t w e n t y f o u r
-Freitag Nachmittag-
"Ayy Jiminie sei nicht böse!", lachte Sooyoong schadenfroh, nachdem sie unserm Freund das letzten Chicken Nugget aus der Hand geklaut hatte.
"Egal wie sauer du bist. Dinos sind Saurier.", entgegneten Jin und ich im Einklang und konnten uns bei Jimin's dämlichen Gesichtsausdruck gar nicht mehr einkriegen.
Provokant streckte ich ihm die Zunge raus, machte mich darauf gefasst von ihm eine Ausgewischt zu bekommen, jedoch passierte nichts.
Sag bloß er schmollte tatsächlich?
Kopfschüttelnd wandt ich mich von meinen Freunden ab, erhob mich von Seokjin's bequemer Chouch.
"Okay, muss los.", erwiderte ich nachdem ich einen Blick auf die Uhr in Jin's Zimmer geworfen hatte.
"Viel Spaß~", trällerte Minie belustigt und sah mich verschmitzt dabei an, wobei ich nur meine Augen verdrehen konnte.
Das würde alles andere als spaßig werden, doch das konnte ich ihnen ja nicht verraten.
"Yoongi und ich sind nur Freunde falls du es vergessen haben solltest.", erinnerte ich sie, doch die jüngere zwinkerte mir nur keck zu.
Ich hätte ihr und Sooyoong nicht von 'Seelenverwandten' Zeug erzählen sollen.
Die interpretieren da mehr rein, als eigentlich vorhanden ist..
Seufzend schlang ich mir meinen Winterschaal und den Hals, bevor ich mir meine Jacke übergezogen hatte.
"Ah, Seul. Verpass Taehyung 'nen Arschtritt von mir.", meinte Soju als ich mir grade meine kleine Handtasche über den Kopf zog und fing an zu lachen.
"Wae? Hat er dich wieder Tyrannosaurus Rex genannt?", kicherte ich und bekam ihren berühmten 'halt-bloß-deine-klappe' Blick zu gesicht und verkniff mir schnell mein Schmunzeln.
"Ne, einfach so.", antwortete sie mit vollem. Mund und ich fuhr mir belustigt durch mein langes dunkles Haar.
"Alles klar, Rexi.", provokant zwinkerte ich ihr zu.
Die Beziehung von mir und Taehyung, die wir zu Sooyoong hatten ließ sich nicht wirklich leicht in Worte fassen. Sie nannte sich selber unsere 'Alienflüsterin', weil sie eine der wenigen war die uns verstand -Zum Teil zumindest.
"Sag Bescheid wenn du nachher nach Hause gehst.", erklang eine sanfte Stimme.
"Nae, Eomma.", nickend verstaute ich meine Hände in den großen Taschen meines Parkas
"Yah, ich meine es ernst!", grummelte Jin mich an und ich hätte ich am liebsten wieder dafür geknuddelt. Wenn er sauer wurde konnte man ihn irgendwie nicht wirklich ernst nehmen.
"Ich weiß. Also bis dann. Du auch beleidigte Leberwurst!", ärgerte ich Jimin, welcher mir zum Abschied allerdings nur seinen mikrigen Stinkefinger entgegen hielt.
[...]
"Kommt gar nicht in Frage!", streng forderte ich Großmütterchen auf sich zu setzten.
Erst Gestern war sie entlassen worden und heute da machte sie sich schon wieder viel zu sehr verrückt.
"Ich bereite den Rest vor, Halmoni. Setzen Sie sich doch bitte ins-"
"Gottchen, du klingst ja als wärst du meine Schwiegerenkelin.", lachte diese und hob ergebend ihre Hände.
Wieso sagt denn jeder solchen komischen Dinge!?
Rot angelaufen nahm ich einen Teller mit süßen Reiskuchen, war froh, dass Yoongi nicht in der Nähe war.
Es verging einige Zeit und es dauerte nicht lange, da war in dem kleinen Gemütlichen Wohnzimmer alles für das treffen mit Yoongi's Eltern angerichtet.
