbst im Anmarsch war. Die Tage waren noch warm, aber die Abende und Nächte kühl. Miriam fröstelte leicht, worauf ich einen Arm um sie legte.
„Ganz der Gentleman", gluckste sie.
„Immer, so bin ich erzogen worden."
Am Tor zog sie ihren Schlüsselbund aus der Tasche und dieses Mal folgte ich ihr. Ihre Wohnung war groß und sehr geschmackvoll eingerichtet. Eine offene ganz in weiß gehaltene Küche, ein hell eingerichteter Wohn- und Essbereich. Über dem beigen Sofa hing ein großes Bild moderner Kunst.
„Was möchtest du trinken?", fragte Miriam.
„Hast du Cola da?"
„Klar."
Während sie sich am Kühlschrank zu schaffen machte, schaute ich aus den großen Fenstern und dachte nach. Mein Leben nahm wirklich merkwürdige Wendungen. Vor einem Jahr lebte ich noch in der South Bronx, trauerte weil Robyn weg war und entdeckte den Alkohol für mich. Nun wohnte ich mit einer Frau zusammen, die meine beste Freundin war, in einer Gegend, deren Mieten ich niemals würde bezahlen können und als I-Tüpfelchen machte ich die Bekanntschaft von Miriam, die ungefähr sechs Jahre älter war als ich. Zumindest schätzte ich sie auf achtundzwanzig.
„Hier, deine Cola."
Sie stand direkt neben mir und ich nahm den Duft ihres Parfums wahr. Es roch faszinierend, verführerisch und sinnlich. Wie eine verbotene Frucht, ein Cocktail aus Weiblichkeit und Kühnheit. Dieser Sinnesrausch benebelte mich gewaltig.
„Wie heißt dein Parfum?", wollte ich wissen, bevor ich an der Cola nippte.
„Hypnotic Poison, warum? Gefällt es dir?"
„Sehr sogar. Ich finde, es passt perfekt zu dir."
„Danke." Miriam nahm mich prompt durch ihr Lächeln gefangen. „Ich mag dein Aftershave auch", seufzte sie. „Es wird dir gerecht. So lässig und ein bisschen elegant."
Leise lachte ich: „Elegant? Ich bin doch nicht elegant."
„Oh doch. Schwarze Hose, schwarzes Hemd mit Streifen und schwarze Boots. Das sieht toll aus."
„Vielleicht war es doch kein Fehler das Aftershave zu wechseln", sinnierte ich. „Früher hatte ich Armani Mania, aber nun bin ich zu Hugo Boss The Scent gewechselt."
„Ein Wechsel tut manchmal gut", sprach die Rothaarige. „Darf ich dich was fragen, Niall?"
„Natürlich, tu dir keinen Zwang an."
Ich beobachtete, wie sie die Pumps von ihren Füßen streifte und plötzlich war sie kleiner als ich. Zwar nicht viel, aber immerhin ungefähr zwei Inches.
„Trinkst du eigentlich nie Alkohol?"
Es wurde Zeit für die Realität: „Seit Ende November letzten Jahres nicht mehr. Und das hat auch einen Grund."
Die Wahrheit auszusprechen, schmerzte noch immer, aber nicht mehr so stark wie vor einem Jahr. Ich spürte, dass die Zeit meine Wunden langsam heilte, doch komplett verschwinden würden sie nie. Narben blieben zurück, auf meiner Seele und in meinem Herzen.
Miriam hörte zu, unterbrach mich nicht, doch als ich meine Erzählung beendete, da sprach sie leise: „Das muss schrecklich für dich gewesen sein. Was für eine furchtbare Geschichte für zwei Menschen, die noch so jung sind und sich lieben. Du vermisst sie sicher noch immer."
Ein tiefes Seufzen entwich meiner Kehle: „Ich würde lügen, wenn ich dies verneine, aber ich weiß auch, dass sie nicht mehr zurückbekomme. Deswegen ist es besser nach vorne zu schauen."
„Das ist wohl wahr und seit meiner Scheidung tue ich nichts anderes. Nach vorne schauen, denn es kann nur besser werden." Im gedämpften Licht bemerkte ich das Glitzern in ihren blauen Augen, da sprach sie bereits weiter: „Ich kann nur sagen, ich bin froh, dass es vorbei ist. Und im Moment bin ich nicht bereit für eine feste Beziehung, aber ich vermisse die Nähe eines Menschen."
Komischerweise ging es mir genauso. Ich konnte mich hundert Prozent in sie hineinversetzen. „So geht es mir auch. Eine feste Beziehung ist so weit weg, aber mir fehlt es einer Person nahe sein zu können."
