14. Stressed
Man, this shit's unflatterin', all up in my head again
I don't feel myself right now, maybe I should just lay down
If vanity's my vitamin, well, I don't feel the difference
I don't like myself right now, gotta find a way outWhat you feel is natural
But I don't wanna feel this anymore
Pick yourself up off the kitchen floor
What you waitin' for?Girl, won't you stop your cryin'?
I know that you're tryin'
Everything's gonna be okay
Baby girl, don't you hang your head low
Don't you lose your halo
Everyone's gonna be okay
Baby girl
Maren Morris - Girl
< R O B Y N >
Die Prüfungen für das dritte Semester glichen einer Katastrophe.
Ich hatte das Gefühl, absolut nichts gelernt zu haben. Dabei steckte ich meine Nase jeden Tag in die Bücher und ließ mich sogar von Gin in Musikgeschichte abfragen.
„Robyn, du machst dich viel zu sehr verrückt", versuchte Gin mich zu beruhigen. „Am Ende bestehst du doch und die ganze Aufregung war umsonst."
„Ich glaube, ich bin überall durchgefallen", lautete meine Ansicht, während ich meinen Koffer packte.
Die Semesterferien standen vor der Tür, die Uni schloss ihre Pforten bis zur zweiten Januarwoche und ich reiste nach New York. Zum ersten Mal, seit Niall und ich uns getrennt hatten.
Allerdings knüpfte ich eine Bedingung daran. Ich wollte weder meinen Vater noch meinen Bruder sehen. Dies machte ich meiner Mutter erneut klar, als wir am Abend telefonierten.
„Mum, ich werde nicht fliegen, wenn ich zuhause sein muss", ließ ich sie wissen.
„Ich verstehe dich, Robyn und ich habe es arrangiert, dass du bei Oma und Opa bleibst. Ich selbst werde am Weihnachtsmorgen vorbeischauen, sodass wir die Bescherung dann vornehmen können."
Ihre Worte ließen ein Gefühl der Erleichterung in mir aufsteigen. Ich würde meinen Vater und Ray nicht sehen müssen und das war das Wichtigste. Trotzdem fühlte es sich merkwürdig an, nach New York zu reisen und zu wissen, dass Niall mir näher sein würde als während der ganzen letzten Monate. Ihn zu treffen, war jedoch unmöglich und würde uns beiden vermutlich auch das Herz brechen. Es brachte nichts, da wir nicht mehr zusammen sein konnten. Nur der Gedanke daran ließ mich unendlich traurig werden.
Während alle anderen sich auf die Weihnachtsferien freuten, sah ich diesen mit gemischten Gefühlen entgegen.
Geknickt stieg ich am nächsten Tag in das Flugzeug, das bis auf den letzten Platz ausgebucht war. Zum Glück saß ich am Fenster und holte meinen MP3 Player hervor, um Musik zu hören. Dabei dachte ich die ganze Zeit an Niall.
Irgendwann nickte ich ein und wurde erst kurz vor der Landung wach, als die Stewardess mich anwies, die Rückenlehne meines Sitzes gerade zu stellen.
New York begrüßte mich mit tausenden Lichtern, da es bereits dämmerte und ich wartete ungeduldig, bis die Maschine endlich am Gate stand.
Mit meinem kleinen Koffer und einer riesigen Handtasche schritt ich zum Ausgang, wo meine Mum auf mich wartete.
„Robyn, ich habe mich so auf dich gefreut." Sie schloss mich in eine herzliche Umarmung, die ich erwiderte.
„Komm, wir nehmen ein Taxi. Opa und Oma warten bereits auf dich."
Meine Großeltern lebten im Bezirk Greenwich Village, direkt am Hudson River. Von dort aus konnte man die Lichter New Jerseys sehen, der Stadt, auf der anderen Seite des Flusses. Schon als kleines Kind war ich gerne bei ihnen gewesen und Großvater nahm mich damals immer auf den Arm, damit ich abends das Lichtermeer auf der anderen Seite bestaunen konnte.
Ich hatte Geschenke für die beiden und auch für meine Mum gekauft, die noch Platz in meinem Handgepäckskoffer fanden. Außer Unterwäsche, T-Shirts, Kosmetik und einen Schlafanzug hatte ich nichts mitgenommen, denn Mum brachte mir warme Kleidung aus meinem Penthouse. Es lohnte sich nicht, diese nach Los Angeles mitzunehmen. Dafür war es dort nicht kalt genug.
