t w e n t y n i n e
❝Der Sommer ist kalt, der Winter ist heiß. Unsere Welt gerät aus ihren fugen und wir, der Auslöser dafür.
Doch unter all diesen primitiven Seelen fand ich dich, meine Knospe.
Hast Angst vor dem Leben, fürchtest dich vor dem Tod. Belebst die Nächte und verschleierst den Tag. Dein Lachen strahlt heller als die Sonne, dein Schluchtzen wie eiskalter Regen.
Und während wir Menschen alt und grau werden, bleibt deine Schönheit ewig bestehen, hier auf Erden. Manche weinen, einige lachen, wirst du mich heute vielleicht verlassen? Ich werde nicht bereuen dich zu lieben, niemals.
Versteckst deine Trauer, zeigst nicht deine Wut. Hast Angst vor der Welt, zeigst nur deinen Mut.
Doch wer sich seinen Gefühlen nicht stellt, wird nie fähig sein zu wachsen.
Und während wir Menschen alt und grau werden bleibt deine Schönheit ewig bestehen, hier auf Erden. Manche weinen, einige lachen, wirst du mich heute vielleicht verlassen? Ich werde nicht bereuen dich zu lieben, niemals.
Ich werde dich zu einer vollkommen Blüte machen.❞
Schmunzelnd laß mir ich mein selbstgeschribenes Gedicht durch und war erstaunt wie tiefgründig ich früher gewesen war. Es war zu der Zeit gewesen in der ich noch in Jimin verliebt gewesen war.
"Oh gott, Seul! Was mach ich denn jetzt?! Wenn ich ihm dann doch nicht gefalle, hm? Sag doch was. Immerhin kennst du ihn von uns drei'n am besten."
Falls es so wirkte, als seie Minie nervös, dann nur, weil sie es auch tatsächlich war.
"Glaub mir Minie. Bei Hoseok brauchst du dir wirklich keine Gedanken zu machen.", versicherte ich ihr zuversichtlich.
Schließlich ist er selbst dabei die Nerven zu verlieren...
Weihnachten war bereits vorüber und Neujahr stand vor der Tür. Um genau zu sein, in zwei Tagen.
"Seul... Ich schreibe sonst nie mit Jungs und weiß auch nicht wie ich mich dann neben ihm verhalten soll.."
Ich hatte sehr großen Respekt vor Hoseok. Dieser kümmerte sich nämlich um seine Mutter, die an steifen Gelenken litt. Er wäre eigentlich schon vor zwei Jahren hergezogen, doch als seine ältere Schwester dann ins Ausland ging, wollte er seinen Vater nicht mit der ganzen Arbeit im Stich lassen. Also blieb er in Gwangju.
Seufzend lege ich mein rotes Tagebuch beisete, um ihr meine Hände auf die Schultern zu plazieren.
"Minie.. Wieso kommst du mit solchen Sachen eigentlich zu mir? Die einzige Erfahrung die ich in solchen Dingen gemacht habe-", ich stockte und sah wie der Blick meiner Freundin allmählich weicher wurde.
"Aber du hast meistens trotzdem die besten Ratschläge."
Ich schluckte schwer, versuchte mir die Beklommenheit nicht so deutlich anmerken zu lassen, doch konnte ich meinen Freunden schon nie gut die Heldin vorspielen.
"Hör zu. Ich kann dir nicht wirklich sagen, was du tun sollst, aber ich kann dir sagen... was du lassen solltest.", fange ich unruhig an.
"Zieh nicht in letzter Sekunde den Schwanz ein und hau ab, wenn du dir jetzt sicher bist. Damit könntest du alles kaputt machen."
Und sie weiß direkt, ohne weiter darauf eingehen zu müssen, was ich ihr damit sagen wollte.
[...]
-einen Tag später-
»Jimin's Sicht«
"Es ist toll, dass du es geschafft hast rüber zu kommen!", freudig gaben sich Taehyung und Hoseok ein High Five, als wir den älteren von Daegu's Hauptbahnhof abgeholt hatten.
"Ich hab's versprochen, über Silvester bin ich da und voilà. ", sein Grinsen war ansteckender als die Pest.
"Der Rest wartet schon auf dich.", neckte ich ihn und stieß ihm anschließend in die Seite.
"Besonders ein gewisses Mädchen.", fügte Tae hinzu, weshalb sich Hoseok's Ohren sofort rosig färbten.
Taehyung und ich befanden uns wieder in unserem 'lass uns unseren hyung ärgern' Modus und da Seokjin nun Mal nicht in Sicht war, hatten wir uns ein neues Opfer gesucht. Mit Erfolg, ganz offensichtlich.
