013
Jungkook POV
Ich fuhr zusammen als jemand die Tür aufschlug und hörte sofort auf zu spielen. Erschrocken schaute ich zur Tür und durfte erleichtert ausatmen als ich feststellte, dass niemand bedrohliches im Türrahmen stand.
"Sorry, ich wollte dich nicht erschrecken" entschuldigte sich der Junge von gestern.
"Kein Problem" winkte ich ab und stand auf.
"Lass dich nicht stören, ich kann gehen. Ich war nur verwirrt" Jimin lachte etwas.
"Ich dachte, ich wäre der einzige hier da doch Feiertag ist"
"Nein, ist in Ordnung. Meine Eomma muss arbeiten. Was ist mit dir?"
Ich spürte ein seltsames ziehen im Handgelenk, weswegen ich meine Hand zu einer Faus ballte.
"Scheiß Stiefvater" seufzte Jimin.
"Oh...entschuldige" ich kam mir taktlos vor und biss mir auf die Lippen.
Nun begangen die Buchstaben auf meiner Haut zu schmerzen wie tausend Piekser, die sich in meine Haut bohrten.
Irgendetwas stimme mit ihm nicht.
"Nein, alles gut" stritt er ab.
"Es ist okay"
Seine Lippen zogen sich zu einem Lächeln.
"Du spielst ausgezeichnet Klavier, ich hab dich auch letztens spielen hören und konnte gut dazu tanzen"
"Danke" ich lächelte zaghaft und spannte meine gesamte Faust mehr an.
"Spielst du noch andere Instrumente?" Fragte Jimin.
"Ein wenig Gitarre" antwortete ich.
"Beeindruckend"
"Und du? Spielst du irgendwas?" Stelle ich als Rückfrage.
"Jap, Gitarre"
"Das ist cool" meinte ich und fühlte mich ein wenig unsicher.
"Ich kann dir helfen wenn du hilfe brauchst, ich spiel schon seit ich 14 bin" bot Jimin an.
"Danke" antwortete ich verdutzt.
Ich hatte Jimin nicht wirklich so eingeschätzt, er wirkte zuerst irgendwie arrogant auf mich. Von den Erzählungen seiner Freunde erst recht.
"Wenn du nichts vor hast, können wir ein wenig abhängen. Wir könnten in den Raum nebenan gehen, da gibt es auch Instrumente" schlug er vor.
Ich nickte.
"Ja stimmt, gute Idee"
Jimin hielt mir netterweise die Tür auf damit ich hinaus treten kann, er schaltete nur noch das Licht in dem Raum aus und schloss hinter sich die Tür.
Ich drückte die Klinke des Raums von nebenan runter und betrat ihn, ließ die Tür extra für Jimin auf und tastete nach dem Lichtschalter.
Als ich diesen dann schließlich fand und betätigte, leuchtete der Raum auf. Jimin ließ die Tür hinter uns ins Schloss fallen und ging direkt auf eine Gitarre zu.
Ich musterte ihn von oben nach unten. Er trug eine schwarze Jogginghose mit einem schwarz weißen Baseball shirt dazu noch eine Snapback die seine blonden Haare größtenteils verbarg.
"Spielst du nur akustische Gitarre?" Fragte ich neugierig.
Jimin schüttelte den Kopf.
"Auch E und sogar ein wenig Bass" er lächelte und vergrub die Hände in seine Hosentaschen.
Irgendwie wurde ich nervös, mich mit ihm hier allein in diesem Raum aufzuhalten war mir unangenehm.
Jimin nahm sich eine akustische Gitarre und setzte sich auf den Boden.
"Setz dich, ich kann dir ein paar Akkorde zeigen"
Ohne darauf eine Antwort zu geben setzte ich mich neben ihn und zog meinen Ärmel reflexartig über meine Hände.
Einige Minuten saßen wir nur stumm nebeneinander, weil Jimin erstmal die Gitarre stimmen musste.
Dann fing er an zu spielen. Konzentriert hörte ich zu in der Hoffnung das Lied, was er spielte zu erkennen.
Es war Ed Sheeran's "Lego House" eines meiner Lieblingslieder. Entspannt lehnte ich den Kopf gegen die Wand und lauschte den Klängen.
Plötzlich bekam ich den Drang danach das Klavier parallel zu ihm zu spielen. Ich sah die Tasten des Pianos buchstäblich vor mir und wusste genau welche Taste zu welchem Zeitpunkt zu betätigen.
Oft definierte man das verliebt sein durch Herzrasen, Schmetterlinge im Bauch und Sehnsucht nach der Person.
Ich hatte mein ganzes Leben dieses Gefühl verspürt wenn es um Musik ging, ich liebte sie so sehr, dass ich mir kein Leben ohne sie vorstellen mochte.
Ich konnte es einfach nicht.
Als Jimin fertig gespielt hatte, wollte ich ihn sofort auffordern einen weiteren Song zu spielen, konnte mich jedoch noch im letzten Moment zurückhalten.
"Anscheinend auch ein Ed Sheeran Fan?" Fragte ich und drehte meinen Kopf in seine Richtung.
"Kann man so sagen" antwortete und lächelte schief.
"Du auch?"
Ich nickte heftig.
"Ich kann so gut wie jedes seiner Lieder auf dem Klavier spielen"
"Nicht schlecht" gab Jimin von sich und danach herrschte seltsame Stille.
Ich wurde das Gefühl immer noch nicht los, dass irgendwas nicht mit ihm stimmte.
Oder es stimmte irgendetwas mit uns nicht.
Am liebsten würde ich ihn darauf ansprechen aber ich wollte nicht komisch wirken. Außerdem wollte ich es zuerst selbst begreifen bevor ich ihn darauf ansprach.
"Jungkook, hast du eigentlich einen Soulmate?" Brach Jimin durch die Frage unsere Schweigsamkeit.
Als könne er Gedanken lesen, schaute ich ihn geschockt an. Doch wich ich seinen Blick schnell aus, er sollte mir nichts anmerken.
Dann schüttelte ich den Kopf und schaute ihn neutral an.
"Hab ich nicht" antwortete ich.
*•*•*
Das Kapitel ist wieder von Jiminielicious ♥️
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