08. Starlight

Could it be, could it be the start of something
Maybe our, maybe our lucks about to
Turn around, around a little
'Cause right now we're caught in the middle
Could it be, could it be the start of hoping
Maybe now, maybe now the doors are opening
To a place that we've never been
Seeing things that we've never seen
So many times I turned away
But something held me back that day
And all I want to say is, I hope you're here to stay
Starlight
Lighting up the darkest night
Something I can see in your eyes
Keeps mе alive tonight, oh, oh-oh
We can all be starlights
Racing at thе speed of light
I found you in my darkest time
Now look how we shine so bright, woah


Westlife - Starlight


< N I A L L >

Gerade als Vanessa und ich die Telefonnummern ausgetauscht hatten, kam Miriam auf mich zu. Sie wurde durch einen Kerl begleitet, der ein wenig größer war als sie und schätzungsweise fünf Jahre älter. Er trug einen eleganten Anzug und das Erste, was mir auffiel, waren seine blauen Augen, die im Kontrast zu seinem fast schwarzen Haar standen. Auf mich wirkte er bodenständig und ich hoffte, dass Miriam dieses Mal ihr Glück fand. Das verdiente sie.

„Niall, darf ich dich kurz stören und dir jemanden vorstellen?"

„Du darfst mich immer stören, Miri", erwiderte ich grinsend.

Wir begrüßten uns mit zwei Küssen auf die Wangen sowie einer herzlichen Umarmung.

„Niall, das ist Gregory, mein Freund. Gregory, das ist Niall, der junge, talentierte Musiker, von dem ich dir bereits erzählt habe."

„Nett, dich kennenzulernen", sprach ich und reichte ihm die Hand.

„Ebenfalls", meinte Gregory und grinste.

„Wenn wir schon dabei sind, das ist Vanessa", stellte ich die hübsche Frau an meiner Seite vor.

Eiskalt bewies Miriam mir, dass ich, was Models anging, bisher unter einem Stein gelebt hatte: „Das weiß ich, wir kennen uns bereits von der letzten Weihnachtsfeier und außerdem ist das hübsche Gesicht ständig auf irgendwelchen Modemagazinen zu sehen."

Vanessa lachte kurz auf: „Ja, ich kann mich erinnern. Du bist Michael Kushners Tochter und wir tranken letztes Jahr Champagner zusammen."

Das war das Stichwort.

„Sollten wir nicht alle anstoßen?" Miriam schaute sich nach einem der Kellner um, die ständig mit vollbeladenen Tabletts durch die Gegend wandelten, um den Leute Getränke anzubieten. Sie winkte einen herbei und kurze Zeit später stießen wir zu viert an.

„Auf deine neue Single, Niall. Sie ist wundervoll", sprach Miriam.

„Danke." Langsam nippte ich an dem alkoholhaltigen Getränk. Ein Glas, mehr gab es für mich nicht. Da blieb ich mir selbst gegenüber eisern.

Gegen halb Zwölf verließ ich die Party und fuhr direkt zur WG. Dort traf ich Taylor im Pyjama gekleidet an. So wie es aussah, hatte sie ein Rendezvous mit der Couch gehabt, denn sie lag unter einer Decke und schaute sich einen Film an.

Überrascht schaute sie mich an: „Ich habe noch gar nicht mit dir gerechnet."

„Hör mal, ich bin kein Party Löwe. Ich habe genügend gegessen und getrunken und hatte nette Gespräche."

Während ich Schuhe und Sakko auszog, machte Taylor Platz auf dem Sofa. Sie rutschte ein gutes Stück zur Seite, sodass ich mich bequem unter die Decke kuschelte.

„Wie war die Party?"; horchte Taylor mich aus.

„Ganz nett. Ich habe Miriam getroffen und sie stellte mir ihren neuen Freund vor."

„Oh, tangiert dich das?"

Prompt schüttelte ich den Kopf: „Nein, also nicht in dem Sinne, dass es mich stört. Ich wünschte ihr, dass sie glücklich wird."

