Ein Abschluss & Beruhigungsmittel

•One Shot - Robin Thicke•
Kapitel 9

Mein Handy begann zu klingeln und ich warf irritiert einen Blick auf das aufleuchtende Display. Unbekannte Nummer.

Ich hatte keine Ahnung, wer etwas von mir wollte, daher nahm ich den Anruf an.

„Bitte leg nicht auf, Chiara. Können wir uns bitte treffen? Morgen im Helena's um 14 Uhr? Ich verspreche, dass ich dich danach in Ruhe lassen werde, aber ich möchte davor mit unserer Vergangenheit abschließen." vernahm ich die Stimme von Liam.

Ich seufzte und dachte kurz nach. Vielleicht war es tatsächlich das Beste, wenn wir uns ein letztes Mal treffen würden, um mit unserer gemeinsamen Vergangenheit abzuschließen.

„In Ordnung. Morgen um 14 Uhr im Helena's. Aber danach lässt du mich in Ruhe." erwiderte ich schließlich und hörte ihn erleichtert aufatmen.

„Danke. Mir bedeutet das viel. Bis morgen, Chiara."

Das mechanische Tuten ertönte und ich legte mein Handy beiseite. Einerseits hatte ich bei dem Ganzen ein mehr als ungutes Gefühl, aber andererseits brauchte ich das. Ich musste mit Liam, und somit gleichzeitig mit meiner Vergangenheit abschließen.

Ich ignorierte das komische Gefühl, welches ich dabei hatte, gekonnt und zog mich aus, ehe ich unter die Dusche stieg.

Zufrieden seufzend schlüpfte ich endlich unter meine Decke und suchte mir eine gemütliche Position. Dann schlug ich mein Buch auf und begann zu lesen.

• • •

Mein Wecker riss mich um kurz vor zwölf aus meinem Traum, worüber ich das erste Mal mehr als froh war.

Ich hatte von Matthew geträumt. Von ihm und mir. Es war ein erotischer Traum gewesen und ich wusste nicht, ob mir die Richtung, die mein Traum damit einschlug, gefiel.

Ich hatte den Polizisten seit meinem Fehltritt am Morgen nach Silvester nicht mehr gesehen und hasste den kleinen Teil in mir, der sich nach ihm sehnte.

Ich wusste, was dies bedeutete, schließlich hatte ich das ganze Theater bereits vor Jahren bei Liam.

Wenn ich mich nicht von Matthew fernhielt, dann würde ich mich in ihn verlieben, und ich hatte ja bereits erleben müssen, wohin das führte.

Zudem schien er immer noch zwei Frauen hinterherzutrauern, seinem wirren Gerede zufolge wohl seiner Frau oder Freundin und seinem Kind.

Meine Chancen, die ohnehin bereits gering waren, sanken somit auf den absoluten Nullpunkt.

Was dachte ich hier eigentlich nach? Ich hatte nicht das geringste Interesse an Matthew, es konnte mir verdammt nochmal egal sein, wie hoch meine Chancen bei ihm waren.

Frustriert stand ich auf und verrichtete meine Morgentoilette, bevor ich frühstückte.

Mein Outfit hatte ich schlicht und gemütlich gehalten, ich wollte Liam nicht beeindrucken, sondern mit ihm abschließen.

Kurz vor 14 Uhr fuhr ich los, um pünktlich am Helena's anzukommen.

• • •

Das ungute Gefühl verstärkte sich, als ich das Café betrat und nach Liam Ausschau hielt. Ich entdeckte ihn an einem der Tische in der hinteren Ecke und schritt auf ihn zu.

Er lächelte mich an, als er mich erkannte und ich nahm ihm gegenüber Platz.

„Es freut mich, dass du gekommen bist." begann er. „Ich weiß, dass es zwischen uns nicht so gut gelaufen ist und ich habe viele Fehler gemacht, aber-"

„Wenn du mich zurückwillst, dann sage ich dir gleich, es ist zu spät." unterbrach ich ihn kühl.

