29. Celebration
♪ I Could Use a Love Song – Maren Morris
~~~ Eve ~~~
Songs wurden geschrieben, Ideen wieder verworfen, neue ausgearbeitet. Es war ein ständiges Hin und Her, doch ganz langsam zeichnete sich ab, was noch für das Album in Frage kam und was nicht. Elf Lieder sollten es werden, zehn standen fest und von diesen waren bisher acht aufgenommen.
Louis hatten ein unglaublich tolles Lied für mich geschrieben, welches den Titel 'Sometimes' trug. Dieses verkörperte den Soul schlechthin, ließ jedes Mal eine Gänsehaut über meinen Körper wandern, wenn ich die Melodie hörte. Und heute, als wir es aufnahmen, da kam ich aus den Gänsehaut-Momenten gar nicht mehr heraus.
Zwei volle Tage brachten wir im Studio zu, bis alles stand und wir Song Nummer neun in der Tasche hatten. Todmüde kehrten wir in Villa zurück, aßen noch kurz etwas und begaben uns anschließend in die Betten. Ich schlief wie ein Murmeltier und als ich am nächsten Morgen erwachte, stahlen sich die Sonnenstrahlen durch die Jalousien des Fensters.
Langsam räkelte ich mich im Bett, stand auf und begab mich ins Badezimmer, um eine erfrischende Dusche zu nehmen. Kaum beendete ich diese, meldete sich mein Handy, welches noch immer auf dem Nachttisch lag. Es war meine beste Freundin Mimi, die mich erreichen wollte. Hoffentlich ging es ihr gut.
„Hallo, Eve", begrüßte sie mich. „Ich wollte mal fragen, wie es dir geht."
„Super und dir?"
„Bestens. Sag mal, wie lange bleibst du noch auf Hawaii?"
„Falls du darauf anspielst, ob ich bis zu meinem Geburtstag wieder zuhause bin, muss ich dich leider enttäuschen. Den feiere ich hier, in Gesellschaft von vier knackigen jungen Männern."
„Du machst mich neidisch", kam es prompt zurück.
Lachend erwiderte ich: „Dann komm doch her, es ist Platz genug in der Villa und die Jungs hätten sicher nichts dagegen einzuwenden."
Für eine Sekunde überlegte Mimi. „Hm, das klingt wirklich nach einer Idee und da ich nichts vorhabe, steht einem spontanen Besuch nichts im Weg."
„Es ist ja erst in sechs Tagen, du könntest dich um den Flug kümmern. Abholen kann dich unser Bodyguard, das hat er mit Louis' Freundin ebenfalls gemacht."
„Ok, ich bin schon fast am Packen. Was wünschst du dir zum Geburtstag, Eve?"
Lächelnd kamen die Worte aus meinem Mund, während ich, das Handy zwischen Ohr und Schulter eingeklemmt, nach frischer Unterwäsche in der Kommode suchte. „Gar nichts, nur dass du bei mir bist, Mimi."
Später, beim Frühstück auf der Terrasse, ließ ich die Jungs wissen, dass ich bald Besuch bekommen würde. „Meine beste Freundin möchte an meinem Geburtstag bei mir sein", erklärte ich, worauf Niall spitzbübisch zu grinsen begann. Natürlich wusste er, wann ich Geburtstag hatte und auch Louis, meinem Produzenten, entging so etwas nicht.
„Sieh an, noch so ein Exemplar deiner Kategorie, da können wir uns ja auf was gefasst machen", zog Niall mich auf.
„Ihr werdet Mimi lieben und sie euch vermutlich auch", lautete mein Konter, den ich durchaus ernst meinte.
Es entzog sich meiner Kenntnis, was die Jungs sich für meinen Geburtstag hatten einfallen lassen, aber das sie etwas planten, stand ihnen in den Gesichtern geschrieben. Ich ließ sie jedoch ihr Ding machen und freute mich auf die bevorstehende Überraschung. Zunächst hieß es jedoch wieder arbeiten im Studio. Für den letzten der bereits ausgewählten Songs stand die Aufnahme an. Nialls und Harrys Interpretation des Genres Soul war eine ganz eigenwillige aber dennoch reizvolle Komposition. Zweifelsohne würde 'Better' zu den außergewöhnlichen Liedern meines zukünftigen Albums zählen.
Zwei weitere Tage gingen ins Land, bis die Aufnahme beendet war. Nun galt es den finalen Song zu finden. Dies gestaltete sich ziemlich schwierig, denn keiner der noch fertiggeschriebenen fand Gnade vor unser aller Augen, oder besser gesagt Ohren. Wir waren nicht zufrieden und deshalb saßen wir zusammen, um einen neuen Versuch zu starten.
