39. Gift

And I need you now tonight
And I need you more than ever
And if you only hold me tight
We'll be holding on forever
And we'll only be making it right
′Cause we′ll never be wrong
Together we can take it to the end of the line
Our love is like a shadow on me all of the time

I don't know what to do and I′m always in the dark
We're living in a powder keg and giving off sparks
I really need you tonight
Forever′s gonna start tonight
Forever's gonna start tonight


Once upon a time, I was falling in love
Now I′m only falling apart
There's nothing I can do
A total eclipse of the heart

Bonnie Tyler - Total Eclipse Of The Heart


< R O B Y N >


So aufgeregt wie an diesem Weihnachtsfest war ich noch nie.

Es lag weder an den Geschenken, die wie jedes Jahr üppig ausfielen und auch nicht an Rays Anwesenheit. Meinen Bruder einige Monate nicht zu sehen, war ich mittlerweile gewöhnt. Gerade bereitete er sich auf seine Bachelorprüfungen vor, was das große Gesprächsthema beim Essen darstellte. Vor allem für meinen Vater gab ihm Moment nichts Wichtigeres.

Niemand bemerkte, wie unruhig ich auf meinem Stuhl hin- und her rutschte. Die Zeit wollte überhaupt nicht vergehen, dabei wartete ich nur darauf, dass Niall mich endlich abholte. Bis um sieben Uhr musste ich ausharren, verließ die Tischrunde jedoch bereits um halb sieben, um meine Sachen für die Übernachtung zu packen, sowie Nialls Geschenk ordentlich in der Tasche zu verstauen.

Im Gegensatz zu sonst kam er nicht ins Penthouse, sondern holte mich in der Wohnetage meiner Eltern ab. Das war so ausgemacht, damit er ihnen auch ein frohes Weihnachtsfest wünschen konnte. Bei dieser Gelegenheit sah Niall meinen Bruder zum ersten Mal. Ich stellte die beiden einander vor und wie nicht anders zu erwarten reagierte Ray furchtbar neugierig und fragte ihn beinahe Löcher in den Bauch. Was er nach seinem Studium machen wollte, ob er weit von Harry weg wohnte und ob er sich für Baseball interessierte.

„Ich kann euch Karten für das erste Saisonspiel besorgen", sprach mein Vater und nickte Niall zu, der sich sogleich höflich bedankte.

„Leider dauert es bis dahin noch eine Weile", seufzte ich, denn die Saison begann erst Ende März.

„Du wirst sehen, die Zeit vergeht ganz schnell", meinte mein Bruder grinsend.

Es wurde Zeit sich zu gehen und wir verabschiedeten uns von meiner Familie. Bevor wir gingen, sprach meine Mutter Niall eine Einladung zum Abendessen am morgigen Tag aus. Auch meine Großeltern mütterlicherseits würden zugegen sein und darauf freute ich mich riesig.

Eisige Kälte schlug uns entgegen, als wir das Haus verließen. Niall trug meine große Tasche und als er um die Ecke bog, wunderte ich mich ein wenig. Zur Subway führte dieser Weg nicht.

„Wohin gehen wir?", erkundige ich mich, doch Sekunden später erblickte ich einen weißen Van, der mir sehr bekannt vorkam.

„Wir werden heute gefahren, Robs", erklärte Niall verschmitzt grinsend und in diesem Augenblick sprang Liam aus dem weißen Gefährt. Er hielt etwas Schwarzes in seiner Hand, was ich nicht genau zu erkennen vermochte. Es sah aus wie ein Stück Stoff. Herzlich begrüßte er mich, wünschte mir ein frohes Fest und da kam auch Jace aus dem Wagen. Obwohl er der Boss einer Gang war, verhielt er sich mir gegenüber immer sehr höflich und zuvorkommend. Fast so, als würde er auf mich aufpassen wollen.

„Kann es losgehen, Niall?", erkundigte er sich bei meinem Freund, was dieser mit einem Nicken beantwortete.

„Gut", begann Liam, „dann zieh ich euch nun die Augenbinden an."

„Bitte was?" Völlig entgeistert starrte ich ihn an, aber Niall beruhigte mich sofort.

„Das ist ein Teil der Überraschung, ich werde auch eine anziehen, Robs. Bloß keine Panik."

