30. Breathless


♪ Time To Wonder – Fury in the Slaughterhouse


~~~ Blake ~~~


Mit meiner Cola in der Hand, beobachtete ich wie das Haus sich schnell füllte. Die nächsten Gäste trafen ein, Nialls Bandkollegen. Louis trug einen wunderschönen Blumenstrauß in seiner Hand, an seiner Seite ging eine junge Frau. Das musste Eleanor Calder sein, mit der er wieder zusammen war. Eve hatte mir kurz darüber berichtet und in diesem Zuge erwähnt, wie nett sie El, das war ihr Spitzname, fand. Louis Freundin wirkte vom ersten Eindruck her durchaus normal auf mich, aber es gab noch jemand anderen, der meine Aufmerksamkeit in Anspruch nahm.

Der junge Mann, der gemeinsam mit Harry Styles auf Eve zuging.

Ich wüsste nicht, dass ich ihn zuvor schon einmal gesehen hätte und der Verdacht, dass es sich bei ihm um einen normalen Menschen, der keinen Promistatus besaß, handelte, keimte in mir auf. Interessiert musterte ich ihn, als er Eve begrüßte. Breite Schultern, jedoch nicht zu breit, sondern nur trainiert, waren unter einem weißen Hemd, dessen obere Knöpfe offenstanden, versteckt. Seine dunkelblonden Haare waren zu einer peppigen Friseur gekämmt und auch der Rest der äußeren Erscheinung ließ mich kurz schlucken. Der Typ sah irre gut aus, zudem mochte ich sein Lächeln, welches er Eve nun schenkte.

Für einen kurzen Moment lächelte ich automatisch mit, so lange bis sein Blick zu mir wanderte. Mir blieb fast das Herz stehen, als er mich mehr oder weniger intensiv musterte; vielleicht deshalb, weil ich auch kein Promi war.

Genau in diesem Moment kam Ronnie Wood von den Rolling Stones durch die Tür gelaufen und lenkte mich prompt ab. Sein silbergrauer Anzug und das schwarze, glänzende Hemd, welches fast bis zum Bauchnabel offenstand, fielen mir sofort ins Auge. Wann hatte man schon einmal die Gelegenheit solch einen Star zu sehen? Er ging direkt auf Niall zu, begrüßte ihn überschwänglich und nahm ihn in den Arm.

„Hey, Niall, cool, dich hier zu treffen", hörte ich ihn sagen.

Natürlich war mir in der Zwischenzeit bekannt, dass Eve und Ronnie langjährige Freunde im Showbiz waren und deshalb wunderte es mich nicht, dass sie ihn eingeladen hatte.

„Wo sind die anderen Jungs?", erkundigte sich der Gitarrist sogleich.

„Die schwirren hier überall herum", lautete Nialls Antwort, die er mit einer Handbewegung unterstrich. Scheinbar spielte Ronnie auf die restlichen Jungs von One Direction an.

Kaum hatte er das ausgesprochen, tauchte Louis, mit El an seiner Hand, neben den beiden auf. Sie wurden freudig durch Ronnie begrüßt, der El sogar eine Handkuss gab, was diese mit einem Schmunzeln quittierte. Während ich alles beobachtete, schob sich plötzlich eine Hand unter meinen Arm und Eve raunte mir ins Ohr: „Komm, ich stelle dir Ronnie vor."

Na super, jetzt musste ich mich auch noch in Nialls Nähe aufhalten, dabei hatte ich ihm aus dem Weg gehen wollen. Innerlich seufzend begrüßte ich ihn mit einem kurzen „Hi" und wartete einfach ab, was nun passieren würde. Und Ronnie Wood enttäuschte mich nicht, er lieferte die perfekte Show des Rockstars.

„Na, Püppchen, wer bist du denn?", wollte er in seiner lockeren Art wissen, als sein Blick auf mich fiel.

„Das ist Blake, meine zauberhafte Innenarchitektin, die das alles hier entworfen hat", erklärte Eve voller Stolz. Ronnie näherte sich ihr und legte lässig einen Arm um ihre Schultern.

„Donnerwetter", sprach er beeindruckt, „das kann sich echt sehen lassen. Wenn ich mein Haus mal renovieren will, dann darf ich doch sicher deine Nummer haben, oder?"

Lächelnd erwiderte ich: „Aber natürlich."

Ein wenig unsicher fühlte ich mich schon zwischen all den Promis, aber ich versuchte es so gut wie möglich zu überspielen. Noch nie hatte mich einer meiner Klienten zu einer Promi Party eingeladen, dementsprechend schlug die Nervosität bei mir zu.