Während wir im Taxi durch New York fuhren, textete ich Kani, dass ich gut angekommen sei und wir vereinbarten sogleich einen Termin zum Shoppen. Meine beste Freundin zu sehen, lag mir sehr am Herzen und auch für Kani war es selbstverständlich, dass wir uns trafen.
Bei meinen Großeltern angekommen, begrüßt ich zunächst meinen Opa, der uns die Tür öffnete.
„Robyn, meine Kleine, geht es dir gut?"
Er drückte mich fest und ich gab ihm einen Kuss auf die Wange: „Ja, und ich freue mich so, euch beide zu sehen."
Omi kam angelaufen und stieß meinen Großvater fast zur Seite, damit sie an mich herankam.
„Da bist du ja endlich", sprach sie und ich küsste sie ebenfalls.
„Du hast bestimmt Hunger", plapperte sie und zog mich zum Esstisch, wo lauter leckere Sachen standen. Auch Mum bediente sich daran.
„Ich hatte noch kein richtiges Essen heute", erklärte sie. „In der Praxis war die Hölle los, aber das ist kurz vor Weihnachten normal und dann wollte ich pünktlich am Flughafen sein, um Robyn abzuholen."
Meine Großeltern baten mich, über die Los Angeles zu erzählen, was ich bereitwillig tat.
„Die Uni ist sehr groß, da es viele unterschiedliche Bereiche gibt. Ich habe eine super nette und liebe Zimmergenossin und die Dozenten sind auch okay."
„Und außerhalb der Uni? Sicher gibt es in LA viel zu sehen", sprach meine Großmutter.
„Ähm ja, der Strand ist toll."
„Du hast noch nichts außer dem Strand gesehen?", fragte mein Großvater erstaunt.
„Doch, ich war mit Mum auf dem Rodeo Drive, als sie mich besucht hat. Aber ansonsten komme ich kaum dazu, mich außerhalb der Uni zu bewegen. Ich musste irre viel für die Prüfungen lernen."
Die Prüfungen, sie lagen mir noch immer schwer im Magen. Nicht auszudenken, wenn ich komplett durchgefallen war! Mit aller Macht verdrängte ich den Gedanken daran, denn ich wollte ein schönes Weihnachtsfest haben, sofern das überhaupt im Bereich der Möglichkeiten lag.
Mum verließ uns gegen zehn und ich fand, dass es Zeit war, das Gästezimmer aufzusuchen. Dort hatte meine Mutter eine Reisetasche mit warmen Klamotten deponiert, in der ich nun wühlte.
Pullis, Hosen, ein Schal, dicke flauschige Socken und ein langer Schlafanzug kamen zum Vorschein. Außerdem ein paar Handschuhe sowie eine Mütze. Hier brauchte ich das auf jeden Fall, denn die Luft roch nach Schnee und es war irre kalt. Früher hatte ich das nie so extrem empfunden, aber wahrscheinlich lag es daran, dass mich das Klima in LA verwöhnte, was die Temperaturen anging.
Ich zog den langen Schlafanzug hervor und machte mich anschließend im Bad bettfertig, bevor ich meinen Großeltern eine gute Nacht wünschte. Im Gästezimmer trat ich ans Fenster und betrachtete die Lichter auf der anderen Seite des Hudson Rivers. Laut seufzte ich, ließ meinen Gedanken freien Lauf und wunderte mich gar nicht, dass diese zu Niall sprangen.
Letztes Jahr hatten wir diesen Abend zusammen verbracht, mit einem Dinner im Hauptquartier der Mott Haven Gang. Es war wundervoll gewesen und ich würde diese Zeit nie vergessen.
Ob er wohl jetzt zuhause war? Oder eher im Groove? Hin und wieder hatte ich mit Liam telefoniert, ihn aber nicht mehr nach Niall gefragt. Es tat einfach zu weh und auch Liam machte keine Anstalten etwas zu erzählen. Wahrscheinlich wollte er mich nicht zum Weinen bringen.
Ähnlich sah es mit Harry aus, der mich regelmäßig über die Entwicklung seiner Schauspielkünste auf dem Laufenden hielt. Leider war es unmöglich, ihn in New York zu treffen, denn wenn mein Vater das rausbekam, würde das Konsequenzen nach sich ziehen, die ich mir lieber nicht ausmalen wollte.