Niall ließ sich zuerst die Augenbinde überziehen, nachdem wir im Van Platzgenommen hatten und somit gab es für mich keinen Grund, dies abzulehnen. Im ersten Moment war es ein komisches Gefühl völlig im Dunkeln zu sitzen, aber Niall nahm meine Hand und das gab mir ein wenig Sicherheit.

Der Van ruckelte an und außer den Fahrgeräuschen nahm ich zunächst nichts wahr. Nach einigen Metern hielten wir an. Ich vermutete, dass wir an einer roten Ampel standen und tatsächlich ging es kurz darauf weiter. Rockmusik dudelte aus dem Radio und der Duft von Nialls Aftershave kroch in meine Nase. Alles fühlte sich plötzlich aufregend an und meine innere Spannung stieg von Minute zu Minute.

„Geht es euch beiden da hinten gut?", vernahm ich Liams Stimme.

„Klar, alles bestens", erwiderte ich und von Niall kam ebenfalls ein lautes „Ja."

„Super, wir sind bald da."

Ich hatte keinerlei Vorstellung, wohin die Reise wohl gehen könnte, und ließ mich vollkommen überraschen. Als der Van langsamer rollte, um dann stehenzubleiben, drückte ich kurz Nialls Hand. Das Schlagen einer Autotür war zu vernehmen, kurz darauf das Geräusch der Schiebetür, die sich öffnete. Man spürte dies deutlich am kalten Luftzug, der durch den Van wirbelte.

Da man uns die Augenbinden nicht abnahm, waren wir weiterhin auf Hilfe angewiesen.

„Komm, Robyn, ich führe ich", vernahm ich Jaces Stimme und spürte seine Hand, die nach meiner Griff. Wir gingen einige Schritte, dann sprach er: „Es kommen jetzt fünf Stufen, die nach unten führen, okay? Also aufpassen und nicht stolpern. Wir gehen auch ganz langsam."

„Wo ist Niall?", fragte ich.

„Hinter dir." Die Stimme meines Freundes zu hören, beruhigte mich ungemein.

Vorsichtig nahm ich eine Stufe nach der anderen und hörte, wie Jace eine Tür aufstieß. Da die Treppe nach unten führte, nahm ich an, dass wir uns in einem Keller befanden, doch merkwürdigerweise war es nicht kalt.

„Okay, wir nehmen euch jetzt die Augenbinden ab", hörte ich Liam sagen und spürte, wie jemand an der Binde an meinem Kopf nestelte. Zwei Sekunden später blinzelte ich gegen schwaches Licht und versuchte den Raum vor mir zu betrachten.

Das sanfte Flackern eines großen Kerzenleuchters, der auf dem Boden stand, daneben mehrere Holzkisten, ebenfalls zwei kleinere Kerzenleuchter auf einem runden Tisch. Eine weiße Tischdecke, Besteck, Teller, zwei Weingläser und ein alter Ofen in einer Ecke, in dem ein Feuer brannte. Deshalb war es so warm.

Für einen Moment ließ ich alles auf mich wirken, fühlte die Wärme des Ofens und gleichzeitig Nialls Hand, die nach meiner tastete.

„Wow", entfuhr es beeindruckt.

„Gibst du mir deinen Mantel, Robs?" Niall machte Anstalten, mir beim Ausziehen zu helfen und ich schlüpfte aus dem Kleidungsstück aus Cashmere. In der rechten Ecke stand ein einsamer Stuhl, über den Liam den Mantel legte, nachdem er diesen von Niall in Empfang genommen hatte. Auch Nialls Burberry-Jacke landete dort.

Jace rückte uns die beiden Stühle zurecht und kaum saßen wir, verschwand Liam im Nebenraum. Zurück kam er mit einer Flasche Rotwein, die bereits geöffnet war. Sorgsam schenkte er unsere Gläser voll: „Das Essen kommt gleich."

Mein Herz pochte aufgeregt, als ich mit Niall anstieß. Ich nahm einen großen Schluck des Rotweins, der ausgezeichnet schmeckte. Bei meinen Eltern durfte ich immer Wein zum Essen trinken, wenn es mir beliebte und sie kauften weiß Gott keinen billigen Fusel. Deshalb erkannte mein Gaumen sofort, dass es sich um einen edlen Tropfen handelte.

