Kapitel 27
Dieses Mal bin ich ehrlich gesagt nicht so zufrieden, es ist besser als ich erwartet hatte und dennoch fehlt mir irgendwie was. 🤔😕
Oder es ist einfach nur der Schreibstyle heute...
Naja das Kapitel werde ich wohl irgendwann nochmal überarbeiten.
Ich hoffe es gefällt euch trotzdem 😜, würde mich über eine Rückmeldung und einen Like freuen 🙈😚.
Eure Racheengel79 xxx
⚜️⚜️⚜️
Ruby's P. O. V.
Leicht rot schimmerten meine Augen noch immer, als mein Spiegelbild mir entgegen sah. Meine Lippen versuchten sich an einem Lächeln, scheiterten jedoch kläglich.
Ich ließ meinen Blick über mein Spiegelbild wandern, betrachtete meine schwarze Jeans und den beige-farbenen Wollpulli. Meine Füße steckten in ebenfalls schwarzen Stiefeln mit leichtem Absatz.
Erschrocken sog ich den Atem ein, als sich zwei kräftige Arme von hinten um meine Taille schlangen.
Nolans Kopf machte es sich auf dem meinen bequem. Eine pechschwarze Strähne hing ihm lose ins Gesicht, durchbrach seine perfekte Erscheinung und ließ ihn menschlicher wirken.
Seine Lippen zierte ein sanftes Lächeln und so oft Nolan mich auch schon eifersüchtig, enttäuscht oder traurig angesehen hatte,
jetzt funkelte nichts als Liebe und Geborgenheit in seinen Augen.
,, Wie oft soll ich es denn noch sagen? ", fragte er und sah mich noch immer lächelnd an. In seiner Stimme schwang Belustigung, aber auch ein wenig Vorwurf mit.
Doch ich hob nur fragend eine Augenbraue, blickte ihm unschlüssig und ahnungslos entgegen.
Langsam wurde sein Lächeln breiter :, Du sollst dir keine Sorgen machen. "
Mit diesen Worten packte er mich sanft an der Hüfte und zog mich mit zur Tür.
Draußen erfasste mich die kühle Luft, doch ich spürte nichts. Brannte innerlich, in meiner persönlichen Hölle, als ich den Anblick der verkohlten Bäume sah.
Überall ragten die wie schwarze Türme in den Himmel, ließen die Landschaft wie einen einzigen dunklen Schatten wirken.
Lediglich die Asche am Boden war weiß, doch selbst sie unterstrich dieses grausige Bild nur noch mehr.
Sogar der Himmel passte sich mit
hell- bis tiefgrauen Wolken an die Umgebung an.
Erst als ich eine Träne auf meiner Wange spürte, riss ich mich aus meiner Schockstarre los und wischte sie hastig weg.
Es war nicht der richtige Zeitpunkt um in Selbstmitleid zu versinken.
Also Zwang ich mich meinen Blick noch einmal über das Gelände streifen zu lassen, mir alles genau einzuprägen.
Diesmal viel keine einzige Träne.
Dennoch konnte ich es nicht verhindern meinen verworrenen Gedanken nach zu gehen.
Sie führten mich mal wieder zu vergangener Nacht, doch es ging nicht um das Feuer, die Flammen, den Rauch oder die Schreie.
Es ging um Kaia, denn ich war mir absolut sicher, dass das, was auch immer das war, von ihr ausgegangen war.
Das hieß jedoch nicht, dass es ihre Schuld war. Zu dieser Erkenntnis war ich allerdings schon wenige Minuten nachdem ich aufgewacht war gekommen.
Nun dachte ich über die Leere in meinem Kopf nach.
Kaia war nicht da. Egal wie laut ich noch nach ihr rief, sie kam nicht wieder.
Und das machte mir Sorgen, ließ meine Gedanken immer schneller kreisen und meine Fantasy viele schreckliche Möglichkeiten erfinden.
Je länger ich darüber nachdachte, desto wahrscheinlicher erschienen mir diese Szenarios und mein Kopf spielte die immer wieder ab, von Mal zu Mal brutaler, grausamer... schmerzlicher.
Mir war bewusst, dass ich Nolan davon erzählen sollte. Doch ich konnte nicht, hatte Angst wieder überwältigt zu werden. Von dem Schmerz mitgerissen.
Dann wäre ich unfähig zu helfen und das einzige sinnvolle was ich gerade tun konnte, war helfen.
Also ließ ich es bleiben, lief stattdessen in völliger Stille neben ihm her.
Die Asche unter meinen Füßen, die knarzende Geräusche von sich gab, sobald ich sie mit meinen Gewicht hinunter drückte.
Die dunklen Wolken, unheilverkündend über mir.