"Wo bleibt dieser Faulpelz bloß? Er sollte doch nur ein paar Früchte holen gehen!", beschwerte sich Halmoni, die mit mir bereits im Wohnzimmer auf dem großen braunen Stoffsofa saß und zum naheliegendem Fenster hinausschaute.
Es war bereits dunkel geworden und so lagsam wurde es auch mit der Zeit knapp..
"Ach, ich bin so froh, dass du hier bist Kind! Yoongi kann wirklich froh sein jemanden wie dich zu haben.", merkte diese nach einiger Zeit an, nachdem sie sich mir wieder zugewandt hatte.
"D-da-", ein schrilles klingeln unterbrach mich und veranlasste mich dazu aufzuspringen.
"Das muss Yoongi sein!", mit diesen Worten stürmte ich zur Haustür, zog diese blitzartig auf.
"Yoon.... Gi...", doch vor mir stand nicht der heiß-ersehnte Blondschopf.
Es waren eine Frau und ein Mann, welche so aussahen, als wären sie gerade so um die 40, da sich schon einige Falten über ihren Gesichtern erstreckten. Beide hatten pechschwarzes Haar und nach ihren Mimiken zu urteilen waren sie alles andere als erfreut mich zu sehen.
Yoongi's Eltern.
"Wer zum Teufel bist du?!", wollte eine strenge weibliche Stimme von mir erfahren, ließ mich sogar etwas erschaudern, weshalb ich meinen Blick sinken ließ.
"I-ich... Ich..", begann ich zu sprechen, merkte jedoch wie sich in meiner Kehle ein großer Kloß bildete.
Irgendwie war ich nun nervös geworden.
"Sie gehört zur Familie.", sprach plötzlich Yoongi's Halmoni, die ohne, dass ich es bemerkt hatte zur Tür gekommen war.
Mit groß gewordenen Augen hob ich meinen Kopf, spürte wie etwas in meinem Herzen sich aufwärmte.
[...]
"Tut mir leid. Im Laden nebenan gab es nichts mehr, deshalb bin ich in der Stadt welches holen gegangen.", entschuldigte sich Yoongi ruhig, als dieser endlich aufgetaucht war und setzte sich zwischen mich und Halmoni.
"Wie auch immer. Du bist wirklich unverschämt eine praktisch Fremde einzuladen, wenn wir herkommen wollen.", meckerte die Mutter und fühlte mich gleich noch viel unerwünschter als ohnehin schon.
"Wie geht es dir Yoongi? Isst du auch genug?", imitierte Yoongi kaum hörbar die Stimme seiner Mutter.
Ich konnte die Frustration deutlich in seinem Gesicht erkennen.
"Hör auf dich vor unserem Gast so aufzuspielen, Eunja.", sagte Halmoni warnend, ohne ihre Tochter auch nur anzusehen.
Halmoni Saranghaeyo!!
"Dieser Basketball Quatsch muss doch endlich ein Ende haben! Wann fängst du an dir richtige Arbeit zu suchen?! Weißt du eigentlich was für eine Last du bist?! Sogar deine Großmutter wäre unter deiner Selbstsucht eingegangen!"
Geschockt riss ich die Augen auf.
Das konnte doch nicht wirklich ihr ernst sein!?
Doch Yoongi sagte kein Wort, ließ sich diese Gemeinheiten einfach gefallen, was mich etwas sauer machte.
Min Yoongi, dem keiner etwas zu sagen hatte, saß nun hier und ließ sich von seiner Mutter derart klein machen.
"Das du dich nicht schämst, Yoongi. Mit dreiundzwanzig Jahren noch nichts erreicht zu haben.", sagte nun auchder Vater, stimmte seiner Frau zu.
Wie bitte?
Immer mehr kräuselte sich meine Stirn, konnte das Paar schon vor Wut nicht ansehen, blickte stattdessen zu Yoongi.
Ich wusste nicht wie mir geschah als ich ihn so sah..
Total aufgewühlt, verletzt und dennoch sagte er nichts.
"Du bist-"
"Es reicht.", unterbrach ich seine Mutter, bevor sie weitersprechen konnte.
