36. Date

The devil in my brain
Whispering my name
I can hear it sayin', ah, ah, ah
I can ease the pain
Just a little taste babe
And ya won't let go of your hold on meYou kill my mind
Raise my body back to life
And I don't know what I'd do without you now
You kill my mind
Raise my body back to life
And I don't know what I'd do without you now


Louis Tomlinson - Kill My Mind


< L O U I S >


Mit dem rechten Arm wischte ich mir den Schweiß von der Stirn.

Obwohl in der Küche des Fitzgeralds eine gut funktionierende Klimaanlage ihren Dienst verrichtete, schwitzte man trotzdem. Zumindest zu den Stoßzeiten, mittags und abends.

Heute Abend hatte sich eine Gruppe von zwanzig Leuten angemeldet. Irgendein Firmenessen. Unter Laurents Aufsicht bereiteten wir die verschiedenen Gänge vor und weil sich kurzfristig jemand krankgemeldet hatte, durfte ich auch bei den Vorspeisen aushelfen.

Unser erster Küchenchef zeigte mir wie so oft einige seiner Tricks, die Zeit sparten und ich nahm diese gerne an. Anti-Pasti hatte ich zwar auch bei Massimo zubereitet, aber im Fitzgeralds war das eine ganz andere Nummer. Die Vielfalt kannte hier, zu meiner Freude, keine Grenzen.

Während ich mich austobte, wachte Laurent mit Argusaugen über jede Vorspeisenplatte und wenn ihm etwas nicht gefiel, musste es entweder ausgebessert oder neu angerichtet werden. Je nachdem, wie sehr ihm die Sache im Auge oder am Gaumen wehtat.

Artischockenherzen in Senfsauce, Rucola mit Erdbeeren und Parmesan in einem speziellen Dressing, gebackener Schafskäse, eingelegte Auberginen und vieles mehr wurde in der Küche gezaubert.

„Es ist genug, Louis, du kannst jetzt zu den Nachspeisen übergehen", hörte ich ihn sagen und ich wandte mich sogleich zum Waschbecken, um meine Hände zwischendurch zu säubern.

Die verschiedenen Desserts zuzubereiten, war mittlerweile kein Problem mehr für mich und ich lag meist sogar gut in der Zeit. Jeden Tag hatte ich zehn Minuten eher angefangen und war durch Vorratskammer und Kühlkammer geschlichen, um mir die Plätze der Lebensmittel einzuprägen. In meinem Kopf befand sich eine Landkarte, bestehend aus Gängen, Regalen und Kühlhausschubladen, die ich jedes Mal abrief, wenn ich nach den entsprechenden Zutaten suchte.

Ordnung war in diesem Job das halbe Leben und das rettete mir oft den Hintern.

„Wo zum Teufel sind die Radieschen?", ertönte die Stimme von Klaus-Peter.

„Dritter Kühlschrank, oberes Gemüsefach, links", rief ihm über die Schulter zu.

„Da sind sie nicht", kam es zurück und prompt drehte ich mich um.

„Dann hat sie jemand falsch eingeräumt."

Wer immer das gewesen war, konnte sich sicher sein, dass Laurents scharfe Zunge ihn traf, denn den Übeltäter zu entlarven, gelang so gut wie immer.

Je später es wurde, desto heißer ging es im Kochparadies zu. Während ich mich den Nachspeisen widmete, fingen einige Köche mit den Hauptspeisen und dazugehörigen Beilagen an.

Laurent dirigierte alles in seiner peniblen perfektionistischen Art und kostete hier und da.

„Die Sauce braucht noch Würze. – Der Kartoffelgratin darf erst in zehn Minuten in den Ofen. – Bitte kein Salz mehr an das Gemüse."

Manchmal fragte mich, wie er das alles managte, ohne dass ihm der Kopf rauchte. Dabei verlor er nie die Übersicht und auch nicht seine gerechte Art, die ich sehr schätzte.

Mit unserem zweiten Küchenchef kam ich weniger gut zurecht und war immer froh, wenn ich gemeinsamen Dienst mit Laurent tat.

Für einen Moment hatten wir Luft und ich durfte eine Pause machen. Sofort ging ich nach draußen und zündete mir eine Kippe an. Das Nikotin brauchte ich jetzt sehr dringend, um ein wenig zu entspannen.

Langsam blies ich den Rauch aus den Nasenlöchern und checkte mein Handy. Niall hatte mir geschrieben und beim Lesen seiner Nachricht entfuhr mir ein unkontrolliertes Geräusch.

