❥ 10
"Nega..." begann er und wand sich mir zu, um in Richtung des Flures zu zeigen. Ah, er musste gehen! Ich nickte bestätigend und stand vom Sofa auf, um mich zu verneigen "Ah Ne, Annyeong Kim Seokjin!" er verneigte sich ebenso "Ne Annyeong Rika-shi. See you!" mit einem Lächeln wank er und ich nickte erneut "Ne,See you!" dann verschwand er und ich blieb alleine zurück.
❥ Rika POV:
Und da war ich nun, zurückgeblieben, im Wohnzimmer. Allein. Mit einem pochenden, schmerzen Finger, im weißen Gewand, welcher von niemand anderen in dieses Gewand verpackt worden war, als von dem Idol Kim Seokjin höchstpersönlich... und den immer noch in der Luft hängenden Worten: "Ne, See you!". - Ehrlich? See You? RIKA!
Stöhnen ließ ich mich wieder zurück auf das Sofa fallen und bedeckte mein Gesicht. Das, was gerade passiert ist, würde mir nie jemand glauben! Nein, das sollte niemand glauben... nicht auszumalen was wenn ... Ich schüttelte den Kopf in der Hoffnung, dass ich mir das gerade alles nur eingebildet hatte und sich das ganze als ein Traum herausstellt, doch das war nicht der Fall! Nein, das gerade war wirklich passiert und es war verrückt! So richtig verrückt! Schon wieder hatte ich es geschafft in einem Idol-Drama zu landen. Wie bitte ist sowas möglich? Sowas sollte nicht passieren! Nicht im echten Leben! Sowas sollte nur und ich betone NUR, in Mangas, Roman, Dramen, Filme, von mir aus auch im Theater passieren aber definitiv nicht im echten Leben!
Im echten Leben ging genau sowas immer nach hinten los und das wusste niemand besser als ich! Es war nicht wie in Disney Filmen, wo der Prinz auf einem weißen Pferd angeritten kommt! Wenn im echten Leben ein gutaussehender Mann im Anzug auf dich zukommt, vielleicht sogar tatsächlich mit einem Pferd dann dreht er dir im nächsten Moment einen Kredit an oder ein Haus. Also sollte man besser vorher weglaufen!
Ich schüttelte mich bei den Gedanken, an gut aussenden Kredithaien und ließ die Hände sinken. Mein Blick fiel erneut auf meinen Finger. Vor meinem inneren Auge tauchte Kim Seokjins Gesicht auf, wie er sich liebevoll zu meinem Finger beugte, um das Desinfektionsmittel trocken zu pusten. Wie er dabei seine vollen Lippen spitze..... genug!
Gut zugegeben, auch wenn sowas im echten Leben nicht passieren sollte/durfte, war es wirklich nett von ihm sich so um mich zu kümmern. Derartiges hätte Takumi niemals getan. Takumi hätte mich angemeckert, dafür dass ich das Glas fallen gelassen hatte und er hätte gesagt, das ich mich nicht wie ein Mädchen anstellen soll. Eben ganz anders als Kim Seokjin.
Ich schüttelte mich. Um Joél Robuchon's Willen! Rika! Was sind das für Gedanken?! Erschüttert über mich selbst pustete ich die Luft aus meinen Lungen und versuchte mich zu beruhigen. Ich sollte nicht an die Situation von gerade denken und vor allem sollte ich niemals wieder an Takumi denken. Er war Vergangenheit und er war ein Arsch und ich hatte mir geschworen keinen einzigen Gedanken mehr an ihn zu verschwenden. Er war es nicht wert auch nur einmal seinen Namen in meinen Gedanken zu erwähnen und das von gerade sollte ich auch ganz schnell wieder vergessen.
Gott sei Dank hatte ich als Bedingung gestellt, dass ich den Jungs nicht begegnen möchte. Man stelle sich nur mal vor, was passieren würde, wenn solche Situation häufiger passieren..... Ein Schauer lief meinen Rücken herunter. Nein Nein Nein! Ich wollte diesen Job hier professionell machen, wenn ich ihn schon mache. Ich war einzig und allein beruflich hier und aus keinem anderen Grund. Dieser Job war mehr als nur gut. Er war der Rettungsring denn ich gebraucht habe. Den meine Familie gebraucht hat! Ich durfte es darum auf gar keinen Fall vermasselt. Keine Fehler! Keine Gedanken an Idol-Dramen!
Noch einmal blickte ich auf meinem Finger, atmete aus und nickte. Kein Kontakt! Das war die beste Lösung. - das war sie schon immer nur habe ich das damals ignoriert. Auch wenn ich ihnen eine Chance geben soll laut Oma und meinem Vater, sollte ich professionell dabei bleiben und Abstand halten!
