Between Love & Pain

Es ist schön, dass euch gefällt, was ich präsentiere. Eure Worte zaubern mir ein Lächeln ins Gesicht, wenn ihr sagt, ihr bewundert die Herzlichkeit und ehrliche Freundlichkeit unter uns, wie wir miteinander umgehen. Danke, dass ihr Freude daran habt, wenn ich euch meine erschaffene Fassade vorstelle, doch nichts hält mich davon ab, daran zu glauben, dass all dies nur eine Lüge ist.
Tief in mir drinnen schlummern Geheimnisse und Abgründe, von denen niemand weiß, bis auf die Menschen, die mich persönlich nicht kennen. Ich kann mich euch nur in Ehrlichkeit vorstellen, wenn ihr fern meines Nächsten seid und all das nur, weil ich euch nicht verletzen möchte.
Mir ist bewusst, dass ich nicht sehr umgänglich bin und viele schreiben mir eine kalte, abweisende Art zu, aber ich bin nun mal, was ich bin. Ihr habt mich zu dem gemacht, was ich heute bin. Auch wenn ihr die Meinung vertretet, meine Einstellung liegt ganz allein an mir und nur ich kann sie verändern, wisst ihr nichts über mich. All diese einsilbigen Floskeln beweisen nur aufs Neue, dass ihr mich nicht kennt. Seht die Welt durch meine Augen, versetzt euch in meine Lage. Hättet ihr mein Leben durchlebt, es am eigenen Leibe gespürt, so würdet ihr aufhören darüber zu werten.

Es gibt kein reines Glück, denn das Leben ist niemals perfekt. Du wirst jederzeit mit Problemen konfrontiert, denn das Existieren besteht daraus, Hürden zu überwinden. So verletzt und einsam du dich auch fühlen magst, du bist nicht allein. Da draußen gibt es genug Leidensgenossen, denen es genauso ergeht, wie dir. Halte dich an den Dingen fest, die du liebst und die dir von Bedeutung sind. Schenk dir eine Passion, denn nur Leidenschaft hält dich auf, dass Atmen einzustellen.
Auch wenn ich meinen Glauben an Ehrlichkeit verloren habe, bin ich dankbar dafür, leben zu dürfen. So sinnlos und erniedrigend es auch erscheinen mag, mache dir bewusst, dass zu Leben ein kostbares Geschenk ist. Sieh die Schönheit der Welt um dich herum, indem du all das ausblendest, was dir Schmerz zufügt. Lass uns Träumer sein, die ziellos durchs Leben wandern, aber wenigstens besitzen wir Freude tief in unseren Herzen. Ich will nicht vom Frust und der Trostlosigkeit des Alltags eingefangen und unterdrückt werden, denn dafür sind wir nicht hier.

Du sagst mir, ich besitze im Gegensatz zu dir die Stärke, das Leben zu überstehen, doch du irrst dich. In mir existieren mehr Ängste und Schwächen, als der Wille, die Dinge zu bestehen. Alles, was du siehst und denkst zu verstehen ist nur meine Kampflosigkeit, mich zu verbiegen. Wusstest du, dass meine Eltern den Kontakt zu mir abgebrochen haben, weil ich mich akzeptiert habe, wie ich bin und nicht mehr das tue, was sie von mir verlangen? Habe ich mal erwähnt, wie enttäuscht sie von mir sind, weil aus mir nicht das geworden ist, was sie vorsahen? Kannst du dir vorstellen, wie schmerzhaft diese Gewissheit ist, auf solch eine Weise verstoßen zu werden? Ich halte zu dir, wenn alles um dich herum dich zum Einknicken bringt. Greif gefühlt nach meiner Hand, damit ich dich in meine Arme schließen kann. Und sei dir bewusst, dass ich nichts im Leben einfach so hinnehme, ohne mir darüber Gedanken zu machen oder etwas dabei zu empfinden. Ich bin nur eine einfache Seele, die sich schlecht ausdrücken kann. Ummantle mich nicht mit Komplimenten, denn was du von mir zu lesen bekommst ist nur mein wahres Gesicht. Möchtest du wissen, was ich denke oder fühle, musst du lesen, was ich dir schreibe. In jeder Geschichte steckt ein Teil von mir selbst und wenn du es schaffst, dich damit zu befassen, wirst du die einzelnen Stücke eines Tages vielleicht zusammensetzen können. Lass mich für dich stark sein und an deiner Seite kämpfen, du hast es verdient.

