15. Success

One, two
One, two, three, ow
Wake up, kids
We got the dreamers disease
Age fourteen, they got you down on your knees
So polite, we're busy still saying please
Frienemies, who when you're down ain't your friend
Every night we smash a Mercedes-Benz
First we run, and then we laugh 'til we cry
But when the night is falling
You cannot find the light (light)
You feel your dreams are dying
Hold tight
You've got the music in you
Don't let go
You've got the music in you
One dance left
This world is gonna pull through
Don't give up
You've got a reason to live
Can't forget

We only get what we give


New Radicals - We Get What We Give


< N I A L L >

Der Tag, an dem meine dritte Single erschien, rückte näher und brachte zwei Dinge mit sich: Euphorie und Zweifel.

Ich hatte elende Schiss, dass der Song es nicht mal in die Top zwanzig schaffte und meine Karriere ein jähes Ende nahm, bevor sie richtig anfing. Doch da war der andere Teil in mir, der sich an die Hoffnung klammerte und der es nicht erwarten konnte, der Welt mein neues Lied zu präsentieren.

„Wir werden deinen Song jede Stunde im Friseursalon spielen und die Kunden dazu animieren, dass sie ihn sich downloaden", munterte Mum mich auf, als ich sie am Abend zuvor besuchte.

„Danke, das ist lieb von dir."

„Bedanke dich bei Cindy. Sie ist dein größter Fan." In der Tat hörte Mums Chefin meine Musik sehr gerne und wartete auf das Album, das ebenfalls kurz vor der Veröffentlichung stand.

Spät machte ich mich auf den Weg zu Taylor und stieß prompt mit Mustafa zusammen, der gerade seiner Dönerbude abschloss.

„Hey, Niall", begrüßte er mich freudestrahlend. „Ich habe gehört, deine neue Single kommt morgen raus."

Freundschaftlich schlug ich ihm auf die Schulter: „Welcher Vogel hat dir das denn gezwitschert?"

„Och, in der South Bronx sprechen sich solche Dinge schnell herum", erwiderte er grinsend. „Ich drücke dir alle Daumen, dass du einen Hit landest."

„Danke, das kann ich echt gebrauchen."

Mustafa und ich gingen ein Stück zusammen, bis zum nächsten Block, dann bog er nach rechts ab, während ich weiter geradeaus zur Subway lief. Dabei standen meine Gedanken nicht still. Nächste Woche Samstag würde ich wissen, wo ich stand. Ob es ein Hit oder ein Flop sein würde.

Taylor saß auf der Couch, als ich zuhause eintraf. Ihre langen Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden und sie trug einen kurzen Schlafanzug mit Dalmatiner Motiv. Die Uhr auf meinem Handy zeigte kurz nach Mitternacht und somit konnte man meinen Song ab jetzt herunterladen. Meine beste Freundin schien dies bereits getan zu haben, denn sie schmetterte mir die Worte: „Oh mein Gott, das Lied ist der Hammer!", entgegen.

Ächzend ließ ich neben ihr nieder: „Freut mich sehr, dass es dir gefällt. Ich hoffe nicht, dass es wieder zu einem Flop mutiert."

Grinsend wuschelte Taylor mit ihrer Hand durch mein Haar: „Nur Mut, meine kleine Pop-Diva. Das wird schon."

Am nächsten Tag raffte ich mich dazu auf, Louis und Eleanor im Calinson zu besuchen. Beide freuten sich riesig über mein Kommen und Eleanor bot mir sofort einen Platz im Separee an.

Anschließend servierte sie mir einen Cappuccino und ein Stück Kuchen.

„Den hat Louis selbst gebacken, ist eine neue Kreation", sprach sie als ich den ersten Bissen kostete.

„Es schmeckt himmlisch. Er hat sich mal wieder selbst übertroffen", lobte die Backkünste meines besten Freundes.

„Danke, Niall, nichts anderes wollte ich hören", vernahm ich Louis' Stimme plötzlich neben mir. Er setzte sich zu mir an den Tisch und fragte: „Auf einer Skala von eins bis zehn, wie aufgeregt bist du?"

