05. Tomorrow
I wish
That people would like me more, I wish
I wasn't so insecure, I wish
That I could have thoughts that were my own
And I wish
That I didn't compare myself like this
I know it's bad for my mental health, I wish
That I wasn't so scared of being alone
(So scared of being alone)And if a genie came to talk, I'd get tongue-tied
'Cause I don't know how to express all my insides
That's why I dress the way I dress on the outsideThis is a song to myself, don't let yourself down
Make sure that sad little kid, back then would be proud
And if you're needing some help, just fucking reach out
If you dive into your head, make sure you don't drown
This is a song to myself, yeah, drop your shoulders
Fall into love with yourself as you get older
You know you started all this so finish it out
Don't even care if anyone's listening now
(This is a song to myself)
Picture This - Song To Myself
< R O B Y N >
Das klärende Gespräch mit Colby schob ich eine Weile erfolgreich vor mir her.
Da waren viele Sachen, um die ich mich noch kümmern musste und außerdem stand das nächste Semester vor der Tür. Dies beinhaltete auch das Abhalten des Unterrichts in der Schule. Dreimal wöchentlich war vorgesehen und die anderen beiden Tage verbrachte ich in der Uni.
Arbeitsreiche Zeiten kamen auf mich zu, denn ich musste den Unterricht vorbereiten und gleichzeitig selbst für das Studium ackern. Aber ich war entschlossen alles durchzuziehen und nur das zählte.
Mein erster Tag in der Schule verlief chaotisch. Obwohl ich mich gut vorbereitet glaubte, merkte ich, wie schnell ich mich durch die Schüler aus dem Konzept bringen ließ. Einige versuchten den Unterricht zu stören und ich fand mich in der Situation wieder, die ich bereits einmal im Praktikum erlebte. Aber nun war ich kein Praktikant mehr, bekam Geld für meine Arbeit als Lehrerin. Da sollte ich es doch schaffen, Disziplin zu halten.
Ausgerechnet Jackson tat sich als der größte Störenfried hervor. Seine große Klappe half ihm dabei, dass die restlichen Schüler mitmachten. Ich wünschte, er wäre kein Teil der Academy, denn dort durfte ich mich mit ihm ebenfalls auseinandersetzen. Hoffentlich lief es da besser.
Im Englischunterricht herrschte oftmals Trubel. Die Schüler waren unkonzentriert und viele sahen sowieso keine Perspektive in ihrem Leben, weshalb sie das Lernen als nutzlos erachteten.
Meine Aufgabe sollte es sein, ihnen beizubringen, dass man alles schaffen konnte, wenn man nur wollte. Nicht nur der Unterrichtsstoff schien mir wichtig, sondern das, was man später vielleicht damit anzufangen wusste.
„Möchtest du gerne die zehnte Klasse wiederholen, Jackson?", richtete ich meine Frage an den dunkelhäutigen Jungen.
Angriffslustig kreuzte er seine Arme vor der Brust: „Was spielt das für eine Rolle? Ich werde sowieso mal ein berühmter Gangsta."
Lautes Gelächter ertönte, wobei ich das Gefühl hatte, man würde mich auslachen.
„Ist es das, was du für deine Zukunft möchtest?", richtete ich eine weitere Frage an ihn.
Jackson bedachte mich mit einem beinahe mitleidigen Blick: „Was ich möchte, ist nicht relevant, denn mein Weg ist vorgegeben. So ist das bei uns, die im Gangland geboren wurde. Aber davon haben weiße reiche Menschen wie Sie keine Ahnung. Ihnen hat man wahrscheinlich von Geburt an alles in den Arsch geschoben, Miss Fitzgerald."
Er betonte meinen Nachnamen besonders und automatisch zuckte ich zusammen. Wenn man im Internet nachlas, kam man sehr schnell darauf, dass die Firma Fitzgeralds ein großer Baulöwe in den USA war und Quentin Fitzgerald, der Inhaber, einen Sohn namens Raymond und eine Tochter namens Robyn hatte.
Die Kids waren nicht doof. Sie konnten durchaus kombinieren und somit schien mein Schicksal besiegelt. Ich war hier die reiche Tussi, die keine Ahnung von ihren Schwierigkeiten hatte.
Klar, man hatte mir seit meiner Geburt alles in den Arsch geschoben, aber durch Niall lernte ich die andere Seite des Lebens ein wenig kennen. Manchmal mehr als mir lieb war.