„Hast du es schonmal ohne Gummi gemacht?"

„Nein, wieso?", schrieb ich zurück.

„Ich dachte, du könntest mir vielleicht sagen, ob es sich arg anders anfühlt und mir Tipps geben."

„Meine Fresse", sprach ich laut und just in dieser Sekunde vernahm ich eine weibliche Stimme: „Solange du nicht sagst, halt die Fresse, ist alles gut."

Eleanor trat neben mich, ein breites Schmunzeln zierte ihr hübsches Gesicht.

„Das würde ich mir nie erlauben", stammelte ich erschrocken, worauf sie laut lachte.

„Zumindest nicht dir gegenüber", setzte ich grinsend hinzu.

Eleanor zwinkerte mir zu und fragte: „Wie gefällt dir dein neuer Job bisher?"

„Sehr gut und ich bin dir noch immer dankbar... Du weißt wofür."

„Keine Ursache. Ich mache das aber nicht bei jedem, Louis."

„Ist mir durchaus bewusst."

Verdammt, warum tat sie das für mich? Sie gab mir praktisch ein zinsloses Darlehen und log ihren Chef bezüglich meines nichtvorhandenen Prüfungszeugnisses an. Vielleicht sollte ich einfach weniger nachdenken und die Dinge so hinnehmen, wie sie passierten. Aber das konnte ich nicht. Ich war jemand, der sich ständig Gedanken machte, vor allem um die Zukunft.

Ich war der einzige Mann im Haus, trug die Verantwortung für meine drei jüngeren Schwestern und fühlte mich auch meiner Mum gegenüber verpflichtet, Geld herbeizuschaffen. Auf der faulen Haut zu liegen, hatte ich noch nie gemocht und seit ich die High School geschafft hatte, immer gearbeitet. Dabei war mein Gehalt mit jedem Wechsel der Arbeitsstelle gestiegen. Und das Fitzgeralds schoss dabei den Vogel ab.

Obwohl die erste Rate für einen neuen Herd an Eleanor bezahlt werden musste, blieb dennoch etwas übrig. Ich konnte richtig im Supermarkt einkaufen, den Kühlschrank füllen und den Zwillingen neue Schuhe kaufen, da sie aus den alten herausgewachsen waren. Meine Familie war mir wichtig und niemals hätte ich das Geld für irgendeinen Blödsinn ausgegeben.

„Sag mal", holte Eleanor mich aus den Gedanken, „was machst du eigentlich am Wochenende?"

„Arbeiten", erwiderte ich wie aus der Pistole geschossen.

Eleanor taxierte mich von der Seite: „Ach komm, Louis. Ich kenne deinen Dienstplan. Du hast am Samstag frei, genau wie ich."

Da wurde wohl ein Konter fällig: „Wenn du es schon so genau weißt, warum fragst du dann?"

„Weil ich nur weiß, dass du frei hast, aber nicht, was du mit deiner freien Zeit anzufangen gedenkst." Sie drehte eine ihrer langen Haarsträhnen auf dem Zeigefinger auf und ich betrachtete dies halb fasziniert, halb nachdenklich.

„Also wenn du es genau wissen willst, ich werde erstmal ausschlafen, dann einkaufen gehen, für meine Familie kochen und abends gehe ich in einen Club."

Sofort war Eleanor Feuer und Flamme: „Oh, cool, in welchen denn?"

„Ins Groove, der Club liegt in der South Bronx."

Falls ich geglaubt hatte, dass Eleanor sich dadurch abschrecken ließ, lag ich komplett falsch.

„Können wir uns vielleicht dort treffen?"

Energisch schüttelte ich meinen Kopf: „Nein, es ist zu gefährlich, wenn du alleine durch die South Bronx läufst. Gib mir eine Adresse und ich hole dich ab."

„Du vergisst wohl ganz, dass ich ein Auto habe, oder?"

In der Tat war mir kurzzeitig entfallen, dass es Eleanor nicht an individueller Mobilität mangelte.

„Okay", lenkte ich schließlich ein, „du kannst in der Nähe des Clubs parken. Aber steig nicht aus, sondern schreib mir und ich hole dich dann vom Parkplatz ab."

„Super! Ich freue mich auf unser Date, Louis."

Kurz schluckte ich und sagte: „Ich nehme an, du bist bereits einundzwanzig."

„Natürlich, im Sommer geworden."

„Sehr gut."

