52. Steps
♪ Hearts on Fire – John Cafferty (Rocky IV)
~~~ Niall ~~~
Pünktlich um zwei Uhr nachmittags stand ich bei Louis vor der Tür.
Der Pegel der Euphorie, welche seit zwei Tagen mein Leben, und auch das von Harry, Liam und Louis bestimmte, ging keineswegs nach unten. Er schlug immer mehr nach oben aus.
Eve hatte uns ihren Grammy vermacht, etwas Schöneres konnte es, in Bezug auf unsere Musik, wohl kaum geben. Ihre großherzige Geste hatte mich am Abend der Verleihung zu Tränen gerührt und auch jetzt schluckte ich noch, wenn ich daran dachte.
Es kam mir noch immer vor, als befände ich mich in einem Traum.
„Hey, Niall, schön, dass du da bist."
Louis' Worte sowie seine darauffolgende Umarmung holten mich aus dem Tagtraum.
„Hey, Louis." Ich erwiderte seine Umarmung, bevor ich ihm ins Haus folgte.
Er führte mich in den offenen modernen Wohnbereich und ich hatte bereits anhand der fehlenden Autos von Liam und Harry festgestellt, dass ich der Erste war. Kunststück, denn meine Pünktlichkeit überbot niemand so schnell.
„Wo steht er denn?" Suchend blickte ich mich nach der begehrten Trophäe um, konnte diese aber nirgends entdecken. Zumindest nicht in einem der langen Regale, die an den Wänden hingen.
„Du schaust an der falschen Stelle nach", erwiderte mein Freund schmunzelnd.
Aufmerksam folgte ich seinem Blick, welcher zu einem kleinen Beistelltisch ging, auf dem ein Foto von Jay zu sehen war. Und genau daneben stand er: Unser Grammy.
„Oh toll, sie hätte sich bestimmt mega gefreut. Du hättest dir keinen besseren Platz aussuchen können", tat ich meine Meinung kund.
„Es war Els Idee", erwiderte Louis ehrlich und wieder einmal stellte ich fest, wie gut seine Freundin über alles Bescheid wusste. Wie sehr sie Jay gemocht hatte und wie sie an deren Werten festhielt. Werte, die für Louis ein enormes Gewicht ausstrahlten.
„Darf ich ihn in die Hand nehmen?" Ehrfürchtig blieb ich vor dem Beistelltisch stehen, da hörte ich auch schon Louis' Antwort.
„Natürlich, es ist ja auch deiner, Niall."
Als meine Hände über das goldene Metall strichen, da fühlte ich so etwas wie Dankbarkeit und Stolz in mir aufsteigen. Ich betrachtete die Auszeichnung von allen Seiten, dachte dabei an Eve. Jeder andere wäre vielleicht der Vermutung unterlegen, dass ihr der Grammy nichts bedeutete, weil sie diesen anscheinend leichtfertig verschenkte, aber genau das Gegenteil war der Fall.
Eve achtete unserer Arbeit, sie erkannte alles an, mehr als manch andere das taten. Sie wusste, wie wir für dieses Album geackert hatten und dass wir schließlich über uns selbst hinauswuchsen, als wir das Werk gemeinsam mit ihr auf die Beine stellten.
SOUL war ein Jahrhundertalbum, Musik, die man in zwanzig Jahren noch hören konnte, ohne ihr überdrüssig zu werden. Tiefgang und Leichtigkeit vereinten sich in den Balladen, aber auch in den schnelleren Stücken. Herz, Seele und Kopf hatten wir hineingesteckt. Erfahrung, gepaart mit jugendlichem Leichtsinn, war ebenso vorhanden wie der Wille, ein Werk abzuliefern, welches einen bleibenden Eindruck hinterlassen sollte; einen positiven wohlbemerkt.
Vorsichtig stellte ich den Grammy wieder an seinen Platz, als es an der Tür läutete. Das konnten nur Harry oder Liam sein. Zu meiner großen Freude waren es sogar beide, die sich wenig später an meiner Seite befanden, um den Grammy ebenso zu begutachten, wie ich es vor einigen Minuten getan hatte.