Ohnehin schien mein Terminplan vollgestopft zu sein. Morgen, um zehn stand die jährliche Kontrolluntersuchung bei Mabel an. Ich hatte keine Lust, in Los Angeles nach einer neuen Frauenärztin zu suchen, denn Mabel vertraute ich voll und ganz.
Auch bei meinem Zahnarzt hatte ich einen Termin.
Dies alles erledigte ich vor dem Weihnachtsfest. Es fühlte sich seltsam und gleichzeitig vertraut an, gemeinsam mit meinen Großeltern unter dem Baum die Geschenke zu öffnen. Mum war gekommen, so, wie sie es versprochen hatte und blieb bis kurz vor dem Mittagessen. Ich verstand, dass sie sich nicht aufteilen konnte und machte ihr deshalb keine Vorwürfe. Wir würden uns noch oft genug sehen, solange ich in New York verweilte.
Das Treffen mit Kani war mein Highlight. Wir fielen uns in die Arme, als hätten wir uns Jahre nicht gesehen und redeten gleichzeitig los.
„Oh mein Gott, ich habe dich so vermisst, Robyn."
„Du hast mir so gefehlt, Kani."
Dieses Mal stand das Shoppen gar nicht so sehr im Vordergrund, sondern eher das Reden. Zu diesem Zweck suchten wir ein Café auf, wo wir Kaffee und Kuchen bestellten. Absichtlich machte ich einen großen Bogen um das Fitzgeralds, denn da erinnerte mich vieles an Niall. Wir waren oft dort gewesen, hatten mit Eleanor und auch mit Louis gequatscht und immer reichlich Spaß gehabt.
Zu weh taten die Erinnerungen an diese Zeit.
„Du freust dich hoffentlich auf die Party", drang Kanis Stimme in meine Gedanken. Meine beste Freundin gab zum ersten Mal eine Silvesterparty und ich war natürlich eingeladen. Außer Derek kannte ich da wohl niemanden, aber das war mir egal und sogar sehr recht. Somit kam es zu keinen unangenehmen Fragen bezüglich meines Lebens, bevor ich nach Kalifornien ging.
„Natürlich, vor allem auf das Essen", erwiderte ich grinsend. „Und natürlich auf Derek. Wie geht es ihm eigentlich?"
„Sehr gut. Er ist gerade mit seiner Familie in Colorado zum Skifahren."
„Warum bist du nicht mitgereist?", fragte ich verwundert und blickte auf mein Kuchenstück.
„Ich bitte dich, du kennst mich. Skifahren ist absolut nicht mein Ding. Da breche ich mir alle Knochen", kam es lachend von Kani.
Prompt musste ich schmunzeln. Sie hatte gar nicht so unrecht, denn Kani liebte eher Sportarten, die einen eher nicht in einen Geschwindigkeitsrausch versetzten. Seit Jahren tanzte sie Line Dance in einer Gruppe. Leider ließ Derek sich nicht dazu bewegen, dort mitzumachen, aber das akzeptierte Kani ohne Probleme.
Ich fand es toll, wie die beiden sich arrangierten. Für mich waren die das Traumpaar schlechthin und im Geiste plante ich schon Kanis Hochzeit mit allem Drum und Dran.
„Erzähl mir ein bisschen von LA", verlangte Kani. „Da ist doch bestimmt einiges los."
Etwas zögerlich antwortete ich: „Na ja, ich komme nicht wirklich viel herum. Dazu würde ich ein Auto brauchen, denn die öffentlichen Verkehrsmittel dort sind grottig. Nicht mit New York zu vergleichen."
„Ach schade. Aber rein theoretisch könntest du dir einen Wagen zulegen. Deine Eltern würden sicher Geld dafür locker machen."
„Vergiss es", seufzte ich, „mein Dad ist so paranoid, dass er glaubt, ich würde damit nach New York fahren, um mich heimlich mit Niall zu treffen."
Tief seufzte meine beste Freundin: „Ich möchte echt nicht mit dir tauschen, Robyn. Und auch mit Niall nicht. Es ist so unfair, was euch passiert ist."
„Ich weiß."
Mir war zum Heulen zumute und deshalb wechselte ich das Thema gänzlich: „Was soll ich auf der Party anziehen? Wie ist der Dresscode?"
„Chic und Glitzerstyle."
„Geht klar.
Ich besaß ein silbernes, mit Pailletten besetztes Minikleid, das diesen Ansprüchen durchaus gerecht wurde. Dazu passende hochhackige Schuhe und eine kleine Handtasche, deren Verzierungen ebenfalls Pailletten aufwiesen.
