f o u r t y s i x
11. 05. 2018
Meine Tage verbrachte ich damit bei Taehyung zu warten, bis meine Mutter zur Arbeit verschwand und Jongmin nach Hause kam, damit ich meiner kleinen Schwester täglich mein Herz ausschütten konnte. Meine Schwester war momentan die Einzige Person, die ich an mich ranließ.
Diese Woche hatte ich Frühschicht gehabt und saß an einem Freitag Nachmittag alleine Zuhause. Taehyung war mit Jongmin unterwegs und meine Mutter würde erst am nächsten Morgen um sechs Uhr morgens daheim sein.
Verzweifelt wie ich war trottete ich einfach ins Wohnzimmer und klaute zwei Flaschen von meinem Lieblingswein aus dem Schrank, wo meine Mutter Alkohol aufbewahrte. Sie würde dies schon nicht merken, weil sie nicht einmal Zeit zum trinken besaß. Eigentlich hatte sie überhaupt keine Freizeit, wenn ich so darüber nachdachte. Wenn sie nicht bei der Arbeit war, puzte sie sich die Seele aus dem Leibe. Nun ja, aber da war sie schließlich selbst dran schuld. Es gab nämlich nichts zum sauber machen, da ja alles schon sauber war.
Seine Depressionen in Alkohol zu ertränken schien heute ein guter Plan zu sein, deshalb schnappte ich mir in der Küche noch ein edles Rotweinglas. Ich meine, wenn schon, denn schon. Dann schmiss ich die Musik im Wohnzimmer an, befüllte das Glas bis zum Rand und kippte es in einem Zug hinunter. Der Süße Nachgeschmack des Getränkes ließ mich schaudern.
Meine Gedanken schweiften ganz unwillkürliclh zu Yoongi. Ich sah seine helle Haut vor mir, die nun einen starken Kontrast zu seinen schwarzen Haaren bildete. Sein seltenen, doch so wunderbares Grinsen, dass mir stets den Atem raubte.
Die rote Flüssigkeit benebelte meine Sinne, nachdem ich eine ganze Flasche geleert hatte. Der Schmerz in meiner Brust wurde allmälich erträglicher.
Ich dachte an seine männlichen Hände, die mir ständig das Gefühl vermittelt hatten, dass er mich niemals loslassen würde. Und dann seine Augen. Diese mandelförmigen Seelenspiegel, dessen Blick mich schon bei unserer ersten Begegnung gefesselt hatte. Seltsamerweise erkannte ich es erst jetzt doch...
Mein Leben hatte sich verändert, nachdem wir uns zum ersten Mal gesehen hatten. Das ich meine Augen damals nicht von ihm wenden konnte, war ein Zeichen gewesen. Das Universium versuchte es mir damit zu vermitteln.
'Schau genau hin. Das ist der Mensch, der für dich bestimmt ist'
Und es stimmte. Gegensätze zogen sich magisch an, doch im Herzen mussste man gleich sein. Waren wir das? Mittlerweile war ich mir da nicht mehr so sicher. Plötzlich kam mir das Gespräch mit Jimin in den Sinn, als er mir sagte, dass ich nicht den Gleichen Fehler begehen sollte wie er.
»Flashback«
"
Ich frage mich seit geraumer Zeit wie es wohl gewesen wäre, hätte ich dich damals nicht zurückgewiesen.", Jimin sah machte ein reumütiges Gesicht.
"Wieso denkst du darüber nach? Ich hatte doch vorher auch schon was mit anderen."
Eigentlich war da ja nur Jongin gewesen...
"Ich glaube.. grade weil es Yoongi ist...", brabbelte er vorsichtig.
"Du hast mich damlas wegen unserer Freundschaft zurückgewiesen. Lassen wir das Thema."
Ich wollte nicht länger darüber sprechen, da es sowieso sinnlos war.
"Du weißt, dass das nicht stimmt, Seul. Ich hab nicht zu meinen Gefühlen gestanden und hatte Angst."
"Aish.. Wieso wühlst du das Thema grade jetzt aus..?"
"Es ist weil.. Yoongi ist keiner der über sowas redet.. Ist wirklich.. Na du weißt schon.", er kratzte sich nachdenklich den Hinterkopf.
