12. Communication

Youngblood thinks there's always tomorrow
I miss your touch on nights when I'm hollow
I know you crossed a bridge that I can't follow
Since the love that you left is all that I get
I want you to know
That if I can't be close to you
I'll settle for the ghost of you
I miss you more than life (more than life)
And if you can't be next to me
Your memory is ecstasy
I miss you more than life
I miss you more than life


Justin Bieber - Ghost



< N I A L L >

Der nächste Tag in der Uni fühlte sich komisch an. Mrs Carrington verlor kein Wort über meine Abwesenheit am Vortag und in der ersten Pause hielt ich Ausschau nach Harry. Da er mich ebenfalls suchte, liefen wir uns recht schnell über den Weg.

„Was war denn gestern los? Taylor war auch nicht da", sprach er.

„Ich weiß." Ich zog ihn mit mir und wir verschwanden in einem der Übungsräume. „Bitte krieg keinen Schreck und höre mir einfach zu, okay?"

Als Harry nickte, legte ich los mit der vollen Wahrheit. Sein Gesicht wurde blass und ich hörte, wie er schwer atmete.

„Niall, das ist echt...mir fehlen gerade die Worte. Ich hoffe, du bist körperlich okay."

„Das bin ich, meine Leber muss ich nur ein bisschen erholen. Also werde ich in den nächsten Monaten keinen Alkohol trinken."

„Klingt vernünftig", meinte er und verschränkte die Arme vor der Brust. Automatisch fiel mein Blick auf sein farbenfrohes Hemd, Pink und Lila dominierten heute.

„Wie geht es denn nun bei dir weiter?", erkundigte er sich. „Ich weiß, dass die Sache mit Robyn dich aus der Bahn geworfen hat, aber wenn du jemandem zum Reden brauchst oder so, dann bin ich immer für dich da."

Er klang immens traurig und ich wusste, dass Harry wirklich ein guter Freund war. Jemand, den ich achtete. Genau deshalb musste ich über meine Pläne informieren.

„Ich will es kurz machen. Taylor und ich gründen eine WG. Ich ziehe in ihre Wohnung."

Harrys Kinnlade klappte nach unten und er schaute mich an, als würde ich gerade vom Weihnachtsmann erzählen.

„Ihr Verlobter, dieser Arsch hat sie betrogen", fuhr ich fort. „Das war auch der Grund, weshalb sie ins Brandy's kam. Sie brauchte jemanden zum Reden und fand mich alkoholisiert am Boden in der Garderobe."

„Alter Schwede", entfuhr es Harry. „Was für eine Scheiße! Sollte ich den Typ mal treffen, haue ich ihm die Fresse voll!"

„Ich mache mit, keine Sorge", versprach ich.

Nachdenklich schaute Harry mich an: „Ich glaube, es wird euch guttun, miteinander reden und musizieren zu können."

„Dann bist du also nicht sauer auf mich?" Das war ehrlich gesagt meine große Sorge gewesen.

„Quatsch, du willst nichts von Taylor, außerdem bin ich ja vergeben. Auch, wenn ich sie immer noch heiß finde."

Grinsend boxte ich ihm in die Seite: „Ich werde es Taylor nicht verraten und auch Kendall nicht."

Harry grinste spitzbübisch drein: „Danke, Niall. Ich weiß, ich kann mich auf dich verlassen." Anschließend erkundigte er sich, wann der Umzug stattfand.

„Am Donnerstag. Da habe ich eher Schluss, also keine zusätzlichen Übungsstunden. Bei Taylor sieht es ähnlich aus, außerdem haben Louis und Eleanor frei und können somit helfen", erklärte ich.

„Oh Mist, am Donnerstag habe ich Theaterprobe. Die geht mindestens bis acht Uhr am Abend", seufzte der Lockenkopf.

„Das ist nicht schlimm, wir sind genug Leute", beschwichtigte ich ihn und fummelte nach meinen Zigaretten. Bevor die Pause zu Ende ging, wollte ich noch eine rauchen.