Ich war wirklich niemand der sich in die Angelegenheiten anderer einmischte, doch das hier wurde mir eindeutig zu viel.
"Wie kannst du es wagen?!", entkam es ihr überrascht.
Ich erkannte mich selbst nicht mehr.
"Diese Frage sollte ich wohl eher Ihnen stellen. Wie kann man als Mutter sowas zu seinem eigenen Kind sagen?", sprudelte es aus mir heraus.
"Komm, wir gehen!", fügte ich angesäuert hinzu und packte Yoongi bei seinem Arm, um ihn mitziehen zu können.
[...]
"Das gibt's doch nicht! Wie kann man so dreist sein!?", beschwerte ich mich noch immer über das Verhalten Yoongi's Eltern, während ich den Älteren noch immer wutentbrannt hinter mir her schleifte.
"Seul es ist okay. Komm runter...", entgegnete er monoton hinter mir, weshalb ich reflexartig stehen blieb.
Erst jetzt bemerkte ich, dass wir bereits am Basketballplatz angekommen waren. Die Laternen waren bereits eingeschaltet, da es ansonsten stockfinster sein würde.
"Wieso? Wieso Yoongi? Wieso ist unser Leben nur so miserabel verlaufen?", fragte ich ihn mit erhobener Stimme, ließ von ihm los und ging ohne ihn vorher anzusehen einfach schnurstracks auf eine naheliegende Bank zu.
Denn ich wusste, dass ich in Tränen ausbrechen würde, wenn seine Augen meine trafen.
"Ich kann es nicht verstehen! Wie kann man die Träume seines Kindes nicht akzeptieren??", regte ich mich weiter darüber auf und nahm vollkommen aufgebracht auf der alten Sitzgelegenheit platz, ehe Yoongi mir schweigend folgte und es mir gleich tat.
"Aish, du bist so laut.", zischte er, jedoch würde mich das ganz sicher nicht davon abhalten mich darüber aufzuregen.
"Was sind das nur für Eltern!? Die haben dich behandelt, als wärst du eine Schande, Yoongi!", maulte ich weiter, drehte endlich meinen Kopf zu ihm, entdeckte dabei wie er mich bereits still betrachtete.
"Warum zum Teufel sagst du nichts? Die haben dich beide total runter gemacht!"
Ich war so furchtbar sauer, dass mein ganzer Körper anfing zu zittern, was bei mir öfter der Fall war, wenn ich mich zu sehr ärgerte.
"Sei still, bitte. Fünf Minuten nur.", seine Stimme klang flehend, seiner bitte ging ich trotzdessen nicht nach.
"Ich verstehe nicht wie du so ruhig bleiben kannst! Yoongi das ist psychische Gewalt! Ist dir das ei-"
Ich verstummte vor Schreck als sich Yoongi's kräftigen Männerhände wie in Blitzgeschwindigkeit um meine Handgelenke legten, konnte nicht anders als meine Augen weit aufzusperren, als ich seine rauen Lippen auf meinen spürte.
Mein Herz flatterte so schnell wie noch nie gegen meinen Brustkorb, sah den blonden Jungen, welcher seine Augen halbgeschlossen hatte, noch immer perplex an.
Wärme breitete sich in meinem gesamten Körper aus, blendete alles um mich herum aus, konnte mit einem Mal nichts anderes mehr sehen als ihn.
Sowas hatte ich zuvor noch nie gespürt... nicht auf diese Art und Weise.
Viel zu schnell für meinen Geschmack löste er sich wieder von mir, hatte den Blick nach unten gerichtet.
Es schien nun so, als hätte sich in meiner Welt eine neue Türe geöffnet, es war ein undefinierbares Gefühl, dass mich erfasste und meine kompletten Gedanken lahmlegte.
Regungslos beobachtete ich wie Yoongi jedoch anschließend lächelnd seinen Kopf erhob, mich belustigt musterte.
"Man, dich ruhig zu kriegen ist wirklich ein Akt."
Das war der Moment in dem mir mein Herz in die Hose rutschte.
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