Es war Liam, der schließlich den entscheidenden Satz fallen ließ.
„Warum schreiben wir nicht alle vier zusammen einen Song für Eve?"
Überrascht sah ich auf und im gleichen Augenblick sprach Louis. „Das wäre dann ein weiterer Meilenstein im Hinblick auf unsere musikalische Karriere. One Direction schreiben gemeinsam einen Song für Eve Lancaster. Das klingt bombastisch, also lasst es uns versuchen."
Ideen hatten die Jungs genug, die Sache zusammenzubringen war dabei die Kunst, ebenso das Lied für meine Stimme anzupassen, ganz zu schweigen vom Text. Es war eine Herausforderung für sie, aber eine, die sie gerne annahmen. Die Hektik im Studio nahm zu, doch die Funken sprühten als das Konzept feststand. Den Namen des Titels lieferte schließlich Harry.
'You make me feel' – das klang nach einer wunderschönen soulbehafteten Ballade.
Samstags begannen wir mit den Aufnahmen, doch ein Teil von mir war nicht ganz bei der Sache, ich erwartete Mimi, die ihren Besuch angekündigt hatte. Morgen war mein neunundvierzigster Geburtstag, den wir gemeinsam feiern wollten.
Letztendlich wurde meine beste Freundin gegen Mittag von unserem Bodyguard vom Flughafen abgeholt und direkt ins Studio gebracht. Die Freude war groß, Mimi und ich lagen uns in den Armen, als hätten wir uns Jahre nicht gesehen und die Jungs ließen uns diesen Moment. Sie zogen sich taktvoll zurück, bis ich nach ihnen rief, um sie mit Mimi bekannt zu machen.
Es war lustig mitanzusehen, wie meine beste Freundin, deren blondes Haar bis auf die Schultern fiel, ihre Musterung durchzog. Später flüsterte sie mir einen Satz ins Ohr, der mich schmunzeln ließ. „Das sind ja echte Sahneschnitten, da hast du nicht übertrieben."
„Genieße den Anblick", wisperte ich zurück.
Natürlich schafften wir die Aufnahme an diesem Tag nicht, wir verschoben den Rest auf Montag, da wir sonntags nie das Studio belegten und zudem meinen Geburtstag genießen wollten.
„Also groß hineinfeiern ist nicht, sonst sind wir morgen nicht fit", bekam ich von Niall zu hören, als ich ihn bezüglich der Überraschung für mich nervte. „Aber wir bleiben natürlich bis Mitternacht auf."
Zuerst galt es Mimi ihr Zimmer zu zeigen, welches im Erdgeschoss neben Liams lag. Anschließend begaben wir uns nach draußen, wobei sich meine Freundin über den zauberhaften Garten ausließ. Sie liebte Grünpflanzen seit jeher und der Anblick der großen prächtigen Büsche sowie der Palmen, löste einen wahren Freudentaumel bei ihr aus. Zum Schluss zeigten wir ihr den Strand, der sie ebenso begeisterte. Unser Hausverwalter hatte heute, auf Louis' Anweisung hin, für das Abendessen gesorgt, welches wir auf der überdachten Terrasse einnahmen. Ich freute mich darüber, wie gut Mimi sich mit den Jungs verstand, doch je mehr es auf zwölf Uhr zuging, desto aufgeregter wurde ich.
Punkt Mitternacht explodierte ein kleines Tischfeuerwerk, das von Damian, dem Hauverwalter, auf einem Tablett serviert wurde.
„Happy Birthday, Eve", riefen alle im Chor. Niall schloss mich in eine herzliche Umarmung, bevor er mir einen Kuss auf die Wange drückte. Seine Herzenswärme erfüllte meine Seele und ich wünschte mir, dass unsere Freundschaft immer Bestand haben würde, egal wie alt wir wurden.
Einer nach dem anderen gratulierte mir, Mimi bildete das Schlusslicht und übergab mir ein kleines Geschenk, in einem Umschlag. Als ich diesen öffnete stieß ich einen Schrei aus.
„Oh mein Gott, eine Karte für ein Musical, das ist toll!" Überglücklich fiel ich Mimi um den Hals, die daraufhin sagte: „Ich komme natürlich mit, habe noch eine zweite für mich besorgt."
Damit hatte sie die Lacher auf ihrer Seite.
Die nächste Überraschung bestand aus einer großen Torte mit neunundvierzig Kerzen bestückt, welche ich ausblasen durfte. Es kostete mich eine ziemliche Anstrengung und als ich fertig war, war ich außer Puste. Sahnereste klebten auf meiner Nase und alle lachten, am lautesten Niall. Jeder aß noch ein Stück Torte, nachdem wir mit Sekt auf mein neues Lebensjahr angestoßen hatten.