„Also bis spätestens Samstag, Louis", verabschiedete sie sich und ging zurück ins Gebäude. Auch für mich wurde es Zeit an den Arbeitsplatz zurückzukehren, wo es erneut hektisch zuging.

Alle Gerichte mussten ohne Zeitverzögerung innerhalb der Gruppe serviert werden, damit nicht die eine Hälfte der Leute bereits fertig mit Essen war, und die anderen erst anfingen. In guten Restaurants wurde darauf äußersten Wert gelegt und das Fitzgeralds befand sich im Spitzensegment, weshalb nichts schieflaufen durfte.

Sämtliche Desserts waren bereits fertig und ich hatte keine Probleme, diese prompt an die Kollegen, die für das Servieren zuständig waren, weiterzugeben. Alles lief wie am Fließband und als ich an diesem Abend nach Hause fuhr, dachte ich an mein Date mit Eleanor.

Himmel, wie konnte es nur dazu kommen? Wieso ließ sie sich mit jemandem wie mir überhaupt ein?

Zuhause angekommen, schaute ich zuerst nach meinen Geschwistern, die bereits im Bett lagen und setzte mich dann zu meiner Mum ins Wohnzimmer. Ihre Schicht im Supermarkt war heute schon lange zu Ende und wir redeten noch ein wenig.

„Der neue Herd ist toll, Louis", sprach sie lächelnd. „Ich danke dir, dass du ihn gekauft hast."

„Bitte, Mum, das war außerdem nötig. Am Samstag werde ich ihn ausprobieren und etwas für uns kochen."

„Das ist lieb von dir."

Meine Mum so glücklich zu sehen, gab mir ein gutes Gefühl und ich schlief an diesem Abend sehr schnell ein.

Der Freitag brach an und ging unglaublich schnell vorüber. Am Wochenende platzte das Fitzgeralds regelmäßig aus den Nähten. Man musste Wochen vorher reservieren, um einen Platz zu bekommen und dementsprechend lief ich mir in der Küche die Haken ab.

Es befriedigte mich ungemein, dass Laurent mich lobte, denn dies tat er nicht oft. Lediglich, wenn er es für angebracht hielt.

Bester Laune kehrte ich nach Hause, zog mich schnell um und machte mich auf den Weg ins Groove. Liam hatte mir geschrieben, dass er mich mit Jace abholte und mir war es nur recht, dass ich nicht zu laufen brauchte.

„Niall und Robyn sind schon dort", klärte er mich auf.

„Harry auch?", erkundigte ich mich und er grinste.

„Klar, mit Kendall. Ich glaube da geht bald was."

Schmunzelnd lehnte ich mich auf der Rückbank des weißen Vans zurück. Zum Glück hatte Liam keine Ahnung, was bei Niall und Robyn abging. Ich wollte unbedingt mit meinem besten Freund reden, auch wenn ich ihm keine Tipps bezüglich der Sache ohne Gummi geben konnte.

An der Bar angekommen bestellte ich mir erstmal ein Bier und beobachtete das Treiben auf der Tanzfläche. Ich erblickte Niall und Robyn, die sich prächtig amüsierten und noch immer sehr verliebt wirkten. Was immer die beiden letztes Wochenende ritt, es schien bereinigt zu sein.

Schließlich kamen beide zur Theke, begrüßten mich und Niall wollte wissen, wie mein Arbeitstag verlaufen war.

„Kann ich kurz unter vier Augen mit dir reden?", sprach ich ihn an und er nickte.

„Robyn, Louis und ich sind mal kurz vor der Tür."

„Okay, dann tanze ich in der Zeit mit Liam."

Nialls Cousin sagte nicht nein und zog sie prompt in Richtung Tanzfläche. Grinsend schaute ich den beiden hinterher. Niemals hätte ich geglaubt, dass Robyn sich so gut hier einfügen würde und vor allem so vorurteilsfrei agierte. Niall hatte echt Glück mit seiner Freundin.

Draußen angekommen, bot ich ihm eine Kippe und wir zogen einträchtig an den Glimmstängeln, bevor wir ein Gespräch begannen.

„Also Niall, was ist nun mit ohne Gummi? Habt ihr das echt vor?"

Mein Kumpel blickte mir direkt in die Augen. „Samstag."

„Ihr plant das sogar?" Mir wurde angst und bange.

„Es geht nicht eher. Sie hat sich eine Spirale einsetzen lassen und daher müssen wir einige Tage warten."

