Kapitel 11 - Schmidti ist Dementor
Die Schmerzen, die sich durch meinen ganzen Oberkörper erstreckt hatten stoppten nach mehreren Minuten abrupt und ermöglichten mir dadurch mein Bewusstsein wieder zu erlangen.
Das erste was ich realisierte war, dass ich in etwas nassem lag. Vorsichtig richtete ich mich auf und sah mich um. "Ich bin definitiv in einem anderen Universum !", bemerkte ich trocken und rollte genervt mit den Augen als ich nach unten sah. Ich stand in mitten einer größeren Wasserpfütze welche mit tiefroten Blutschwaden durchzogen war. "Danke Clint !" knurrte ich und zog das Wasser mit einer Handbewegung aus meiner Kleidung. "Wegen dir hab ich jetzt den Lockdown vorgenommen !" Murrend sah ich mich um.
Um mich herum schwammen weitere dieser Pfützen auf dem felsigen Untergrund ... eines kleineren Planeten ?
Das war auf keinen Fall mehr die Erde.
Wenigstens gab es hier Sauerstoff. Kurz schüttelte ich mich um die Müdigkeit aus meinen Gliedern zu vertreiben und fokussierte dann den Berg am Horizont.
Irgendwie kam mir dieser bekannt vor. Angestrengt nachdenkend begann ich damit in übermenschlicher Geschwindigkeit auf den großen Felsklotz zuzurennen. Das Wasser, wenn es überhaupt welches war, spritzte dabei zu allen Seiten weg. Auf den letzten paar Metern erhöhte ich mein Tempo erneut und stieß mich dann mit so viel Kraft wie möglich vom Boden ab.
Der Aufprall war härter als gedacht und ich schaffte es gerade noch so mich an der rauen Felswand fest zu halten. Andernfalls wäre ich wohl wie ein Stein vom Himmel gefallen. Ich konnte doch fliegen ! Erinnerte ich mich wieder und hangelte weiter nach oben. Das würde aber momentan viel zu viel von meiner Energie verbrauchen, weshalb ich die Idee nach oben zu fliegen gleich wieder verwarf.
Kurz vor der Spitze gelangte ich auf einen Weg, der vermutlich von der anderen Felsseite hinauf führte. Das Gefühl, das ich diesen Ort kannte verstärkte sich.
Nach weiteren Minuten die verstrichen, passierte ich einen schmalen Treppenaufgang und stand nun auf einem großen Steinplateau.
Hinter mir ragten zwei nah aneinander stehende Säulen gen Himmel und zwei parallele Furchen im Boden verliefen durch die Mitte des abgerundeten Plateaus in Richtung Abgrund. Langsam Schritt ich diese entlang und stellte mich direkt an die Kante. Ein Blick hinunter ließ meine Verwirrung zu Erkenntnis werden.
"Wormir !", zischte ich und wich vom Rand zurück. "Vollkommen richtig !", ertönte eine mir leider sehr bekannte Stimme. Entsetzt wirbelte ich herum und fand mich Angesicht zu Angesicht mit dem Toten, den ich über alle Maßen verabscheute. Seine Kalten schwarzen Augen blickten mir aus den tiefen Augenhöhlen entgegen. Der rot Ton seiner Hautfarbe wurde durch das orange farbene Dämmerlicht, welches sich über den ganzen Planeten erstreckte, noch verstärkt und ließen ihn zusammen mit dem tiefschwarzen Umhang nicht weniger bedrohlich wirken als zu seinen Lebzeiten.
"Hübsche Kette !", schleimte er kalt. Seine Stimme ließ mir einen Schauer über den Rücken laufen und erinnerten mich schmerzlichst an meine verhasste Zeit bei Hydra. "Nur Schade das sie ihre Kräfte abgegeben hat !", säuselte er gehässig und schwebte näher auf mich zu.