Die nächste Überraschung präsentierten Jace und zwei weitere junge Typen, die mehrere Platten und Teller in den Kellerraum trugen und diese auf den Holzkisten abstellten. Jemand brachte zwei Suppenschalen mit dampfender Flüssigkeit und stellte diese direkt auf dem Tisch ab.

„Willkommen zu unserem Christmas-Dinner", sprach Niall lächelnd. „Alles, was du hier siehst, konnte ich nicht kaufen, denn es wurde gespendet. Allerdings habe ich auch selbst ein bisschen dazu beigetragen. Ich habe die Nachspeise selbst gemacht. Und was die Location angeht, der Ort ist geheim. Auch ich weiß nicht, wo genau wir uns befinden, nur dass wir in der South Bronx sind."

Kurz atmete er durch: „Du kannst dieses Erlebnis nicht kaufen."

Vor lauter Rührung schossen Tränen in meine Augen.

„Das ist so unglaublich süß von dir." Meine Stimme zitterte, doch ich erhob mein Glas und prostete Niall zu: „Auf uns und ich danke dir für das außergewöhnliche Geschenk."

Suppe, Krautsalat, Truthahnschenkel, Gemüse, Kartoffelbrei mit Soße, ich stopfte alles in mich hinein und hatte das Gefühl, noch niemals besser gegessen zu haben, obwohl es sich um relativ einfache Dinge handelte. Die Krönung war der Nachtisch. Pancakes mit Blaubeeren. Sie schmeckten einfach himmlisch und waren mit Liebe gemacht. Niall hatte sich unendliche Mühe gegeben und wir den letzten Bissen vertilgt hatten, beugte ich mich über den kleinen Tisch und gab ihm einen Kuss.

„Danke für alles. Das ist bisher das tollste Weihnachtsgeschenk, das ich je bekommen habe."

Zeit mit ihm zu verbringen, mit ihm hier zu sitzen, weit entfernt von dem goldenen Käfig, in dem ich ansonsten lebte, das war so viel wert. Mehr als alles Geld der Welt. Zudem fühlte es sich in der geheimen Location mehr als aufregend an.

Nialls Augen glänzten, weil ich mich so sehr freute, doch nun wurde es Zeit, ihm sein Geschenk zu überreichen.

„Ach, sieh mal an, du hast mir etwas gekauft, aber ich durfte nicht", scherzte er und nahm das sorgfältig eingepackte Präsent in Empfang. Zuerst studierte er das Geschenkpapier, das mit kleinen Pianos bedruckt war. Kein typisches Weihnachtspapier, aber passend für ihn, für seine Leidenschaft.

„Robs, du bist ja verrückt." Niall blieb der Mund offenstehen, während er auf das Hemd von Armani starrte.

„Nein, bitte nimm mein Geschenk an, denn es kommt von Herzen. Und ich denke, du wirst umwerfend darin aussehen."

„Danke", flüsterte er und hauchte einen Kuss auf meine Lippen.

Allerdings bemerkte Niall, dass sich noch etwas Kleines unterhalb des Hemdes befand. Ein Gitarrenplektron mit seinen Initialen, das ich extra hatte anfertigen lassen.

„Wie krass, das ist echt toll!" Niall geriet in eine Art Freudentaumel. „Ich werde es immer in Ehren halten."

Unser Essen endete gegen halb zwölf und man brachte uns mit dem weißen Van direkt zu Nialls Haus. Artig bedankte ich mich bei Jace und Liam und Letzterer sagte: „Wir sehen uns morgen beim Mittagessen. Nan kocht für uns alle."

Leise tapste ich mit Niall durch den dunklen Flur. Sein Handy diente als Taschenlampe, damit wir nicht aus Versehen gegen die Tür seines Zimmers rannten. Kichernd ließ ich mich auf der Matratze nieder, nachdem ich meinen Mantel ausgezogen hatte und beobachtete Niall, wie er sein neues Hemd anzog. Es passte wie angegossen, was mich sehr erleichterte.

„Na, wie sehe ich aus?"

Schwungvoll drehte er sich um die eigene Achse und ich wisperte: „Zum Anbeißen."

Unsere Nacht war heiß. Seit ich wusste, dass Nialls Nan mit Ohrenstöpseln schlief, machte ich mir überhaupt keine Gedanken mehr darüber, dass sie uns vielleicht hören könnte und ließ meinen Gefühlen auch verbal vollen Lauf.