"Aber er hat es trotzdem geschafft ehrlich dir gegenüber zu sein. Er hat es dir gesagt.", führte er fort.
"Es ist ein bisschen spät sich darüber Gedanken zu machen, oder?"
Ich würde es ihm so nicht sagen, aber im Endeffekt war ich froh, dass er mich damals zurückgewiesen hatte.
Denn sonst hätte ich mich nie in Yoongi..
"Eh.. Also... Versteh mich nicht falsch.. Du bist heute nicht mehr, als eine sehr gute Freundin für mich. Doch ich kann nicht verstehen, wie du den gleichen Fehler machen kannst, wie ich damals."
Ich runzelte meine Stirn, weil er aufeinmal so nervös wirkte. So war er eigentlich nur, wenn er log.
"Jimin bitte lass mich endlich zufrie-"
"Der Grund wieso ich dich zurückgewiesen habe war, weil ich dachte, dass du irgendwann gelangweilt sein würdest, weil so verschieden sind, Seul. Weil wir verschieden sind, deshalb.. Und zu sehen, dass Yoongi... Der noch viel gegensätzlicher ist als du.."
"Du weißt genau wieso ich ich das getan habe, Jimin.", versuchte ich ihn zu beschwichtigen, damit er endlich ruhe gab.
"Du magst ihn so sehr, dass du Angst hast, dass er es sich im Nachhinein anders überlegt, nicht wahr? Weil er dann die Macht besitzen würde dir wehzutun. "
Ach Chimchim..
"Alle die ich jemals gemocht habe.. Am Ende war ich immer allein."
"Aber Seul... Jetzt ist es anders.."
"Ich weiß und genau das ist ja das schlimme."
"Weil Yoongi dich mag?", fragte er mit gehobenen Augenbrauen.
"Nein, weil ich ihn liebe, deshalb."
»Flashback end«
Alles drehte sich und ich wunderte mich, weil ich eigentlich mehr vertrug. Auf wackligen Beinen überquerte ich das große Wohnzimmer. Mein Körper fühlte sich seltsamerweise schwer wie Blei an. Mit aller Kraft klammerte ich mich an den Türrahmen, sackte vor Kraftlosigkeit jedoch trotzdem zusammen und glitt zu Boden.
Ein dunkler Tunnel erschien vor meinem inneren Auge. Dort sah ich die Gesichter meiner Mutter, meiner Schwester. Meine Familie aus China.. Und dann sah ich Taehyung, Minie und Soju. Alle meine Freunde verschwanden in einem hellen Lichtstrahl. Jimin tauchte auf, wurde anschließend von der Dunkelheit verschlungen. Mein ganzes Leben war an mir vorbeigezogen. Alle Augenblicke, die ich mit diesen Menschen in meinem Herz aufbewahrt hatte konnte ich nun vor mir sehen. Und da wusste ich es.
Ich lag im sterben.
Mir stiegen brennende Tränen in die Augen, das war alles was ich noch spürte. Mein Körper war taub geworden. Wieso? Warum gerade jetzt?
Doch dann geschah etwas seltsames.
Yoongi stand vor mir, hielt mir mit einem weichen Ausdruck seine Hand hin und wartete darauf, dass ich zu ihm kam. Zu erst zögerte ich, da es vollkommen dunkel war und ich nicht wusste, was mich erwartete. Trotzdem legte ich meine Hand in seine und als dies tat, spielten sich auch unsere gemeinsamen Momente vor mir ab.
Ich wusste nicht wo wir uns befanden, doch es war mir komischerweise egal. Wenn das der Himmel sein sollte, dann ging ich gerne fort.
Und dann blieb alles stehen, mein Herz hatte aufgehört zu schlagen.
-
Ich möchte euch hier gerne darüber informieren, dass soulmate fast beendet ist und die nächsten Kapitel in Zeitsprüngen auftreten werden.
Außerdem werde ich heute noch ein Kapitel einer neuen Geschichte veröffentlichen.
Ich danke euch vielmals, dass ihr mir bis hierher gefolgt seid und bin euch für euren Support unglaublich dankbar!
-Nai ♡
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