Froh darüber, dass Harry nun die Wahrheit kannte, machte ich mich auf den Weg zu meiner Übungsstunde für das Piano. Das Spielen ging mir leicht von der Hand und ich vergaß den Stress der letzten Tage, während ich in dem üblichen Farbenmeer versank.

Beim Mittagessen saßen Harry, Kendall, Taylor und ich zusammen und später gesellte sich Silja noch dazu. Somit war kein Platz frei, was mich vor Vivian bewahrte. Taylor und ich unterhielten uns mit den anderen, als hätte es die Vorkommnisse am Wochenende nicht gegeben, aber ich war mir sicher, sie dachte genauso oft daran wie ich.

Es fühlte sich komisch an, am Donnerstag meine Sachen zu packen und zu wissen, dass ich auszog und Nan verließ. Sie war ein fester Bestandteil meines Lebens und ich würde sie arg vermissen.

Mit Liam hatte ich geklärt, dass ich jedes Wochenende nach ihr schauen würde und er sich während der restlichen Zeit um sie kümmerte. Sie hatte nur einige Wochen alleine zu überbrücken, denn meine Mum wurde am 23. Dezember aus dem Gefängnis entlassen. Aus dieser Sicht gesehen, war es gut, dass ich ging. Somit hatten Mum und Nan Platz genug und niemand musste sich um eine neue Wohnung kümmern.

Außer Schuhen, Klamotten und Büchern nahm ich meinen Schreibtisch mit. Gemeinsam mit Louis baute ich ihn auseinander und wir verfrachteten das Teil in Eleanors Kombi. Ich war froh, dass meine Freunde mich nicht im Stich ließen, und bedankte mich mit einer Runde Pizza für alle, nachdem wir alles bei Taylor eingeräumt und den Schreibtisch aufgebaut hatten.

Die Blondine spendierte die Getränke und nachdem alles vernichtet war, verabschiedeten sich Louis, Eleanor und Liam. Der Abschied von Nan war mir wesentlich schwerer gefallen und ich hatte auch ein schlechtes Gewissen. Davon wollte meine Großmutter jedoch nichts hören.

„Du bist bei Taylor gut aufgehoben und ich denke, dass ist im Moment das Beste für euch beide. Ich komme schon zurecht, Niall. Außerdem sind Liam und Colin auch noch da. Wenn mir langweilig wird, lade ich Agnes ein oder fahre zu ihr. Du wirst sehen, die Zeit bis Weihnachten vergeht ganz schnell."

Vielleicht sollte ich alles so betrachten wie sie es tat, schwer fiel mir das trotzdem. Nan war immer für mich dagewesen und umgekehrt verhielt es sich genauso. Seit Mum im Knast saß, waren wir enger zusammengewachsen, auch wenn Nan mir meine Freiheiten ließ.

„Ist der Schrank groß genug?", erkundigte sich Taylor, als ich meine Klamotten in dem Zimmer einräumte, in dem ich nun wohnte. Der Gedanke daran mutete seltsam an.

„Ja, klar. So viele Sachen habe ich nicht", antwortete ich und grinste. „Ich bin ja keine Pop-Diva."

Laut lachte Taylor los und japste: „Was nicht ist, kann noch werden."

Der Raum, den ich ab heute belegte, war eigentlich als Büro und Gästezimmer gedacht, aber Kane hatte diesen wohl nie genutzt und Gäste wohl außer einmal auch keine hier geschlafen.

Kurz ließ ich mich auf dem Queensize Bett nieder und stellte fest, dass die Matratze sich bequem anfühlte. Mein Schreibtisch hatte Platz in der rechten Ecke an der Wand gefunden und meine Gitarre lehnte am Stuhl.

„Okay", sprach ich, „ich bin fertig mit Einräumen."

„Gut, dann sollten wir kurz die Regeln besprechen, an die wir beide uns halten werden."

Nachdenklich kratzte ich mich am Kinn: „Welche Regeln? Du hast nie erwähnt, dass wir welche aufstellen."

„Ach komm, Niall. In jeder WG gibt es Regeln. Man braucht diese einfach, damit das Chaos nicht überhandnimmt."