Verschwitzt aber unheimlich glücklich kuschelte ich mich später in seine Arme. Mit Niall zusammen zu sein fühlte sich für mich stets wie der Himmel an. Das klang zwar kitschig, aber ich empfand es so und ich wünschte mir, dass dies ewig so bleiben würde. Noch vor einem halben Jahr hätte ich mir nicht vorstellen können, so eng mit jemandem zusammen zu sein, aber mit Niall fühlte sich alles richtig an. Und nur darauf kam es an.

~~~

Am Boxing Day standen wir extra früher auf, um Nialls Nan bei den Essensvorbereitungen zu helfen. Ich ließ mir genau erklären, wie man die Sauce zum Braten machte und deckte mit Niall den Tisch. Das bunte Geschirr fand ich witzig und Nialls Nan erzählte, dass ihre Tochter es vor einigen Jahren auf dem Flohmarkt erstand. In New York gab es etliche Flohmärkte, aber ich hatte tatsächlich noch nie einen besucht. Kein Wunder, meine Eltern kauften immer edle Markenware, was selbstverständlich auch für das Geschirr galt.

Pünktlich erschienen Liam und sein Vater, Colin, zum Mittagessen. Liam begrüßte mich wie immer mit einer Umarmung und Niall stellte mich seinem Onkel vor. Anschließend nahmen wir am Tisch Platz und ließen uns das Essen schmecken. Die Kochkünste von Nialls Nan waren einfach der Wahnsinn und ließ mir später das Rezept für die Sauce und den Braten geben. Kochen zu lernen gehörte definitiv zu einem meiner zukünftigen Ziele.

Nialls Onkel verabschiedete sich gegen drei Uhr, aber Liam leistete uns noch Gesellschaft. Er verließ das Haus gemeinsam mit uns, als wir uns auf den Weg zur Upper East Side machten.

„Siehst du Jace, heute?", erkundigte ich mich und er nickte.

„Ich treffe mich gleich mit ihm und einigen Jungs."

„Bitte sag ihm viele Grüße und dass der gestrige Abend toll war."

Liam zwinkerte mir zu: „Ihr beiden habt keine Ahnung, wo ihr da gestern wart, oder?"

Niall umfasste meine Taille und meinte: „Ich hätte eine."

„Lass hören."

Mein Freund grinste seinen Cousin an: „Ich schätze, wir hatten die Ehre, im Headquarter der Mott Haven Gang zu sein."

Liam gab ihm einen Daumen nach oben und mir wurde klar, weshalb man uns Augenbinden angelegt hatte. Diese Erkenntnis machte im Nachhinein alles noch sehr viel aufregender.

„Meine Güte", keuchte ich, „sowas kriegt wohl kein anderer als Geschenk."

Schlagartig veränderte sich Liams Gesichtsausdruck. Er wurde ernst und atmete tief durch.

„Ich glaube, ich muss euch beiden etwas erzählen. Über Jace. Vielleicht versteht ihr dann, weshalb er das getan hat."

In meinem Hals bildete sich ein Kloß, denn ich hatte das Gefühl, dass Liam gleich mit etwas herausrücken würde, auf das weder Niall noch ich gefasst waren. Und ich sollte recht behalten.

„Jace ist normalerweise ein harter Kerl", begann Liam, um dessen Kopf lauter Schneeflocken tanzten. Sie flogen in der Luft umher, wurden größer und zahlreicher. Bald würde der Boden mit Schnee bedeckt sein.

„Aber er hat auch eine Schwäche, oder besser gesagt, es gibt etwas, was ihm zu schaffen macht", drängte sich Liams Stimme in meine Ohren.

„Und das wäre?" Nialls Hände lagen noch immer an meiner Taille und wärmten mich.

„Er hatte eine jüngere Schwester." Liams Blick fiel auf mich. „In deinem Alter. Sie starb, weil ein betrunkener Autofahrer sie überfuhr. Jace vermisst sie sehr."

„Oh Gott, wie schrecklich", keuchte ich mit einem flauen Gefühl im Magen.

„Er mag dich sehr, Robyn. Vermutlich erinnerst du ihn an seine Schwester."

Für einen Moment herrschte Stille zwischen uns Dreien, vor allem Niall und ich verdauten diese Geschichte erst langsam.

„Jace lässt keinen von uns Auto fahren, wenn wir etwas getrunken haben", erklärte Liam ruhig. „Und das können alle voll und ganz verstehen."

