f i f t y t h r e e

Drei Jahre später

"Ich will aber noch nicht nach Hause gehen!", schniefte Minwoo unglücklich, als Soju durch die Tür hereinkam.

Enttäuscht ließ Sooyoong ihre Arme fallen, die sie ihm zu Begrüßung ausgestreckt hatte.

Ich sah kichernd dabei zu wie Minwoo zurück ins Wohnzimmer lief, wo Injoo bereits auf ihn wartete.

"Mein Schwiegersohn mag es anscheinend hier.", lachte ich ausgelassen und begrüßte meine beste Freundin anschließend mit einer festen Umarmung.

"Er spricht nur noch von deiner Tochter. Jin und Yoongi werden bald wirklich eine Hochzeit organisieren müssen, wenn das so weiter geht.", meinte diese amüsiert und schüttelte nur ihren Kopf dabei.

"Eomma! Imo!"
(dt. Tante)

Meine zweijährige kam Hand in Hand mit Minwoo zu uns gewatschelt und schmollte dabei.

"Oppa ni gehn!", mit Welpenaugen starrte Injoo Sooyoong an, welche sie sanft anlächelte.

"Aber du siehst Minwoo Oppa doch morgen schon wieder, meine Süße. Er wird morgen zu deinem Geburtstag kommen. Und dann wird er sogar bei dir übernachten! Aber zuerst muss Oppa seine Sachen von Zuhause holen und dein Geschenk einpacken.", sie sah ihren Sohn vielsagend ein und sofort legte er sich die Hände auf die runden Wangen.

"Stimmt! Oppa muss nach Hause!", stimmte er plötzlich zu, drückte Injoo einen Schmatzer auf die Wange und lief zu seiner Mutter.

Natürlich sah Injoo alles andere als begeistert aus, doch nachdem Soju und Minwoo sie einigermaßen überzeugt hatten, verabschiedeten sich beide von uns.

Als es später wurde bereitete ich noch einige Dinge für den morgigen Tag vor und wartete dann mit Injoo auf Yoongi, der bald da sein würde.

"Freust du dich schon auf morgen?", fragte ich sie, als wir gemeinsam im Wohnzimmer auf der Couch saßen und schon Bettfertig waren.

"Ja!", fest schmiegte sie sich an mich und sah mir mit ihren aufrichtigen Kinderaugen grinsend an.

Kurz darauf ertönte das rascheln der Schlüssel an unserer Haustür, woraufhin Injoo sich direkt in Bewegung setzte und zum Flur sprintete.

"Appa!!", hörte ich sie fröhlich rufen und auch mein heißgeliebtes reues Lachen meines Mannes erklang in all seiner Schönheit.

Nun erhob auch ich mich um meinen Ehemann endlich zuhause willkommen zu heißen, der seine Workaholic Natur wahrscheinlich nie ablegen wird.

Und dann sah ich es. Mein liebstes Bild. Yoongi der vollkommen erschöpft nach Hause kam und unsere gemeinsame Tochter lachend in seinen Armen hielt. Es sah immer aus, als würde Injoo ihm all seine Müdigkeit nehmen und über Bord werfen.

"Hey.", sagte er lächelnd, nachdem er mich beim spannen entdeckte und kam dann auf mich zu um mir einen Kuss auf die Lippen zu drücken.

"Hast du mich vermisst?"

Mit hochgezogenen Brauen sah ich zu ihm hoch und grunzte belustigt.

"Wenn ich dich vermisse muss ich einfach nur das Radio anschalten.", merkte ich an, weshalb er mich schief anlächelte.

"Ich bringe sie eben ins Bett. Dann komme ich wieder."

Nickend ließ ich ihn gehen und setzte mich wieder ins Wohnzimmer, wo ich den Rest von Injoo's Spielzeug aufräumte.

"Kommst du?", verlangte Yoongi mit einem kurzen Blick, der auf die Couch gerichtet war.

"Natürlich."

Wie jeden Abend setzte ich mich hin damit Yoongi mir seinen Kopf in den Schoß legen konnte. Das war eine kleine Tradition von uns geworden und gehörte bereits zur Routine.

Er schloss seine Augen, während ihm durch sein schwarzes Haar fuhr.

"Ich habe Jin schon gesagt, dass er was erleben wird, wenn Minwoo unserer Kleinen später wehtut."

"Schatz... Er ist ein Kleinkind.", erinnerte ihn, da es so klang, als hätte er es vergessen.

"Ich weiß, deshalb ja auch das 'später'.", ein entspannter Ausdruck zierte seine Gesichtszüge, doch seine Stimme war absolut ernst.

"Du bist ein absoluter Vater geworden, weißt du das?", ich kicherte leise.

"Ich bin ja auch einer, da sollte ich auch sein wie einer."

"Ja, Halmoni wäre stolz auf uns.", sagte ich sanft.

Yoongi drehte sich daraufhin zu mir und umklammerte meinen Oberkörper feste.

"Deine bestimmt auch ...", murmelte er heiser.

Injoo trug einen Mix aus den Namen unserer Großmütter. Meine chinesische Großmutter hieß Yein und Yoongi's Halmoni hieß Joohee. Daraus entstand „Injoo".

"Hey, wird Taehyung morgen eigentlich auch da sein?"

Fragend neigte ich den Kopf zur Seite.

"Ja, wieso?"

"Meine Schwägerin hat erzählt, dass sie ihm in letzter Zeit versucht aus dem Weg zu gehen, deshalb."

Bestürzt flatterten meine Augenlider, als ich dies zu Ohren bekam.

"Jongmin will sich von Taehyung fernhalten?! Das klingt absolut unvorstellbar."

"Ich bin gespannt auf morgen.", meinte er nur noch bevor ich ihn dazu aufforderte ins Bett zu gehen.

"Ani, lass mich noch eine Minute. Es ist so schön gerade.", nuschelte er gegen meinen Bauch.

"Okay, aber dann gehen wir wirklich."

Ein leises Seufzen verließ meine Kehle.

"Diddy-ah.."

"Mhhm?"

"Ich liebe dich."

Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen und küsste seine freigelegte Stirn.

"Ich werde dich niemals gehen lassen.", wisperte er.

"Das weiß ich doch..."

Was wäre bloß passiert, wenn ich mich nicht gewagt hätte deine Hand zu halten? Das wollte ich mir nicht ausmalen, dazu liebte ich mein jetziges Leben viel zu sehr.

Wenn ich dich nicht getroffen hätte, mich nicht in dich verliebt hätte...

Nein, das konnte ich mir nicht vorstellen. Weil du und unser Kind nun meine ganze Welt seid. Eine Welt, ohne die ich nicht mehr existieren könnte.

Und ich bin Gott so dankbar für all den Schmerz, den ich erleiden musste, wenn ich damit dich treffen durfte. Denn du hast mich all den Schmerz in kürze vergessen lassen und allem wieder einen Sinn gegeben.

Mein Seelenverwandter.

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