„Wir sollten uns schlafen legen, morgen wird ein anstrengender Tag", lauteten Louis' Worte, der sich als Erster zurückzog. Einer nach dem anderen verschwand, auch ich suchte mein Zimmer auf. Dort erwartete mich allerdings die nächste Überraschung.
Auf meinem Bett lag eine einzige weiße Ranunkel, der eine kleine Karte beigefügt war. Neugierig öffnete ich diese, begann zu lächeln, als ich die Zeilen las, die er geschrieben hatte.
„Alles Gute zum Geburtstag, ich werde dich immer auf meine eigene Art und Weise lieben, egal wie alt du bist. Auch wenn du eines Tages graue Haare und Runzeln im Gesicht hast, für mich wirst du immer meine wunderschöne Eve sein. Deine Schönheit kommt von innen, sie erklärt sich aus deinem wundervollen Wesen. Es gibt nicht viel, was ich dir schenken kann, darum gebe ich dir das, was für mich am wertvollsten ist. Meine Zeit. Ich möchte, dass wir beide einen oder auch zwei Tage miteinander verbringen, in denen wir das tun, was dir Spaß macht. Alles Liebe, Niall."
Er hatte es mal wieder geschafft, mich zum Weinen zu bringen, seine Worte berührten meine Seele auf ihrem tiefsten Grund. Mit der Karte in der Hand huschte ich schnell über den Flur und klopfe an Nialls Zimmertür. Kaum öffnete er diese, umarmte ich ihn herzlich.
„Danke für die wundervollen Worte", flüsterte ich ihm ins Ohr.
„Bitte, gern geschehen, es ist nur die Wahrheit", wisperte er zurück.
Seufzend wischte ich die kleinen Tränen von den Wangen. Niall verdiente eine Freundin, eine junge Frau, die ihn von Herzen liebte, so wie er sie lieben würde, wenn er die richtige fand. Dabei konnte ich nur bedingt meine Hände im Spiel haben, denn Kuppelei lag mir so gar nicht. Zwei Menschen mussten sich selbst finden, so wie wir uns als Freunde fürs Leben gefunden hatten.
Der nächste Tag hielt die angekündigte große Überraschung bereit. Direkt nach dem Frühstück wurde ich dazu aufgefordert, feste Schuhe und bequeme Kleidung anzuziehen. Beides hatte ich mitgenommen, da wir die Sonntage nicht immer am Strand verbracht hatten. Für heute hatten sich die Jungs etwas Besonderes ausgedacht.
Ein Bus, inklusive eines Tour Guides holte uns an der Villa ab, um uns zum Diamond Head zu bringen. Mit seiner Höhe von 232 Metern stellte der Berg keine wirkliche Herausforderung dar, aber es machte Spaß, sich ein wenig die Füße zu vertreten, zumal sich die Natur an dieser Stelle ziemlich interessant gestaltete.
Bei dem Diamond Head, in der Sprache der Einheimischen Lēʻahi genannt, handelte es sich um einen der bekanntesten Berge Hawaiis, der aus einer Eruption entstand. Der breite untertassenförmige Krater bedeckte ca. 1,5 Quadratkilometer und war deutlich breiter als hoch.
„Der südwestliche Rand ist höher, weil die Asche während der Eruption vom Wind in diese Richtung geblasen wurde", erklärte der Guide während der Wanderung.
Es war ein komisches Gefühl, in diesem Krater umherzulaufen, dessen Boden ziemlich flach war. Dort wuchsen Büsche und andere Grünpflanzen. Außerdem machte uns der Guide auf die Tiere aufmerksam, welche hier lebten. Kaninchen, Enten, Blässhühner sowie verschiedene Vogelarten waren anzutreffen. Es machte riesigen Spaß, alles zu erkunden, einschließlich des tollen Ausblicks an der höchsten Stelle, die sich um den Krater als eine Art Tuffring gelegt hatte.
Ich fand es unglaublich nett von den Jungs, mir solch eine Tour zum Geschenk zu machen. Das war ein Erlebnis, das ich gewiss nie vergessen würde. Doch der Tag war noch nicht zu ende, weitere Dinge warteten. Zuerst nahmen wir unser Mittagessen in einem Restaurant in Waikiki ein, welches ausgezeichnet schmeckte. Auch dieses bekam ich geschenkt. Der Clou bildete jedoch der Ausflug zum Strand, der abrupt an einem Haus vor einer Gruppe junger Frauen endete, die Hula-Hula Kostüme trugen.
„Wir haben einen Kurs für alle gebucht", grinste Liam mir entgegen.