Noch immer standen wir nebeneinander, vor dem großen Fenster, das zur Straße hinausging. Miriam trat ganz nahe an mich heran und einen Herzschlag passierte es. Unsere Lippen trafen aufeinander.
Der Kuss fühlte sich zuerst sanft an, ging aber schnell ins Leidenschaftliche über. Diese Frau konsumierte mich mit Haut und Haaren. Ich wollte sie nicht loslassen, mich in dieser Nacht verlieren und erst am nächsten Morgen wiederfinden.
Wie selbstverständlich schmiegte sich ihr Körper an meinen, etwas, was mich innerlich taumeln und verrückt werden ließ. Ich dachte nicht darüber nach, ob das hier richtig oder falsch war, denn es fühlte sich verdammt gut an.
Miriam tastete nach meiner rechten Hand und als ich begriff, was sie vorhatte, da folgte ich durch die Wohnung, bis wir das Schlafzimmer erreichten. Das große King Size Bett lud uns förmlich ein, es zu benutzen und dieses Mal war ich es, der den nächsten Schritt machte. Vorsichtig öffnete ich den Reißverschluss ihres grünen Kleides und berührte mit meinen Lippen die Stelle hinter ihrem linken Ohr.
Miriam reagierte sofort. Ein sanftes Stöhnen kam aus ihrem Mund und sie flüsterte: „Hast du was dabei?"
„Klar, mach dir keine Sorgen."
Seit meinem fünfzehnten Lebensjahr befanden sich immer zwei Kondome in meinem Portemonnaie und ich war froh, diese Angewohnheit nie abgelegt zu haben.
Ich genoss es, wie sie mein Hemd aufknöpfte und sich anschließend meine Hose vornahm. Aufregung ergriff von mir Besitz, als sie mich in Richtung Bett bugsierte und Sekunden später lag ich nur noch mit meiner Boxershorts auf dem Rücken.
Miriam verlor keine Zeit. Sie zog mir die Shorts aus und als sie sich über mich beugte, löste ich den Verschluss an ihrem dunkelgrünen BH. Ihre Unterwäsche war ganz auf die Farbe ihres Kleides abgestimmt, was verriet, dass eine kleine Perfektionistin in ihr steckte.
Ich hatte nichts gegen Perfektionismus, denn diesen lebte ich oftmals selbst.
Genüsslich verhakte ich die Finger in Miriams Slips und sie hob prompt den Po an, um das Ausziehen zu erleichtern.
„Wo ist dein Kondom?" Ihre Stimme klang ein wenig atemlos.
„In der Hosentasche meiner Jeans", sprach ich und merkte wie heiß mir plötzlich wurde.
Ich hatte mit vielem gerechnet, aber nicht, dass ich heute Nacht mit einer heißen Frau schlafen würde. Manchmal spielte das Leben nach seinen eigenen Regeln und bestimmte Dinge ließen sich nicht beeinflussen. Vielleicht war das auch gut so.
Schnell kletterte Miriam aus dem Bett, wühlte in der Gesäßtasche meiner schwarzen Jeans und als sie endlich das Kondom herausfummelte, atmete ich erleichtert auf. Sie war kein kleines Mädchen und sie nahm sich, was sie brauchte.
Vorsichtig rollte sie mir das Kondom über, worauf mir ein Keuchen entwich. Diese Frau machte mich mega scharf und im Moment genoss ich es, wie sie die Kontrolle übernahm.
Miriam bewegte sich lasziv und ihre Sinnlichkeit haute mich fast um. Ich hatte Mühe, mich zurückzuhalten, denn bei jeder ihrer Bewegungen kam ich näher an die Klippe heran.
Mit einer Frau ihres Kalibers Sex zu haben, war definitiv eine neue Erfahrung für mich. Eine, die ich nicht missen wollte.
Beinahe gleichzeitig erreichten wir den Höhepunkt und Miriams erregte Atmung brannte sich in meine Ohren. Es hatte ihr gefallen, mich zu verführen, doch beim nächsten Mal sollte es umgekehrt sein.
Vorsichtig erhob sie sich und rollte sich neben mich. Ohne darüber nachzudenken, nahm ich sie in den Arm, bemerkte ihr seliges Lächeln und küsste sie auf die Nasenspitze: „Alles gut?"
„Definitiv und bei dir?"
„Ich kann mich nicht beklagen", meinte ich grinsend.
Sanft strichen ihre Finger durch mein Haar. Ich mochte die Art, wie sie mich berührte, nicht aufdringlich, sondern eher liebevoll aber dennoch gezielt. Wir schauten uns in die Augen und plötzlich sprach sie: „Danke."
„Wofür?" Komplett verwirrt ließ ich meinen Blick über ihr Gesicht gleiten.