„Also wenn es um Unordnung geht, da brauchst du keine Angst zu haben", erklärte ich grinsend.

Taylor ging aus dem Zimmer und ich folgte ihr in den offenen Wohnbereich. Die Katzen, die sich verkrochen hatten, als meine Freunde hier waren, kamen aus ihren Verstecken hervor, strichen um meine Beine und schnurrten. Nur der Himmel wusste, wo Freddie, das Frettchen, abgeblieben war.

Noch immer kotzte sich Taylor nicht über die Regeln aus, doch als ich auf den Kühlschrank zuschritt, um mir etwas zu trinken zu holen, stellte sie sich mit verschränkten Armen davor.

„Regel Nummer eins. In dieser Wohnung gibt es keinen Alkohol. Weder für dich noch für mich. Ich zeige mich solidarisch, während deine Leber sich im Regenrationsprozess befindet."

Vorsichtig nahm ich Janice vom Boden auf und streichelte sie hinter den Ohren, worauf ihr Schnurren noch intensiver wurde.

„Und wenn die Zeit um ist, säufst du wie ein Loch, oder?"

Die Blondine schüttelte ihren Kopf: „Das ist kein Spaß, Niall. Überzeuge dich selbst."

Sie öffnete die Kühlschranktür und als ich hineinschaute, erblickte ich alkoholfreies Bier sowie eine Flasche alkoholfreien Wein.

„Ich weiß nicht, ob der Wein schmeckt, aber das werde ich feststellen, wenn ich ihn trinke. Sollte das Gesöff ungenießbar sein, dann..."

„Schicke ich die angebrochene Flasche zu Kane", vollendete ich ihren Satz. Prompt schmunzelte Taylor: „Die Idee ist gut, Niall. Wir haben den gleichen Humor, aber das wusste ich vorher."

„Und wir lieben Haustiere", meinte ich mit einem Blick auf Janice, die ganz gechillt in meinem Arm lag.

„Du sagst es. Also weiter im Text. Regel Nummer zwei. Es gibt für dich keinen Damenbesuch und für mich keinen Herrenbesuch in der Wohnung. Es sei denn, es wäre Familie."

Ich kam nicht umhin, den Spruch loszulassen, der gerade durch meinen Kopf geisterte: „Und wenn ich mich plötzlich umorientiere und auf Typen stehe?"

Sekunden später griff Taylor nach einem Küchentuch und schlug mir dieses um die Ohren. Janice, die sich in ihrer Ruhe gestört fühlte, fuhr sofort ihre Krallen aus und als ich diese an meinen Armen spürte, entwich mir ein lautes „Autsch."

„Oh, sorry, tut mir leid, Niall. Das wollte ich nicht. Ich hätte wissen müssen, dass das Biest in ihr erwacht."

„Schon gut, ich bin selbst schuld. Und keine Angst, ich schleppe keinen Loverboy ab."

Janice sprang von meinem Arm und ich wandte mich an meine Mitbewohnerin: „Was ist Regel Nummer drei?"

„Ich hasse Stehpinkler."

Amüsiert betrachtete ich die Blondine und schlug einen lässigen Ton an: „Ich bin in einem reinen Frauenhaushalt aufgezogen worden. Ich weiß, wie der Hase läuft. Da hast du mit mir keine Probleme."

Erleichtert atmete sie auf: „Gott sei Dank, ein Sitzpinkler. Kane musste ich erst dazu erziehen und das war super ätzend."

„Das kann ich mir vorstellen."

Wir schauten uns an, Taylor ging einen Schritt auf mich zu und umarmte mich herzlich. „Ich bin so froh, dass du hier bist, Niall", wisperte sie leise und wie von selbst legten sich meine Arme um ihre schlanke Taille.

„Ich bin auch froh, hier zu sein."

Dieser Moment, in dem wir nur dastanden und uns umarmten, drückte eine unglaubliche Freundschaft aus. Mir wurde bewusst, dass ich Taylor nicht mehr missen wollte und dass es wahrscheinlich die beste Idee war, bei ihr einzuziehen.