„Also, Louis, sag an", meinte Harry, der als erster auf dem großen Ledersofa seinen Platz einnahm. Liam setzte sich direkt neben ihn, während ich mich in einen der beiden Sessel pflanzte. Den anderen nahm Louis in Beschlag, bevor er zu reden begann.
„Ich finde, die Zeit ist reif. Wir haben lange genug gewartet, uns ausprobiert und gezeigt, dass wir etwas können." Er ließ seinen Blick durch die Runde schweifen, der an jedem kurz hängenblieb, ehe er den Grammy anvisierte. Obwohl Louis in diesem Moment nicht sprach, wussten wir doch alle, was er dachte.
Dieser Grammy war der Antrieb für ein neues Kapitel von One Direction.
Wie durch unsichtbare Fäden gelenkt, liefen meine Gedanken in eine Richtung ab.
„Tour oder Album?", fragte ich.
„Tour", kam es spontan von Harry.
„Da bin ich auch dafür", meinte Liam.
„Wir schreiben vorher einen neuen Song, damit ziehen wir die Aufmerksamkeit auf uns und dann verkünden wir die längst überfällige Made in the A.M. Tour", griff Louis den Faden auf.
Unser Ältester fungierte gerade als Leitwolf, er hatte uns heute hier zusammengetrommelt, um Zukunftspläne zu schmieden. One Direction waren nicht tot, entgegen aller Aussagen der Medien, fühlten wir uns sogar ziemlich lebendig an.
„Wie sieht die Zeitspanne aus?", erkundigte sich Harry. „Wie du weißt, haben wir alle noch gewisse Dinge zu erledigen, bevor wir für One Direction frei sind."
„Ja, ja, ich weiß. Du heiratest, Niall absolviert noch einige Shows mit Eve und Liam muss sein Leben auf die Reihe kriegen. Nichts davon habe ich vergessen und gerade deswegen habe ich euch heute schon herbestellt. Wir können das nicht von heute auf morgen abwickeln, wir werden einige Monate dafür brauchen. Die Tour muss geplant werden, die Locations angemietet und ein neuer Song muss her."
„Ich denke, dass der Song das wenigste Problem ist", kam es grinsend von Liam. „Wir hätten da nämlich schon etwas in der Tasche, oder, Tommo?"
Was sollte das denn schon wieder bedeuten? Während Harry und ich verständnislos dreinblickten, lachten sich die beiden anderen einen ab.
„Ach ja, da war ja was und irgendwie dachte ich auch gerade daran", brachte Louis schmunzelnd hervor, ehe er sich erhob, um zu dem großen Piano zu gehen, das an der linken Wand stand.
Und dann begann er eine Melodie zu spielen, zu welcher Liam zuerst summte und dann einige Zeilen sang. Es hörte sich an wie ein typischer One Direction Song, aber auch wie eine Weiterentwicklung der Musik von Made in the A.M. Verdammt, es gefiel mir gut, sehr gut sogar. Auch Harry teilte meine Auffassung, denn er sagte plötzlich: „Hey, das klingt genial, wann habt ihr das geschrieben?"
Unverkennbar stach die Tomlinson'sche und Payne'sche Handschrift aus der Melodie hervor, die meine Kinnlade schlichtweg nach unten klappen ließ. Vor allem, als des Rätsels Lösung enthüllt wurde.
„Den Song haben Liam und ich auf Hawaii im Banyan House geschrieben, als wir eines Nachts nicht schlafen konnten", beichtete Louis.
„Was? Warum habt ihr nie was gesagt, oder uns das Stück vorgespielt?", keuchte Harry halb entsetzt, halb euphorisch.
Liams Antwort erfolgte prompt. „Weil die Zeit noch nicht reif war. Aber ich glaube, sie ist es jetzt."
„Ihr Dumpfbacken", entfuhr es mir, „wir wollen uns auch daran beteiligen!"
