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„Wo steckt er bloß?", murmelt der Detektiv nachdenklich, da er und Atsushi jeden erdenklichen Platz in Yokohama durchsucht haben, wo sich Shiro früher immer verschanzt hatte, wenn er mal wieder am schmollen war. Doch findet er ihn nicht! Ob was passiert ist? Es wäre mehr als schlecht, wenn ihm was zugestoßen sein sollte. Aber Shiro ist ja kein kleiner Junge mehr, außerdem war er sein Schüler. So wie auch die anderen beiden hat er Potenzial. Er wird nicht einfach sterben.

Frustriert gehen die beiden Detektive zurück zu der kleinen Detektei. Seufzend öffnet der braunhaarige die Tür zum Büro, doch bemerkte er sofort das etwas nicht stimmt. Eine Falle?! Kunikida's stimme ertönt nämlich nicht, wie sonst immer. Ein kurzer Blick nach links genügt um den gefesselten wie geknebelten Kunikida in der Ecke zu entdecken. „Atsushi, schnell duck dich!", ruft er seinem Schützling hysterisch zu, während er sich duckt, doch zu spät. Atsushi wird von einem Stein mit voller Wucht gegen die Stirn getroffen. „Mist Kenji, du hast ihn ausgeknockt!", ruft Junchiro erschüttert, als er seinen Kollegen bewusstlos auf dem Boden liegen sieht. „UPS! Ranpo hat gesagt ich solle werfen.", entgegnet der Bauernjunge unschuldig, weshalb niemand ihm böse ist. „Wo ist jetzt eigentlich Shiro, Dazai? Solltest du ihn nicht wieder hier her bringen?", stellt der ältere die Frage, als der den totgeglaubten nicht vorfinden kann. „Naja, sagen wir mal so...er will nicht gefunden werden.", entgegnet der braunhaarige, sich dabei den Nacken kratzend. Von seinen älteren Kollegen erntet er allerdings bloß einen warnenden Blick. „Ihm wird schon nichts passiert sein, er ist schließlich ein großer Junge.", sagt Dazai bloß leise, sich mehr selbstzuredend, doch das beruhigt weder ihn noch seine älteren Kollegen im geringsten. Wer weiß was da draußen auf sie wartet.

Sein Schädel dröhnt schmerzhaft, als er krampfhaft versucht seine schweren Augenlider zu öffnen. So schwer und müde wie kaputt hat er sich bloß einmal in seinem Leben gefühlt und zwar als er entschied mit Dazai und Yosano einen trinken zu gehen. Es stellte sich als eine blöde Idee heraus. Danach ist er auch nie wieder mit Ihnen gegangen, nachdem furchtbaren Kater den er erlitten hatte. Man hat er sich erbärmlich gefühlt. Nie wieder, dass hatte er sich geschworen.

Immer wieder blinzelt er um sich an die umliegende Dunkelheit zu gewöhnen, was aber nicht viel bringt, da hier so gut wie kein Licht hier durchringt. Kurz beißt er die Zähne zusammen, um zu schauen ob das Halstuch noch vorhanden ist, was tatsächlich der Fall ist. Seine Hände wie Füße sind beide nach hinten fixiert und mit einem strammen Seil anscheinend an einen Holzstuhl gefesselt. Vermutlich befindet er sich im Hauptquartier der Mafia, unten in dem Verhör Raum. Es würde bloß Sinn machen, da die letzten Personen mit den er Kontakt hatte, Mitglieder der Mafia waren. Es wäre mehr als unwahrscheinlich, dass es einer von einer Gang ihn verschleppt hat, da die beiden Mitglieder höchstwahrscheinlich viel stärker sind, als einfache Gangmitglieder. Doch welches Mafia Mitglied hat ihn überwältigt? Akutagawa vielleicht? Ne, dann wäre er schon verstümmelt worden. Aber eins steht fest...dieser jemand kennt ihn ziemlich gut. Sonst wüsste er von der Schwäche von Sound of Pain Bescheid. Aber wem würde es nützen ihn als Gefangenen zu halten? Schließlich gilt er immer noch als Tod und außerdem verfügt er über keine wertvollen Informationen die er preisgeben könnte. Er ist absolut nutzlos.

