»Little Me.«
[Eleanor]|| Müde schlürfte ich durch die Küche und machte mir, etwas zu essen. Während ich mich an einem neuen Rezept für Pfannkuchen versuchte, hörte ich ein paar Lieder auf meinem Handy und sah nebenbei auf die Uhr. Anscheinend hatte ich sehr lange geschlafen, denn es war schon Mittag, aber es fühlte sich nicht so an. Viel mehr ermüdet als ausgeschlafen nahm ich mir ein Glas und schenkte mir Orangensaft ein. Leise summte ich zu den Songs, nachdem ich trank, aber ich konnte nicht verhindern, dass mehr als ein Gähnen meinen Mund verließ. Vielleicht hätte ich an Heiligabend nicht so lange aufbleiben sollen, um mich bei Max wegen den neusten Schlagzeilen zu beschweren. Wie die Medien noch immer über Louis und mich tratschten, ließ mich dennoch belustigt den Kopf schütteln. Sie hatten keine Ahnung, was ich alles durchmachen musste wegen diesem Arschloch von Tomlinson. Wie er mich nach Strich und Faden belogen hatte und mich am Tag unserer Trennung um Vergebung bat. Es war das einzig Richtige, ihn nach all den Jahren voller Schmerzen zu verlassen. Als starke und unabhängige Frau wollte ich meinen Weg ohne ihn fortsetzen. Noch zu gut konnte ich mich daran erinnern, wie er sich mit anderen Damen vergnügte und ich ihm alles vergab. Jede Lüge, die über seine Lippen kam, hatte ich zweifellos geglaubt, weil ich ihn liebte.
Ich liebte ihn mit all seinen Fehlern, aber er sah nach Jahren nur noch das Eine an mir, die kleine und zierliche Eleanor, die so blind vor Liebe war, dass sie sich in die Tiefe für ihn gestürzt hätte.
Louis widerte mich mit seinem jetzigen Leben nur noch an.
Wie befreit ich mich nach der Trennung gefühlt hatte, war zutiefst schockierend und da merkte ich erst, dass er mich verändert hatte.
Wie Max voller Besorgnis jeden Abend auf mich wartete und erleichtert zurückfuhr, als er sah, dass es mir wirklich gut ging. Mein Lächeln auf dem Gesicht war nichts hingegen zu meinem Herzen. Wie kaputt es war und welche Schmerzen ich erleiden musste, war so schrecklich.
Und mit jedem Tag, den ich wach wurde, verdammte ich ihn, denn er hatte mein Leben zerstört und durfte seines in vollen Zügen genießen.
Plötzlich roch es nach etwas verbranntem und ich wurde sofort wach. Ehe mir die Küche in Flammen aufging, reagierte ich schnell, indem ich die Pfanne unter den Wasserhahn stellte und den angebrannten, nassen Pfannkuchen in den Abfall warf. Es stank nur noch und ich öffnete die Fenster. Bruce* kam in die Küche, wobei er mich aus seinen dunklen Knopfaugen flehend ansah. Meinem Hund konnte ich nichts verweigern, weswegen ich mich dazu aufraffte, mit ihm raus zu gehen. Die Gegend, in der ich wohnte, war ruhig und abgelegen. Hier und da traf ich ein paar Bekannte, aber sonst passierte nichts, wie jeden Tag meines Lebens ohne einen Lebensgefährten.
Wieder zurück von dem kurzen Spaziergang erblickte ich einen schwarzen Audi. Das Kennzeichen konnte ich keinem zuordnen und das Nachbarhaus lag weiter weg, als dass Besucher hier geparkt hätten. Noch immer grübelnd fing auch mein Herz schneller zu schlagen. Die Tür war zwar geschlossen, aber ich sollte dennoch mit meinem Schlüssel durch die Terrassentür durchgehen.
Der samte Klang meines Glockenspiels ließ mich etwas beruhigen. Anstatt, dass Bruce mich beschützte, ging er gelassen ins Haus. Auf einmal hörte ich einen lauten Knall und zuckte zusammen.
Wehe der Einbrecher hatte Bruce etwas getan! Meine Wut überwog meine Angst und ich rannte ins Haus.
"Br-Bruce, ich hab gesagt, du sollst aufhören!",lachte jemand und diese Stimme kannte ich nur zu gut.
Während Bruce ihm übers Gesicht leckte, stand ich mit verschränkten Armen im Türrahmen des Wohnzimmers. Seine Grübchen kamen zum Vorschein, als er noch immer von Bruce nicht loskam und lachte, obwohl er wegen ihm auf dem Boden lag.
"Was suchst du hier?",fragte ich keck, da ich es nicht mehr aushielt, zu warten, bis er mich endlich bemerkte.
Seine Reaktion auf mich fiel anders aus, als erwartet. Harry stieß meinen Hund leicht zur Seite, stand auf und empfing mich mit offenen Armen. Anstatt die Umarmung zu erwidern, zuckte ich geschockt zusammen. Eigentlich hasste er mich. Das tat er schon damals. Was spielte sich hier ab?
