29. "Kätzchen."
„Ach, Felicia", seufzt Kuroo, ich ahne Schlimmes. „Tetsurou, bitte", flehe ich ihn fast an, da sieht er mich wieder direkt an, beugt sich vor, sodass sich fast unsere Nasenspitzen berühren und gibt fest zurück: „Keine harten Drogen, keine Besäufnisse, keine Affären mit Lehrern oder sonst wem ab jetzt. Hast du das verstanden?" „Äh, ja-a. Natürlich", stottere ich perplex, er beginnt zu grinsen. Sein schiefes, verschlagenes Grinsen. „Gut", stellt er fest, „dann würde ich sagen, dass wir ab jetzt nochmal von Null anfangen. Ohne Kompromisse. Das bedeutet für mich aber auch, dass wir keine Geheimnisse voreinander haben. Ist das in deinem hübschen Köpfchen angekommen?" Sehr erleichtert nicke ich lächelnd, mein Herz macht einen regelrechten Hüpfer vor Freude.
„Ich will dich nicht gehen lassen", nuschelt Kuroo mit einem Lächeln auf den Lippen, ehe er seine Hände auf meine Wangen schiebt und mich küsst. Und meine Anspannung damit endgültig löst. Ich umklammere seine Unterarme, während seine Hände auf meinen Wangen liegen. „Ich werde dich vermissen, sobald du nicht mehr bei mir bist", flüstere ich und sehe ihm nachdenklich in die braunen Augen. „Wir werden uns wiedersehen", erwidert er kaum hörbar und drückt mir einen Kuss auf meine Stirn.
Fest umarmt er mich, lässt mich nicht mehr los. Nach diesen zwei Tagen, in denen wir kaum miteinander gesprochen haben, fühlt sich das nach Vollkommenheit für mich an. So romantisch bin ich eigentlich nicht veranlagt, aber bei Kuroo zu sein, macht mich irgendwie kitschig. Wieder schießt mir dieser eine Gedanke durch den Kopf. Dieser eine, der mein bisheriges Leben komplett verändern würde. Der mich verändern würde. Wenn er denn wirklich wahr wäre.
Glücklich drücke ich mich an ihn und seufze. „Ich will unbedingt Managerin bei euch werden! Dann kann ich dich zu den Spielen und allem anderen begleiten!", nuschle ich zufrieden, er krault meinen Nacken und stimmt mir zu: „Kriegen wir hin."
„Hey, Kuroo! Machst du heute auch noch was oder bist du da festgewachsen?", sprengt Bokuto unsere Versöhnung frech, indem er das quer durch die Halle brüllt. „Sei bloß still, Bokuto!", pampt Kuroo ihn postwendend an, fuchtelt mit der Faust in der Luft herum. Ich lasse ihn augenrollend los und ziehe eine Grimasse. „Immer das Gleiche mit euch", stelle ich fest, während ich Kuroo zu seinem Freund folge. „Herrscht jetzt wieder eitel Sonnenschein?", will Sam wissen, als wir bei ihr und Bokuto angekommen sind. Grinsend recke ich nur den Daumen in die Luft, sie quietscht freudig und klatscht dabei wie eine Robbe in die Hände. Verständnislos starren die beiden Kapitäne uns an, weil auch ich mich ziemlich albern benehme. „Geht's euch gut, ja?", hakt Kuroo nach, ich sage nichts, lächle ihn nur an. „Ist das jetzt irgendwie europäisch?", raunt Bokuto Kuroo zu, der zuckt die Schultern und meint: „Frag mich nicht. Ich werd da auch nicht schlau draus." Gickelnd hopsen Sam und ich noch eine Runde herum, ehe die anderen Kursteilnehmer auch eintreffen und es losgeht.
Scheinbar hatten sich tatsächlich ein paar Mädchen Chancen bei meinem Lieblingsvolleyballer ausgerechnet. Da dreht man sich einmal um und da ist er auch schon umringt von fremden Weibsbildern! Wenig begeistert funkle ich die Mädchen an, die das gar nicht mitbekommen, weil sie Kuroo anhimmeln. Schnaufend pfeffere ich einen Ball auf den Boden, den ich fast ins Gesicht bekomme, weil ich Blödi natürlich nicht miteingerechnet habe, dass der in diesem Winkel nach dem Aufprall zu mir zurückkommen wird. Zornig über diesen Fail, schleudere ich den doofen Ball erneut von mir. Ziemlich planlos wohin.