Ich betrauere die jungen Menschen, jene von Schmerz und Qual getrieben wurden, weil keiner akzeptieren wollte, wie sie sind. Immer wieder werde ich gefragt, wieso ich mich nicht öffne und mich meinen Nächsten hingebe. Und jedes Mal stell ich mir die Gegenfrage: Warum muss ich das denn tun? Wieso wollt ihr mich zu Dingen zwingen, nur weil alle Anderen es tun? Lasst mich doch einfach so sein, wie ich bin, dann wird euch auch irgendwann mal deutlich, wie zufrieden ich damit bin. Ich stehe vor der schwersten Entscheidung meines Lebens, sehe vor mir eine Hürde, die scheinbar nicht zu bewältigen ist. Und je mehr ich mich damit befasse, desto mehr verspüre ich das Gefühl, einfach alles abzulegen und davonzulaufen. Es gibt Momente, in denen ich meinem Leben entsagen möchte, um noch einmal von vorne anzufangen, doch zugleich weiß ich, nichts würde sich ändern, denn Intoleranz bleibt standhaft und Dämonen sind unzerstörbar. Aber ich bin deshalb nicht traurig, ich verspüre deshalb keinen Anreiz zu Depression. Vielleicht, weil ich mich fürchte, denn ich habe die Erfahrung machen müssen, wie es ist in dieser dunklen Wolke aus Verzweiflung zu versinken. Allerdings war dies nicht freiwillig und es war nur eine symptombedingte Phase, aufgrund einer nicht erkannten Krankheit. Unter etwas zu leiden, was zwar nicht von kranker Psyche spricht, aber die Emotionen angreift und kontrolliert war eine sehr beängstigende Zeit und ich bin glücklich, sie überstanden zu haben. Denn auch ich stand an dem gefühlten Rand einer Klippe ins Nichts und ließ mich fallen, wollte mein Dasein nicht mehr weiterführen. Vielleicht schätze ich es deshalb, leben zu dürfen, denn die Vorstellung im Nichts zu vergehen und von nicht einmal mehr mentaler Beständigkeit zu sein, lässt mich frösteln und bereitet mir unvorstellbare Qual.

Es ist so leicht zu sagen, ich beende mein Leben hier und jetzt, weil ihr euch keine Gedanken darüber macht, was es eigentlich heißt nichts zu sein. Würdet ihr euch darüber mal den Kopf zerbrechen, gäbe es nicht so viele Suizidgefährdete. Vielleicht ist es auch nur ein sinnloses Denken von mir, aber das ist meine Meinung und ich halte daran fest, denn ich kann diesen Schmerz nicht weiter in mir festhalten. Jeden Tag werde ich daran erinnert und alles, was ich mir nur noch wünsche ist, ich könnte sie zurückholen und ihr verdeutlichen, was sie eigentlich hinterlassen hat.
Unwissende halten das Empfinden von Schmerz und das Zeigen von Tränen für Schwäche, doch ich sehe darin einfach nur die wahre Stärke der Person, denn so etwas zuzulassen beweist sehr viel Mut. Ich bin dankbar dafür, weinen zu dürfen, denn es lässt mich wissen, dass ich noch nicht so abgestumpft bin, wie die Welt um mich herum. Warum dürfen wir die Dinge nicht an uns heranlassen? Wieso werden wir gleich als wehleidig und erbärmlich abgestempelt? Weshalb dürfen wir uns nicht einfach mal dem hingeben, wonach uns gerade ist? Nicht jede Träne ist ein Zeichen für Trauer – sie kann auch ehrliche Freude vorweisen. Manchmal frage ich mich, warum die Welt so blind ist und einfach nur Mitläufer spielt. Manchmal frage ich mich, ob dies uns zu etwas ganz Besonderem macht, weil wir eine Ausnahme bilden und mit Vergnügen gerne Randfigur spielen. Ohne uns gäbe es doch nichts Wunderschönes mehr, was die Menschheit noch zu bieten hat.