"Ich tendire eher dazu dass mir der Seelenstein das Leben gerettet hat ... Vater !", das letzte Wort spuckte ich mit so viel Verachtung wie irgend möglich aus und musterte ihn abwertend. "Du schwebst hier also deine Taten ab !", sprach ich seine wirren Gedanken aus und lächelte ihn kalt an. "Hat Askaban schon nachgefragt ob du als Wache anfangen willst ?"
Wut blitzte in seinen Augen auf. "Angelina ... !" , "Emilia !", unterbrach ich ihn und warf ihm einen vernichtenden Blick zu. "Mein Name ist Emilia !" Man merkte, dass er etwas darauf erwidern wollte, wurde aber von mir davon abgehalten in dem ich eine Energiekugel zwischen meinen Händen formte.
"Er hat dir seine Kraft verliehen !", murmelte der ehemalige Direktor Hydras fassungslos und sah dem tief orangenen, durch goldgelbe Schwaden unterbrochenen, Energieball fasziniert dabei zu wie er immer kleiner wurde.
Bevor der letzte Schwade verging, ließ ich einen Strahl in den Himmel schießen.
Nichts passierte. "Dann bin ich also noch am Leben !", sagte ich interessiert und ließ Blitze über meine Hände fließen. Wenn ich tot gewesen wäre, hätte ich das kribbeln welches diese verursachten nicht mehr spüren können. Die Blitze leuchteten nun ebenfalls in den Farben des Steines auf, wie ich bemerkte. "Das heißt meine Seele ist von meinem Körper getrennt !", sprach ich meine Gedanken aus, drehte mich einmal ratlos im Kreis und sah dann zu Mr. Dementor.
"Irgend ein Vorschlag von deiner Seite wie ich hier wegkomme und mich wieder mit meinem Körper verbinde ?" Mein Gegenüber schwieg. "Also lebendig hast du wenigstens mehr geredet !", murrte ich genervt und lief erneut zur Kante des Plateaus.
"Um das zu erhalten was du begehrst, gebe was du am meisten achtest !", zitierte ich Charles Buch über die Infinity Steine und dachte weiter nach. Mir wäre heiß und kalt gleichzeitig geworden, wenn ich denn dazu in der Lage gewesen wäre, als ich es realisierte. Wenn ich als Seele das Gefühl hatte zu frieren, fror ich nicht wirklich sondern nur mein Körper. Ich dachte als Seele dann nur ich würde frieren, da Seele und Körper teils immer noch miteinander verbunden waren.
"Ach du meine Güte !", zischte ich gestresst und fuhr mir einmal durch die Haare. Meine Seele konnte nicht fühlen, mein Körper konnte das schon. Das hieß wenn ich hier starb, würde mein Körper ebenfalls sterben. Da ich mich aber auf Wormir befand und der Seelenstein sich mit meiner Seele verbunden hatte, als diese noch in meinem Körper verankert war, gab es einen Weg die Regeln des Universums zu meinem Gunsten zu spielen.
Der Seelenstein befand sich außerhalb von Wormir, ohne das ein Opfer gebracht wurde, als James ihn mir als Kette schenkte. Wenn ich dieses Opfer bringen würde, könnte ich die Ordnung des Universums wieder herstellen, müsste dann aber trotzdem weiterleben, da der Seelenstein mit dem Tod meiner Seele sonst zerstört werden würde, was verheerende Folgen für alle hätte.
Ich würde meine Seele töten, aber durch den Seelenstein am Leben bleiben. Ich könnte dann nur sterben, wenn man den Seelenstein von meinem Körper trennte.
"Wie ist denn so das Leben ohne Seele ?", fragte ich und drehte mich gequält zu Schmidt um. Dieser erwiderte meinen Blick verwirrt, riss dann aber entgeistert die Augen auf, als ich mich rückwärts in die Leere fallen ließ. "Adieu !", rief ich Sekunden vor dem Aufprall. Danach wurde es schwarz.
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