„Zwölfeinhalb" antwortete ich trocken, was ihn zu einem Lachen animierte.

„Na dann ist ja alles paletti." Entspannt lehnte sich Louis auf dem Stuhl zurück. Er musterte mich eingehend, so als warte er auf eine Reaktion. Die kam prompt, als ich meinen Song im Bistro hörte.

„Hat Eleanor den in eure Playliste gepackt?", erkundigte ich mich erfreut.

„Auch, aber gerade läuft das Radio. Ob du es glaubst oder nicht, dein Song wird gefühlt jede Stunde gespielt und wir animieren die Gäste dazu, ihn zu streamen und downzuloaden."

„Bitte was?" Völlig entgeistert starrte ich Louis an, der mit seinem Zeigefinger auf etwas wies, was sich auf dem Tisch befand. Ein kleiner Ständer, mit einlaminiertem QR-Code und dem Hinweis: Niall Horans neuer Song, bereit zum Download.

Für mehrere Sekunden blieb mein Mund offenstehen und als ich zum ersten Mal Luft holte, um etwas zu sagen, fiel Louis mir ins Wort: „Das war Lotties Idee. Also bedanke dich bei ihr."

„Ihr seid verrückt, alle miteinander." Ich bekam das Grinsen nicht mehr aus meinem Gesicht: „Ich danke dir echt dafür, dass du das machst. Das kann ich nie wieder gutmachen."

Lässig winkte Louis ab: „Wir sind quitt, denn wer hat auf seinem Konzert in New York das Calinson empfohlen?"

„Ach komm, das musste ich einfach tun."

Synchron begannen wir zu lachen. Als ich mich ein wenig beruhigt hatte, sprach ich: „Dann werde ich mich wohl bei Lottie revanchieren müssen, indem ich sie zum Essen einlade."

Louis Reaktion war typisch: „Aber bitte nicht ins Calinson, denn ich werde dir niemals Geld abknöpfen."