Den ganzen Weg über lag eine zunächst unangenehme Stille über uns. Irgendwann, schwankte die Stimmung jedoch und diese unangenehme Stille, wurde erträglich und irgendwann befreiend.
Ich atmete tief die klare, frische Luft ein.
Es musste geregnet haben, auch die teilweise dunklere Asche ließ mich darauf schließen.
Endlich erreichten wir das Rudelhaus.
Wie beim letztes Mal ragte es wie ein Palast vor uns empor, begrenzt von hohen Zäunen.
Lediglich ein elegantes, offen stehendes Metalltor gewährte den Zutritt zu diesem Palast.
Ehrfürchtig Schritt ich durch die Lücke zwischen den verzierten Metallflügeln und betrat einen schmalen, aber eleganten Pfad.
Sofort stellten sich die feinen Haare in meinem Nacken auf. Trotz Kaias Abwesenheit, waren ihre tierischen Sinne da. Denn allein die Atmosphäre hier ließ mich wachsam werden.
Zumal ich wusste, dass ich der Feind war.
Ich hatte das Rudel angegriffen, sie in ihren Augen hintergangen, verärgert und vor allem sie zu MEINEM Feind gemacht.
Trotzdessen dass ich nie das Wolf-Gen geerbt hatte, konnte ich das Denken innerhalb eines Rudels schon immer sehr gut nachvollziehen.
Doch wie ich meine eigenen Handlungen verstand, war mir noch immer ein Rätsel.
Ich kannte die Hintergründe, die Situation unter der ich gehandelt hatte.
Und all das gab mir mehr zu denken und mit einzubeziehen, als ein Außenstehender es müsste... und könnte.
Auf dem Weg zum Eingang des Rudelhauses ließ ich meinen Blick immer wieder wachsam durch die Umgebung schweifen, meine Muskeln angespannt und bereit zur Flucht oder was sonst nötig war.
Nolan schien meine innere Unruhe zu bemerken, denn nach einigen Metern ergriff er meine Hand und verhakte meine Finger mit seinen.
Langsam beruhigte ich mich. Meine Muskeln lockerten sich und ich zuckte nicht bei jedem noch so kleinen Geräusch zusammen.
Als wir nur noch wenige Meter vom Haus entfernt waren viel mir auf wie still es hier war. Eigentlich zu still.
,, Nolan? Wo sind alle? ", fragte ich also und sah zu dem schwarzhaarigen hoch.
Er wandte mir seinen Kopf zu und antwortete dann unter seinem
Atem :,, Aufbauarbeiten."
Ich dachte noch darüber nach als wir die edel verzierte Eingangshalle passierten.
So entgingen mir auch die weißen Wände mit den hölzernen Schnitzereien und farbenfrohen Malereien oder die hölzernen Treppen, die rechts und links in den nächsten Stock führten und weiß gestrichen waren.
,, Du musst und sollst mir so etwas nicht verschweigen. Ich kann damit
umgehen, weißt Du? ", stellte ich noch immer in Gedanken versunken klar.
Ergänzte im Kopf jedoch noch den Rest des Satzes" was bleibt mir auch anderes übrig. Ich muss. "
Ruckartig blieb Nolan mitten auf der hölzernen Treppe stehen.
Und da er immernoch meine Hand hielt, zwang er mich so unsanft ebenfalls zum Stehen zu kommen.
Sein Blick bohrte sich tief in mich, hinterließ brennende Spuren auf meiner Haut und sah durch meine Augen direkt in meine Seele.
,, Kannst du das nicht einmal lassen?! ", herrschte er mich an. Seine Stimme klang wütend aber auch erschöpft.
Verwirrt hob ich eine Augenbraue und sah ihn an.
Nolans freie Hand fuhr verzweifelt über sein Gesicht, durch seine Haare und verharrte dann in den schwarzen Strähnen.
,, Ich habe dich markiert, das heißt unsere Verbindung wird jetzt stärker und i-... ", weiter kam er nicht, denn in dem Moment fiel bei mir endlich der Groschen.
Weit riss ich die Augen auf :,, Du kannst meine Gedanken hören!"
Laut hallte meine Stimme durch die leere Eingangshalle und ich starrte einen Moment in die Ferne, bevor mein Blick sich auf Nolans tief blaue Augen richtete.
Er nickte nur zustimmend.
Überspielte jegliche Reaktion.
,, Oh verda-...", diesmal wurde ich unterbrochen.
,, Nolan?", fragte eine helle, glockenklare Stimme zwei Stockwerke über uns.
Augenblicklich warf ich meinen Kopf in den Nacken und suchte mit meinem Blick die oberen Etagen ab.
Bereits nach wenigen Sekunden entdeckte ich die schlanke Frau, die am Geländer in der obersten Etage lehnte.
