t h i r t y s e v e n

"Es tut mir leid, aber zum ersten Mal hoffe ich, dass ihr dieses Spiel verliert.", gab Jimin breit grinsend zu, als wir Yoongi kurz vor Spielbeginn antrafen.

"Yah! Vergiss die blöde Wette! Viel Glück, Yoongi. ", ermutigte ich den älteren stattdessen und bekam ein schiefes Lächeln von ihm zu sehen.

Er sah noch immer recht schwach aus und ich war mir sicher, dass es ihm abscheulich gehen musste.

"Danke, Seul. Ich werd mein bestes geben!", meinte Yoongi nun energischer, als zuvor und machte sich auf den Weg zum Spielfeld, drehte sich allerdings noch einmals kurz um.

"Hey, Jishit!", rief er laut und streckte dem jüngeren unbekümmert den Mittelfinger entgegen.

Amüsiert gluckste ich und ging anschließend mit Jimin zur Tribüne, damit wir uns das Spiel endlich anschauen konnten.

"Schade, dass Namjoon nicht kommen konnte...", grüblerisch stimmte ich meinem Freund zu, dessen Blick ebenso auf das große Gelände gerichtet war.

Mein Lebensstil schien ein Klacks zu sein, wenn man ihn mit dem unserer Freunde verglich.

"Sag mal, hast du irgendwas mit Yoongi angestellt?"

Promt schnellte mein Kopf zu dem braunhaarigen und blinzelte ihn nervös an, während er mit gerunzelter Stirn in meine Augen sah.

"W-was mei-meinst du?", stammele ich überfordert und muss den dicken Klos in meinem Hals herunter schlucken.

Verdammt, jetzt weiß er, dass Yoongi meinetwegen so schlimm aus-

"Er scheint viel öfter gut gelaunt zu sein!"

Etwas überrascht legte ich meinen Kopf schief.

"Findest du?", fragte ich in Ungewissheit, weil Yoongi kein offenes Buch war. Was man im Gegensatz zu mir nicht behaupten konnte.

Jimin nickte bestärkend und wollte noch etwas sagen, doch da ertönte auch schon ein schriller Laut, der die Halle füllte. Das Spiel begann.

[...]

»Zurück in Daegu«

"Auf den Sieg!", flötete Taehyung bereits angetrunken und schadenfroh über Yoongis Niederlage.

Seine Manschaft hätte beinahe gewonnen, jedoch haben sie kurz vor Abpfiff ziemlich einstecken müssen...

Seit wir aus Seoul zurück waren schien es, als hinge über ihm eine schwarze Wolke.

"Freust du dich schon auf dein make-over?", scherzte Jin.

Die Jungs machten die Sache nicht gerade besser, weshalb ich mich aus Frust dazu entschied mich mit den anderen zu betrinken.

Nüchtern würde ich dieses Schlamassel an dem ich Schuld war nicht ertragen können.

"Seul, nicht einschlafen!", Jimin der neben mir auf seiner Couch saß, schüttelte mich kräftig.

"Mach ich nicht! Nerv mich nicht!", nörgelte ich und versuchte mich von ihm loszureißen, vergeblich.

"Man, ihr seid wie ein altes Ehepaar..",  warf Minie plötzlich ein, weswegen ich in meiner Bewegung förmlich erstarrte.

Nein. Das hat sie jetzt nicht wirklich gesagt...

Unauffällig wie möglich lugte ich rüber zu Yoongi, dessen Aura noch dunkler um ihn lag, als zuvor sowieso schon.

Bei dem Anblick wurde mir ganz mulmig, doch durfte ich mir nichts anmerken lassen. Was mir nicht allzu schwer fallen würde, da die lauten volltrunkenen Jungs die Aufmerksamkeit auf sich zogen und dabei selbst nichts mehr mitbekamen.

Mein Gewissen nagte immer mehr an mir, je länger ich Yoongi beobachtete, welcher stumm in der Ecke von Jimins Zimmer saß.

"Ich glaube es wäre besser, wenn ich jetzt gehen würde...", setzte ich an und  erhob mich von meinem bisherigen Platz, damit ich so schnell wie möglich von hier flüchten konnte.

"Ich bringe dich!", verkündete Jimin laut und sprang ebenfalls auf.

"Quatsch, bleib bloß hier!"

Ich wollte einfach nur Musik auf dem Heimweg hören und keinen Babysitter an meiner Seite!

"Papperlapapp, er bringt dich und basta. Es ist drei Uhr Morgens und so weit ist es nicht.", befahl Sooyoong streng, weshalb ich meine Augen rollen ließ und schmollte.

Gerade, weil es nicht weit war wollte ich alleine gehen! Obwohl die Anspielung wohl eher auf Jimins jetzigen Zustand bezogen war..