Mit einem schelmischen Grinsen erfolgte meine Antwort: „Ich glaube, ich weiß, wohin ich mit ihr gehe."

~~~

Mich erwartete eine aufregende Woche, in der meine Gefühle auf und ab sprangen. Jedes Mal, wenn ich meinen Song im Radio hörte, fühlte ich mich high, doch dann sagte ich mir immer wieder, dass dies noch gar nichts bedeutete. Vielleicht kam ich in die Top Ten. Damit sollten Atlantic Records und mein Management durchaus zufrieden sein.

Am Mittwoch erreichte mich ein Anruf von Chance, als ich gerade die Proben mit meiner Band beendet hatte.

„Hey, Niall, altes Haus. Los Angeles ist verrückt nach dir. Die spielen deinen Song überall", begrüßte er mich. „Also bewege deinen Hintern hierher und zeig dem Volk an der Westlüste, was die von der Ostküste alles können."

Unweigerlich brachte er mich damit zum Lachen.

„Ach, Chance, schau dir mal den Tourplan von James Blunt an. Der führt mich nach LA und in viele andere coole Städte."

„Ernsthaft? Wie geil ist das denn?" Chance kriegte sich gar nicht mehr ein, doch ich dämpfte seine Euphorie ein wenig: „Leider darf ich als Voract nur dreißig Minuten spielen und somit nicht alle Songs aus meinem kommenden Album."

„Na und? Die Leute werden dich trotzdem lieben, Niall. Und dann machst du im nächsten Jahr deine eigene Tour durch das komplette Land."

„Es gäbe nichts, was ich lieber täte", seufzte ich.

Täglich verfolgte ich auf Spotify die Streamingzahlen meines neuen Songs und diese sahen verdammt gut aus. Ich hatte keine Ahnung, wie das zustande kam, war jedoch positiv überrascht. Doch erst am Samstagvormittag lagen die endgültigen Zahlen und somit auch die Platzierungen der Songs vor.

Zu sagen, ich hatte Hosen voll, als ich mich pünktlich auf den Weg zum Gebäude der Record Company machte, war noch stark untertrieben. Vor lauter Aufregung konnte ich nichts frühstücken und außer einem starken Kaffee nahm ich nichts zu mir. Selbst Taylors Versuche, mich zu beruhigen, schlugen an diesem Morgen fehl.

Die Subway war bis zum Erbrechen voll, denn bei dem schönen Wetter waren alle auf den Beinen. Ich steckte die Kopfhörer in meine Gehörgänge und versuchte einfach abzuschalten. Hop oder top hieß es heute.

Erst als ich das Gebäude betrat, stoppte ich die Musik, atmete tief durch und begrüßte die Dame am Empfang mit einem höflichen „Guten Morgen."

„Guten Morgen, Niall, die anderen warten schon auf dich", rief sie mir entgegen.

Der Kloß in meinem Hals wurde dicker, während ich zu den Aufzügen lief. Zum Glück befand sich einer im Erdgeschoss, sodass ich nicht warten brauchte, um die geheiligten Hallen aufzusuchen. Wenig später betrat ich den Raum, in dem bereits alle auf mich warteten.

„Guten Morgen, Niall, jetzt ist die Runde komplett", begrüßte man mich freudig und schob mir eine Kaffeetasse zu.

Zu viert standen wir in einem der Büros von Atlantic Records: Marvin, Michael, Josh und ich. Nervös tippte ich mit den Fingerkuppen auf dem Tisch herum.

In wenigen Minuten wurde im Radio bekanntgegeben, welcher Song die neue oder alte Nummer eins sein würde. Ich spekulierte nicht wirklich auf die Spitze der Charts, aber unter den ersten zehn zu sein, würde mir unglaublich viel bedeuten.

Als der Song im Radio verstummte, war es so still im Büro, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Wie gebannt starrte ich auf die Lautsprecherboxen und hielt den Atem an.

Sekunden wurden zu einer Ewigkeit, Schweiß drang aus allen meinen Poren und ich spürte, wie meine Finger sich an der Tischkante festhielten.

„Kommen wir nun zu unserer neuen Nummer eins. Sicher habt ihr den Song schon gehört, denn er läuft auf und ab." Der Radiosprecher machte eine kurze Pause, weshalb ich den glühenden Wunsch verspürte, ihn zu erwürgen.

„Hier kommt die neue Spitze der Charts. Niall Horan mit seinem Song..."