Ihre schwarzen Haare vielen ihr wie ein Schleier über die Schultern und umrahmten ihr Gesicht, dazu bildeten ihre weiße Hose und das weiße hemd mit der ledernen Weste einen starken Kontrast.
,, Mutter.",kam es von Nolan und er forderte mich mit einem leichten Druck seiner Hand auf ihm zu folgen.
So stiegen wir also in die oberste Etage, dort erwartete die Frau, Nolans Mutter uns bereits.
Sie trat auf ihren Sohn zu und schlang ihre, mit heller Haut überzogenen, Arme um ihn. Ihre grünen Augen trafen dabei auf die meinen und fixierten mich.
Ohne den Blickkontakt zu unterbrechen, löste sie sich von Nolan und trat einen Schritt zurück.
,, Du hast dich lange nicht blicken lassen und wenn du dann kommst, kündigst du nicht einmal an, dass du Besuch mitbringst. ", tadelte sie ihren Sohn und sah ihn kurz an, bevor ihr Blick wieder zu mir schweifte.
Stur erwiderte ich ihren Blick, sah ihr tief in die Augen und versuchte aus ihr schlau zu werden.
Doch ihre Augen verrieten mir nichts, sie war wie ein verschlossene Buch. Zeigte mir ihr Äußeres, versperrrte mir jedoch den Zugang zu jenem, welches in ihrer Seele geschrieben stand.
Ihr Blick ließ mich hingegen schließen, dass ich wohl eher ein offenes Buch für sie war.
Ihr Blick aus den grünen Augen drang direkt bis in mein Herz vor. Ließ sich nicht aufhalten, drang immer weiter vor.
Auch als Nolan zu sprechen begann, wand keiner von uns den Blick ab.
,, Das ist Ruby, meine Mate", stellte Nolan mich vor.
Erst nach einigen Sekunden der Stille konnte ich mich von dem Erscheinungsbild der schwarzhaarigen Frau lösen.
Meine Erziehung machte sich bemerkbar und ich streckte ihr die Hand entgegen :
,, Freut mich sehr, Luna. "
Währenddessen musterte ich sie wieder kühl, neutral, versuchte sie einzuschätzen.
Langsam schlich sich ein Lächeln auf ihre Lippen und sie gab mir
ihre Hand:,, Bitte, nenne mich doch Vivian"
Einen Moment sah ich sie überrascht an, nickte dann jedoch lediglich mit dem Kopf.
,, Schön dich auch endlich einmal kennen lernen zu dürfen ", sagte sie mit einem Unterton, den ich nicht entschlüsseln konnte. War es eine Warnung? Ein Vorwurf? Oder hatte ich es mir doch nur eingebildet?
Nolan bemerkte die Spannungen zwischen uns und sprach sofort weiter :
,, Wir müssten bitte in unsere privat Bibliothek. "
Vivians Kopf wandte sich etwas in die Richtung ihres Sohnes und ihr Blick folgte.
,, Gut, aber erst möchte ich, dass ihr mit uns Tee trinkt.", bestimmte sie.
Bevor Nolan etwas erwidern konnte, war sie bereits zielstrebig vorausgelaufen.
Also folgten Nolan und ich ihr, warfen uns dabei immer wieder fragenden Blicke zu.
Wir liefen über Holzböden, vorbei an mit Portraits und Bildern verzierten Wänden und vielen Türen.
Eine glich der anderen und meine Neugier steigerte sich mit jedem Schritt.
Wenn ich mich nicht täuscht waren wir jetzt im Westflügel dieses riesigen Hauses.
Als wir an einer der hintersten Türen ankamen, legte Vivian sachte eine Hand auf den verschnörkelten Türgriff und stieß diese auf.
Im Raum gab es eine große Fensterfront, einen flauschigen Teppich auf dem Boden, einen kleinen Couchtisch und zwei Sofas, sowie einige Sessel.
In einem saß ein Mann um die 40.
Er hatte hellblonde, teilweise ergraute Haare. Gemütlich saß er in einer Jeans und einem einfachen T-Shirt in dem Sessel und las.
Sobald wir den Raum betraten, hob er den Kopf und seine Augen ließen mich zischend einatmen.
Stechend Blau, wie die seines Sohnes.
Auch in ihnen schien sich das Blau zu bewegen, soweit ich das beurteilen konnte.
Dann lag das also in der Familie.
Allerdings wirkte der Sturm in den Augen des Alphas lange nicht so aggressiv, wie der in denen seines Sohnes.
,, Ich habe Gäste mitgebracht. Unser Sohn und seine Mate, Ruby. ", begann Vivian.
Sofort richtete sich sein Blick auf mich und musterte mich, genau wie seine Frau es zuvor getan hatte.
Ich konnte fasziniert beobachten, dass seine Augen von Sekunde zu Sekunde dunkler wurden, als er mich erkannte.