„Ach Eve", hörte ich Ronnie seufzen, „wo ist nur die Zeit hin? Wenn ich all die jungen Leute hier sehe, da fällt mir wieder auf, wie alt wir doch geworden sind. Du warst kaum älter als das kleine Püppchen hier" – er blickte erneut zu mir – „als du in meinem Bett gelandet bist."

Moment, Eve und Ronnie hatten mal eine Affäre oder zumindest einen One Night Stand gehabt? Etwas erstaunt drehte ich mich zu ihr und erhaschte in dieser Sekunde Nialls verwirrten Blick.

„Davon weiß ich ja gar nichts!", platzte es aus ihm heraus.

Prompt prusteten Eve und Ronnie gleichzeitig los.

„Ach, Niall, sei nicht eifersüchtig", meinte Eve, die sich als Erste wieder fasste. „Es verhält sich ganz anders, als du denkst."

„Ja, echt", stimmte Ronnie mit ein. „Da war dieses Festival und sämtliche Hotels wurden damals überbucht. Man konnte entweder im Auto pennen oder wieder abhauen."

„Ich war damals ebenfalls in diesem Hotel untergebracht worden, allerdings waren alle Zimmer belegt, als ich eintraf", erklärte meine Klientin lächelnd. „Da tauchte Ronnie plötzlich an der Rezeption auf, weil seine Minibar nicht funktionierte."

„Daran kann ich mich noch gut erinnern. Ich kam nicht an den Whiskey an, weil die verdammte Tür klemmte. Ich war so angepisst, weil mein Koks alle war. Da brauchte ich den Alkohol dringend."

Dass Ronnie so offen über seinen früheren Drogenkonsum redete, fand ich nicht weiter tragisch. Schließlich wusste jeder, wie schlimm die Stones es in jungen Jahren getrieben hatten. Das war echt kein Geheimnis.

„Tja, und da sah ich Eve, das hübsche Mäuschen, der die Verzweiflung im Gesicht geschrieben stand. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir uns nur einmal bei einem Bekannten auf der Party gesehen, aber ich erinnerte mich gleich an sie. Also sagte ich ‚'Du kannst bei mir pennen, Kleine, mein Bett ist groß genug und keine Sorge, ich rühre dich nicht an, wenn du nicht willst'. Sie willigte ein." Er lachte, nachdem er das erzählt hatte und Eve tat es ihm gleich.

„Du wärst überhaupt nicht mehr fähig dazu gewesen, irgendwas mit mir anzustellen", zog sie ihn auf. „Denn du warst viel zu zugedröhnt, als ich mitten in der Nacht ins Zimmer kam, um meine Seite des Bettes zu beanspruchen."

„Na ja, mein Dealer war zwischenzeitlich aufgetaucht", grinste Ronnie breit, „und ich bestens versorgt.

Ich fand die Story unglaublich amüsant, damit hätte ich niemals gerechnet; Eve und Ronnie in einem Bett, weil das Hotel komplett ausgebucht war. Schon alleine die Vorstellung fand ich zu komisch und konnte ein lautes Lachen nicht mehr unterdrücken. Ein Lachen, in welches der gutaussehende Typ einstimmte, der mich gerade eben noch einer Musterung mit seinen hübschen meergrünen Augen unterzog.

Wir beide sahen uns an und in diesem Moment ahnte ich, dass ich nette Gesellschaft für den heutigen Abend haben würde. Niall konnte mir wirklich gestohlen bleiben.

„Hey, ich bin TJ", stellte sich der interessante Typ mir vor.

„Blake", erwiderte ich kurz, mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen, weil ich Nialls angepisstes Gesicht aus den Augenwinkeln wahrnahm. Dabei konnte es ihm doch völlig egal sein, mit wem ich mich unterhielt. Er mochte mich nicht, was durchaus auf Gegenseitigkeit beruhte. Auch wenn er Eve einen wunderschönen Blumenstrauß geschenkt hatte, ich blieb skeptisch ihm gegenüber.

„Wollen wir uns etwas zu Essen holen?", stahl sich TJs Stimme in meine Gedanken.

„Ja, gerne."

Da ich mich in Eves Haus bestens auskannte, ging ich voran und führte ihn zu dem großen Buffet, auf dem alles zu finden war, was das Herz begehrte. Wir luden unsere Teller voll und suchten uns anschließend einen ruhigeren Platz, um das Essen zu verdrücken. Dabei begannen wir eine Unterhaltung.