Nachdenklich kratzte ich mich am Kopf: „Du meinst, so ein Ding zur Verhütung?"

„Ja."

Langsam blies Niall den Rauch aus seinen Nasenlöchern und ich atmete tief durch: „Dann kann sie dir wenigstens nicht sagen, sie hätte die Pille genommen und hat's doch nicht gemacht."

„Louis, bitte denk nach", sprach er laut und deutlich, „was hätte Robyn davon, sich von mir schwängern zu lassen? Ich kann ihr nichts bieten. Sie hat die Kohle, oder besser gesagt ihre Familie. Die Tussen, die sich schwängern lassen, tun das nur, damit du für das Kind bezahlst, weil sie selbst keine Moneten haben."

In dieser Hinsicht musste ich Niall zustimmen. Es gab keinen Grund für Robyn, so etwas zu tun. In diesem Moment wurde mir bewusst, wie sehr die beiden aneinander vertrauten. Das fand ich wunderschön und ich wünschte mir, auch eines Tages solch eine Beziehung zu haben.

„Weißt du", meinte ich, „leider kann ich dir echt keinen Tipp geben, denn ich hab's noch nie ohne Gummi gemacht. Aber ich kann mir denken, dass es sich anders anfühlt. Also solltest du für alles gewappnet sein."

Sein leises Seufzen ließ mich wissen, dass Niall sich wirklich Gedanken darüber machte.

„Du wirst das schon hinkriegen, ich meine, es ist ja nicht so, dass ihr beiden keine Ahnung von Sex habt", versuchte ich ihn aufzumuntern.

„Trotzdem danke, dass du mir zugehört hast", sprach er und ich schlug ihm auf die Schulter.

„Jetzt wird es Zeit, dass du mir zuhörst."

Niall staunte nicht schlecht, als ich ihm von meinem Date mit Eleanor berichtete.

„Oh, Louis, ich glaube, sie ist scharf auf dich", meinte er und zeigte sein überbreites Grinsen. „Streng dich an und vermassele es nicht."

„Das wird sich morgen zeigen."

In der Nacht schlief ich schlecht, dachte ständig an Eleanor und war nervös, als ich zeitiger als sonst mit Niall und Robyn zum Groove lief. Beide wollten heute eher nach Hause und ich konnte mir denken, warum.

Kaum erreichten wir den Eingang, vibrierte mein Handy in der Hosentasche. Eleanor rief mich an. Ich nahm das Gespräch entgegen und versprach, sofort zum Parkplatz zu kommen. Dieser befand sich zwar praktisch um die Ecke, dennoch wollte ich sie keiner unnötigen Gefahr aussetzen.

Während Niall und Robyn sich weiter in der Schlange einreihten, begab ich mich im Laufschritt zu meinem Ziel. Sie saß brav im Auto, wie ich es ihr geraten hatte und öffnete die Tür erst, als sie mich erblickte.

„Hey, Louis, du bist aber schnell gekommen."

Hoffentlich würde sie das nie beim Sex sagen. Gedanklich ohrfeigte ich mich gerade selbst, denn das erste Date sagte rein gar nichts aus. Wenn ich mich dumm anstellte, würde es kein zweites mehr geben.

„Komm, häng dich bei mir ein", forderte ich sie auf und Eleanor tat dies ohne Probleme.

„Ich bin schon sehr neugierig auf den Club. Welche Musik spielen die da?"

„Alte. Achtziger und Neunziger Jahre", erwiderte ich. „Ich hoffe, du magst diese Musik.

„Meine Mum hört sie oft, deshalb bin ich damit vertraut", gab sie zur Antwort und lächelte.

„Da gibt's noch etwas, auf das ich dich vorbereiten muss", erklärte ich und Eleanor schaute mich an: „Und was wäre?"

Ich räusperte mich und senkte meine Stimme: „Niall und Robyn sind auch da, obwohl sie noch keine Einundzwanzig sind."

„Was? Echt? Das ist ziemlich abgefahren. Ich nehme an, ihre Eltern wissen nichts davon?"

„Natürlich nicht. Aber sie hat so viel Spaß und..."

„Keine Sorge, ich verrate nichts", versprach die Brünette. „Ich bin sowieso der Meinung, dass Robyn viel mehr aus sich herausgeht, seit sie mit Niall zusammen ist. Er tut ihr richtig gut."

„Das stimmt."

Inzwischen erreichten wir den Eingang, zeigten unsere Ausweise vor und durften ungehindert passieren.

