f i f t y o n e
»Taehyung's Sicht«
"Liebe Damen und Herren, als Trauzeuge der Braut ist es meine Pflicht intime Geschichten über den Bräutigam auszuplaudern."
Jedes Augenpaar im Saal war auf mich gerichtet. Mein Platz war direkt neben Sungseul, weshalb jeder zusätzlich das Brautpaar im Blick hatte.
"Ich wusste, dass diese zwei zusammengehörten, nachdem Yoongi mir folgendes antwortete, als ich ihn fragte wieso er sich in meine beste Freundin verliebt hatte. ‘Ich liebe Seul, weil sie einfach Seul ist.’ Lieben ohne den Grund dafür zu kennen. Das ist etwas gewesen, dass mich erschüttert hat.”
Im Augenwinkel konnte ich bereits sehen wie Yoongi sein Gesicht hinter seinen Händen verbarg und die Gäste kicherten aufgrund seines verlegenen Benehmens.
“Ich kenne niemanden , der so schlecht seine Gefühle ausdrücken kann, wie diese beiden.”, sprach ich in die Runde.
Dann sah ich meine beste Freundin an und mich überkam der Stolz wie eine Welle.
“Und obwohl sie so viele Schwierigkeiten hatten, sind wir heute hier.”
Seul’s Augen funkelten.
“Wenn Seelenverwandte sich finden ist das etwas ganz besonderes, davon wurde ich selbst Zeuge. Ich werde eine kurze Geschichte dazu erzählen. Und zwar... “
-Flashback-
“Yah! Dein Leben ist nicht vorbei nur, weil du bei deiner Prüfung durchgefallen bist!”, erwiderte ich fassungslos, da ich nicht begreifen wollte wieso Sungseul es so dramatisierte.
“Seokjin, Sooyoong und Minie studieren und sind noch nie durchgefallen und ich kann nichtmal mein Examen für meine Ausbildung bestehen!”, heulte sie völlig von der Rolle, während sie sich unter ihrer Decke verkrochen hatte.
“Ah Jinjja… Dann machst du es halt nochmal. Kein Grund sich deshalb so schlecht zu fühlen.”
Sie schluchzte laut, ehe sie wieder sprechen konnte.
“Aber ich versage immer! Nie kommt es so wie ich will, wieso?! Ich habe mir doch so viel Mühe gegeben! Ich bin so eine Versagerin..”
Frustriert seufzte ich, weil ich nicht wusste, was ich tun sollte.
“Red nicht so einen Unsinn, Seul-ah.”
Ich fühlte mich schlecht, da ich ihr nicht helfen konnte. Sie weinte schon seit Stunden so.
Irgendwann klingelte es dann an ihrer Haustür und als ich diese öffnen gehen wollte, sprang sie wie von einer Biene gestochen aus dem Bett und lief zur Tür.
“He, was ist los?”, rief ich und folgte der Jüngeren besorgt in den Flur, blieb jedoch stehen als ich Yoongi entdeckte.
Mit einem undefinierbaren Blick schaute er seine Freundin an, welche bloß ihren Kopf schüttelte. Und dann nahm er sie ohne weiteres zu sagen in seine Arme, streichelte behutsam ihren Rücken, wobei sie sich endlich beruhigte.
Sie besaßen eine Verbindung, die ich nicht verstand. Eine Verbindung, welche keiner Worte bedarf. Es war diese Art von Stille, die man Liebe nannte.
-Flashback end-
“Das war ungefähr ein Jahr nachdem die beiden endlich zusammen waren und ich musste begreifen, dass es nun einen Menschen in dem Leben meiner besten Freundin gab, die sie noch besser verstand als ich es tat.”
In den Augen der meisten glänzten nun Tränen, während die ganz sentimentalen bereits heulten — dazu gehörten auch Seokjin und Hoseok.
“Shin Sungseul. Ich danke dir dafür, dass ich dich in einer grausamen wie dieser treffen durfte und ich übergebe dich mit gutem Gewissen an Min Yoongi.”
[...]
»Seul's Sicht«
'fünf Monate später'
“Yoongi ist gut angekommen.”, ließ ich die ältere Koreanerin wissen.
Für Seokjin und Yoongi war es an der Zeit ihren Wehrdienst zu machen, was bedeutete, dass ich ihn für eine längere Zeit nicht sehen konnte.
“Aigoo, mein schönes Kind. Kein Grund so ein langes Gesicht zu ziehen.”, lachte Großmutter schadenfroh.
Mittlerweile war sie im Krankenhaus, weil ihr nicht mehr viel Zeit blieb. Die Ärzte konnten nichts mehr für sie tun.
“Ayoo~”, nörgelte ich und ließ den Kopf hängen.
“Immer machst du dich über mich lustig! Das ist nicht fair..”
“Seul-ah, sieh mich bitte an.”, meinte sie nun mit einem Mal sanft, weshalb ich sie verwundert musterte, während ich neben ihrem Krankenbett saß.
Liebevoll legte sie ihre kalten Hande auf meine Wangen und sah mich auf eine Weise an, die ich nicht von ihr gewohnt war.
“Ich bin sehr glücklich, dass ihr mir meinen Wunsch erfüllt habt. Aber ich habe noch eine Bitte, bevor ich gehen sollte.”
Meine Augen füllten sich mit brennenden Tränen, als sie dies aussprach.
“Bitte werdet glücklich miteinander.”
“Das sind wir schon.”, schniefte ich und bekam ihr strahlendes Lächeln zu sehen.
“Natürlich. Ah, und noch etwas.”
Sie warf mir einen eigenartig warnenden Blick zu.
“Wenn du wie meine Tochter wirst kannst du was erleben!”
Yoongi's Eltern waren nicht auf unserer Hochzeit gewesen. Nicht, weil wir sie nicht eingeladen hätten, oder sie nicht kommen wollten. Ich glaube sie schämten sich, da Yoongi nun ein erfolgreicher Musik Produzent war.
“Keine Sorge, Halmi.”, sachte drückte ich ihre Hand.
“Ich werde meine Kinder immer unterstützen.”, versicherte ich ihr, weshalb sie zufrieden seufzte.
“Wenn nicht, werde ich dich heimsuchen.”
“Das will ich doch hoffen. Darf ich.... dich auch um etwas bitten?”
Erwartungsvoll nickte die Frau mit der grauen Haarpracht.
“Bitte geh nicht.”, entwich es mir nur noch schwach, bevor ich wirklich in Tränen ausbrach und Halmoni mich in den Arm nahm.
“Keine Sorge, mein Kind. Ich werde nie weit weg sein, solange du dich an mich erinnerst.”
Ich weinte noch eine ganze Weile, bis ich mich endlich beruhigen konnte. Nur wenige Wochen später verstarb Halmoni.
Als Yoongi in ihren letzten Tagen nicht an ihrer Seite sein konnte, war ich da. Obwohl sie ihren Enkel nicht mehr gesehen hatte, wusste ich, dass sie friedlich gestorben war. Halmonis Gesicht zierte ein erholsamener Ausdruck, als sie von dieser Welt ging und zu einem Engel wurde.
Halmoni,
wo auch immer du bist... sei du auch glücklich. Du hast es mehr als jeder andere verdient.
In Liebe
Deine Sung- Ich meine... dein schönes Kind.
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