„Das könnt ihr ja, denn ich bin mir sicher, der Song wird noch ein paar Änderungen vertragen. Schließlich ist er schon einige Monate alt", erläuterte Louis seine Gedanken. „Und wir haben in der Zwischenzeit neue Erfahrungen gesammelt."
In der Tat traf diese Aussage zu. Wir waren nicht mehr die gleichen Menschen, als noch vor einigen Monaten. Jeder von uns hatte wichtige und teilweise schmerzliche, aber auch schöne Erfahrungen gemacht.
Harry hatte sich vor der ganzen Welt geoutet und seinem Partner einen Heiratsantrag gemacht. Liam hatte in Moment seine Frau und seinen Sohn verloren, er lebte in Scheidung und kämpfte damit, seine Ängste bezüglich des Alleinseins loszuwerden. Louis war plötzlich der Macher in der Musikwelt, der Produzent, den alle wollten. Gleichzeitig versuchte er noch immer den Verlust eines geliebten Menschen zu verarbeiten. Und ich, ich hatte gelernt, dass man nicht mit den Gefühlen anderer spielte. Ich hatte die Liebe meines Lebens getroffen, ohne Blake konnte ich es mir nicht mehr vorstellen.
Doch das wichtigste Erlebnis war, Eve kennengelernt zu haben. Eine Frau, die meine Mutter hätte sein können, wurde zu meiner besten Freundin, zu einer Ratgeberin aber auch zu jemandem, der mir den Kopf wusch, wenn es nötig sein sollte.
Eve würde mich niemals hängen lassen und das galt auch für die restlichen Jungs.
Ehe ich mich versah, hatte Louis mir eine Gitarre in die Hand gedrückt, Harry sich neben ihn an das Piano gesetzt und Liam einen Block hervorgeholt, um Notizen zu machen.
Zuerst fühlte es sich ein wenig merkwürdig an, aber nach kurzer Zeit kam es mir so vor, als ob wir erst letzten Monat einen Song zusammen geschrieben hätten. Wir kamen in unseren Trott, in unsere Schiene, die sich jedoch verlängert und verbreitert hatte.
„Wir sollten ins Studio gehen und richtig daran arbeiten", schlug Harry schließlich vor.
„Ich bin sofort dabei", meinte Liam, was ich mit einem „Ich natürlich auch", bekräftigte.
Louis blieb nur noch eines: zu nicken und sich zu freuen, dass sein Versuch, uns alle zusammenzubringen, im Schreiben eines neuen Songs endete.
„Ich schaue mal, welches Studio ich kriegen kann, dann sage ich euch Bescheid", lauteten seine Worte, die wie Musik in meinen Ohren klangen. Plötzlich war ich unheimlich heiß darauf, ein neues Lied mit den Jungs aufzunehmen. Obwohl ich auch gerne alleine arbeitete, mein eigenes Ding erfolgreich durchgezogen hatten (wie die anderen übrigens auch), so lechzte ich doch danach, One Direction erneut aufleben zu lassen.
Bis zum Abend saßen wir noch beisammen, schmiedeten Pläne, lachten und scherzten wie in alten Tagen und verabschiedeten uns schließlich mit dem Versprechen, bald zusammen zu kommen, um die Arbeit anzugehen.
Meine Euphorie nahm nicht ab, sie wurde stärker und als ich zuhause eintraf, da bestand meine erste Tat darin, Blake die gute Nachricht zu überbringen. Sie war Feuer und Flamme, als ich sie über unsere Pläne in Kenntnis setzte.
„Ich finde, wir sollten heute Abend essen gehen", schlug ich vor.
„Von mir aus gerne."
„Gut, dann hole ich dich gegen halb acht ab."