„Ich habe mitbekommen, dass du das alles hier vollbracht hast", meinte TJ mit einem anerkennenden Grinsen.

„Ja, ich bin Innenarchitektin und Raumausstatterin. Die Malerarbeiten übernehme ich komplett alleine, ebenso das Anbringen der Gardinen."

„Und für den Rest hast du Firmen an der Hand?", schlussfolgerte er richtig.

„Ja, aber ich überwache natürlich, was sie tun, meine Kunden sollen zufrieden sein."

Nickend erwiderte er: „Das nenne ich Engagement."

„Man braucht es, um vorwärts zu kommen", erwiderte ich, bevor ich mir den köstlichen Hummersalat mit einer Gabel in den Mund schob. Nachdem ich den Bissen zu Ende gekaut und hinuntergeschluckt hatte, richtete ich eine Frage an ihn. „Und was machst du so? Also beruflich?"

„Er entwickelt Systeme für Alarmanlagen und installiert diese", ertönte eine sehr bekannte Stimme neben mir.

Niall mischte sich einfach so in unser Gespräch, gute Manieren waren das beileibe nicht. Mein Gegenüber schien ihm das jedoch nicht krumm zu nehmen, denn er sagte lässig: „Ja, genauso ist es und wenn wir schon dabei sind, um deine muss ich mich auch noch kümmern, Niall. Die ist total veraltet."

„Du weißt wo ich wohne, aber bitte verrichte die Installation im oben ohne Modus. Dein Sixpack turnt mich nämlich wahnsinnig an." Der Idiot zwinkerte TJ zu, der zum Glück Spaß zu verstehen schien.

„Aber natürlich, mein Lieblingsire, das mache ich doch gerne", zog er Niall auf.

Klammheimlich ging mein Blick zu TJs Hemd. Dass sich darunter ein Sixpack verbarg, konnte ich mir gut vorstellen, denn er wirkte an allen Stellen trainiert, einschließlich an seinem knackigen Hintern.

Da Niall keinerlei Anstalten machte, uns alleine zu lassen, vertilgte ich den Rest meines Essens schweigend. Warum gesellte er sich nicht zu Maren Morris, seiner Begleitung für diesen Abend? Der Gedanke, dass er mit der Countrysängerin, deren Album ich über alles liebte, was am Laufen haben könnte, schlug mir leicht auf den Magen. Immerhin hatten die beiden einen Song zusammen aufgenommen, der mir echt gut gefiel. Allerdings schien Maren sich auch ohne ihn prächtig zu amüsieren, denn sie unterhielt sich mit der Country Ikone schlechthin, Shania Twain. Da ich seit meinem zwölften Lebensjahr Country Musik hörte, war sie keine Unbekannte für mich.

Aufmerksam ließ ich meine Augen durch den großen Raum schweifen, beobachtete die Stars, die sich hier tummelten. „Ist das da hinten Neil Patrick Harris?", fragte ich verblüfft.

„Ähm ja, du meinst den, mit dem Harry sich gerade unterhält, oder?", hörte ich TJ sagen.

„Ja, genau."

„Der ist mit seinem Lebensgefährten da", mischte sich Niall erneut ein. Konnte er nicht endlich Leine ziehen und mich mit TJ alleine lassen? Warum verhielt er sich plötzlich wie ein übergroßer Wachhund an meiner Seite?

„Da hinten steht übrigens Kevin Costner", machte TJ mich auf den Schauspieler aufmerksam, der sich gerade in einem Plausch mit Grace befand. Und auch an dieser Stelle wusste Niall etwas zu sagen.

„Der ist echt alt geworden, findet ihr nicht?" Nein, fand ich nicht, denn er hatte sich ziemlich gut gehalten.

„Warte mal, wie wir in seinem Alter aussehen", lachte TJ, „womöglich haben wir dann keine Haare mehr."

„So lange mir nicht die Brusthaare ausfallen ist alles ok", ließ Niall sich vernehmen, worauf TJ einen Lachanfall vom Feinsten bekam.

„Du bist der Knaller, Niall. Ich weiß schon, warum ich dich so liebe", japste er unter Tränen.

Na super, jetzt zog der Idiot auch noch die Aufmerksamkeit auf sich. Dabei wollte ich nur, dass er verschwand. Vielleicht sollte ich es mit einer List versuchen.