Meine Haare ließ ich offen und trug ein dezentes Make-Up auf. Herrgott, ich hatte mich seit Ewigkeiten nicht mehr so gestylt. In LA besuchte ich lediglich die Partys in der Uni und da machte man nicht halb so viel Gedöns bezüglich der Klamotten.
Mit dem Taxi fuhr ich zu Kani, meine Großeltern hatten mir das spendiert und auch Geld für die Rückfahrt mitgegeben. Da Derek bei ihr übernachtete, kam es für mich nicht in Frage dortzubleiben. Die beiden sollten ihre gemeinsame Zeit genießen und nicht so leiden, wie Niall und ich.
Oftmals fragte ich mich, ob es ihm genauso ging, ob er an mich dachte oder ob er einfach einen Schritt vorwärts ging und ich in Vergessenheit geriet. Ich konnte mich nicht dazu überwinden, ihn einfach abzuhaken, als sie er nie Teil meines Lebens gewesen. Dafür waren meine Gefühle noch immer zu stark. Vielleicht würde ich nie wieder jemanden finden, den ich so liebte wie Niall.
Bei Kani angekommen stieg ich aus dem Taxi und betrachtete das große Haus. Auch ihre Eltern besaßen haufenweise Kohle und hatten sich nie Gedanken machen müssen, weil das Geld nicht reichte. Früher tat ich dies auch nie, aber durch Niall war ich in diese Hinsicht sensibilisiert.
Tief atmete ich durch, betrat das Haus und wurde sogleich von meiner besten Freundin in Empfang genommen: „Schön, dass du da bist, Robyn. Hier sind jede Menge Leute, die du kennenlernen solltest."
Zuerst lief ich Derek über den Weg, der mich fest an sich drückte: „Gut siehst du aus, Robyn."
„Danke, du auch."
Seine Schultern waren noch breiter geworden und ich spürte die Muskeln an seinen Armen, als er mich umfasste und hochhob. „Derek", quietschte ich, „lass mich runter."
„Sag mal, Derek, willst du mir die hübsche Dame, die du in der Luft hängen lässt, nicht vorstellen?", vernahm ich eine Stimme neben mir.
„Oh, natürlich." Kanis Freund setzte meine Füße wieder auf dem Boden ab, grinste und meinte: „Das ist Robyn, Kanis beste Freundin. Die beiden waren zusammen auf der High School. Robyn, das ist Frank, ein guter Kumpel von mir. Wir studieren zusammen."
Frank grinste mich an: „Freut mich, dich kennenzulernen, Robyn."
Auch das noch. Ich wollte niemanden kennenlernen, zumindest keinen Kerl. Unhöflich zu sein, lag mir aber auch nicht und deshalb lächelte ich zurück, während ich ihn musterte. Dunkelblonde Haare, graue Augen und fast so groß wie Derek, der neben Kani stets wie ein Riese wirkte. Frank sah nicht schlecht aus und wirkte nett. Aber ich war nicht darauf aus, an ihm zu kleben wie eine Klette.
Der Höflichkeit halber antwortete ich auf seine Fragen und nahm den Drink entgegen, den er mir reichte.
„Du studierst also Musik auf der UCLA. Warum hast du es nicht auf der Juilliard versucht?"
„Das habe ich, ich studierte dort zwei Semester, aber die Uni lag mir gar nicht. In LA ist alles viel lockerer."
Himmel, ich log gerade das Blaue vom Himmel herunter, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.
„Oh, das klingt interessant. Wie ist es so in LA?"
Warum fragte mich das eigentlich jeder? So, als sei dieser Ort etwas Magisches. Dabei handelte es sich lediglich um eine Großstadt an der Küste des Pazifiks, wo besseres Wetter herrschte als in New York.
„Der Strand ist super und es ist viel wärmer als hier", erwiderte ich. „Man braucht keine Winterklamotten."
Es war der reinste Smalltalk, den ich abhielt, eigentlich gar nicht mein Ding. Zum Selbstschutz sollte das jedoch erlaubt sein. Vorsichtig nippte ich an meinem Sektglas, da redete Frank schon weiter: „Und wie sind die Clubs dort?"
„Ich bin noch nicht mal zwanzig und kann somit keinen Club besuchen."
„Ach schade. Ich bin bereits einundzwanzig und darf das tun."