„Also gut", sprach ich, „du möchtest also deine Zukunft in den Sand setzen." Mein blick schweifte durch die Klasse. „Und scheinbar geht es den anderen genauso."
Mein Herz pochte schnell, als ich die nächsten Worte aussprach: „Ihr habt nun eine Aufgabe. Ich möchte, dass ihr niederschreibt, was eure Pläne und Ziele für die Zukunft sind. Natürlich mit einer Begründung. Die Arbeiten werden entsprechend bewertet. Also achtet auf eure Grammatik und Satzstellung."
Für einen Moment herrschte Stille im Raum, dann sprach Tiffany: „Ist das unsere Hausaufgabe?"
„Nein, ihr sollt das jetzt tun."
„Im Unterricht?" Jackson schaute mich fassungslos an und ich antwortete lapidar: „Als Lehrerin kann ich meinen Unterricht gestalten, wie ich möchte. Und gerade habe ich mich dazu entschieden, euch diese Aufgabe zu stellen. Also legt los."
„Mit dem Laptop?", erkundigte sich Jackson.
„Nein, auf die konventionelle Art."
Im Raum wurde es ruhig. Die Schüler griffen nach Papier und Schreibzeug, während ich mein Tablet aus der Aktentasche hervorholte. Erst ab der elften Klasse durften sie für diese Dinge den Laptop benutzen. Dafür gab es klare Regeln, die ich nicht missachtete.
Zum Ende der Stunde sammelte ich die Werke meiner Schüler ein und packte diese in meine Aktentasche. Es würde mich jede Menge Zeit kosten, das alles durchzulesen. Die Arbeit hatte ich mir selbst aufgehalst. Es fühlte sich an, wie eine wahre Verzweiflungstat.
Ich war froh, als der Tag in der Schule zu Ende ging und stieß völlig geschafft die Wohnungstür auf. Die Aktentasche warf ich auf das Sofa und kickte die Schuhe von den Füßen. Der Job als Lehrerin stellte einen täglich vor neue Herausforderungen.
Als Matt später nach Hause kam, brütete ich bereits über den Arbeiten meiner Schüler. Verzweifelt saß ich am Küchentisch und raufte mir die Haare.
„Hey, Robyn, alles klar?", begrüßte mich mein Mitbewohner.
„Nein, eher nicht", seufzte ich. „Meine Schüler machen es mir nicht einfach."
Ich berichtete von der Unterrichtsstunde und Matt hörte sich alles an.
„Und? Was schreiben deine Schüler so?", erkundigte er sich.
„Das willst du nicht wirklich wissen. Einer möchte gerne Zuhälter werden."
Laut platzte er mit einem Lachen heraus: „Eigentlich hättest du dir denken können, dass sie dich verarschen werden."
Ich musste ihm recht geben: „Das ist wohl wahr. Und ich habe das echt nicht bedacht."
Matt ließ sich auf dem Küchenstuhl gegenüber nieder: „Sieh es mal so. Ein zweites Mal passiert dir das garantiert nicht."
„Ich bin eine lausige Lehrerin", sprach ich.
„Ach Quatsch. Ich wäre froh, ich hätte eine Lehrerin wie dich gehabt. Ich denke, du gehst auf deine Schüler ein und versuchst nicht einfach den Stoff runterzurattern."
Ein Lächeln huschte über mein Gesicht: „Naja, da hast du schon irgendwie recht. Trotzdem habe ich das Gefühl, sie respektieren mich nicht. Daran muss ich unbedingt arbeiten."
Es half nichts, ich musste die weiteren Arbeiten durchsehen, aber ich nahm Abstand davon, sie zu benoten. Wenn meine Schüler mich verarschten, konnte ich das auch.
Englischunterricht in der zehnten Klasse hielt ich erst wieder mittwochs ab. Meine Schüler grinsten, als ich den Raum betrat und den Papierstapel auf dem Lehrerpult ablegte.
Ich griff nach dem obersten Blatt und begann laut vorzulesen: „Jackson möchte Dealer werden. Als Begründung hat er angegeben, dass man damit die meiste Kohle verdient."
„Das ist doch auch zutreffend", sprach Jackson frech.
„Nun ja, vielleicht, aber deine Begründung fand ich interessant. Du willst Geld verdienen, um aus dem Gangland rauszukommen. Aber wo willst du die Drogen dann verticken?"