„Für den Orgasmus."
„Das hast du jetzt nicht wirklich gesagt?", entfuhr es mir verblüfft.
„Doch. Es ist schon eine ganze Weile her, seit ich den letzten hatte. Und... naja, ich dachte nicht, dass es so einfach wieder klappt."
Im ersten Moment fehlten mir die Worte, dann sprach ich aus, was ich dachte: „Du meinst, weil ich jünger bin als du?"
Ihr Lächeln wirkte beruhigend: „Nein, das hat damit nichts zu tun. Aber...mir wäre es lieber, wir könnten ein anders Mal darüber reden."
Es lag mir fern, ihren Wunsch nicht zu akzeptieren und deshalb versicherte ich ihr, dass es kein Problem sei. Auch wenn mich die Neugier packte. Was war da wohl passiert?
Miriam kuschelte sich in meinen Arm, legte den Kopf auf meine Brust und ich blickte entspannt auf ihr rotes, wallendes Haar. Am liebsten wollte ich ewig so liegen bleiben, denn es war scheißegal, ob ich erst am nächsten Tag nach Hause kam.
Irgendwann dämmerten wir weg. Ich musste total tiefenentspannt geschlafen haben, denn als ich am nächsten Morgen durch die Sonnenstrahlen geweckt wurde, die sich zwischen die Gardinen mogelten, hörte ich Miriam außerhalb des Schlafzimmers rumoren.
Etwas ungeschickt angelte ich nach meiner Boxershorts, zog sie schnell über und lief barfuß in den Wohnbereich. Dort stand Miriam in der Küche und bereitete Frühstück zu.
„Guten Morgen", begrüßte ich sie und wurde sogleich mit einem breiten Lächeln empfangen.
„Guten Morgen, Niall, hast du gut geschlafen?"
„Wie ein Toter", gab ich zu.
„Gut, dann können wir jetzt frühstücken."
Sie trug einen seidenen beigen Kimono, der den Ansatz ihres Busens freigab, wenn sie sich über den Tisch beugte. Schmunzelnd nahm ich den hübschen Anblick zur Kenntnis und bediente mich am Kaffee.
„Ich will ja nicht neugierig klingen", vernahm ich Miriams Stimme, „aber eine Frage hätte ich noch."
Sie tauchte einen Löffel in ihr Joghurt und amüsiert fragte ich: „Was willst du denn wissen?"
„Ich möchte gerne wissen, wie alt du bist."
Entspannt lehnte ich mich im Stuhl zurück: „Älter als der Durchschnittsstudent des fünften Semesters. Ich werde nächste Woche zweiundzwanzig."
„Zweiundzwanzig", wiederholte sie und leckte sich über die Lippen.
Kurz räusperte ich mich: „Also ich weiß, dass man eine Frau eigentlich nicht nach ihrem Alter fragt, aber gleiches Recht für alle, oder?"
„Absolut." Mit einer raschen Handbewegung raffte Miriam ihr lockiges Haar zurück: „Ich bin zweiunddreißig."
Mir blieb glatt die Luft weg. „Zweiunddreißig?", fragte ich ungläubig. „Ich habe dich auf achtundzwanzig geschätzt."
Ihr leises Lachen erklang in meinen Ohren. „Bist du jetzt enttäuscht, weil du mit einer alten Schachtel ins Bett gestiegen bist?", zog sie mich auf.
Meine Lippen verzogen sich zu einem Grinsen: „Du bist keine alte Schachtel, Miriam und...ich fand es sehr schön zwischen uns."
Ihre Gesichtszüge entspannten sich: „Das fand ich auch. Es war eine tolle Nacht."
Zu diesem Zeitpunkt hatten wir beide noch keine Ahnung, ob und wie oft sich diese Nächte wiederholen würden.
Miriam trat wie ein Wirbelwind in mein Leben. Für mich fühlte es sich an, wie der Beginn einer neuen Zeitrechnung. Ein anderer Pfad, der sich in meinem Leben auftat.
_____
Oh yes, ihr hasst mich jetzt, das weiß ich. Evil grins.
Ich habe es getan, ich habe Niall mit einer anderen Frau Sex haben lassen. Aber mal ehrlich, er ist 22, er kann nicht wie ein Mönch leben. Das wäre für Niall unrealistisch.
Ich gebs zu, ich liebe Miriam und Niall zusammen.
Sie ist also 10 Jahre älter als er. Findet ihr das schlimm?
Und ja, den Naylor Moment in diesem Kapitel liebe ich auch. :)
Ob Miriam wohl auch Geheimnisse hat, was ihre Vergangenheit betrifft?
Danke für all die lieben Kommis.
LG aus Irland, Ambi xxx
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