In diesem Augenblick stach mich der Hafer: „Und welche Clubs hast du schon besucht?"
„Eden, Maroushia, Golden Eye und im Paradise. Da würde es dir bestimmt gefallen. Gehobene Klientel, gute Musik und leckere Cocktails."
Mir wurde schon vom Zuhören übel. All das brauchte ich rein gar nicht.
„Welche Musik spielen die da?", wollte ich wissen.
„Die aktuellen Charts und freitags ist immer Techno Abend."
„Ich hasse Techno", entfuhr es mir, worauf Frank schmunzelte.
„Man muss ja nicht freitags hingehen. Und wenn du mit mir hingehen würdest, könnte ich dich reinschleusen, auch wenn du noch nicht einundzwanzig bist."
Hatte der noch alle Latten am Zaun?
„Hast du eigentlich einen Freund?", horchte er mich aus und plötzlich geriet ich in Fahrt.
„Ja, er heißt Lester und studiert ebenfalls auf der UCLA. Leider konnte er nicht mitkommen nach New York."
Lächelnd verabschiedete ich mich von Frank: „Ich muss mal nach Kani schauen. Wir sehen uns."
Es dauerte eine ganze Weile, ehe ich meine beste Freundin erblickte. Sie stand in der Küche, bediente sich am Buffet und grinste, als sie mich sah: „Robyn, hast du schon von dem genialen Salat probiert, den meine Mum gemacht hat? Krebsfleisch schmeckt einfach klasse."
Ich häufte mir einen Teller voll und Kani zog mich mit sich. In einer ruhigen Ecke blieben wir stehen und sie schaute mich an, wobei ihre mandelförmigen Augen zwinkerten: „Ich wusste gar nicht, dass du einen Freund hast, der Lester heißt."
Fast blieb mir der Bissen im Hals stecken: „Die stille Post ist ja ganz schnell", erwiderte ich.
„Frank hat es Derek erzählt und Derek hat es mir erzählt."
„Das war Fake, weil ich ihm entkommen wollte."
„Also existiert Lester gar nicht?"
„Doch. Er studiert auf der UCLA und macht gerade seinen Master. Er wird Musiklehrer und ich ziehe in Erwägung das auch zu tun."
Prompt fiel Kani die Gabel auf den Teller: „Echt? Du willst Lehrerin werden? Das ist krass."
„Ja, ich denke darüber nach. Lester hat mich inspiriert. Aber bevor du etwas Falsches denkst, wir sind nur Freunde. Er weiß, dass ich zurzeit keine Beziehung möchte und akzeptiert das auch."
Nachdenklich schaute Kani mich an: „Ich glaube, du wirst eine gute Lehrerin sein."
„Danke, dass du mich aufbaust", erwiderte ich und schaufelte den letzten Bissen des Krebsfleisches in mich hinein.
Um Punkt zwölf stießen wir an und betrachteten das Feuerwerk, das jedes Mal atemberaubend wirkte. Von Frank sah ich an diesem Abend nicht mehr viel und gegen ein Uhr verabschiedete ich mich und ließ mich von einem Taxi zu meinen Großeltern kutschieren.
Die restlichen Tage in New York vergingen überraschenderweise schnell. Ich traf mich noch zweimal mit Kani, ging mit meinen Großeltern zum Essen, mit meiner Mum zum Shoppen und spielte jeden Abend Schach mit meinem Opa, weil er es mir unbedingt beibringen wollte.
„Du wirst besser, Robyn", meinte er am letzten Abend. „Wenn du wieder kommst, machen wir weiter."
„Vermutlich in der Spring Break", sinnierte ich. Wo hätte ich diese sonst verbringen sollen, außer bei meinen Großeltern?
Bevor ich mich ins Bett legte, checkte ich meine E-Mails und stellte fest, dass die Prüfungsergebnisse angekommen waren. Nervös öffnete ich die Mail und schaute mit klopfendem Herzen auf die Ergebnisse.
„Scheiße", fluchte ich.
Ich war in Musikgeschichte durchgefallen.
______
Bähm! Arme Robyn.
Habt ihr Mitleid mit ihr?
Wie fandet ihr die Lösung, dass sie die Ferien bei ihren Großeltern verbracht hat?
Wie hat euch Robyns Gespräch und ihre Reaktion bei Frank gefallen? Toleriert ihr ihre Notlüge?
Danke für all die lieben Kommis und Votes.
LG, Ambi xxx
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