„Niall, da du dich hier auskennst, würdest du mir bitte noch eine Cola aus dem Kühlschrank organisieren?", flötete ich ihm entgegen. Zu meinem Leidwesen war es jedoch TJ, der sofort aufsprang.

„Ich hole dir eine, den Weg zum Kühlschrank finde ich ohne Probleme. Will sonst noch jemand was?" Sein Blick ging zu Niall, der nickte. „Für mich auch bitte noch eine eiskalte Cola."

Dieser Schuss war dann wohl nach hinten losgegangen. Ich saß mit Niall alleine da, während TJ unsere Getränke organisierte, wie dumm konnte es noch laufen? Hoffentlich ließ er sich nicht allzu viel Zeit damit, denn das bedrückende Schweigen, das sie zwischen mir und Niall auftat, ließ keine komfortable Atmosphäre aufkommen.

Zu meinem Entsetzen wurde TJ kurz von Harry aufgehalten, der ihm etwas ins Ohr flüsterte und ich hatte Niall weiterhin alleine an der Backe.

„Alle sind begeistert von deiner Arbeit, Blake", hörte ich ihn sagen. Alle außer dir, setzte ich in Gedanken hinzu. Er hatte sich noch immer nicht für die Renovierung des Zimmers bedankt, dieser arrogante Schnösel.

„Ja, es scheint so", erwiderte ich beinahe schon gleichgültig.

„Bist du nicht stolz darauf?", hakte er nach. Warum zum Teufel wollte er das wissen? Es interessierte ihn doch sowieso nicht.

„Natürlich bin ich stolz", antwortete ich und sah erleichtert, wie TJ endlich mit zwei Gläsern Cola in seinen Händen auf uns zukam.

Nachdem er seinen Platz eingenommen hatte, wandte er sich kurz an Niall. „Hast du gewusst, dass Harry mit seiner Planung schon so weit ist?" Als der Ire den Kopf schüttelte, nahm ich das zum Anlass, das Gespräch wieder auf andere Dinge zu lenken.

„Sag mal, TJ, wie lange machst du das schon mit den Alarmanlagen?"

„Fünf Jahre, warum?"

„Denkst du, die von Eves Haus ist noch zeitgemäß?" Ich wollte alles dafür tun, um die Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen, weg von Niall, diesem Idioten.

„Soll das ein Witz sein? Die ist total veraltet", entgegnete er trocken. „Und deshalb werde ich mich wohl in nächster Zeit darum kümmern, dass da etwas passiert. Ich könnte dir mit zwei Handgriffen zeigen, wie man das Ding außer Gefecht setzt."

„Hey, erst ist meine Alarmanlage dran", blökte Niall dazwischen. „Du hast es mir versprochen."

Er klang wie ein kleines Kind, das gleich wütend mit dem Fuß aufstampfen würde, weil es nicht seinen Willen bekam.

„Ja, ja, alles zu seiner Zeit." TJs Blick ging zu jemandem, der mir ebenfalls nicht unbekannt war. Ein großartiger Schauspieler, ein Klassiker, ein Mann, vor dem ich den Hut zog.

„Sir Anthony Hopkins", hauchte ich völlig geplättet.

„Sein Haus hat unser neuestes Modell, eine SF900, die beste Serie, die zurzeit auf dem Markt ist. Ich habe die Anlage erst letzten Monat bei ihm eingebaut. Er ist ein klasse Typ, nett und überhaupt nicht abgehoben."

TJs Worte gruben sich in meine Gedankengänge. Er klang weder überheblich noch eingebildet, als er die Sache mit der Alarmanlage erzählte, sondern eher fachmännisch und professionell. So wie jemand, der seine Arbeit total liebte; darin waren wir uns wohl gleich.

Ohne meinen Blick von dem Schauspieler zu nehmen, den ich zutiefst verehrte, sprach ich: „Weißt du zufällig, ob es Räume in seinem Haus gibt, die renovierungsbedürftig sind?"

TJs leises Lachen erklang in meinen Ohren. „Nein, aber ich kann es herausfinden, wenn du möchtest. Vielleicht sollten wir uns mal treffen, unser Gespräch könnte durchaus interessant werden, denke ich."

Das musste ein Traum sein. Ich wurde von einem super netten, gutaussehenden, intelligenten Mann nach einem Date gefragt. Endlich zog ich auch einmal den Jackpot. Aber wie es der Teufel wollte, mischte Niall sich auch hier ein.

„Was? Warum willst du dich mit Blake treffen? Ich werde Harry sagen, wie du dich hier aufführst und dann nimmt er dich nie wieder auf eine Party mit."