"Harry, bitte tu nicht so, als hättest du einen alten Freund Jahre nicht mehr gesehen und beantworte meine Frage."
Noch immer lächelnd ging er einen Schritt zurück musterte mich. Die Stirn gerunzelt und die Augen verrenkt, wich er erneut meiner Frage aus:"Du hast wieder an Gewicht verloren."
Nachdem ich mich auf die Couch setzte und die Augen verdrehte, versuchte ich, meinen Körper so klein wie möglich zu machen. Die Beine hatte ich nun überschlagen und mich nach vorne gebeugt, denn das letzte, worüber ich mit ihm reden wollte-
Moment, eigentlich wollte ich mit ihm über gar nichts reden. Er lachte sich immer ins Fäustchen, sobald Louis sich eine Ausrede suchte, nachdem er mich dutzende Male betrog.
Harry hätte ruhig sagen können, dass Louis nicht treu gewesen ist. Das hätte mir so einiges an Liebeskummer erspart.
Wobei, wenn ich das recht bedenke, hätte ich Louis vergeben, denn ich war geblendet von dieser rosaroten Brille, die meine Welt voll mit Liebe und Glück darstellte.
Ich gab es nicht gerne zu, aber ich hatte mich getäuscht. Louis war nicht der Mann, mit dem ich mein gesamtes Leben verbringen wollte.
Manchmal wünschte ich mir, in der Zeit zurück gehen zu können, um vielleicht auf meinen eigenen Rat hören zu können. Wer weiß, wie mein Leben dann verlaufen wäre.
Es machte mir nichts mehr aus, all die Hates zu bekommen, denn mein Herz war ohnehin schon zertrümmert worden.
Als ich den Artikel sah, wo er diese Mädchen küsste, und als ich weinte, während ich las, dass er Vater wurde, starb ich innerlich ein bisschen mehr.
"Also, nochmal. Was suchst du hier?"
Er schien nicht mehr ganz dicht zu sein, während er nach meinem Arm griff und mich nach draußen zog. Meine Proteste wurden ignoriert und er setzte mich auf den Beifahrersitz.
"Harry, verdammt, was wird das hier?",schrie ich und er schnallte mich an.
Ohne auch nur eine Antwort zu geben, schloss er die Autotür, da ich sofort anfing, am Griff zu rütteln. Beleidigt pustete ich mir eine lästige Strähne aus dem Gesicht und wollte gerade erwähnen, dass mein Haus nicht abgeschlossen war und Bruce nicht lange allein bleiben durfte, da spazierte auch schon Max um die Ecke.
"Verräter",spottete ich und zeigte ihm meinen schönsten Finger.
"Es wird ein toller Abend, vertrau mir einfach, El."
Im Sitz lehnte ich mich zurück, ehe ich das Radio aus lauter Langeweile anschaltete.
"Läuft da was, zwischen Max und dir?",fragte er sichtlich interessiert, aber nach all dem, was er mir angetan hatte, konnte ich ihm das Interesse nicht abkaufen.
"Wenn du versuchst, ein Gespräch mit mir aufzubauen, kannst du das knicken, denn auf dich habe ich keine Lust",fuhr ich ihn an und sah seufzend aus dem Fenster.
Aus dem Augenwinkel sah ich noch, wie er die Augen verdrehte, ehe er ansetzte etwas zu sagen, es aber doch sein ließ.
Besser so, immerhin störte mich seine Anwesenheit sowieso und da brauchte er auch erst gar nicht, so zu tun, als sein wir die allerbesten Freunde.
"Wie bist du eigentlich ins Haus gekommen?",rief ich schockiert und riss vor Schreck die Augen auf.
Das freche Grinsen schien ihm in meiner Gegenwart, an sein Gesicht getackert zu sein, als er erwiderte:"Lass die Fenster beim Rausgehen lieber geschlossen und nicht weit geöffnet. Das war praktisch eine Einladung für Einbrecher. Sei froh, dass nur ich es war."
Mir wäre jeder Einbrecher lieber, als mit dir jetzt in diesem Auto zu sitzen, fügte ich gedanklich hinzu, ehe ich meine Beine auf dem Amaturenbrett ablegte und die Augen schloss.
"Ich versuche, während der Fahrt zu schlafen, das bedeutet für dich, die Fresse zu halten",murmelte ich und gähnte, was dem Ganzen noch etwas Ausdruck verlieh.
"Keine Sorge, bei mir bist du sicher",flüsterte er, mehr zu sich, als zu mir.
Mehr bekam ich auch nicht mehr mit und ignorierte seinen betörenden Duft, der mich sanft mit seinem leisen Summen eines Liedes in den Schlaf wog.
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*Eleanors Hund heißt Bruce.
Dies ist ein Extrakapitel und hat rein gar nichts, mit der eigentlichen Story zu tun.
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