Der Rest der Ansage ging in lauten Jubelschreien unter. Josh, der direkt neben mir stand, drückte mich so fest, dass ich kaum Luft bekam.

„Du hast es geschafft, Niall!"

Fassungslos japste ich: „Das ist unglaublich! Ich glaube das einfach nicht."

„Besser, du tust es." Michael Kushner grinste über das ganze Gesicht, als er mir gratulierte: „Da haben wir wohl auf das richtige Pferd gesetzt. Jetzt geht deine Reise erst richtig los, Niall."

Von einer zur anderen Minute stand ich plötzlich im Rampenlicht. Pressetermine, Einladungen zu Radiosendern sowie ein neues Fotoshooting standen an. Lediglich das Wochenende stand mir zum Verschnaufen zur Verfügung, aber meine Freunde hatten andere Pläne.

Samstagabend schmissen sie eine Party für mich, die im Calinson stattfand. Eleanor hatte das Separee dekoriert und Louis servierte Platten mit Essen. Champagner gab es auch, doch ich blieb meinen Prinzipien treu und trank nur ein Glas. Am schönsten war, dass Mum, Nan, Agnes und auch Louis Familie sich die Ehre gaben. Der einzige Wehrmutstropfen war die Tatsache, dass Vanessa nicht anwesend sein konnte. Aber sie hatte mir bereits per Face Time gratuliert und mich informiert, dass sie in zwei Tage wieder in New York sein würde. Ohnehin sprachen wir täglich miteinander und freuten uns auf unsere gemeinsame Zeit.

An diesem Abend schossen meine Freunde und ich unzählige Bilder, vor allem die Zwillinge bestanden darauf, sich mit mir ablichten zu lassen.

„Dann können wir in der Schule sagen, dass wir dich persönlich kennen. Das würde uns sonst keiner glauben", meinte Daisy.

„Doch, Mrs Goldmann würde es", erinnerte ich sie an meine ehemalige Lehrerin.

„Ja, die aber nicht die Schüler. Die würden denken, wir spinnen und geben an", verteidigte Phoebe ihre Schwester.

„Dafür habt ihr ja jetzt die Bilder mit Niall", mischte Lottie sich ein und drückte sich an den Zwillingen vorbei, an meine Seite. Sie sah niedlich aus in ihrem kurzen geblümten Kleid und den Boots, die farblich dazu passten.

„Magst du auch ein Foto?", erkundigte ich mich mit einem Augenzwinkern.

„Wenn du mich so fragst, sage ich nicht nein."

Lottie und ich schossen mehrere Selfies und nach dem letzten Foto zog ich sie zu mir.

„Danke für alles", flüsterte ich ihr ins Ohr.

„Wofür denn?", entgegnete sie überrascht.

„Du weißt schon, die QR-Codes."

Lottie lächelte verlegen: „Ach die, das habe ich gerne gemacht. Louis wäre wohl nicht auf die Idee gekommen, der ist ja in sein Essen vernarrt."

„Apropos essen", begann ich, „ich würde dich als Dank gerne zum Essen einladen. Und nein, wir gehen nicht ins Calinson."

Ein Strahlen bereitete sich auf ihrem hübschen Gesicht aus: „Echt jetzt? Das ist lieb von dir Niall."

„War das ein Ja?"

„Und ob!"

Der Abend ging noch lustig weiter. Harry und Liam zeigten Tanzeinlagen und Taylor filmte das Ganze mit ihrem Handy. Meines hingegen stand nicht still. Es meldete sich andauernd. Zuerst war es Miriam, die mich anrief, um mir zu gratulieren. Ich freute mich riesig, von ihr zu hören.

„Glückwunsch, du hast es geschafft, Niall. Du kannst sehr stolz auf dich sein", vernahm ich ihre gut gelaunte Stimme.

„Das bin ich auch, Miri."

Ihr Lachen erklang in meinen Ohren. „Denkst du, wir schaffen es, nochmal zusammen essen zu gehen, bevor du mit James Blunt auf Tour gehst?"

„Aber natürlich schaffen wir das."

Als ich endlich im Bett lag, scrollte ich mich durch die Social Media Plattformen. Überall waren Fotos vom Cover meiner neuen Single zu sehen, worüber ich mich riesig freute.

Schließlich blieb ich bei Instagram hängen, meiner Lieblingsplattform. Fans hatten mir geschrieben, doch es waren zu viele Kommentare, um auf jeden einzelnen zu antworten. Allerdings besaß mein Account mittlerweile eine Verifizierung, was bedeutete, dass ich eingrenzen konnte, von welchen Followern ich die Beiträge auf jeden Fall sah. Alle meine Freunde gehörten natürlich in diese Kategorie und mein Fan der ersten Stunde. Die Pizza.