Da es sowieso nichts bringen würde zu rebellieren, ließ ich nach und verließ mit Jimin im Schlepptau das Haus, warf Yoongi nur noch einen letzten wehleidigen Blick zu.

Mianhae...

"Bist du sicher, dass du die alleine in deinem Zimmer lassen willst?", ich wollte auch wirklich sicher gehen, dass Jimin sich dieser Tatsache bewusst war.

"Mir doch egal. Du warst mein Gast, also bringe ich dich auch zurück."

Es war noch frostig kühl draußen obwohl wir Ende Februar hatten, was mir wirklich auf die Nerven ging.

"Ach, übrigens...", Jimin hatte seinen Arm angewinkelt und deutete penetrant mit seinem Kinn auf diesen, damit ich mich einharken konnte.

Zögerlich, aber dankend nahm ich sein Angebot an. Es war lange her, dass wir so nach Hause gegangen waren..

Er räusperte sich bevor er weiter sprach, als wir auf die Hauptstraße gelangen und ein Mann mit seinem Hund uns entgegen kam.

Wieso geht man um drei Uhr morgens an einem Sonntag mit seinem Hund Gassi?!

"Siehst du, der hätte dich jetzt entführen können, wenn ich nicht da gewesen wäre.", sagte er stolz, klang dennoch ein wenig amüsiert.

Ich schmunzelte, da ich seine Geste wirklich zu schätzen wusste, obwohl er wahrscheinlich in seinem Zustand nichts hätte ausrichten können..

"Zum Glück bin ich mitgekommen."

Ja, Jimin. Alle fürchteten sich vor einem 1.75 kleinen Mann mit rot glühenden Wangen und Grinsen eines kleinen Kindes. Angsteinflößend.

"Wusstest du eigentlich das Yoongi nächsten Monat Geburtstag hat?", weihte mich der Ältere in das Staatsgeheimnis Nummer 1 ein.

"Nein... Er redet nicht wirklich über sich. An welchem Tag denn?"

"Der neunte.", antwortete er. "Alle wollen kommen. Das passt ihm gar nicht in den Kram."

Das wunderte mich auch nicht sonderlich...

Eine Weile gingen wir schweigend nebeneinander her und ich fühlte mich tatsächlich so, als wären wir zwei alte Eheleute.

Der Gedanke verflog jedoch auch so schnell wie er gekommen war, nachdem ein eisiger Windzug mich fast umhaute und ich weinerlich aufzischte.

-8° waren sogar schon für mich eine Qual und dabei war ich was Kälte anging nicht allzu empfindlich. Dafür war ich sehr empfindlich, wenn es um meinen Schlaf ging. Es musste absolut mucksmäuschenstill sein, da mich schon das leiseste Geräusch störte.

"Aish, meine Hände sind eingefroren.", stöhnte ich, nachdem Jimin und ich endlich vor meiner Haustür standen und rieb beide Handflächen aneinander, was allerdings nicht half.

"Gib her.", ordnete Jimin an und legte meine Hände in seine.

Stimmt... Selbst im kältesten Winter waren seine stets warm. Das hatte ich schon beinahe wieder vergessen.

"Um Gottes Willen. Wie machst du das nur?", schwärmte ich lachend.

Doch mein Lächeln schwand und mein Gesicht nahm eine ernste Mimik an, da ich das glühen von Jimins warmen Händen nun auf meinen Wangen spürte.

Ich schluckte schwer, als ich in Jimins Augen sah, die mich mit einem Mal verunsicherten..

Wieso kam mir diese Situation bloß so bekannt vor?

"Ehh... I-ich...", stotterte ich und verspürte einen leichten Anflug von Panik, dass er gleich etwas tun würde, was mir ganz und gar nicht gefallen würde.

"Soll... Sollte rein gehen. Es ist immerhin so kalt.", nervös lächelte ich ihn an, in der Hoffnung er würde die Andeutung verstehen.

Und das tat er auch.

"Ahh.. Ja... Dann geh schnell. Ich will dich nicht frieren lassen.", seine Stimme klang etwas bedrückt und trotz der Dunkelheit erkannte ich die tiefen Falten auf seiner Stirn die sich bildeten, als er von mir abließ.

Die Stimmung zwischen uns wurde Augenblicklich peinlich, weshalb ich die Möglichkeit ergriff und mich mit einem hastigen 'Schlaf gut, komm gut nach Hause.' umdrehte und davon eilte.

Nochmal Glück gehabt, Sungseul.

-

Ja, der untere Teil hat sich tatsächlich ebenso zugetragen 😂 (nur halt nicht mit Jimin versteht sich haha)

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