Ich wusste, dass sie Zeit benötigte, um sich die Farbspritzer aus den Haaren zu waschen und ihre kleinen Hände zu pflegen, die sich so unglaublich zart anfühlten. Da ich erst in einer Stunde los musste, beschloss ich, bei Eve anzurufen. Ihre Tour ging weiter und ich wollte einfach hören, wie es lief. Wir würden uns erst wieder in Chicago sehen. Das Konzert fand genau in einer Woche statt, bis dahin hatte ich also noch etwas Zeit. Allerdings vermisste ich Eves Gesellschaft, gerade heute hätte ich gerne bei ihr vorbeigeschaut. Nicht nur, um ihr über unsere neuesten Pläne zu berichten, sondern auch, um über die gestrige Bekanntgabe ihres Konzerts im Madison Square Garden zu reden.
Die Medien waren fast vor Freude übergeschnappt und jeder lobte Eve in den Himmel. Allerdings wurden auch Stimmen laut, die behaupteten, sie würde den Garden, wie er in einschlägigen Kreisen genannt wurde, nicht ausverkauft bekommen. Meine Ansicht war eine andere und ich wollte Eve einfach den Rücken stärken oder besser gesagt, ihr den nötigen Zuspruch geben.
Da ich den Anruf via iPhone mittels Facetime tätigte, konnte ich ihr Gesicht vor mir sehen, als sie das Gespräch entgegennahm.
„Hey, Niall, na wie ist es in LA? Vermisst du mich?"
„Und wie, ich wollte mal hören, wie es dir so geht."
„Erwin und ich trinken gerade eine Tasse Tee, mein Auftritt startet in zwei Stunden", erklärte sie lächelnd.
„Oh, wo ist Erwin?"
Sogleich schob sich der Tourmanager ins Bild und winkte mir zu. „Hey, Niall, ich vermisse dich schon."
„Ich dich auch."
„Wahre Liebe gibt es eben nur unter Männern", ließ Erwin sich vernehmen, worauf wir beide synchron in Gelächter ausbrachen.
„Wolltest du jetzt mit mir, oder mit Erwin sprechen?" , mischte sich Eves Stimme in unser skurrile Unterhaltung.
„Mit dir natürlich, liebe Eve", lautete meine Antwort.
Gekonnt schubste Eve Erwin zur Seite, sodass er aus meinem Blickfeld verschwand. Ich nahm dies zum Anlass, das Thema zu wechseln und berichtete von unserem heutigen Zusammentreffen bei Louis.
„Außer unseren Partnern oder Partnerinnen erzählen wir das noch niemandem", erklärte ich sodann, was Eve mit einem „Hui, da fühle ich mich jetzt aber geehrt", kommentierte. Sie strich sich eine lange Haarsträhne aus dem Gesicht, gleichzeitig strahlte sie mich an. „Du wirst sehen, Niall, jetzt werdet ihr noch erfolgreicher werden."
„Dein Wort in Gottes Ohr und ich glaube nicht daran. Wir können froh sein, wenn wir das O2 in London ausverkauft bekommen."
„Du bist so ein richtiger Schwarzmaler, aber mir erzählen wollen, ich könnte den Madison Square Garden stemmen", lachte sie mich aus.
„Das wird so kommen, glaube es mir. Außerdem ist das etwas völlig anderes. Du bist jetzt eine Grammygewinnerin und spielst in der obersten Liga."
„Du, oder besser gesagt, ihr aber auch."
Seufzend fuhr ich mit der Hand durch meine Haare. „Dank dir, liebe Eve. Und ich muss dir ehrlich sagen, dass wir dir nicht genug dafür danken können."
Meine Worte entsprachen der Wahrheit und Eve wusste das.
„Wie geht es dem goldenen Ding? Hat er sich schon bei Louis eingelebt?", wollte sie wissen.
„Ja, der steht bei seiner Mum. Also neben ihrem Bild."
Kurz räusperte ich mich, da sagte Eve: „Das ist schön und ein toller Platz. Mit Sicherheit wäre sie sehr stolz auf ihren Sohn."
Als ich an Jay dachte, wurde mir ganz wehmütig ums Herz. Sie war eine tolle Mutter gewesen, eine Frau, die stets an ihre Kinder dachte und diese in jeglicher Form unterstützte. Sich in meinem Alter mit dem Thema Tod auseinanderzusetzen, gestaltete sich schwierig, aber trotzdem wurde ich durch Louis stärker und eher damit konfrontiert als jemals gedacht.
