»Wrapped Around Your Finger.

[Perrie]||"Perrie!", schrie Leigh-Anne und zog einen verschlafenen Jake am Ohr zu uns in die Küche.

Müde blinzelte ich und verschüttete eine weitere Ladung Kellogs auf mein T-Shirt. Die Milch ließ mein Shirt unangenehm an meinem Oberkörper kleben, aber das war mir nicht sehr aufgefallen.

"Jake meinte, du hättest ihm Jordans Klamotten geliehen!", zischte sie und zog immer fester an seinem Ohr.

Wieso lief sie jetzt schon auf Hochtouren?

Er fluchte, wehrte sich aber nicht. Jesy kam hinter ihnen hervor und befreite Jake aus Leigh-Annes starken Griff. Sein rotes Ohr kühlte er nun mit kaltem Wasser. Niall lehnte an meiner Schulter und gähnte herzhaft. Um sieben Uhr morgens nach einer, mehr oder weniger, turbulenten Party wach zu werden, war nicht die beste Idee. Kaum Schlaf und Niall, der seinen Flug nach Irland beinahe vergessen hatte. Ein toller Start in den Tag. Nein, wirklich, noch schöner könnte ich es mir nicht vorstellen.

"Hm, kann sein. Ich eh- was zum Teufel tust du da?"

Leigh kniete auf dem Boden, rollte hin und her, kugelte sich ein, warf die Hände in die Luft und gab gruselige Geräusche von sich.

Einerseits war das sehr verstörend, andererseits war ich mir bewusst, dass ich wohl ziemlichen Mist gebaut haben muss, aber für sowas war ich einfach viel zu müde.

"Ich bete und hoffe, dass mein Freund mich nicht tötet", schrie sie ihre Antwort.

Jetzt wurde sie immer eigenartiger.

"Bitte, Jashin*, verschone mich. Bestrafe Perrie und Jake!"

Tolle Freundin. Genauso toll wie der Morgen.

"Jashin? Hast du Naruto geguckt?", fragte Jake und drehte den Wasserhahn zu.

"Schlechter Zeitpunkt, um-"

Und dann klingelte es. Wer zur Hölle würde uns so früh besuchen?

"Scheiße, Jordan ist da", hauchte sie und ging roboterartig in den Flur.

Gespannt warteten wir auf die Beiden, doch man hörte nur noch wie jemand schnell die Treppen hochrannte und dann knallte es.

Sofort wurde ich hellwach und wollte nachsehen, aber Jake hielt mich davon ab, indem er sagte, sie könnten es schon unter sich klären. Nicht wirklich überzeugt nickte ich und sah auf die Uhr.

"Eh, ich denke, ich sollte duschen und dann können wir Niall zum Flughafen bringen", schlug ich vor.

Niall stimmte zu, ehe ich meine Schüssel in die Spüle legte und ins Bad raste. Nach einer kurzen Dusche, stand ich unschlüssig, was ich tragen sollte, vor meinem Schrank. Jades lauter Schrei gefolgt von Jeds zeigte mir, dass die zwei wohl wachgeworden waren. Teuflisch grinste ich, wobei ich mir einfach etwas aus dem Schrank zog, denn langsam wurde mir das Kleiderraussuchen doch zu bunt. Fertig angezogen wartete ich unten vor der Haustür auf Niall, welcher nach langem Warten dann auch erschien.

"Liam ist extra mit seinem Wagen hierher gefahren, weil dort noch mein Koffer verstaut war, was heißt, dass du doch zu Hause bleiben kannst", grinste er.