„Überall", meinte er. „Ich werde der Drogenboss und lasse die anderen für mich arbeiten."
Die anderen Schüler grölten laut und klatschten Beifall.
„Jackson wird es schaffen", rief Juan.
Seine Bemerkung ignorierend, fuhr ich fort: „Wir haben interessante Berufe hier. Jacksons Nutte, Zuhälter, Drogenkurier, Table Dancer, Stripperin."
Die Schüler hörten nicht auf zu lachen, während ich tief durchatmete.
„Ich werde diesen Schund nicht benoten, damit das klar ist."
„Das ist unfair! Wir haben uns solche Mühe gegeben", kam es von Jackson. Er grinste über das ganze Gesicht und ich kochte innerlich vor Wut.
Das Schlimme war, dass ich Jackson am Nachmittag wieder sah. Meine erste Stunde in der Academy stand an. Professor Stringer führte natürlich den Unterricht, aber ich durfte immerhin dabei sein und mich einbringen, wie er sich ausdrückte.
In der Academy war das Niveau höher als im normalen Musikunterricht. Die Schüler, die hier übten, waren überdurchschnittlich begabt und stammten aus sozial schwachen Familien. Man versuchte sie zu fördern und ihnen den Besuch eines Colleges zu ermöglichen. Dafür zahlte der Staat Fördergelder.
Das Talent der Schüler beeindruckte mich sehr und ich war glücklich, ein Teil des Ganzen sein zu dürfen.
Vor allem Jackson machte seine Sache sehr gut. Wenn er am Piano saß, hatte ich das Gefühl, er versank in seiner eigenen Welt. Unweigerlich erinnerte er mich damit an Niall. Aber ich sah auch, wie er sein Talent vergeudete, indem er im normalen Unterricht den Kasper spielte. Auf diese Art und Weise würde er es nicht auf ein College schaffen.
Die erste Woche in der Schule schaffte mich dermaßen, dass ich am Freitagabend am liebsten früh ins Bett gegangen wäre. Leider hatte ich genau an diesem Tag ein Treffen mit Colby ausgemacht. Das Treffen, bei dem ich ihm die Dinge richtigstellen wollte.
Es war keine Auszeit, jedenfalls nicht für mich. Ihm diese Illusion zu nehmen, schmeckte bitter. Alles andere wäre jedoch unfair und das wollte ich nicht sein. Das war nicht ich.
Pünktlich traf ich in dem Restaurant ein, das Colby vorgeschlagen hatte. Mir fiel es leichter, das Gespräch auf neutralem Boden zu führen und ihm ging es wohl ebenso.
„Hallo, Robyn", begrüßte er mich und ich nahm auf dem Stuhl ihm gegenüber Platz.
„Hallo, Colby."
Der Kellner erkundigte sich nach unseren Wünschen, worauf ich eine Flasche Wasser bestellte.
„Magst du nichts essen?", erkundigte sich Colby und ich schüttelte den Kopf.
„Nein, ich habe im Moment keinen Hunger."
„Du hast abgenommen", stellte er nüchtern fest.
„Das ist der Stress in der Schule."
Dies entsprach nur der halben Wahrheit. Seit meinem Auszug zermarterte ich mir den Kopf, wie ich es ihm am besten beibringen sollte, dass es kein „Wir" mehr geben würde und die Auszeit das Ende war.
„Ich..., Colby, ich weiß nicht, wie ich es dir am besten erklären soll", begann ich holprig.
„Ich bin mir sicher, ich kann dir geistig folgen", sprach er und nippte an seinem Bier.
Mein Atem ging rascher: „Das kannst du vermutlich und deshalb möchte ich nicht lange um den heißen Brei herumreden." Ich nahm einen großen Schluck aus dem Wasserglas, da meine Kehle sich staubtrocken anfühlte.
„Es ist keine Auszeit. Ich werde nicht mehr zurückkommen."
Er musterte mich gründlich: „Ist das dein letztes Wort, Robyn?"
Außer einem Nicken brachte ich nichts zustande. Wie sollte ich nun damit klarkommen, dass ich ihn zutiefst verletzt hatte?
Colby atmete schwer: „Dann muss ich das wohl akzeptieren, auch wenn ich deine Entscheidung nicht so recht nachvollziehen kann. Ein Video kann einem doch nicht dermaßen den Kopf verdrehen."