Ein Lächeln huschte über mein Gesicht, als ich ihren Beitrag las: „Dein neuer Song ist wundervoll. Ich gratuliere dir zur Nummer eins. Das hast du verdient."

Ich gab dem Beitrag ein Like und schrieb ein „Danke dir sehr", dazu. Die Pizza würde das sehen, sich freuen und vielleicht ein Konzertticket für einen passenden Auftritt kaufen. Mir lag es am Herzen, dass die Menschen, die meine Konzerte besuchten, Spaß und Freude hatten. Dafür wollte ich alles geben.

Total übermüdet schlief ich irgendwann ein und wurde am nächsten Tag erst wach, als mein Handy sich meldete.

„Hey, Marlene", begrüßte ich meine Security Dame.

„Hey, Niall. Ich wollte dir nochmal persönlich gratulieren."

„Danke, das ist nett." Auch Marlene hatte mir gestern geschrieben, umso netter fand ich es, dass sie sich jetzt bei mir meldete.

„Also, nun werden wir noch enger zusammenarbeiten als bisher", sprach sie. „Denn jetzt wirst du deine Security nicht nur auf Tour brauchen."

„Ich weiß", seufzte ich, „und ich bin froh, dass du es bist, die auf mich aufpasst."

Das war eine Tatsache, denn mittlerweile vertraute ich Marlene vollständig. Auf sich konnte ich mich immer verlassen.

„Das freut mich und ich werde dich gleich morgen zu deinem Termin beim Radiosender begleiten."

Vorsichtig setzte ich mich auf: „Stimmt, da war ja was."

Besagten Termin nahmen wir um zehn Uhr morgens wahr. Marlene holte mich ab und wir fuhren mit einem Taxi zu unserem Ziel. Josh, mein Tourmanager leistete uns ebenfalls Gesellschaft. Gerade als ich mich fragte, weshalb ich zwei Leute brauchte, die mich bemutterten, blickte ich auf den Eingang des Gebäudes, in dem sich der Radiosender befand.

„Oh Gott, so viele Leute!" Entsetzt schaute ich nach draußen.

„Die sind alle wegen dir hier. Irgendjemand hat wohl geplaudert, dass du heute dort ein Interview gibst", klärte Marlene mich auf.

„Das ist der Horror!" Seit jeher litt ich unter Panik, wenn ich mich in einem engen Raum befand. Und zwischen den Menschen existierte kein breiter Korridor, der es mir ermöglichte, zum Eingang zu gelangen. Genau dafür benötigte ich meine Security.

Auch die Sicherheitskräfte des Radiosenders standen bereits draußen und teilten die Menschenmenge, sodass sich ein Durchgang bildete. Mein Herz hämmerte mit einer unglaublichen Geschwindigkeit, als ich aus dem Wagen stieg. Josh ging vor mir und Marlene hinter mir.

Alle schrien durcheinander: „Niall, kann ich ein Autogramm haben?"

„Wie wäre es mit einem Foto?"

„Kannst du mir auf Instagramm folgen?"

Mir saß die Angst im Nacken, aber Marlene und Josh geleiteten mich sicher zum Eingang. Als ich durch die Glastüren marschierte, atmete ich erleichtert auf und winkte den Fans zu, die draußen standen.

„Heilige Scheiße", entfuhr es mir, „wenn das immer so abgeht, dann kann ich mich gleich einäschern lassen."

„Oh glaube mir, das ist erst der Anfang", kam es sarkastisch von Marlene.

Obwohl der Auftakt des Tages beängstigend auf mich wirkte, wurde er doch noch ganz gut. Das Interview verlief super, man spielte meinen Song und ich durfte mich auf einem großen Board mit meiner Unterschrift verewigen. Auch Ed Sheeran hatte dort bereits unterschrieben, was mich ein wenig stolz machte. Irgendwie gehörte ich jetzt zu den Stars dazu. So ganz war das noch nicht in meinen Kopf gesickert.

Den grandiosen Abschluss des Tages brachte jedoch Vanessa. Sie kehrte früher von ihrem Job zurück als geplant, da sie mich überraschen wollte. Dies gelang ihr wirklich gut, denn ich staunte nicht schlecht, als ich ihre Nachricht erhielt: „Einsame Frau sucht sexy Musiker. Bin in meinem Apartment."