In der ersten Nacht schlief ich ein wenig unruhig und erwachte vor meinem Wecker. Die Uni rief und ich wollte pünktlich sein. Es gab keinen Stress mit der Belegung des Badezimmers, denn Taylor gehörte zu den Menschen, die morgens früh aufstanden und nicht wie ich, bis zur letzten Sekunde pennten.

„Heute Abend sind wir bei Louis und Eleanor eingeladen", erinnerte ich die Blondine, während sie ihren Tee trank.

„Ja, ich weiß. Wollen wir irgendwas mitnehmen? Pralinen, Blumen, oder sowas?"

„Keine Ahnung. Wenn mein bester Freund mich einlädt, erwartet er nicht, dass ich was mitbringe."

Sie musterte mich grinsend: „Ich verstehe schon, ich werde mich darum kümmern."

Der Freitag verging zum Glück schnell und bevor wir uns auf den Weg zu Louis und Eleanor nach Hoboken machten, rief ich meine Nan an. Ihre Stimme klang freudig und sie erzählte, dass Liam gerade bei ihr sei. Wir quatschten eine Weile, dann wurde es Zeit aufzubrechen und ich verabschiedete mich mit dem Versprechen, am Samstag vorbeizuschauen.

Mit der Bahn fuhren wir nach New Jersey, bis wir die Station Hoboken erreichten. Taylor hatte eine Schachtel Pralinen, sowie einen Blumenstrauß besorgt, den ich tragen durfte.

Als wir die Wohnung von Eleanor betraten, duftete es bereits herrlich nach Essen und ich fragte mich, mit welchem Gericht sich mein bester Freund wohl dieses Mal wieder selbst übertrumpfen würde.

Eleanor begrüßte uns herzlich und freute sich über die Blumen und die Pralinen.

„Louis werkelt schon seit Stunden in der Küche und ich darf nur Handlanger Arbeiten ausführen", beklagte sie sich augenzwinkernd. „Also habe ich schon mal den Tisch gedeckt."

Wir begrüßten Louis kurz, denn er rührte mit Hingabe eine dunkle Soße an und erklärte, dass er den Herd gerade nicht verlassen könne. „Ihr wollte ja nichts Angebranntes essen", meinte er mit einem Augenzwinkern.

Die Mädels verzogen sich in den Wohnbereich und ich leistete Louis Gesellschaft.

„Wie läuft es in der WG?", wollte er wissen.

„Du erwartest jetzt nicht von mir, dass ich dir nach einem Tag einen großen Bericht erstatte, oder?", grinste ich und Louis boxte mich mit seiner freien Hand in die Seite. Er wirkte unendlich glücklich und ich gönnte ihm das sehr.

Das Essen war eine Wucht. Rinderlende in Rotweinsoße, wobei Louis mich aufklärte, dass der Alkohol in der Soße verkochte. „Du kannst das ohne Bedenken essen, Niall", beruhigte er mich, worauf ich kräftig zulangte.

Als Beilage gab es selbstgemachte Kroketten sowie bunten Salat und als Nachtisch sein legendäres Tiramisu. Taylor kostete zum ersten Mal davon und geriet völlig aus dem Häuschen: „Oh mein Gott, da kriege ich direkt einen Gaumenorgasmus! Das Zeug ist sowas von geil", schwärmte sie.

Was ich absolut an ihr mochte, war diese brutale Ehrlichkeit, mit der sie die Dinge benannte. Beim Wort Gaumenorgasmus bekam Eleanor einen Lachanfall und Louis und ich stimmten mit ein.

Nachdem sich alle wieder beruhigt hatten, warf Louis eine Frage in den Raum: „Kommt ihr beiden morgen Abend mit ins Groove?"

„Was ist das Groove?", hakte Taylor nach.

„Ein Club in der South Bronx", sprach Louis und öffnete ein alkoholfreies Bier. „Niall und ich gehen da schon seit Jahren hin. Es ist echt cool dort."