Mit einem dumpfen Knall trifft er Kuroo am Hinterkopf, der durch die Wucht nach vorne taumelt. Erschrocken kreischen die Nesträuber auf, die sich gerade über ihn hatten hermachen wollen. „Alter!", keift Kuroo aufgebracht, dreht sich um, „ Was soll die Scheiße?!" Mit knallrotem Kopf entgegne ich kleinlaut: „Entschuldige! Das wollte ich nicht!" Verdattert guckt er mich an. „DU warst das?" „Ja", murmle ich betreten, ich hatte das nicht gewollt. „Der hat richtig wehgetan!", behauptet Kuroo, wirkt dabei aber erstaunlich fröhlich. „Und wieso grinst du dann jetzt so? Hab ich dein Gehirn kaputtgemacht? Synapsen zerstört?" Lachend kommt er auf mich zu, federt den Ball in seiner Hand immer wieder in die Höhe. „Nein, alles gut. Ich bin nur positiv überrascht von der Power, die da scheinbar in dir steckt. Wo kommt die plötzlich her?" Achselzuckend entgegne ich: „Keine Ahnung, ich war sauer, weil ich mir den Ball gerade fast selbst ins Gesicht gedonnert hab!" „Du steckst voller Überraschungen!", lacht Kuroo, legt seinen Arm um meine Schultern und erklärt mir: „Vielleicht könnten Aufschläge doch noch was für dich werden." Was auch immer er da faselt. Ich bemerke zufrieden, dass die anderen Mädels uns teils erzürnt, teils traurig anschauen. Ja, ihr seht richtig! DAS ist immer noch MEINER! Also Finger weg! Eine hochgezogene Augenbraue kann ich mir in deren Richtung nicht verkneifen. Was muss, das muss.
Nach der Trainingseinheit ist es draußen unerwartet kühl. Dabei haben wir doch Sommer. Fröstelnd reibe ich mir über die Oberarme. Mein vom Training aufgeheizter Körper reagiert empfindlich auf diesen Temperatursturz. Schnell reicht Kuroo mir seine Trainingsjacke der Nekoma. Erstaunt halte ich sie in Händen. Die gibt er eigentlich nie her. Er liebt dieses Teil. „Sicher?", frage ich lieber nochmal, er lächelt wissend. „Ja, klar. Behalt sie." „Behalten?", piepse ich erschrocken, damit habe ich nun echt nicht gerechnet. „Ich schenk sie dir!" Dabei grinst er übers ganze Gesicht und ich ziehe die Jacke über, mustere ihn skeptisch. „Wieso das?" „Er stoppt ab und schaut mich fragend an. „Weil ich möchte, dass du sie trägst. Vielleicht erinnert sie dich an mich, wenn ich mal nicht bei dir sein kann", erwidert er sanft, streckt die Hand nach mir aus.
Ich unterdrücke einen peinlichen Laut, der ausgedrückt hätte, wie unfassbar niedlich ich diese Geste finde. Stattdessen ergreife ich seine Hand und schlendere mit ihm gemeinsam zur großen Halle zu einem frühen Abendessen. „Danke, Tetsurou", sage ich, blicke zu ihm auf. Entspannt schenkt er mir ein Lächeln. „Gerne, Kätzchen", meint er bloß und schweigt dann.
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Alles andere, als eine Versöhnung war nicht drin ^^ Ich kann die beiden doch nicht getrennte Wege gehen lassen! Die Zwei sind quasi füreinander geschaffen <3
Ich mag ja ne Dramaqueen sein, aber herzlos bin ich definitiv nicht ^^
Das mit der Jacke ist ja auch so dezent süß, oder? *w*
Seid ihr zufrieden? :)
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende, lenkt euch ein bisschen ab von dem Drama draußen und passt auf euch auf!
Knutscha,
eure Mercy <3
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