Jimin POV

Leider war da niemand.

Das Piano stand Mutter Seelen alleine, als wäre es nicht benutzt gewesen. Die Enttäuschung war mir klar ins Gesicht gezeichnet. War es doch ein Geist oder alles nur Einbildung gewesen?  Ich würde es nie herausfinden.

Der restliche Unialltag schritt voran und wurde durch langweile und volle Seminare begleitet. Endlich hatte ich meinen ersten Uni-Tag überstanden und wünschte mir schon, dass endlich Ferien wären. Ich ging zurück in mein Zimmer. Es war leer und unberührt wie heute Morgen.  Wo ist dieser Junge schon wieder?

Heute Abend stand die berühmte Party statt. Ich stand zwischen einen Zwiespalt. Einerseits hatte ich echt Lust auf diese Feier, andererseits wollte ich nur im Bett liegen und gammeln. Ich schaute auf die Uhr. Eigentlich habe ich noch lange Zeit bis es anfängt. Da die Partys eh immer um 10 richtig anliefen, schmiss ich mich aufs Bett. Ein kleiner Powernap schadet niemanden oder? Ohne weiter nachzudenken schloss ich meine Augen und gelang in meine Traumwelt, wo alles noch in Ordnung war.

­­­­­­Als sich meine Augen wieder öffneten, war das Zimmer schon durch die eingebrochene Nacht verdunkelt. Shit wie lange habe ich geschlafen? Mein Wecker schaute mich schon vorwurfsvoll an und zeigte mir dass es schon halb 10 Uhr war. Tae wird mich killen! Hastig stand ich auf und bewegte mich zum Bad, wo ich mich erstmal frisch machte. Die Haare waren schnell gestylt und das Outfit war schon fast parat, bis mir auffiel das man die blauen Flecken an meinem Oberarm erkannte. Ich zog das T-Shirt wieder aus und zog mir etwas Langärmliges an. Auf meinem Handy waren schon unermesslich viele Nachrichten und nicht empfangene Anrufe. Er wird mich sicher killen. Ich schrieb ihn schnell, dass ich unterwegs bin und machte mich auf den Weg dahin.

Ich irrte zwischen den verschiedenen Studentenwohnheimen. Mein Orientierungssinn lässt sich wieder grüßen. Ich rief Taehyung an. Natürlich öffnete er sein Handy nicht, wäre ja auch zu schön gewesen. Immer weiter ging ich zwischen den Häusern her, bis aus einer ferne laute Musik erklang. Dass muss es sein. Es war schon knapp nach 10 bis ich endlich vor der richtigen Tür stand. Ich klingelte öfters. Eine kleine Gruppe stand hinter mir und wollte auch zur Feier.

„Hast du schon geklingelt oder geklopft?", fragte mich ein Typ der hinter mir Stand.

„Ne ich stehe nur aus Spaß hier", antwortete ich ihn ironisch und rollte genervt die Augen.

Endlich wurde die Tür aufgerissen. Ein Junge, den ich vorher noch nie zuvor  gesehen habe öffnete die Tür. Ohne uns vorher reinzulassen stürmte er schon mit einem schnellen Schritt an und vorbei. Sein Blick war gesenkt, aber sein Ärger konnte man sichtlich spüren.
Sicherlich war er ein Ersti, der einen Korb von einem Mädel bekommen hat.
  Naja egal...

Ich trat in die gute Stube. Drinnen war es voller als es von außen aussah und die Musik übertrieben zu laut.

„ChimChim! Da bist du endlich. Alter du hast die Hälfte hier verpasst."

Das habe ich bemerkt.
Tae war schon gut angetrunken. Er schmiss seinen Arm um meine Schulter und führte mich immer weiter in das Getümmel. Von der anderen Seite wurde mir ein Drink in die Hand gedrückt, welchen ich auf Taehyung's Befehl sofort Exen musste.

Der Alkohol brennte mir den Hals runter und hinterließ einen bitteren Nachgeschmack, welchen ich mit einen Bier versuchte zu überdecken.

„Genauso kenn ich dich ChimChim! Der größter Säufer auf dem Campus."

„Jetzt übertreib mal nicht. Ich vertrage nur mehr als du." Er versuchte auf meine Schulter zu klopfen, versagte aber dabei kläglich, was mich in einen Lachflash versetzte. Aus dem Nachbarraum kam die bekannten Gesichter.