❥ Jin Pov:
Mit meinem Handy in der Hand und einem Lächeln auf den Lippen, betrat ich den Trainingsraum, in den Ae Ri uns bestellt hatte und das, obwohl wir eigentlich Frei hatten. Noch immer musste ich über die Situation von gerade schmunzeln. Natürlich, tat es mir leid, das ich sie erschreckt hatte und sie sich deshalb an einer der Scherben verletzt hatte, aber ich musste zu geben, dass sie durchaus niedlich gewesen war mit ihrer nicht wirklich ernstzunehmenden Abwehrhaltung.
Ein ungewolltes Lachen entwich mir "Jin, da bist du ja endlich wieder. Wo warst du den?" rief Jungkook und blickte mich aus seinen braunen Knopfaugen fragend an. Kurz zeigte ich mein Handy "ich hatte mein Handy verlegt!" erklärte ich "Ah, wo war es den?" erkundigte er sich neugierig "Bei Ae Ri auf dem Sofa. Es muss aus meiner Tasche gerutscht sein, wo wir alle da waren!" Ae Ris Kopf schnellte zu mir "Du warst in meinem Haus?" fragte sich überstürzt panisch.
Irritiert über ihre Reaktion, hob ich eine Braue an und nickte langsam "Jaha" bestätigte ich dabei lang gezogen. Ae Ri die vor dem großen Spiegel gesessen hatte, sprang auf und kam zu mir geeilt "Wieso gehst du, ohne was zu sagen dahin?" fuhr sie mich an und ich zuckte kurz zurück "wieso nicht? Sonst ist das doch auch kein Problem...." ich stoppte im Satz, den ich bemerkte meine Fehler... Ae Ri bedeckte ihr Gesicht während Namjoon und Hoseok nur fassungslos mit dem Kopf schüttelten.
"Oppa..." begann Ae Ri "bitte sag mir das du Rika nicht getroffen hast" ich schluckte. Ja ich wusste, das wir Rika aus dem Weg gehen sollte und so weiter.... Die Ansage, war ja noch nicht lange her.
"Habe ich..." Ae Ri wirkte für einen Augenblick als würde sie zusammenbrechen "Es tut mir leid! Sie war in der Küche und ich wollte nur schauen, ob sie in Ordnung ist. Ich wollte sie nicht erschrecken!" Ae Ri verlor alle Farben aus ihrem Gesicht und es wirkte als würde sie taumeln, ehe sie sich an die Stirn fasste "er... Erschreckt? Wie?", fragte sie stotternd, "ähm..." begann ich. Ich wusste das Ae Ri wollte das Rika bleibt und ich meine, ich denke, ich habe die Situation gut gelöst...
"Ach.... Das war nichts" das Mädchen vor mir blinzelte "Jin!" mahnte sie mich "gut... sie wollte sich ein Glas Wasser nehmen und als sie sich umgedreht hat und mich im Türrahmen stehen sah, hat sie es fallen lassen... sie wollte es sofort aufräumen, obwohl ich ihr helfen wollte und dann hat sie sich geschnitten" nun war es so weit. Ae Ri sackte in die Knie und bedeckte ihr Gesicht "oh Gott, das war's! Sie wird gehen!" stöhnte sie und ich ging hastig zu ihr, um sie zu beruhigen "ach quatsch! Mach dir keine Sorgen, ich habe mich entschuldigt und auch ihre Wunde versorgt... Ich meine es hat geblutet und sie kennt sich noch nicht aus im Haus, nicht auszumalen was passiert wäre, wenn sie auch noch den Teppich oder sogar das Sofa voll geblutet hätte, bei dem Versuch es selbst zu machen..." ich blinzelte sie an und es dauerte einen Augenblick bis sie wieder mit mir sprach "Wie...wie hat sie reagiert?" ich zuckte abwinkend mit den Schultern und schüttelte den Kopf dabei in einer: Ach halb so schlimm Geste "Ganz okay. Ich meine sie war erschrocken aber am Ende war sie denke ich dankbar, das ich ihr geholfen habe" ich schenkte Ae Ri ein Lächeln "mach dir keine Sorgen, Prinzessin. Sie wird schon bleiben. Der Job ist einmalig gut!" versuchte ich weiter mein Glück damit Ae Ri zu beruhigen.
Ich sah sie schlucken und für einen Augenblick, dachte ich sie würde mir nicht glauben, doch dann nickte sie "Ja...Du hast recht. Währst du einfach gegangen ohne zu Helfen wäre das sehr unfreundlich von dir und würde ihr Bild von Idolen wahrscheinlich noch schlechter machen. Wer weiß, vielleicht denkt sie jetzt besser von euch" überlegte sie und ich nickte "ja vielleicht!" bestätigte ich schnell. Hoffentlich....