Natürlich hatte mich noch nie gesehen, aber mir war durchaus bewusst, dass jeder wusste wer ich war oder eher was ich getan hatte.
Deswegen hielt er es wohl auch nicht für nötig sich mir vorzustellen, sondern nickte nur widerstrebend.
Vivian deutete Nolan und mir sich auf eines der Sofas zu setzen.
Die Kissen waren weich und ich hatte fast Angst in ihnen zu versinken und nie wieder das Sonnenlicht zu erblicken.
Jedoch riss ich mich zusammen und verbrannte diese lächerliche Vorstellung aus meinem Kopf.
Neben mir spannten sich Nolans Muskeln kurz an, als er seinen Griff um meine Hand verstärkte.
Es passierte selten, aber gerade fühlte ich mich sehr unwohl. Aus diesem Grund war ich mehr als froh über Nolans Hand in der meinen.
Meine Aufmerksamkeit wurde wieder auf Vivian gelenkt, als sie mir eine Tasse mit Tee gab.
Ich atmete den süßen Geruch des Fruchttees tief ein und nahm dann vorsichtig einen Schluck von dem heißen Getränk.
In dem Moment, in dem ich die Tasse an meine Lippen ansetzte, verzog ich schmerzhaft das Gesicht. Der heiße Schmerz, drang bis in meinen Kopf vor und hinterließ ein taubes Gefühl auf meiner Zunge.
Also stellte ich meine Tasse kurzer Hand wieder ab.
Währenddessen hatte Vivian nach einem Keks gegriffen und bot mir diesen nun an. Ich nahm ihn dankend entgegen und begegnete dabei ihrem Blick, der nun sehr viel wärmer war.
Leise knabberte ich an dem Keks, neben mir trank Nolan seinen Tee und auch die Luna und der Alpha schwiegen.
So ging es einige Minuten, bis der Druck der in der Luft lag kaum noch auszuhalten war.
Die dunkle Stimme des Alphas hallte kurz in dem kleinen Raum nach, als seine Worte die Stille durchschnitten:,, Warum hast du das getan?"
Sein Blick bohrte sich in mich und ich drehte mich verwundert in seine Richtung, als ich realisierte, dass ich gemeint war.
,, Was getan?", fragte ich vorsichtig nach, sah die Anspannung, die sich in seinem Gesicht zeigte.
Nun schien er aufgebracht zu sein, bevor er mir allerdings etwas an dem Kopf warf, atmete er tief durch.
,, Warum hast du unser Rudel angegriffen?", präzisierte er die Frage, schien seine komplette Wut verdrängt zu haben.
Und obwohl mir von Anfang an bewusst war, dass diese Frage kommen würde, hatte ich sie in den letzten Minuten erfolgreich vergessen.
Gerade setzte ich zu einer Antwort an, da unterbrach Nolan mich :,, Deswegen sind wir hier, wir wollen mehr darüber herausfinden. "
Mit diesen Worten zog er mich auf die Beine und machte Anstalten den Raum zu verlassen.
Ich stoppte ihn jedoch und sah wieder zu seinen Eltern.
Der Alpha saß, alle Muskeln angespannt, noch immer in dem Sessel und Vivian hatte sich nach hinten gelehnt, saß mit einem zufriedenen Grinsen auf dem Sofa.
,, Sie haben eine Antwort verdient", stellte ich klar.
Starrte währenddessen stur in die blauen Augen des Alphas.
Ich wusste nicht woher es kam, doch ich wollte mich rechtfertigen, eine Möglichkeit haben mich zu erklären.
Selbstverständlich hatte ich nicht vor, jedes Detail zu erzählen, aber eine einfache Antwort würde ich ihnen geben.
Nicht nur, dass es mich besser fühlen ließ, sie hatten eine Antwort auch mehr als verdient.
,, Ich hatte keine Macht darüber, es ist das erste Mal, dass mir so etwas passiert ist. Ich war nicht mehr bei Bewusstsein als es passiert ist. ", erklärte ich und war zufrieden, dass meine Stimme fest klang und nicht brach.
Genauso hielt ich dickköpfig dem Blick des Alphas stand, bis er seinen Blick schließlich abwandte.
Vivian sah mich nicht so feindselig an, doch dennoch lag etwas in ihrem Blick, das mich glauben ließ, dass sie wusste, dass ich nicht die komplette Wahrheit gesagt hatte.
Und wieder war ich mir sicher.
Diese Frau las mich wie ein offenes Buch.
Aber ich ließ mich davon nicht verunsichern, hob mein Kinn trotzig noch etwas und verabschiedete mich mit einem letzten abschätzigen Blick zum Alpha.
Erhobenen Hauptes lief ich mit Nolan an meiner Seite aus der Tür, spürte den brennenden Blick des Alphapaares in meinem Rücken.
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