„Da bist du ja Jimin. Tae war schon kurz vorm heulen, weil er dich nicht gefunden hatte", kam mir Yoongi entgegen, den ich mit einem Handschlag begrüßte. Hinter ihm kam Namjoon, der für uns Nachschub lieferte.

Jeder von uns entleerte einen Shot nachdem anderen. Langsam aber sicher wirkte jetzt auch der Alkohol in mir. Ich setzte mich auf ein Sofa, weil sich mein Kopf drehte.

„Geht's dir gut Jimin?"

„Ja alles gut Namjoon, muss nur ne kurze Pause einlegen."

„Du wirst auch langsam alt, lässt ja schon nach."

„Ach sei leise. Gleich geht es weiter. Wo sind die anderen hin?"

„Keine Ahnung die sind irgendwie verschwunden."

„Die liegen sicher irgendwo im Busch und kotzen."

Nachdem unser Gelächter vorbei war, ging auch Namjoon weg und ließ mich alleine auf dem Sofa sitzen. Die Party neige sich langsam dem Ende zu und die Partyleute verließen das Apartment , alleine oder in Begleitung. Aber das einzige was mich gerade interessierte war meinen Magen zu füllen.

„Ich hab Hunger..."

„Hier"

Erschrocken sah ich rüber zur meiner rechten. Eine Hand hielt mir eine Chipstüte entgegen. Verwundert sah ich nachhinten. Wer ist das?

„Danke"

Ich griff in die Tüte und stopfte mir paar der Chips in den Mund.

„Ist hier noch Frei?"

„J..Ja klar."

Ich sah der Person zu, wie sie sich zu mir setzte.
Irgendwie kam sie mir schon bekannt vor, als hätte ich sie immer nur flüchtig gesehen, aber nie genau wahrgenommen.

„Neu hier?"

„Kann man so sagen du?

Ich sah mir mein Gegenüber genau an. Ihr schwarzes Haar war Schulterlang und in einem Bobschnitt und ihre Augen wurden winzig als sie lächelte. Wie konnte ich so eine Schönheit nicht vorher erkennen?

„Bin schon etwas länger hier."

Sie hielt mir wieder die Chips hin, die ich dankend annahm.

Schnell begann eine gute Unterhaltung. Zusammen schauten wir uns die ganzen Betrunken, an die vor sich hin stolperten und tranken darauf einige Drinks.

In der Zwischenzeit rückte sie mir unbewusst immer näher, welches ich natürlich nicht wahrnahm.
Erst jetzt fiel mir auf, dass ich ihren Namen gar nicht wusste.

„Ähm... das kommt jetzt ein wenig komisch aber wie heißt du eigentlich?"

Sie fing an zu lachen.

„Jinkyong. Jung Jinkyong. Du bist sicher Jimin oder?"

„Ja... Aber woher weiß du das ?"

„ Ein Junge hat vorher nach dir gesucht und hat dein Foto hingehalten."

„Taehyung der Junge ist so doof."

„Er ist ganz süß, aber ganz ehrlich du bist süßer."

Zögerlich legte sie ihre Hand auf mein Oberschenkel, dabei sahen ihre Augen mich wie hypnotisiert, was mich sofort erröten lies. Für diese Aktion war ich eindeutig noch nicht betrunken genug.

„Sorry ich wollte nicht aufdringlich sein Oppa."

„Ne bist du nicht."

Ihre Hand wanderte immer weiter hoch. Durch den Alkoholintus sammelte ich meinen Mut zusammen und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. Ich rückte ihr immer näher, bis unsere Gesichter nur noch einige Zentimeter voneinander entfernt waren. Ihr Atem lag spürbar auf meiner Haut. Mein Herz pumpte rasant wild. Ich schloss meine Augen und bildete mir schon vor wie ich sie küssen werde. Wie ihre weiche Lippen auf meinen liegen.

„Jimin!"

Im selben Augenblick löste ich mich von ihr.
„Mir geht's nicht gut lass uns gehen."

Ich sah nach vorne und musste feststellen, wie ein kreidebleicher Taehyung fast schon liegt.

„Sorry Jinkyong ich muss gehen."

"Hier nimm das."
Sie steckte mir einen Zettel aus ihrer Tasche in die Hand. Danach legte ich einen Arm um ihn und bewegten uns Richtung Ausgang.

Danke TaeTae du hast mir gerade die Tour vermasselt.