Auf einmal wird das Licht angeknipst, weshalb Shiro zischend seine Augen dramatisch schließt. „Na? Gut geschlafen Dornröschen?", stellt ihm sein Entführer lachend diese Frage, obwohl dieser weiß das sein Gefangener nicht darauf antworten kann, auch wenn er will. „Ach Shiro-Lein, ich dachte du seist tot, aber in meinen Augen siehst du quicklebendig aus.", spottet die bekannte Stimme weiter, während dieser auf den Gefangenen zuläuft. Bloß schwach schafft es der Detektiv seinen Kopf zu heben, um zu schauen um wen es sich handelt. Angriffslustig funkeln ihm die Saphire entgegen, an die er sich noch gut aus seiner Zeit als Mafioso erinnert.

Grob wird Shiro an seinen Haaren gepackt und mit einem starken Ruck nach oben gezogen, damit sie sich in die Augen blicken können. Kurz schweift Shiro über den Körper des älteren, doch im größten und ganzen hat der sich kein Stück verändert. Gleiche Größe, gleicher Stil und der genauso schreckliche Hut. Bloß sind seine Haare sind etwas länger geworden, wie in einem einfachen Pferdeschwanz gebunden. Tatsächlich steht ihm das.

„Vier Jahre ist es her, dass du und Dazai die Mafia verlassen habt und jetzt bist du wieder hier, bei mir. Erwarte nicht das ich dich mit Samthandschuhen anpacke, bloß weil wir uns mal Freunde genannt haben. Du hast es gewagt unser Territorium zu betreten und obwohl du ein Detektiv bist, gilt für dich gar nicht die Waffenruhe, da du offiziell ein toter bist. Nicht mehr als ein Geist.", grinst der rothaarige überheblich, genießt die aufkeimende Angst in den Augen von Shiro, auch wenn dieser krampfhaft versucht zu unterdrücken, da er es schon immer gehasst hat Schwäche anderen preiszugeben. Doch gegenüber Chuuya kann man nur Furcht verspüren, da er genau weiß wozu er fähig ist. Schließlich besitzt er ähnliche Eigenschaften wie Dazai. „Wie lange ich darauf gewartet habe, dich für deinen Verrat büßen zu lassen. Deshalb werde ich meine ganze Zeit Dir widmen.", grinst der Hutträger nur noch breiter, während er seine Faust in das Gesicht seines Gegenübers schnellen lässt. Ein lautes knacken ertönt, als die Faust seine Nase trifft. Schmerzerfüllt versucht der Gefangene einen Schrei zu unterdrücken. Was für ein Alptraum...schließlich ist er gerade erst einem entkommen...ist das die Buße für die Taten die er verbrochen hatte. Für die Leben die er genommen hatte? Aber wieso er?

Weitere Schläge folgen. Einer nach dem anderen prasselt auf den Detektiv ein, bevor der ältere aufhört. Erschöpft fällt der Kopf des größeren nach vorne. Schwer atmet bekommt er mit wie Chuuya in seiner Manteltasche wild herum wühlt, bevor das Handy in der Hand hält und anscheinend einen Anruf entgegen nimmt. „Ich bin beschäftigt verdammt!", schreit er in den Hörer, doch hört er dem anderen zu. Mit einem Mal werden seine Augen größer. „Wie bitte?! Der ist einfach abgehauen? Fuck, ja ich bin auf dem Weg.", mit diesen Worten legt er auf. Kurz blickt er nochmal zu dem halbtoten Shiro, bevor er den Raum verlässt. Jetzt ist sich Shiro sicher...er wird hier elendig verenden.

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