❥ Rika POV:
Nachdem ich mich endlich gesammelt und von meinen Gedanken erholt hatte, war ich dazu bereit das Chaos in der Küche zu beseitigen, welches sich noch immer dort befand und mich an die Situation erinnerte.... Nein, es verspottete mich sogar. Jede der einzelnen Glasscherben schien mich auszulachen! Darum mussten sie jetzt verschwinden. So als wären sie nie dort gewesen!
Mit einem Besen bewaffnet fegte ich die glitzernden Scherben zusammen, kehrte sie anschließend auf und ließ sie im Müll verschwinden zusammen mit den Gedanken an das geschehende. Das nannte man einen Strich unter etwas ziehen. Einen Abschluss. Ich klatschte in die Hände und wand mich wieder dem Schrank mit den Gläsern zu. Auf ein neues!
Ich streckte die Hand nach der Schranktür aus und öffnete diese, um mir ein neues Glas zu nehmen, dabei glitt mein Blick verstohlen zur Tür. Keiner da! Gut so! Irgendwie hatte ich jetzt ein mulmiges Gefühl die Tür aus den Augen zu lassen, so als wäre sie nun eine Bedrohung. Ich zog eines der Gläser heraus, blickte noch mal zur Tür und füllte es dann schnell mit Wasser. Ebenso zügig nahm ich 1 -2 Schluck, natürlich mit Blick zur Tür. Immer noch niemand. So langsam beruhigte ich mich wieder oder wurde jetzt sogar paranoid!
Etwas entspannter ging ich zurück ins Wohnzimmer, wo der kleine Verbandskasten immer noch Präsent auf dem Tisch stand. Kurz verzog ich das Gesicht. Noch ein Gegenstand der schnell verschwinden musste! Ich stellte das Wasser ab und nahm den Koffer hoch. Aber wohin? Wo hatte Kim Seokjin ihn hergeholt? Ich sah mich um. Badezimmer vielleicht? Nachdenklich setzte ich mich wieder auf das Sofa, bis etwas meine Aufmerksamkeit vom Verbandskasten auf etwas viel Entsetzlicheres zog. Etwas was mich die Situation in Jahren nicht vergessen ließ!
Heile Crème brûlée! Direkt neben mir auf dem weißen Designer Sofa, war ein Blutfleck. Ein kreisrunder roter mir entgegen springender Blutfleck.
Ein erstickter laut entkam meiner Kehle und meine Augen weiteten sich "ooohhh Fuck!" ich rutschte vom Sofa auf meine Knie und betrachtete den Fleck von näheren "Ich bin Arbeitslos! Ich bin sowas von Arbeitslos und dabei habe ich ihnen noch nicht mal mitgeteilt das ich bleibe!" Was mache ich den jetzt? Verzweifelt griff ich in meine Haare. Ein Glas fallen zu lassen ist bestimmt vertröstlich aber Blut auf dem Sofa?
Papa ich habe die Suppe verkocht!
Ich schüttelte den Kopf "ahhhhh nein nein nein!" das war nicht gut! Ich musste diesen Fleck verschwinden lassen, so schnell konnte man keine Suppe verkochen!.... doch wie?
Mama! Mama, weiß wie man Flecken rausbekommt! Sie hat in ihrem Leben schon alle arten von Flecken weg bekommen und Blut war bestimmt eine Kleinigkeit für sie! Ich sprang auf und lief zu meinem Zimmer, wo sich mein Handy befand. Mama war jetzt bestimmt der einzige Mensch, der mir Helfen konnte!
Doch kurz bevor ich ihre Nummer wählte, stoppte ich. Halt! Ich war doch sauer auf Mama! Schließlich hatte sie mich belogen! Sie hatte mir mit voller Absicht nicht erzählt, für wen ich arbeite! Ich sollte also lieber sauer auf sie sein!.... Andererseits konnte ich Mama ja auch irgendwo verstehen. Hätte sie mir die Wahrheit gesagt, wäre ich jetzt nicht hier, sondern hätte den Job schon vorher ausgeschlagen... Ich hätte ein Traum-Job-Angebot ausgeschlagen, darum konnte ich ihr eigentlich nicht Böse sein. Sie hatte es nur gut gemeint und wollte mir meinen Traum ermöglichen! Außerdem war da ja auch etwas, was ich ihr verschwieg, nämlich der Grund warum ich wirklich hier war und blieb.... Papa brauchte das Geld, das ich hier verdiene... und das war etwas, was ich ihr auch verschwieg, mit voller Absicht.
Also, wir sind Quitt Mama!
Damit wählte ich ihre Nummer und wartete.
(....)