„Klingt gut", meinte die Blondine und schaute zu Eleanor: „Was zieht man da an?"

„Ganz normal. Das ist kein Schick-Micki Club. In dieser Gegend hat niemand Geld, sich mit Designerklamotten aufzutakeln", erklärte die Brünette. „Ein hübsches Kleid reicht."

„Gut, dann bin ich dabei."

~~~

Gemeinsam mit Taylor in die South Bronx zu fahren, fühlte sich im ersten Moment komisch an. Die Männer in der Subway betrachten sie teilweise mit anzüglichen Blicken, bis ich die Schnauze voll hatte und einen Arm um ihre Schulter legte.

Taylor nahm dies lediglich mit einem Schmunzeln zur Kenntnis und als wir auf dem Weg zu Nan waren, sprach sie: „Ich verstehe, dass du das tun musstest, Niall. Die Gegend hier ist gefährlich."

„Ja, und deswegen wirst du schön brav neben mir laufen, kapiert?"

„Klar." Ohne Vorwarnung gab sie mir einen Klapps auf den Po, was mich zum Lachen reizte.

„Entschuldigung, aber es ist schon länger her, dass ich einen knackigen Männerarsch angefasst habe", kicherte sie.

„Ach, auf einmal bin ich ein Mann?" Ich drehte mich zu ihr und sah den schelmischen Ausdruck in ihren Augen.

„Manchmal bist du das. Aber bilde dir nichts darauf ein, denn Männer können richtige Ärsche sein."

Schnell packte ich ihre Hand und blieb abrupt stehen: „Ich bin aber kein Arsch und ich möchte auch keine Frauen verarschen. Das habe ich noch nie getan. Auch bei Robyn nicht."

Taylor schaute mir direkt in die Augen: „Das weiß ich, Niall. Aber du wirst nie wieder so eine Frau wie Robyn finden, denn jeder Mensch ist einzigartig."

Hart schluckte ich: „Das weiß ich und genau das ist mein Problem."

Die Blondine gab mir eine kurze Umarmung und ich atmete den angenehmen Duft ihres Parfums ein. Es roch edel, nach Blumen, gepaart mit exotischen Noten.

„Weißt du was?", murmelte ich, „ich bin froh, dass ich zusätzlich zu meinen Farben nicht noch Düfte beim Pianospielen realisiere. Das würde mich unglaublich verwirren."

Unkontrolliert verfiel Taylor ins Kichern und steckte mich prompt damit an. Binnen Sekunden kippte die Stimmung vom leicht Melancholischen ins Alberne und dafür war ich sehr dankbar.

Gemächlich gingen wir weiter, bis wir mein früheres Zuhause erreichten. Ich hatte noch immer einen Schlüssel, denn darauf bestand meine Großmutter energisch und schloss die Tür auf: „Wir sind da, Nan."

Nan begrüßte uns überschwänglich und ich drückte sie fest an mich. Ich vermisste sie, obwohl wir erst am Donnerstag voneinander Abschied genommen hatten. Es gab Abendessen und wir sprachen über die Juilliard und das Musikstudium.

„Was möchtest du nach dem Studium machen?", erkundigte sich Nan bei Taylor. Ich hatte der Blondine diese Frage noch nie gestellt und war deshalb sehr gespannt auf die Antwort.

„Also wenn ich meinen Master schaffe, werde ich einem Tonstudio anheuern", ließ Taylor uns wissen.

„Echt?" Meine Augen wurden groß und rund. „Das ist cool."

„Ja, ich werde dann mit zickigen Pop-Diven und Rockstars, die sich nicht benehmen können, zusammenarbeiten."

„Ich wette, das gelingt dir vortrefflich", kam es von Nan. Diese Ansicht teilte ich durchaus.

Es wurde Zeit ins Groove aufzubrechen und ich war neugierig, ob Taylor der Club gefiel. Sie staunte nicht schlecht, als sie die Schlange am Einlass sah, doch wir kamen schnell durch und im Inneren begegneten wir zuerst Liam und Sophia, die uns sogleich zur Bar schleppten, wo Louis, Eleanor, Harry und Kendall standen.