Eigentlich wollte ich ihn verabschieden und mitgehen, aber wenn er es nicht so wollte, konnte ich nichts dagegen tun. Seufzend gab ich mich geschlagen, ehe ich in seine Arme gezogen wurde. Ein letztes Mal drückte ich ihn an mich und winkte ihm zum Abschied. Plötzlich flitzte Jordan wütend die Treppe hinunter und Leigh-Anne stand fassungslos am Treppenansatz. Sie hielt sich die Wange und schnaufte dann, bevor sie in ihr Zimmer ging. Das laute Knallen ihrer Zimmertür hörte man nicht so häufig, was bedeutete, dass ordentlich Scheiße gebaut wurde. Schluckend machte ich mich auf zu ihr nach oben, aber Jed kam mir nur in Boxershorts entgegen. Jade folgte ihm langsam und stieß brutal an meinen verletzten Arm mich. Vor Schmerzen verzog sie das Gesicht. Man merkte, wie verkatert die beiden waren.

Jesy kam, mit Asperin in der einen und einem Glas Wasser in der anderen Hand, hoch. Es war Zeit, sich bei ihr zu entschuldigen. Leigh-Anne war vergessen und ich griff Jesy am Arm. Vor Nervosität stammelte ich paar unnütze Worte zusammen, und Jesy wollte sich aus dem Staub machen, aber ich fing mich wieder und begann ein ordentliches Gespräch.

"Es tut mir leid", seufzte ich.

Schräg sah sie mich an. Dies sorgte dafür, dass ich immer hibbeliger wurde. Wieder einmal kniff ich mir in den Arm und atmete tief ein und aus. Mit meinen Zähnen biss ich mir auf die Unterlippe und wippte mit dem Fuß auf und ab. Jesy sah mich abwartend an, ehe sie die Augen verdrehte und in ihr Zimmer wollte, aber ich hielt sie am Arm fest. Egal, welche Atmosphäre zwischen uns herrschte, es musste aufhören!

"Dich zu belauschen, war falsch und ich weiß, dass ich dein Vertrauen missbraucht habe, dennoch hoffe ich, dass du mir vergeben kannst", nuschelte ich vor mich hin.

Sie lachte auf und ich sah sie verwirrt an. Während sie den Kopf schüttelte und ironisch grinste, bildeten sich bei mir noch mehr Fragezeichen. Vielleicht hatte sie immer noch etwas Restalkohol im Blut. Das würde es zwar erklären, aber sturzbetrunken war sie nun auch wieder nicht.

"Weißt du Perrie,", begann sie, "nicht alle Menschen, die du um Verzeihung bittest, kriechen dir in den Arsch."

"Das habe ich nie-"

Sie hob ihre Hand und zog mich mit sich auf die Treppe ins zweite Stockwerk. Dort ließen wir uns nieder und allmählich wurde mir schlecht. Wie sie so herablassend auf mich hinab sah, ließ mich beinahe weinen. Das war definitiv nicht die Jesy, die ich kennengelernt habe. Wobei ich zugeben musste, dass wir alle uns verändert haben. Ob zum Guten oder Schlechten konnte ich nicht sagen, denn es war eine Mischung aus beidem. Natürlich veränderten sich Menschen, ansonsten würden wir gleich bleiben, aber es hatte auch Einfluss auf unsere Mitmenschen.

"Das, was du getan hast, war inakzeptabel und nur weil dir sowieso alles sonst wo hingeschoben wurde, gilt das nicht bei mir. Geh mir aus den Augen und am besten lässt du mich so gut es geht in Ruhe!"

"Jessica Louise Nelson!", rief Jake und wir kamen nicht mehr dazu, miteinander zu reden, "Wir wollten doch zum Brunch mit Joseph und Luana."

Ohne ein Wort erhob sie sich und drehte sich nicht einmal um, als ich nach ihr rief. Sie gab Jake noch kurz Bescheid, sie käme in fünf Minuten, was natürlich viel länger endete, ehe sie ins Badezimmer flüchtete. Ich wollte das endlich geklärt haben, doch dann fiel mir etwas ein und ich verschluckte mich an meiner eigenen Spucke.

Wenn das die Luana war, die auch Niall um den Finger gewickelt hatte, dann hatte er ein ordentliches Problem. Es kam mir so vor, als würde dieses Mädchen echt zum Problem werden.

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*Jashin werden Gottheiten aus Naruto genannt, denke ich ':D. LiiiikeOtakuRi-Chan

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