Das durfte jetzt echt nicht wahr sein! Mir reichte es endgültig mit Niall und deshalb herrschte ich in an.

„Kannst du mir bitte sagen, was es dich angeht, wenn ich mich mit TJ treffe? Wer gibt dir das Recht, das verhindern zu wollen?"

Seine Antwort, vorgetragen in seiner arroganten Art, ließ mich nur noch mehr kochen. „Vielleicht mein überaus großes Verantwortungsbewusstsein."

Dieser Kerl hatte echt nicht mehr alle Tassen im Schrank.

„Lass gut sein, Niall", vernahm ich TJs ruhige Stimme, „ich bin alt genug, um meine eigenen Entscheidungen zu treffen, ok?"

In der Tat war er das, denn Niall war bestimmt jünger als TJ, das sah selbst ein Blinder. Ich schätzte dass mindestens zwei, vielleicht sogar drei Jahre zwischen den beiden lagen. Drei Jahre, die das Erwachsensein ausmachten. Allerdings keimte plötzlich der Verdacht in mir auf, dass Niall tatsächlich eifersüchtig auf den hübschen Kerl zu sein schien. Vielleicht konnte er es aber auch nicht ab, dass ich ihm nicht auf den Leim ging. Sein überaus großes Ego vertrug das wohl nicht so ganz.

Glücklicherweise kam Louis an unseren Tisch und entführte Niall, mit den Worten, dass er etwas Wichtiges mit ihm zu besprechen hätte. Mir fiel ein Stein vom Herzen, endlich waren TJ und ich alleine.

„Also Blake", begann er, „möchtest du dich mit mir treffen?"

„Ja, natürlich", antwortete ich wie aus der Pistole geschossen.

„Fein, wie wäre es, wenn wir am Montag einen Kaffee trinken gehen? Ich kenne da ein nettes Café in Hollywood."

Meine freudige Erwiderung „Das geht absolut klar", bedachte er mit einem Lächeln, während er sein Handy zückte. „Elf Uhr vormittags?"

„Das passt, ich habe um neun Uhr einen Termin bei meinem Steuerberater. Bis dahin sind wir dicke fertig."

Die Erwähnung des besagten Termins erinnerte mich daran, dass ich heute nicht ewig bleiben konnte und als ich verstohlen auf meine Armbanduhr blickte, stellte ich fest, dass es bereits auf halb elf zuging. Eine Stunde gab ich mir noch, dann war Schluss.

Diese Zeit verbrachte ich mit TJ an der kleinen Cocktailbar, die draußen, vor dem Pool aufgebaut worden war. Der Barkeeper mixte auch alkoholfreie Getränke, sodass ich nicht auf dem Trockenen saß.

Angeregt unterhielt ich mich mit TJ, dazu gesellte sich plötzlich Sting, der meinen Gesprächspartner ebenfalls zu kennen schien.

„Meine Alarmanlage funktioniert top, danke für den raschen Service", richtete er seine Worte an den jungen Mann.

„Bitte, gern geschehen."

TJ schien echt den vollen Zugriff auf die Promiszene zu besitzen. Aber nicht nur das machte ihn wertvoll für mich, sondern seine nette, lockere und zuvorkommende Art, wo nichts aufgesetzt wirkte.

Als ich mich gegen halb zwölf von Eve verabschiedete, hatte ich ein Date mit einem heißen Typen im Gepäck. Gut gelaunt schritt ich auf Fred zu, der in der Einfahrt parkte, öffnete seine Tür, stieg ein und startete den Motor.

Nichts tat sich.

„Das gibt es doch gar nicht", stöhnte ich laut auf.

Esther hatte mir vor einigen Tagen schon davon berichtet, dass er hin und wieder ein wenig kränkelte und guten Zuspruch benötigte. Aber vorhin, als ich ihn abholte, da sprang er einwandfrei an.

„Komm schon, Kleiner", redete ich auf ihn ein, doch das half nicht.

So oft ich es versuchte, Fred blieb stumm. Er versagte jeglichen Dienst.

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Ich hatte irre Spaß daran, dieses Kapitel zu schreiben. :)

Danke für eure tolles Feedback zu dieser Geschichte. Was mag jetzt wohl passieren?

Wie fandet ihr Nialls Verhalten auf der Party?

Eine Frage: Mögt ihr TJ? Ich bin so gespannt auf eure Reaktionen, das glaubt ihr gar nicht.

LG, Ambi xxx

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