„Dann muss ich mir keine Sorgen um dich machen", schlussfolgerte die Blondine grinsend.

Sanft wuschelte ich durch ihr langes Haar: „Nein, musst du nicht. Und wenn wir schon beim Thema sind...ich habe übermorgen eine Verabredung zum Abendessen."

Taylor machte große Augen: „Mit wem?"

„Mit einer Frau. Ihr Name ist Vanessa Earhart."

Meiner Mitbewohnerin klappte die Kinnlade nach unten: „Mit dem Model?"

„Ja." Mein Grinsen nahm kein Ende, als ich ihr Gesicht betrachtete.

„Niall, du machst mich echt fertig. War sie auf der Weihnachtsfeier?"

„Ja." Dann begann ich zu erzählen und Taylor hörte aufmerksam zu.

„Nun ja, irgendwann musst du dir mal wieder eine Frau angeln. Vanessa ist hübsch, also schlag zu."

Ich griff nach der Chipstüte und meinte: „Mal schauen, wie es sich entwickelt."

„Du klingst langsam erwachsen, Niall", meinte die Blondine und grinste. „Das gefällt mir."

„Aber mir gefällt nicht, dass du zum Couch Potatoe mutierst", zog sich sie auf. „Das ist nicht gut für dich. Du solltest ausgehen."

Taylor seufzte laut: „Ich weiß. Aber meine Verabredung hat leider abgesagt. Harry hat sich das Handgelenk verstaucht und tierische Schmerzen."

Sofort wurde ich hellhörig: „Du warst mit Harry verabredet?"

Taylor erwiderte ruhig: „Ja, du weißt doch, dass wir ab und zu ausgehen."

Ein leises Stöhnen entwich mir: „Vor zwei Tagen war Harrys Hand noch okay. Ich möchte echt wissen, was er angestellt hat."

Taylor kuschelte sich näher an mich: „Das weiß ich leider auch nicht, aber er wird es uns garantiert verraten, sobald es ihm besser geht."

Gemeinsam leerten wir die Chipstüte bis auf den letzten Krümel und als ich das Ding zusammenknäulte, hörte ich Taylor erneut seufzen.

„Was ist los? Hast du sonst noch etwas auf dem Herzen?", erkundigte ich mich mitfühlend.

Ich rechnete mit Vielem, aber nicht mit dem Satz, den sie losließ: „Stell dir vor, meine Eltern haben beschlossen, Weihnachten auf Hawaii zu feiern."

„Krass! Da kannst du im Bikini rumlaufen."

Leicht schüttelte sie den Kopf: „Ich fliege nicht mit."

Meine Kinnlade klappte nach unten: „Warum nicht?"

„Erstens, ich arbeite bis zum dreiundzwanzigsten Dezember und sie fliegen schon am zweiundzwanzigsten los. Zweitens, ich mag das traditionelle Weihnachten mit Kälte, Truthahn und Tannenbäumen. All das gibt es auf Hawaii nicht. Außerdem muss ich am siebundzwanzigsten Dezember wieder arbeiten. Die Reise lohnt sich also nicht wirklich für mich."

Vorsichtig legte ich einen Arm um ihre Schulter und zog sie näher zu mir: „Wenn du möchtest, kannst du gerne mit mir Weihnachten feiern, in der South Bronx."

„Ist das dein Ernst?"

„Klar. Nan liebt dich und meine Mum kann dich auch ziemlich gut leiden. Und für gute Freunde ist immer einen Platz an unserem Tisch."

Taylor drückte mir einen Kuss auf die rechte Wange: „Du bist spitze, Niall. Ich würde sehr gerne bei euch sein. Dann bin ich nicht allein und es wird sicher lustig."

Mein Grinsen wurde breit: „Darauf kannst du wetten."

Ich überredete Taylor nicht nur zu einem Weihnachtsfest in der South Bronx, sondern auch zu unserem Abend im Pub, der stets an Heiligabend stattfand. Außerdem durfte sie bei unserem wichtigsten, traditionellen Fest nicht fehlen. Die abendliche Christmas Party, bei der jeder Essensreste mitbrachte. Dieses Jahr würde sie zum ersten Mal im Calinson stattfinden. Ich konnte es kaum erwarten, dort mit meinen engsten Freunden zu feiern.