Eleanor schaute sich um, fand die Bar cool und fragte, was ich trinken wollte.

„Die Getränke übernehme ich", wehrte ich ab, doch sie ließ nicht mit sich verhandeln.

„Ich bin eine emanzipierte Frau, Louis und ich sehe kein Problem darin, einen Mann auf einen Drink einzuladen. Du kannst gerne die nächste Runde bezahlen."

Damit gab ich mich geschlagen.

Wir tranken Bier, redeten und als ich sie um einen Tanz bat, willigte sie ein. Gemeinsam betraten wir die Tanzfläche und ich sah mit Erstaunen wie Eleanor abging. Himmel, sie konnte sich richtig gut bewegen, was meine Fantasie enorm anheizte. Ihre schmalen Hüften befanden sich im Einklang zur Musik, ihre langen Beine fanden den richtigen Rhythmus und ihr kleiner knackiger Hintern ließ erahnen, wie gelenkig sie war.

Scheiße, die würde mich fertig machen.

Erneut wollte ich mir selbst in die Fresse hauen, denn ich hasste es, Frauen als Sexobjekte zu betrachten. Und Eleanor war so viel mehr. Intelligent, klug, herzlich und ein bisschen forsch. Ich mochte sie wirklich gerne, nur hatte ich nie damit gerechnet, dass sie mich um ein Date bitten würde. Das kam so überraschend wie die Sache mit Niall und ohne Gummi. Ich war null darauf vorbereitet.

Bereits um kurz vor Mitternacht verabschiedeten sie Niall und Robyn und ich flüsterte ihm „Viel Glück" ins Ohr. Danach lag meine Aufmerksamkeit komplett auf Eleanor. Wir tranken Bier, tanzten zwischendurch und führten interessante Gespräche an der Bar.

Ich erfuhr, dass Eleanor aus Boston stammte, wo ihre Familie noch immer lebte. Ihre Eltern besaßen dort ein kleines Restaurant und Eleanor lernte dort die Grundlagen der Personalpolitik. Allerdings überwarf sie sich mit ihrem Vater, kündigte und ging nach New York. Dass sie die Stelle im Fitzgeralds bekam, war mehr Glück als Verstand und sie wurde von dem alten Manager angelernt, der in Pension ging. Seitdem war Rick an dessen Stelle gerückt und Eleanor die stellvertretende Managerin.

„Das ist eine steile Karriere", meinte ich anerkennend und sah ihr Grinsen.

„Ich hatte Glück, das gehört einfach dazu und genau deshalb wollte ich dir eine Chance geben. Du wirktest so motiviert, das Essen hat super geschmeckt und ich konnte mir gut vorstellen, dass du ins Fitzgeralds passt."

Mit klopfendem Herzen griff ich nach meinem Bierglas: „Ich arbeite auch unheimlich gerne dort. Laurent ist der Knaller, von ihm lerne ich viel."

„Du wirst noch mehr lernen, Louis."

„Das hoffe ich doch." Als ich seufzte, da schaute sie mich überrascht an: „Was ist los?"

„Es geht um das nicht vorhandene Prüfungszeugnis", sprach ich geradeheraus.

„Keine Sorge, wir kriegen das hin."

Ich wollte es hoffen, denn das war meine größte Sorge.

Gegen halb drei verließen wir das Groove und ich brachte Eleanor zum Auto. Ohne Umschweife öffnete sie die Beifahrertür: „Ich fahre dich nach Hause, Louis."

Meine Adresse war durch den Brand in unserem Haus bereits in ihrer Navigation eingespeichert und Eleanor fuhr sofort los.

Ich mochten ihren alten Wagen, einen Ford Kombi, der richtig praktisch für das Transportieren größerer Dinge daherkam.

Innerhalb weniger Minuten erreichten wir mein Zuhause und es hieß Abschiednehmen.

„Danke für das Heimbringen", sagte ich leise.

Anstatt darauf zu antworten, beugte sich Eleanor zu mir und hauchte mir einen Kuss auf die Wange.

Genau in diesem Moment zog eine Ameisenarmee in meinen Bauch ein.

______

Endlich mal wieder ein Kapitel aus Louis' Sicht.

Wie fandet ihr das Date mit Eleanor?

Und vor allem den Schluss?

Denkt ihr, das wird was mit den beiden?

Und wird sie das mit dem Prüfungszeugnis lösen?

Ich drücke jeden, der hier kommentiert und votet, ihr seid so süß.

LG, Ambi xxx

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