„Es ist nicht nur das Video", warf ich ein. „Ich hatte niemals die Chance, mich mit ihm richtig auszusprechen. Und solange das nicht passiert ist, wird das immer in einer Beziehung zwischen mir und der anderen Person stehen."
Es hatte mich Mut gekostet, dies auszusprechen, aber ich fühlte mich erleichtert.
„Dann hast du mich also nie richtig geliebt", hörte ich ihn sagen.
„Nein, so darfst du das nicht sehen", korrigierte ich seine Sichtweise. „Es gab eine Zeit, da habe ich dich wahnsinnig geliebt, aber Liebe ist..."
„Vergänglich", vollendete er meinen Satz.
„Ja und nein. Einerseits ist sie das, aber sie kann auch für immer sein." Ich senkte den Kopf nach unten: „Nur dieses Für-Immer war uns nicht vergönnt."
Ich trank das Glas leer und erhob mich: „Ich glaube, ich gehe jetzt besser."
„Es ist wohl alles gesagt", presste er hervor und ich hörte am Klang seiner Stimme, wie ihn das mitnahm. Als ich sah, wie feucht seine Augen schimmerten, da brach alles in mir zusammen. Es wurde Zeit, zu gehen.
„Leb wohl, Colby", verabschiedete ich mich leise, bevor ich nach draußen ging.
An meinem Wagen angekommen, ließ ich meinen Tränen freien Lauf.
Es tat verdammt weh, ihn so zurückzulassen. Aber ich musste meinen Weg gehen, auf mein Bauchgefühl hören und auf mein Herz. Ein Herz, das sich zu einem großen Teil noch immer an Niall klammerte.
Ohne Essen ging ich später zu Bett und als ich samstagsmorgens aufstand, fühlte ich mich wie gerädert. Matt briet Spiegeleier am Herd und als er mich erblickte, fragte er: „Willst du auch welche?"
„Ja, zwei Stück könnte ich vertragen."
Seufzend ließ ich mich auf den Küchenstuhl plumpsen wie ein Mehlsack.
„Wie ist es gelaufen?", erkundigte er sich teilnahmsvoll.
„Frag nicht. Ich habe das Gefühl, ihm das Herz herausgerissen zu haben und fühle ich einerseits total schlecht, andererseits erleichtert."
„Ich denke, das ist normal. Wenigstens warst du ehrlich."
Matt servierte mir die Spiegeleier mit Pfeffer und Salz, so wie ich sie am liebsten mochte. Einen Toast bekam ich auch noch dazu sowie eine große Tasse Kaffee.
„Nächsten Donnerstag steigt hier im Viertel eine große Party", klärte Matt mich auf.
„Oh, welche denn?" Mich interessierten die Sitten und Gebräuche anderer Kulturen sehr.
„Der mexikanische Nationalfeiertag. Da gibt es tolles Essen, Musik und ein kleines Feuerwerk."
„Klingt interessant", meinte ich und verputzte anschließend die Spiegeleier.
Am Wochenende hatte ich irre viel für die Schule vorzubereiten. Zwischen Piano und Laptop vergaß ich die Zeit und wenn Matt nicht gewesen wäre, hätte die das Wochenende nur in der Wohnung verbracht.
Er animierte mich zum Joggen und schleppte mich am Samstag erneut in sein Lieblingsrestaurant. Dort genehmigte ich mir zwei Cocktails und war später so platt, dass ich gleich ins Bett fiel.
Meine Arbeitswoche begann montags früh. Wie üblich kämpfte ich mit den Schülern und der fehlenden Disziplin. Ich sehnte das Wochenende herbei aber vor allem den Donnerstag.
Matts Rat befolgend, aß ich am Mittag nur eine Kleinigkeit. Die mexikanischen Köstlichkeiten wollte ich auf keinen Fall verpassen. Auch Maria kochte und backte für das Fest und natürlich servierte sie auch ihre berühmten Tacos.
Obwohl ich außer Maria, Carlos und Matt niemand kannte, fühlte ich mich auf Anhieb sehr wohl in der Gesellschaft der Mexikaner. Sie waren freundlich und feierten ausgelassen. Die gute Stimmung ergriff von mir Besitz und ich fand mich mit einem Cocktail zwischen Marias und Carlos' Söhnen wieder.
„Du bist neu im Viertel, oder?", erkundigte sich Ricardo.