Eve wechselte jedoch gekonnt die Thematik, sie schien zu spüren, dass mir das Reden plötzlich schwerfiel. „Sag mal, Niall, wann genau kommst du in Chicago an?"
„Am Abend vor dem Konzert, warum?"
„Das ist toll, dann können wir zusammen Essen gehen." Ihre blauen Augen funkelten voller Lebensfreude, als sie den Vorschlag brachte, dem ich sofort zustimmte.
„Ich melde mich aber vorher nochmal", versprach ich.
Zehn Minuten später befand ich mich auf dem Weg zu Blake. Als ich an einer roten Ampel stand, checkte ich kurz meine WhatsApp Nachrichten, wobei ich feststellte, dass Ash mir geschrieben hatte.
„Hey mein Lieblingsire, tolle Neuigkeiten, die Harry da erzählt hat. Ich kann es kaum erwarten, euch vier wieder auf der Bühne zu sehen, wobei ich dezent neidisch bin, dass du dann Harrys knackigen Hintern sehen und anfassen darfst."
Das war so typisch Ashley. Ich kriegte mich vor Lachen nicht mehr ein und verpasste beinahe die Grünphase der Ampel. Aber mein Hintermann hupte derart vehement, dass ich dann doch noch raffte, was Sache war. Ash würde also auf meine Antwort warten müssen.
Bei Blake angekommen, parkte ich den Wagen direkt vor ihrem Haus und lief mit eiligen Schritten darauf zu. Doch sie kam mir bereits entgegen, ehe ich die Haustür erreichte. Sekunden später umarmten uns. Ihr Kuss fühlte sich heiß und liebevoll an, sie roch nach Vanille und ihr weicher Körper presste sich verheißungsvoll gegen meinen.
„Niall, ich habe eine ganz tolle Idee", wisperte sie, nachdem wir den Kuss unterbrochen hatten.
„Welche denn?"
„Das erzähle ich dir beim Abendessen."
Es erübrigte sich zu erwähnen, dass ich so schnell wie möglich wissen wollte, was in ihrem hübschen Kopf vorging. In Rekordzeit, welche einige Geschwindigkeitsüberschreitungen beinhaltete, erreichten wir das italienische Restaurant, vor dem ich mit knapper Not einen Parkplatz ergatterte. Ich hatte es ziemlich eilig, hinein zu gelangen und kaum hatte der Ober uns einen Tisch zugewiesen, begann ich zu sprechen.
„Raus mit dem Geheimnis, welche Idee hast du?"
Gerade in diesem Moment tauchte der Kellner auf, um die Getränkebestellung entgegen zu nehmen. Eigentlich fand ich guten Service immer lobenswert, aber in diesem Fall hätte ich den Typ am liebsten auf den Mond geschossen.
„Einen Weißwein, bitte", verlangte meine Freundin lächelnd.
„Trocken, halbtrocken oder lieblich?", lautete die obligatorische Frage des Kellners, welche ich sofort mit „Halbtrocken" beantwortete, da ich den Geschmack meiner Freundin kannte. „Für mich bitte ein Wasser", schloss ich die Bestellung ab und griff nach der Speisekarte, um ihm zu demonstrieren, dass wir noch eine Weile benötigten, um die Essensbestellung aufzugeben.
Mit einer Seelenruhe zog der Typ von dannen, da wandte ich mich erneut an Blake.
„Also meine Liebe, was ist im Busch?"
Grinsend schaute sie mich an. „Eigentlich habe ich zwei Ideen. Die Reihenfolge, wie ich sie verwirkliche, ergibt sich jedoch daraus, welches deiner Häuser du zuerst komplett renoviert haben möchtest."
Jetzt war es wohl an mir zu antworten.
„Wenn ich jetzt Irland sage, was passiert dann?"