„Nein, so meine ich das nicht. Ich wollte dich nur noch einmal sehen und mich entschuldigen."

Ich nickte. „Angenommen. Kann ich gehen?"

„Trink doch noch etwas." bat Liam mich.

„Ich habe keinen Durst."

„Bitte, ich zahle." Ich seufzte ergeben und ließ mich wieder auf den Stuhl fallen.

„Okay, meinetwegen. Ich nehme einen Kaffee."

„Ich hole ihn." Liam stand auf und lief zur Theke. Ich starrte auf die dunkle Tischplatte und wartete. Ich verstand nicht, warum es ihm so wichtig war, dass ich noch etwas trank, aber ich wollte ihm den Gefallen tun.

Es dauerte nicht mehr lange, dann stellte Liam eine dampfende Tasse vor meiner Nase ab und setze sich wieder.

Ich nahm einen tiefen Schluck. Bildete ich mir das nur ein, oder schmeckte der Kaffee heute bitterer, als sonst? Vielleicht war nicht so viel Zucker darin.

„Wie geht es dir hier so?" fragte Liam grinsend. Ich hob eine Augenbraue. Wieso grinste er?

„Ganz gut, denke ich. Es ist hier jedenfalls besser, als in meiner Heimatstadt." antwortete ich.

Liam nahm ebenfalls einen Schluck von seinem Kaffee.

„Was machst du beruflich, außer Strippen?"

„Naja, aktuell nichts. Ich verdiene im Club genug, um mich über Wasser zu halten." Irritiert blinzelte ich, um den nebeligen Schleier loszuwerden, der sich über meine Augen gelegt hatte.

Ein Schwindelgefühl überkam mich und ich trank noch einmal von meinem Kaffee. Was war nur los mit mir?

Meine Lider fühlten sich schwer an und es kostete mich viel Kraft, sie offen zu halten. Ich bildete mir ein, ein diabolisches Lächeln auf Liams Gesicht wahrzunehmen.

„Mir geht es nicht so gut, ich sollte gehen." sagte ich leise, ich schaffte es nicht, meine Stimme normal klingen zu lassen.

Mühsam erhob ich mich und verließ das Café.

Mit zittrigen Fingern suchte ich den Autoschlüssel in meiner Tasche und betätigte den Knopf. Mein Auto blinkte auf.

Im selben Moment überkam mich ein starker Schwindel, sodass ich mich am Türgriff festhalten musste.

Ich schaltete mein Handy ein und versuchte es zu entsperren, wofür ich mehrere Versuche braucht. So langsam begann ich zu begreifen.

In meinem Kaffee war ein Beruhigungsmittel gewesen, daher auch der bittere Geschmack. Ich wusste nicht, was Liam damit bezwecken wollte, doch was ich wusste, war, dass es nichts Positives war.

Helena's Beruhigungsmittel Liam Hilfe, tippte ich mit meiner letzten Kraft und drückte auf ,Senden'.

Dann fiel mir mein Handy aus der Hand und kam scheppernd auf dem Boden auf. Ich taumelte, kämpfte mit der Schwärze, die mich zu übermannen drohte und rutschte schließlich am Auto herunter.

Ich versuchte, meine Augen offen zu lassen und erkannte Liam, der auf mich zu schritt.

Meine Lider wurden immer schwerer und ich hatte keine Kraft mehr, gegen die Schwärze anzukämpfen. Mein Kopf sackte zur Seite und alles wurde dunkel.

• • •

Was die beiden Leserinnen angeht, die die Rollen als Chiaras beste Freundinnen bekommen haben, ihr zwei taucht in den nächsten Kapiteln auf, versprochen!

Was denkt ihr, was Liam vorhat?
Und was ist euer aktueller Lieblingscharakter in der Story??

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top