Bisher war Taylor nie dabei gewesen, obwohl sie zu unserem engen Kreis zählte. Das lag daran, dass sie Weihnachten immer bei ihren Eltern in Pennsylvania verbrachte, aber dieses Jahr war es anders.

„Es gibt keinen Dresscode und wir verteilen keine Geschenke", ließ ich sie wissen, als sie mich über die Christmas Party ausfragte. „Und es reicht, wenn du mir beim Tragen der Essensreste hilfst, die ich aus der South Bronx mitnehme. Du musst nichts extra kochen."

Nachdem wir die essenziellen Dinge geklärt hatten, verkrümelte ich mich ins Bett. Auf dem Bauch liegend, nahm ich mein Handy zur Hand und sah, dass Vanessa mir eine Nachricht geschickt hatte: „Ich hoffe, du bist gut nach Hause gekommen und freue mich auf unser Date."

„Bin ich und ich freue mich auch", antwortete ich mit einem Grinsen. Ich fand Vanessa interessant und war neugierig auf sie und ihre Welt. Umgekehrt verhielt es sich vermutlich genauso.

Gähnend legte ich das Handy wieder zur Seite und schlief binnen der nächsten Minuten ein.

Gleich nach dem Frühstück am nächsten Tag rief ich Harry an, um mich nach seinem Befinden zu erkundigen. Wir führten eine Videounterhaltung, denn ich wollte meinen guten Freund sehen.

„Sag mal, wie ist das denn passiert?", horchte ich ihn aus.

„Ich bin auf dem Gehweg im Garten ausgerutscht. Da lagen lauter nasse Blätter und meine Schuhe haben Ledersohlen. Als ich mich mit den Händen abstützen wollte, muss ich mir wohl das linke Handgelenk verstaucht haben."

„So ein Pech", seufzte ich.

„Ja, zumal ich mit Taylor verabredet war. Ich hatte mir das so schön vorgestellt." Deutlich hörte ich wie deprimiert er war.

„Weißt du", versuchte ich ihn aufzumuntern, „Taylor wird dieses Jahr zum ersten Mal bei unserer Christmas Party dabei sein und auch im Pub."

„Echt jetzt?"

Schnell erklärte ich Harry, wie es dazu kam und er freute sich riesig, die Blondine schon bald wieder zu sehen.

„Hoffentlich kann ich bis dahin wieder das Lenkrad am Auto bedienen", seufzte er.

„Und wenn nicht?"

Harrys Grinsen nahm kein Ende: „Du könntest fahren, Niall. Bring Taylor mit zu mir, dann laden wir das Essen ein und fahren zum Calinson."

„Die Idee ist spitze", stimmt ich zu. Außerdem hat Taylor einen Parkplatz in der Tiefgarage, da könnte ich ihn parken."

„Super, wann willst du ihn holen? Morgen Abend vielleicht?"

„Das geht nicht", erklärte ich schmunzelnd.

Harrys Blick fixierte mich gründlich: „Was heckst du wieder aus, Horan?"

Lachend erzählte ich ihm von Vanessa und meinem Date mit ihr. Darauf wurden Harrys Augen groß wie Untertassen: „Echt jetzt? Du datest ein Model?"

„Na ja, irgendwann muss ich anfangen nach vorne zu schauen."

Harry pflichtete mir bei: „Das stimmt wohl."

Es fiel mir schwer, mit der Vergangenheit abzuschließen, aber ich wusste, dass ich Robyn nie wieder zurückbekommen würde. Da war es besser, nicht auf der Stelle zu treten und sich einzugestehen, dass es Dinge gab, die man nicht ändern konnte und anderen, die nach einer Veränderung schrien.

Pünktlich um sieben Uhr stand ich am nächsten Abend am Times Square, da kam Vanessa gerade auf mich zu. Sie trug einen beigen sehr edelwirkenden Mantel und Stiefel mit hohen Absätzen. Damit war sie locker zehn Zentimeter größer als ich, was mich jedoch nicht störte.