„Hier ist ja die halbe Juilliard", staunte Taylor und aus den Augenwinkeln bemerkte ich Harrys Blick. Er wirkte komplett durcheinander, aber ich erzählte ihm später, wie es dazu kam, dass meine Tutorin mich begleitete.

Taylor machte beim Tanzen in ihrem schwarzen Minikleid eine gute Figur und die bewundernden Blicke der Männer lagen oftmals auf ihr. Dagegen schien sie jedoch immun zu sein, denn ich war der Einzige, mit dem sie Blickkontakt hielt. Besonders an diesem Abend war, dass alle meine Freundin nur antialkoholische Getränke orderten, was es mir natürlich einfacher machte, auf den Alkohol zu verzichten. Es war weit nach drei Uhr, als wir den Club verließen und Taylor schlug vor, ein Taxi zu nehmen.

„Ich bezahle das, Niall, keine Widerrede."

Gegen ihre sture Art kam ich wohl kaum an.

In einem Taxi durch das nächtliche New York zu fahren, war in der Tat etwas Neues für mich. Selbst mit Robyn hatte ich dies nie getan und würde es vermutlich auch in Zukunft niemals tun. Mit aller Macht zwang ich mich, nicht an sie zu denken, aber es gelang mir nur schwer.

Entgegen allen Erwartungen schlief in die dieser Nacht wie ein Bär und wachte am nächsten Tag putzmunter auf. Taylor saß bereits auf dem Sofa, trank ihren grünen Tee und blätterte in einer Musikzeitschrift, die den Titel 'Sound and Recording' trug.

Ich ließ mich einfach neben sie fallen: „Stimmst du dich schon auf deine Zeit nach dem Studium ein?"

„So ungefähr." Kurz blickte sie auf: „Und was machst du heute Schönes?"

Draußen schien die Sonne, weshalb mir die Entscheidung einfach fiel: „Ich werde eine Runde joggen gehen."

„Viel Spaß."

Das Laufen brauchte ich, um meinen Kopf frei zu kriegen, denn mir schwirrten zu viele Gedanken im Hirn umher. Die frische Luft tat gut und den Central Park erreichte ich schnell. Aufgrund des guten Wetters waren viele Menschen unterwegs, obwohl die Temperatur nur fünf Grad über null betrug. Beim Laufen merkte man sowieso nichts davon, im Gegenteil. Ich schwitzte ordentlich und freute mich auf eine heiße Dusche, als ich von meiner Runde zurückkehrte.

Ungeduldig fummelte ich den Schlüssel in das Schloss und als ich die Wohnung betrat, rief ich: „Ich bin wieder da."

Keine Antwort erfolgte und ich schaute mich um. Das Sofa war nicht besetzt, ebenso die Küche.

„Taylor?" Ich rief nach meiner guten Freundin, aber keine Antwort erfolgte. Ich war mir sicher, dass sie nicht hatte weggehen wollen und wenn, dann hätte sie mir eine Nachricht hinterlassen.

Leise klopfte ich an die Badezimmertür, aber auch hier blieb alles stumm. Schließlich öffnete ich zaghaft die Tür zu Taylors Schlafzimmer und da sah ich sie.

Zusammengekauert hockte sie auf dem Boden, ihr schlanker Körper bebte und ich ging vor ihr in die Hocke. Vorsichtig streichelte ich über ihren rechten Arm, da hob sie den Kopf. Tränen strömten über ihr Gesicht und ich erkannte den Schmerz in ihren Augen.

Taylors Breakdown versetzte mir einen heftigen Stich ins Herz.


_____

Arme Taylor!

Ich liebe ja die Naylor Szenen. Geht euch das auch so?

Findet ihr es gut, dass Taylor mit ins Groove gegangen ist?

Was sagt ihr zu den Regeln, die sie in der WG aufgestellt hat?

Jetzt muss Niall wohl ran und Taylor aufmuntern. Ob er das wohl schafft?

Danke für eure Motivation in Form von Votes und Kommis.

LG, Ambi xxx








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