Marlenes Rat befolgend zog ich eine Snapback an und meine Sonnenbrille, obwohl die Dämmerung bereits einsetzte. In New York interessierte das jedoch keinen. Die Leute liefen herum, wie es ihnen gerade passte.

Tatsächlich gelangte ich ohne Probleme zu Vanessas Wohnung und war froh, als ich aus dem Aufzug stieg. Meine Freundin empfing mich stürmisch und auch ich konnte es kaum erwarten, ihr nahe zu sein.

„Ich habe dich wahnsinnig vermisst", wisperte sie mir ins Ohr, während ich sie ins Schlafzimmer trug.

„Ich dich auch."

Unser Sex fühlte sich heiß an und als wir später völlig erschöpft nebeneinander lagen, hörte ich Vanessa seufzen: „Schade, dass ich Anfang nächster Woche schon wieder weg muss."

„Das ist dein Job", erinnerte ich sie grinsend. „Genau wie es meiner ist, demnächst auf Tour zu gehen."

Träge hob sie ihren Kopf an: „Bevor ich es vergesse. Ich kann zu deinem Konzert in Phoenix kommen."

Sanft küsste ich sie auf die Wange: „Du meinst das Konzert von James Blunt, bei dem ich als Voract spiele."

Ihr Blick glitt über mein Gesicht: „Wer ist James Blunt? Ich bin nur an Niall Horan interessiert."

Mein Grinsen wurde breiter: „Das ist super und ich werde es meiner Security Dame sofort mitteilen, damit es nicht wieder Stress gibt."

Vanessa lachte leise: „Dieses Mal wirst du ein Hotelzimmer haben und ich checke bei dir ein."

„Als Groupie?", zog ich sie liebevoll auf.

„Was immer du willst."

Unser darauffolgender Kuss war heftig und heiß. Vanessa brachte mich innerlich zum Glühen, wann immer wir uns trafen.

In dieser Woche taten wir das so oft wir die Möglichkeit hatten. Eigentlich jede Nacht, denn tagsüber war ich gut beschäftigt. Neben den Proben standen der Fototermin sowie zwei Interviews bei Musikzeitschriften an. Man hatte mir einen Crash-Kurs in Sachen Social Media Benehmen verpasst und somit wusste ich, was ich sagen durfte und was ich besser verschwieg.

Zum Glück lief alles glatt, dennoch fühlte ich Erleichterung in mir aufsteigen, nachdem ich die Interviews hinter mich gebracht hatte. Endlich konnte ich mich voll und ganz auf die bevorstehende Tour konzentrieren.

Die Zeit mit Vanessa genoss ich sehr. Einmal gingen wir abends zum Essen aus, ansonsten bestellten wir immer und ließen uns die Gerichte bei ihr zuhause schmecken.

„Ich werde es vermissen, gemeinsam mit dir zu essen, zu schlafen und zu faulenzen", seufzte sie an unserem letzten gemeinsamen Abend.

„Nicht nur du, aber hey, wir haben ein Ziel. Phoenix."

„Und das wird klasse", ließ meine Freundin sich vernehmen.

Die nächsten Wochen rasten und ehe ich mich versah, stand ich in meinem Zimmer in der WG, um meine Sachen für die Tour zu packen. Taylor beriet mich dabei, was ich mitnehmen sollte und was nicht und als wir uns voneinander verabschiedeten, flüsterte ich ihr ins Ohr: „Wir sehen uns in New York City bei James Blunt."

Prompt wisperte sie zurück: „Ich sehe Niall Horan, meine kleine Pop-Diva."

Als ich endlich im Tourbus saß, hatte ich das Gefühl, das erste Kapitel eines neuen Buches aufzuschlagen. Teil zwei einer Geschichte, von der man nicht wusste, wie sie endete. Würde ich gut neben James Blunt abschneiden oder völlig neben ihm untergehen?

_____

Tja, was denkt ihr? Wird Niall da als Voract untergehen?

Was sagt ihr zu seinem Erfolg? Ich finde, das hat er verdient.

Und wie fandet ihr die Party im Calinson?

Ist es okay, dass Niall Lottie zum Essen einlädt?

Wird es wieder Chaos geben, wenn Vanessa Niall auf Tour besucht?

Wie fandet ihr die Szene vor dem Radiosender? Hat man gemerkt, dass Niall Angst hatte vor der Menschenmasse?

Im nächsten Kapitel machen wir einen Sprung zu Robyn. Ich hoffe, ihr freut euch darauf.

Danke für die Unterstützung. Ich schicke euch ganz viele Kekse.

LG, Ambi xxx



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