„Hey, Niall, schön, dass das mit unserer Verabredung geklappt hat."

Wir umarmten uns kurz und ich sprach: „Das finde ich auch. Hast du schon eine Idee, wo wir essen gehen wollen?"

„Klar." Sie hakte sich bei mir ein: „Es sei denn, du magst kein Sushi."

„Ich liebe Sushi", gestand ich grinsend.

„Okay, ich kenne ein super Restaurant. All you can eat für dreißig Dollar, Reiswein inklusive."

„Den muss ich hoffentlich nicht trinken", meinte ich.

„Nein, auf keinen Fall. Dann bestellst du dir eben was anderes. Ich mag das Zeug auch nicht sonderlich gerne." Kurz stoppten ihre Schritte: „Taxi oder Subway?"

„Subway", antwortete ich.

„Gut, dann mal los. Wir müssen bis zur 86. Straße fahren."

Während der Fahrt zu unserem Ziel unterhielten wir uns in der fast vollen U-Bahn. Die Leute waren bepackt mit Weihnachtseinkäufen und Vanessa seufzte, dass sie noch Geschenke besorgen müsste.

„Meine Zeit ist immer so knapp, vor allem vor Weihnachten. Morgen fliege ich nach Hause, zu meiner Familie und bin echt froh, dort mal zur Ruhe zu kommen."

„Und wo ist dein Zuhause?", erkundigte ich mich.

Ihr Grinsen wurde breit: „Du hast mich nicht gegoogelt?"

„Nein", sprach ich mit einem Augenzwinkern. „Ich erfahre das lieber von den Menschen selbst."

Ihr Blick wirkte entschuldigend, als sie antwortete: „Aber ich habe dich gegoogelt. Findest du das schlimm?"

Ich zwinkerte ihr zu: „Nein, keineswegs. Hast du etwas Interessantes gefunden?"

„Jede Menge", kam es prompt zurück.

Da der Zug gerade in die Haltestelle einfuhr, an der wir aussteigen mussten, unterbrachen wir unsere Konversation. Nach vier Minuten Fußmarsch erreichten wir das Sushi Restaurant, dass von außen fast unscheinbar wirkte. Ich ließ mich jedoch gerne überraschen, was die Qualität des Essens anging.

Der Kellner wies uns einen Tisch zu und ich half Vanessa aus ihrem Mantel. Der Stoff fühlte sich äußerst edel an, bestimmt war das Kaschmir. Robyn hatte einen Schal aus diesem Material besessen, daher konnte ich gut Vergleiche ziehen.

Unter ihrem Mantel kam ein kurzes schwarzes Kleid sowie schwarze Overknee Stiefel zum Vorschein. Beides stand ihr enorm gut.

Als Model verdiente Vanessa reichlich Kohle, das war mir durchaus bewusst. Umso toller fand ich es, dass sie ein preiswertes all you can eat Restaurant, einem Nobelschuppen vorzog.

Nachdem wir Essen und Getränke bestellt hatten, knüpfte ich die Konversation an der Stelle an, an der wir diese gestoppt hatten.

„Also, Vanessa, was hast du Interessantes über mich gefunden?"

Ihre grauen Augen blickten schelmisch drein: „Du hast auf der Juilliard studiert und diese mit dem Bachelor-Examen verlassen."

„Man zwang mich dazu", erwiderte ich trocken.

„Wer?"

„Atlantic Records. Die wollten mich gleich und nicht erst nach dem Masterabschluss."

Ihre roten Lippen verzogen sich zu einem Lächeln: „Eigentlich ist das nicht verwunderlich. Ich meine, du hast ein Stipendium erhalten. Also musst du irre gut sein."

Der Kellner brachte die Getränke. Cola Zero für Vanessa und eine normale Cola für mich. Wir stießen an und ich meinte: „Das sagt nicht viel aus. Zwischen Theorie und Praxis besteht ein himmelweiter Unterschied. Nicht jeder, der Musik studiert, bringt es zu etwas in diesem Geschäft."