Ich befasse mich gerne mit den Gedanken und Gefühlen von Anderen und wenn ich eine gebrochene Seele antreffe, fühle ich mich für sie verantwortlich. Ich habe gerne ein offenes Ohr für ihre Sorgen und ihren Kummer, ihr Leiden und es schenkt mir ein Lächeln, wenn sie sich an mich wenden. Doch egal, was ich euch erzähle oder welche Lebensberichte ich präsentiere, ihr seid weiterhin für euch allein verantwortlich. Ihr dürft nicht erwarten, dass ich euch das Leben rette. Wenn ihr mir sagt, ich habe leicht zu Reden und ich hätte all das doch schon durchgestanden und wäre selbstbewusst genug, solch große Floskeln zu schwingen, stellt sich mir immer wieder die Frage, ob ihr überhaupt versteht, wie bedeutsam es ist, wenn ich meine Gedanken und Gefühle mit euch teile. Wenn ich euch sage, wodurch ich musste und wie oft ich gefallen bin, glaubt ihr wirklich, dies hätte keine Spuren hinterlassen? Wundert es euch denn nicht, wieso Menschen wie wir euch nicht einfach so über den Weg laufen und euch offen indie Arme schließen? Unsere Bereitschaft zu helfen wird nicht von Offenheit und Herzlichkeit geschmückt, sondern in der Regel von Abstoßung und Kälte. Ich bin für meinen Teil eine Seele, die gerne alleine für sich lebt. Ich verspüre selten das Bedürfnis nach sozialen Kontakten und finde es ehrlich gesagt nervig, mich jeden Tag von früh bis spät mit Anderen beschäftigen zu müssen. Ich muss meine Freizeit nicht noch mit Anderen verbringen, mir reicht mein Alleinsein ganz gut aus, denn ich besitze noch meine Leidenschaft, meine Liebe für die Dinge, die ich am meisten schätze, doch Andere wissen dies einfach nicht ernst zu nehmen.

Wenn ich sage, ich bin eine abweisende und zurückhaltende Person, darf man dies ruhig ernsthaft hinnehmen, wie ich es sage. An mir zeigen sich Symptome für Sozialphobie, während ich gelernt habe nichts mehr in mich hineinzufressen. Ich habe mir eine harte Schale übergestülpt und dies nicht, weil ich die Menschen in meiner Umgebung zurückweisen oder verletzen möchte, sondern um mich selbst zu schützen. Ich möchte nicht, dass jeder mich durchschauen kann. Ich gehöre nicht zu den Leuten, die 24 Stunden am Tag einen Seelenstripp ablegen. Ich halte es für langweilig, wenn man einen Menschen schon einschätzen kann, weil er nichts für sich behält.
Schreiben ist mein Mittel, um meine Emotionen und Gedanken zum Ausdruck zu bringen, denn es fällt mir einfach nur sehr schwer, über so etwas zu reden und dabei die richtigen Worte zu verwenden. Deswegen wird mir vorgeworfen, ich sei psychisch gestört. Sind dies die Eltern, die man sich wünscht, wenn sie so etwas zu ihrem eigenen Kind sagen, nur weil ich eigen bin? Gleichgültigkeit überwiegt die Verletztheit, denn ich habe lange genug gekämpft. Ich bin nicht mehr stark genug, mich für sie und all die anderen zu verbiegen und das kann ich euch auch nur raten. Hört auf, eure Kontrolle an Nächste abzugeben und lenkt euer Leben in die Richtung, jene euch in den Sinn kommt. Bedenkt, dass ihr dieses Leben zu leben habt und nicht die Anderen! Ihr habt die Konsequenzen eurer Entscheidungen auszubaden, denn nur euch alleine wird doch bewusst, dass ihr ganz für euch allein seid, wenn es darauf ankommt. Hört auf, euch fallen zu lassen, denn der Rest tut es für euch bereits im Voraus. Ihr müsst euch schon durch euren eigenen Scheiß selbst durchbeißen, denn da draußen gibt es leider zu viele Menschen, die rücksichtslos ihre Probleme und Launen an euch auslassen. Das sage ich nicht einfach so daher, ich erlebe es jeden Tag.

Sie sagen, ich wäre nicht erwachsen genug, ich würde mich für mein Alter zu unreif benehmen. Wer sagt bitte, dass ich erwachsen sein muss? Die Strenge des Lebens reicht uns doch aus, um uns fertig zu machen, da müssen wir uns nicht noch unsere kindliche Herzlichkeit versagen, nur weil es das Alter vorschreibt. Vielleicht klingt das egoistisch und stur, doch etwas eigen sollten wir nun mal sein. Sie haben mir nicht die Kindheit gegeben, die ich wollte, also hole ich sie mir auf meine Weise zurück und so solltet auch ihr denken. Klammere dich nicht an deinen Nächsten, denn sie werden dir früh genug den Rücken zukehren und dich alleine zurücklassen, weil sie der Meinung sind, du bist alt genug, um alleine zurecht zu kommen. Den einzigen Rat, denn ich dir und den Anderen, die genauso fühlen und denken wie ich, welchen ich dir geben kann ist, sich an sich selbst zu klammern, denn du hast nur dich allein für den Rest des Lebens, mit dem du klar kommen musst.
Akzeptiere dich, toleriere dich, liebe dich – so wie du bist!

« to be continued »
2017-09-30

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