Es dauerte keine 10 Minuten und Mama stand mit mir zusammen im Wohnzimmer und betrachtete den Blutfleck kritisch "Ist das die besagte Blutlache von der du gesprochen hast?" fragte sie und sah mich skeptisch an, während ich nickte "Ja!" ein sarkastischer Lacher entkam ihr "Rika... das ist nur ein kleiner Fleck, du hast am Telefon so getan, als wäre das halbe Sofa rot und ich müsste eine Leiche verschwinden lassen!" empört darüber, das sie mich nicht ernst nahm, zeigte ich deutlich auf den Fleck und das Sofa "Mama, egal wie groß dieser Fleck ist. Er ist auf einem Designer Sofa, welches ich mir mit 200 Gehältern nicht mal leisten kann!" wieder lachte sie nur. - Na Danke "Na und..." ich blinzelte "Na und? Mama! Ich habe das Sofa ruiniert! Die werden bestimmt mega wütend sein! Ich habe doch schon das Glas kaputt gemacht und bin keinen Tag hier!" ihre Hand griff nach meiner, um mich zu beruhigen, doch das war nicht leicht in Anbetracht des roten Flecks "Rika, die Jungs haben so viel Geld die können 100 weitere Sofa kaufen. Keiner wird dir böse sein!" Ich stöhnte "Das sagst du! Weißt du es?" sie lächelte und nickte dabei ohne meine Panik ernst zu nehmen "Ja! Aber keine Sorge wir bekommen den Fleck raus!" ich schluckte und blickte wieder zu dem Fleck, der mich anlachte "....aber sag mal Rika, hast du schon daran rumhantiert?" ertappt spitze ich die Lippen und pustete etwas Luft in meine Wangen während ich so tat, als hätte ich es nicht.
In der Tat, hatte ich bereits versucht ihn wegzubekommen, nachdem ich Mama angerufen hatte, doch das Ergebnis war ein noch größerer und schlimmerer Fleck als zuvor "Herr Je...." seufzte sie "Herr je?" harkte ich nach "Bekommst du ihn jetzt nicht mehr weg?" wieder lachte sie nur "Nein nein, ich bekomme ihn weg!" erleichtert ließ ich die Luft aus meinen Lungen entweichen "Das ist gut, sonst kann ich meine Sachen direkt wieder in den Koffer packen und Papa sagen das ich die Suppe für den Abfluss gemacht habe!" erklärte ich mit Blick zu den Sachen die meine Mama mitgebracht hatte, um eine von mir angepriesene Blutlache auf dem Sofa zu beseitigen. - Zugegeben ich hatte etwas übertrieben.
"Ach quatscht... aber halt... Du hast ausgepackt? Heißt das du hast es dir überlegt und du bleibst?" ich nahm eine ihre Putzmittelflaschen heraus und nickte "Ja, Ich wäre recht dumm, wenn ich dieses Jobangebot ausschlagen würde...." sie nickte mit einem viel zu stolzen Blick "Das ist richtig, es ist ein einmaliges Angebot, darum habe ich dir auch nicht alles erzählt...." ich wank ab und nahm mir einen Lappen um das Mittel in meiner Hand darauf zu geben "Ist schon gut Mama, ich verstehe es. Oma und Papa sind auch der Ansicht, ich soll es erst mal versuchen bevor ich aufgebe!" erklärte ich und versuchte die Flasche zu öffnen "... Und damit ich es überhaupt erst versuchen kann, muss dieser Fleck dort weg!" mit einem seufzen nahm meine Mama mir die Sachen aus der Hand "Da hast du recht! Aber den Fleck sollest du lieber nicht damit wegmachen! Außer du willst ein Loch statt einem Fleck?" meine Augen weiteten sich "Heilige Makrele, Nein!", rief ich, "Dann ist gut! Überlass den Fleck mir!" liebevoll strich sie mir über die Wange "Ich bin froh, dass du bleibst. Wirklich!" erneut versuchte sie die kurzen Strähnen hinter mein Ohr zu schieben "mhmm" machte ich nicken. So ganz war ich immer noch nicht überzeugt aber ich wollte dem ganzen eine Chance geben.
Noch einmal erinnerte ich mich an Omas Worte: Gib ihnen eine Chance! Damit meinten sie bestimmt auch Mama. Ich musste auch meiner Mama eine Chance geben die Mutter zu sein die sie Jahrelang nicht sein konnte.
"Sag mal Mama, hast du schon was gegessen?", fragte ich und sie schüttelte den Kopf "Nein habe ich nicht" ich trat einen Schritt zurück und brachte Abstand zwischen uns "Dann werde ich dir was machen!" erklärte ich und ohne ihre Antwort abzuwarten, drehte ich mich weg und lief in die Küche.
"ähm...äh, ich danke dir Rika!" hörte ich meine Mama rufen und wank ab.
- Nein Mama, ich danke dir!
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top