„Das ist natürlich wahr." Unsere Augen trafen sich und dann redete sie weiter: „Das Interessanteste ist jedoch, dass du aus der South Bronx kommst. Ich bewundere Menschen, die wissen, was sie wollen und hart dafür kämpfen."

„Unfassbar, was man nach dieser kurzen Zeit doch über mich im Internet findet", sprach ich verwundert.

Kurzzeitig färbten sich Vanessas Wangen rot: „Das habe ich nicht aus dem Internet, also das mit der South Bronx. Ich stehe ziemlich gut mit den Leuten von Atlantic Records und habe sie ein bisschen über dich ausgehorcht."

Ihre Ehrlichkeit fand ich entwaffnend.

„Na dann bin ich beruhigt", lachte ich. „Ich wollte das nämlich meinem Publikum auf der Tour erzählen."

„Oh, du gehst auf Tour? Wann denn?"

Es kam mir komisch vor, den Termin auszusprechen, denn er war bereits sehr nahe: „Ende Januar."

Ihre Euphorie kannte keine Grenzen: „Gibt es noch Karten?"

„Die gehen erst nächste Woche in den Verkauf und erwarte bitte keinen tollen Konzertsaal. Ich werde in kleinen Clubs auftreten."

„Umso besser. Ich mag die Atmosphäre da lieber."

Man servierte uns die erste Ladung Sushi und Vanessa schlug, genau wie ich, hemmungslos zu. Mit den Worten: „Reis macht dick, aber ich befinde mich gerade im Urlaub", stopfte sie den ersten Happen genießerisch in den Mund.

„Apropos Urlaub, wo war nochmal dein Zuhause?", hakte ich nach.

„Minnesota. Zu kalt und viel Regen, aber ich liebe es trotzdem. Vor allem die Kochkünste meiner Mum."

„Müsst ihr Models nicht auf euere Linie achten?", zog ich sie auf.

„Doch, aber im Urlaub kümmert mich das nicht. Du wirst mich doch nicht bei meiner Agentur verpetzen, wenn ich mir einen Nachtisch bestelle, oder?"

Ihr Augenaufschlag hätte nicht unschuldiger sein können. Nur mit Mühe verbiss ich mir das Lachen: „Ist Verhandlungssache. Kommt darauf an, was du zahlst."

Anzüglich lupfte sie ihre akkurat gezupften Augenbrauen: „Würdest du dich prostituieren?"

Lachend schüttelte ich den Kopf: „Auf keinen Fall."

„Gut, dann kommen wir ins Geschäft."

Es wurde ein lustiger und angenehmer Abend. Ich erfuhr einiges über Vanessa und sie über mich. Dass sie nicht dumm und einfältig war, kam mir sehr entgegen. Ebenso die Tatsache, dass sie nicht dauernd über Mode quatschte.

Als es ans Bezahlen ging, lud ich sie ein.

„Niall, du musst das nicht tun."

„Ich möchte es aber."

„Gut, dann bin ich beim nächsten Mal dran", kam es zurück.

„Vielleicht", schmunzelte ich und half ihr in den Mantel. Die Idee, sie beim nächsten Mal ins Calinson zu schleppen, manifestierte sich in meinem Kopf.

Inzwischen war es schweinekalt draußen und fing auch noch an zu schneien.

„Lass uns ein Taxi nehmen", schlug die junge Frau vor und ich willigte ein.

Vanessa wohnte in einem Apartmenthaus an der Upper East Side. Mit einem sehr komischen Gefühl im Bauch stieg ich an der U-Bahn Haltestelle aus. Wir liefen in die entgegengesetzte Richtung, in der sich das Haus von Robyns Eltern befand. Gott sei Dank musste ich nicht daran vorbeigehen, um noch stärker an die Vergangenheit erinnert zu werden.

„Kommst du noch einen Sprung mit rein?", hörte ich Vanessa sagen, nachdem wir das Taxi verlassen hatten.

Etwas unschlüssig erfolgte meine Frage: „Sollte ich das?"