Bei den anderen angekommen, wurde unser Freund vor allem von Sungseul freudig empfangen. Dieses Jahr würden wir Neujahr bei Tae feiern, weshalb auch Hoseok die Zeit über bei diesem blieb.
"Morgen ist es tatsächlich schon wieder soweit...", meinte Jin verträumt und ließ sich im Wohnzimmer neben Seul fallen, die auf dem Sofa neben mir saß. Aufgrund der Enge berührten sich unsere Arme mit einem Mal intensiv, weswegen ich anfing zu glühen.
"Was ist eigentlich mit Yoongi?", fragte Jin anschließend und wandt sich damit an Seul.
Was ich zugegeben etwas seltsam fand.
"Er ist heute seine Oma im Krankenhaus besuchen, aber er wird morgen da sein. Sonst hätte ich ihm höchstpersönlich die Ohren lang gezogen!", mahnte sie lächelnd und während sie sprach striff ihre Hand, die meine.
Mein Blick ruhte auf der Jüngeren, doch sie bemerkte es nicht. Das tat sie nie.
Denn sie war schon lange über mich hinweg und hatte meiner Lüge von damals glauben geschenkt.
-Rückblick-
Zwei Jahre zuvor
"Hey, tut mir leid.. Ich wollte nicht.. Ich wollte dich damit nicht verletzen.", reumütig war ich aus dem Klassenzimmer gelaufen, um Seul aufzuhalten.
"Für dich war das vielleicht alles nur ein Witz! Du hattest deinen Spaß mich so zum Affen zu machen, nicht wahr?!", brüllte sie zittrig.
Ich schluckte schwer, als ich die Tränen in ihren Augen erkennen musste. Verursacht durch mich.
"Nimm es nicht so ernst! Das letzte was ich wollte ist unsere Freundschaft damit kaputt zu machen!"
Ihr schönes Gesicht wurde beinahe schon rot vor Wut, als sie auf mich zugelaufen kam.
"Nicht ernst nehmen!? Jimin ich hab mich wegen diesem Scheiß in dich verliebt! Und jetzt sagst du mir ich soll es nicht ernst nehmen?!
Ein stechender Schmerz breitet sich über meiner Brust aus, als sie mehrmals gegen diese schlägt. Doch ich bin wie erstarrt und reagiere nicht auf ihren Ausbruch.
Meine Augen nahmen an Größe an und ich starrte das Mädchen mit verschwommener Sicht an, welches mit ihrem Geständnis mein Herz höher schlagen ließ. Es schlug so fest, dass ich glaubte es würde jeden Moment stehen bleiben.
War das nicht der Augenblick in den Dramen, wo der Protagonist seiner Geliebten tief in die Augen blickte und sie einfach küsste?
Ich wollte es so gerne tun, nein. Ich sehnte mich sogar danach und das wie verrückt sogar. Aber ich tat es nicht.
Was mich davon abhielt?
Es war nicht nur die Angst um unsere Freundschaft, ich hatte nicht die ganze Wahrheit gesagt..
Was wenn das mit uns beiden nicht hinhauen würde und ich sie damit kaputt machen würde? Ich wusste schließlich wie sensibel sie war, was Gefühle anging.
In diese Eigenschaft hatte mich auch so sehr verliebt.
Mein Herz wollte sie so sehr lieben, doch mein Verstand riet mir sie zurückzuweisen, ihr wehzutun. Weil es einfacher für sie wäre darüber hinwegzukommen.
Ich hörte es immer wieder: Beende es lieber, bevor es überhaupt angefangen hat!!
Doch um ehrlich zu sein, wusste ich nicht genau, ob es nur um Seul ging. Ich war ein Feigling, weil ich die Verantwortung nicht übernehmen wollte.
"Es... war doch nur ein Scherz... Ein Witz, hörst du?", schluchzte ich, wischte ihre Tränen weg, doch es kamen immer mehr.
"Du solltest doch lachen!", fügte ich hinzu, strich ihr über die weiche Wange.
Wie gut es sich doch anfühlte sie zu berühren...
Ihre Schultern bebten schwer, als sie ihren Kopf gegen meine Brust sinken hatte lassen, weiter auf mich einschlug.
Ich wollte es mir leicht machen, damit auch ich schneller über sie hinweg kommen könnte.
-Rückblick Ende-
Es würde schon alles gut werden, dachte ich mir damals leichtfertig.
"Erde an Chimchim!", Seul's Hand die vor wild vor meinem Gesicht herumfuchtelte, katapultierte mich zurück ins hier und jetzt.
Ein breites Grinsen lag auf ihren Lippen, brachte meine Augenlider zum flatttern und für mich hielt die Welt für einen kurzen Moment still.
Aber auch das war gelogen.
Denn meine Gefühle hatten sich seitdem nicht verändert.
Und das war das schlimmste daran.
-
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top