„Dann würde ich den anderen Auftrag, den ich heute bekommen habe, vorziehen und den Sommer gerne in Irland verbringen."
Das klang verlockend aber dennoch wollte ich gerne die anderen Alternative in Erfahrung bringen.
„Und wenn ich LA sage?"
Blake schmunzelte erneut. „LA bedeutet, dass du ich gleich mit deinem Haus hier beginne und der andere Kunde warten muss."
Nachdenklich schaute ich sie an. „Wer ist der andere Kunde? Kannst du damit angeben? Dann würde ich vermutlich zurückstecken, um deine Karriere voranzutreiben."
„Vermutlich kann ich mit ihm genauso viel angeben wie mit dir." Ihre Antwort machte mich extrem neugierig, deshalb entfuhr mir ein: „Nun spuck' es schon aus, Blake, sonst kann ich heute Nacht nicht schlafen."
„Du wirst so oder so nicht viel schlafen, ich habe mir neue Unterwäsche gekauft", kam es ungerührt zurück. Jetzt machte mich das kleine Biest auch noch richtig scharf. Am liebsten hätte ich ihr die Klamotten an Ort und Stelle vom Leib gerissen, um einen Blick auf die Unterwäsche werfen zu können. Gleichzeitig wünschte ich mir, dass sie diesen verdammten Namen preisgeben sollte.
Der Kellner brachte den Wein sowie eine Flasche Wasser. Während er alles auf dem Tisch abstellte, rutschte ich unruhig auf meinem Sitz hin und her. Das war ja nicht zum Aushalten, Blake lieferte mir hier den reinsten Nervenkitzel. Ich wollte unbedingt wissen, um wen es sich bei ihren neuen Auftraggeber handelte.
Ich bekam meine Antwort, nachdem der Keller unverrichteter Dinge gegangen war, weil wir das Essen noch immer nicht ausgesucht hatten. Eine Antwort, mit der ich im ersten Moment so gar nicht rechnete.
„Der Kunde heißt Liam Payne."
In diesem Moment wurde mir bewusst, dass Liam einen weiteren Schritt nach vorne ging. Dafür würde ich einen Schritt zurückgehen. Sanft nahm ich Blakes kleine Hand in meine, als ich zu sprechen begann.
„Nein, ich möchte, dass du zuerst Liams Haus renovierst, anstatt meines. Er braucht es für sich und sein neues Leben. Ich kann warten und ich warte gerne."
Der Blick, mit welchem Blake mich darauf bedachte, drückte unendlich viel Liebe aus.
„Ich wusste, dass du das sagen würdest, Niall. Und genau dafür liebe ich dich so", wisperte sie beinahe ergriffen. Unsere Lippen trafen sich zu einem Kuss, der sich zart, aber dennoch leidenschaftlich anfühlte. Blake wusste, wie es um Liam stand, wir alle wussten es und wir zogen an einem Strang, um ihm wieder auf die Beine zu helfen.
Wenn Liam stark genug war, in einem frisch renovierten Haus alleine zu leben, dann würde er auch stark genug sein, um wieder mit One Direction auf die Bühne zu gehen.
Eine Woche später flog ich mit dem schönsten Gefühl im Bauch nach Chicago. Blake hatte mit der Renovierung in Liams Haus begonnen und Eves Konzert im Madison Square Garden war nahezu ausverkauft.
Wir würden dieses Konzert sowas von rocken.
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Hey ihr Lieben, zum Jahresende wollte ich euch noch mit einem SOUL Kapitel erfreuen. Ich hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen und seid glücklich über die Entscheidung der Jungs.
Was haltet ihr davon, dass sie einen neuen Song fabrizieren und eine Tour in Planung ist?
Und wie findet ihr es, dass Blake Liams Haus renovieren wird?
Fühlt euch mal gedürckt von mir, danke für all die Motivation, die ihr mir immer zufliegen lasst.
Ich wünsche allen einen guten Rutsch ins neue Jahr. Wir lesen uns!
LG, Ambi xxx
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