Auch ich konnte dies nachvollziehen, denn es war wirklich schrecklich, was ihm und seiner Familie widerfahren war. Während der Fahrt zur Upper East Side waren Niall und ich sehr still. Erst als wir ausstiegen und zum Haus liefen, sprachen wir über die Sache.

„Es ist furchtbar, was Jace passiert ist und wird ist nun klar, weshalb er Dinge tut, die er vermutlich sonst nicht machen würde", kam es von Niall.

Wir standen vor dem Haus und er zog mich in eine feste Umarmung und küsste mich sanft hinters Ohr.

„Du meinst, sowas wie mein Weihnachtsgeschenk, oder?"

„Ja. Das war besonders Robs und er wollte nicht nur mir behilflich sein, sondern auch dir eine Freude machen."

In Augenblicken wie diesen erkannte ich, dass sich die Welt nicht nur schwarz oder weiß präsentierte, dass es nicht nur gut und schlecht gab, sondern unendlich viele Nuancen dazwischen. Menschen veränderten sich aufgrund ihrer Erfahrungen im Leben und auch meine Einstellungen hatten sich gewandelt.

In meinem Penthouse übten wir noch einmal den Song Strawberry Fields Forver, um ihn später meinen Großeltern fehlerfrei vorspielen zu können. Zuerst gab es jedoch Abendessen.

Wie immer hatte meine Mum den Tisch akkurat gedeckt, jedes Teil lag an seinem Platz und für die Weihnachtsfeiertage durfte es nur das teuerste Porzellan sein. Wenn ich ehrlich war, gefielen mir die bunten Teller von Nialls Nan besser. Aber laut durfte ich so etwas nicht sagen. Geschirr vom Flohmarkt würde bei uns nie auf den Tisch kommen.

Niall, der neben mir saß, wirkte in seinem Armani Hemd wie jemand, dessen Familie Geld besaß. Keiner meiner Familie wäre jemals auf die Idee gekommen, dass er aus der South Bronx stammte. Und schon gar nicht mein Bruder, der sich angeregt mit meinem Freund über Baseball unterhielt. Und dann wechselte Ray plötzlich das Thema: „Sag mal, wie geht es eigentlich Harry?"

„Prächtig", antwortete ich und Niall setzte hinzu: „Er geht voll in seiner Schauspielerei auf."

„Nun ja", meinte Ray und nahm sich erneut ein Stück Fleisch, „wie ich Harry kennen, kriegt er irgendwann einen Vertrag in Hollywood."

Einerseits wünschte ich mir das für meinen besten Freund, andererseits würde dies bedeuten, dass wir uns so gut wie nicht mehr sahen. Davor hatte ich Angst, denn Harry war ein wichtiger Mensch in meinem Leben. Ohne ihn hätte ich Niall niemals kennengelernt.

Direkt nach dem Essen begaben wir uns in mein Penthouse. Niall und ich spielten der Familie unser eingeübtes Lied auf dem Piano vor, was problemlos funktionierte. Meine Großeltern freuten sich riesig und applaudierten am lautesten, nachdem wir das Stück beendet hatten.

„Ich sehe schon, Niall wird ein großer Pianist werden", stellte meine Großmutter fest „und Robyn eine bezaubernde Pianistin."

Wenn ich meine Pianokünste mit Nialls verglich, war ich mir gar nicht mehr so sicher, denn in meinen Augen war es um Klassen besser. Jedes Mal, wenn er mir etwas vorspielte, war ich den Tränen nahe, so sehr berührte mich die Art wie er dem Instrument die Töne entlockte.

Eines Tages würde er berühmt sein, davon war ich überzeugt.

Für mich selbst musste ich allerdings noch einen Platz in der Musikwelt finden.

_______

Welchen Platz wird Robyn wohl in der Musikwelt einnehmen? Was könntet ihr euch da vorstellen?

Wie fandet ihr Nialls Geschenk für Robyn?

Hättet ihr das vermutet?

Und wie denkt ihr nun über Jace?

Wärt ihr in diesen weißen Van gestiegen, oder eher nicht?

Über Kommis würde ich mich freuen :)))

LG, Ambi xxx




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