„Ja, ich wohne erst seit zwei Wochen hier", antwortete ich und nippte an meinem Glas.
„Meine Mutter hat erzählt, du seist Lehrerin."
„Ja, für Musik und Englisch."
„Dann spielst du also mindestens ein Instrument." Es war mehr eine Feststellung von ihm als eine Frage.
„Piano und Violine. Aber Piano ist mein Lieblingsinstrument", erklärte ich grinsend.
Ricardo nickte: „Lehrer zu sein ist ein verantwortungsvoller Beruf."
„Das stimmt, aber es macht auch Spaß."
Jemand drückte mir ein Glas Schnaps in die Hand und ehe ich mich versah, stießen wir alle an. Ich schüttete das Zeug runter und stellte fest, dass es gut schmeckte.
„Was ist das?", wollte ich wissen.
„Mezcal", antwortete Iker, der andere Sohn von Carlos und Maria.
Prompt hielt ich ihm mein leeres Glas entgegen: „Ich hätte gerne noch einen."
Es blieb nicht nur bei dem zweiten, sondern ein drittes, viertes und fünftes Glas folgte.
Irgendwann verlor ich die Kontrolle über das, was ich trank und aß. Ich wusste nur, dass ich mich amüsierte und meine Sorgen plötzlich nicht mehr greifbar waren. Leichtfüßig tanzte ich zur Musik, die durch meine Venen floss, lachte, scherzte und fühlte mich großartig. Mexikaner waren tolle Menschen.
Als ich am nächsten Morgen durch den Wecker aus dem Schlaf gerissen wurde, wusste ich nicht einmal, wie ich in mein Bett gekommen war. Meinen Schlafanzug hatte ich auch nicht an, nur ein T-Shirt und den Slip.
Langsam erhob ich mich und merkte, wie sich alles in meinem Kopf drehte. Himmel war mir übel.
Mit größter Anstrengung erreichte ich das Bad, das zum Glück nicht besetzt war und stürzte auf die Toilettenschüssel zu. Dort übergab ich mich mehrmals.
„Robyn? Ist alles okay mit dir?", vernahm ich Matts Stimme an der Tür.
„Mir ist speiübel", würgte ich hervor.
„Du hast gestern einiges durcheinandergetrunken", klärte er mich auf. Das war mir glatt entfallen. Mein Filmriss war echt übel.
Nachdem ich mir den Mund ausgespült hatte, wusch ich mein Gesicht.
„Scheiße", murmelte ich, denn wie jeden Freitag musste ich Unterricht abhalten. Das konnte heiter werden.
In der Küche angekommen, war mein Mitbewohner schon schwer auf Zack. Matt stellte mir ein Glas Wasser hin und ich sah, wie sich eine Tablette darin auflöste.
„Trink das. Das ist Aspirin. Du musst wieder auf die Beine kommen."
Das musste ich allerdings.
Essen tat ich nichts, denn die Angst, mich vielleicht wieder übergeben zu müssen, war größer als mein nicht vorhandener Appetit. Einigermaßen pünktlich gelangte ich zur Schule und hoffte, dass die Schüler wenigstens heute Erbarmen hatten.
Leider zeigten sie sich von ihrer unausstehlichen Seite, vor allem Jackson, der mal wieder den Clown spielte. Ich hatte keine Energie, ihm heute die Stirn zu bieten, also versuchte ich ihm die kalte Schulter zu zeigen.
Mein Kopf dröhnte, trotz der Tablette und mein Kreislauf spielte ebenfalls verrückt. Mit Ach und Krach überstand ich den Freitag und schwor mir eines: Ich würde nie wieder mexikanischen Schnaps trinken.
Nie wieder.
_____
Hallöchen, ich melde mich heute aus Irland und habe wie versprochen, ein Update im Reisegepäck.
Robyn hat sich also betrunken und doll gefeiert. Ich finde, es steht ihr auch zu. Denkt ihr, sie wird es schaffen, nie wieder mexikanischen Schnaps zu trinken?
Was denkt ihr über das Treffen mit Colby?
Und glaubt ihr, Robyn schafft es irgendwann, Disziplin in der Klasse zu halten?
Ich finde, Matt hat sich gut um sie gekümmert. :)
Danke an alle, die kommentieren und voten und mich auf dieser Reise begleiten, Wir haben noch einiges vor uns, dranbleiben lohnt sich.
LG, Ambi xxx
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top