„Nur auf einen Drink. Keine Sorge, ich steige nicht beim ersten Date mit einem Typ ins Bett." Da war sie wieder, die entwaffnende Ehrlichkeit. Ich konnte mich jedoch nicht zurückhalten und nahm sie auf den Arm: „Das ist aber schade."

Als ich ihr erstauntes Gesicht sah, prustete ich mit einem lauten Lachen heraus: „Keine Sorge, ich steige auch nicht nach dem ersten Date mit einer Frau ins Bett. Zumindest nicht, wenn ich sie näher kennenlernen möchte."

„Gut, so habe ich dich nämlich auch nicht eingeschätzt und übrigens danke, dass du an meiner Person interessiert bist."

Ihre Wohnung lag im zwanzigsten Stock, was eine herrliche Aussicht garantierte. Die bodentiefen Fenster verstärkten den Eindruck der tausend Lichter, die vor meinen Augen tanzten.

„Was möchtest du trinken?", vernahm ich Vanessas Stimme dicht hinter mir.

„Hast du ein Bier da?"

„Klar und ich trinke ebenfalls eins."

Kurze Zeit später stießen wir an und ich sprach: „Bier macht ebenfalls dick, richtig?"

„Wenn man es in Massen trinkt, ja."

Inzwischen hatte Vanessa ihre Stiefel aufgezogen und lief barfuß durch die Wohnung, deren Fußbodenheizung eine kuschelige Wärme verströmte. Sie war noch immer minimal größer als ich und es störte mich nicht die Bohne.

Entspannt nahm ich einen Schluck von meinem Bier: „Wo waren wir stehengeblieben?"

„Also ich bin gedanklich bei deiner Tour."

„Ah okay.Wenn du zu einem Konzert kommen möchtest, kann ich dich auf die Gästeliste eintragen lassen", erwiderte ich.

„So einfach ist das nicht. Ich muss das vermutlich sehr kurzfristig entscheiden, wohin ich gehen kann. Aber keine Sorge, ich komme schon irgendwie rein, auch wenn alles ausverkauft sein sollte."

„Das glaube ich zwar nicht, aber ruf mich an, wenn du vor dem Club stehst. Dann kriegen wir das bestimmt hin."

Sie trat einen Schritt auf mich zu, hauchte mir einen Kuss auf die Wange und flüsterte mir ins Ohr: „Lass ich überraschen. Ich werde auftauchen, wenn du es am wenigsten erwartest."

Es blieb bei einem Bier und einem netten Gespräch, dann verabschiedete ich mich: „Wir sehen uns, Vanessa." Sanft hauchte ich einen Kuss auf ihre Wange, den sie in der gleichen Art und Weise erwiderte: „Darauf kannst du wetten."

Als ich an diesem Abend in die WG zurückkehrte, schlief Taylor bereits. Auf dem Küchentisch lag ein großer weißer Zettel mit überdimensionalen Buchstaben: „Du sollst den Wagen morgen früh bei Harry abholen."

Früh? Hatte der sie noch alle? Ich wollte ausschlafen, obwohl ich bereits jetzt davon träumte, mit diesem Monster durch die Gegend zu fahren. Vorzugsweise mit Vanessa an meiner Seite.

War es Schicksal, dass wir uns trafen?

____

 Tja, was meint ihr? Hat Niall da recht?

Ihr habt Vanessa nun ein bisschen mehr kennengelernt. Wie ist eure Meinung zu ihr?

Was sagt ihr dazu, dass Harry Niall seinen Wagen leiht? Ich finde das mega.

Und wird Vanessa Niall bei einem Konzert überraschen?

Taylor wird nun zum ersten Mal bei der Christmas Party dabei sein. Freut ihr euch darauf?

Kommen sie und Harry sich vielleicht näher?

Fragen über Fragen, deren Antworten ihr erfahrt, wenn ihr an der Geschichte dranbleibt.

Danke für die lieben Kommentare! Gerade läuft es bei mir super mit dem Schreiben, also gebt mir noch mehr Motivationsschub :)

LG, Ambi xxx



Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top