Na super, er mit seinem tollen Body konnte sich da gut sehen lassen. Zum Glück verdeckte der Bastrock meinen kleinen Bauch unterhalb des Nabels und da ich keine Hängebrüste hatte, sah das Oberteil auch nicht allzu komisch an mir aus.
Nachdem wir uns alle in den Kabinen umgezogen hatten, standen wir am Strand und betrachteten uns gegenseitig, wobei wir nicht aufhören konnten zu lachen.
„Niall, du siehst klasse aus", japste ich, worauf er mir kurz die Zunge herausstreckte und versuchte mit seinen Hüften zu kreisen. Da er dabei einen Bastrock trug, sah das urkomisch aus.
Überraschenderweise bekam Harry den Hula-Hula am besten hin, gleich nach ihm folgte Mimi. Unser Gelächter war groß, vor allem als Niall plötzlich hinfiel und im Sand landete. Liam und Louis zogen ihn wieder auf die Beine, während ich nur lachen konnte.
Es war ein gelungener Tag, den wir später an unserem Privatstrand beendeten. Mimi, die Wasserratte, lieferte sich eine Schlacht in den Wellen mit Liam und Louis, während Harry, Niall und ich faul in der Sonne lagen.
„So einen tollen Geburtstag hatte ich schon lange nicht mehr", seufzte ich selig vor mich hin.
„Oh, der nächste wird noch toller, verlass ich drauf, denn dann wirst du ein halbes Jahrhundert", kam es prompt von Niall, der sofort einen Rüffel von Harry kassierte. „Das ist nicht nett, eine Dame auf ihr Alter hinzuweisen, du Holzkopf."
„Aber Eve weiß wie ich das meine, oder nicht?" regte mein bester Freund sich auf.
Mein Konter erfolgte prompt. „Natürlich, deswegen versohle ich dir nachher den Hintern."
Der Abend endete feucht-fröhlich auf der Terrasse und am nächsten Morgen rächte sich das mit Kopfschmerzen. Ich warf mir eine Tablette ein und verabschiedete mich von Mimi, die direkt nach LA zurückflog. Dieses Mal nahm sie ein Taxi zum Flughafen, da unser Bodyguard uns zum Studio brachte.
Die Aufnahme des letzten Songs begann.
Das Gefühl, ein Album fertig zu haben, lag so lange bei mir zurück, dass ich dies erst richtig realisierte, als wir wieder in LA eintrafen. Beim Mastern würde ich nicht dabei sein, das erledigte Louis gemeinsam mit Owen in London. Aber alle Aufnahmen standen, was mich erleichtert aufatmen ließ.
Am Flughafen verabschiedete ich mich von den Jungs und stieg in den schwarzen Van, der von Scott gefahren wurde. Obwohl ich Hawaii in vollen Zügen genossen hatte und auch das Banyan House vermissen würde, sehnte ich mich trotzdem nach meiner eigenen Bleibe.
Als Scott die Auffahrt entlangfuhr, bemerkte ich, dass Blakes weißer Transporter vor dem Haus stand. Sie war also noch mit der Renovierung beschäftigt. Ich hatte sie wissen lassen, dass ich heute ankommen würde, um unliebsamen Überraschungen vorzubeugen. Hin und wieder hatten wir auf WhatsApp Nachrichten geschrieben, in denen Blake mir versicherte, dass es im Haus vorangehen würde. Allerdings hatte ich keine genaue Vorstellung, wie weit sie bisher gekommen war.
Alles, an was ich dachte, wurde jedoch übertroffen, als ich die Haustür aufstieß.
Neue Bodenfliesen, frisch gestrichene Wände und hübsche Gardinen begrüßten mich ebenso wie Blake, die grinsend im Wohnbereich stand. In ihrer Hand hielt sie eine kleine Sonne aus Keramik.
„Willkommen in deinem neuen Heim, Eve", sagte sie lächelnd.
„Oh mein Gott, es ist so toll geworden", sprudelte ich hervor, dann umarmte ich die junge Frau herzlich. „Du bist eine Künstlerin, ehrlich."
Immer wieder ließ ich meinen Blick durch den Wohnbereich schweifen, dessen zarte Farben total aufeinander abgestimmt waren.
„Wo soll ich die Sonne aufhängen?", erkundigte sich Blake.
Gemeinsam suchten wir nach einem schönen Platz und entschieden uns schließlich dafür, diese an der Gardinenstange in der offenen Küche zu platzieren.
Ich hatte meine Koffer noch nicht einmal ausgepackt, als der Plan einer Einweihungsfeier in meinem Kopf heranreifte. Es war in Hollywood so üblich, dass man das tat, außerdem hatte ich schon lange keine große Party mehr gegeben. Blake dazu einzuladen, lag mir sehr am Herzen und deswegen sprach ich besagte Einladung direkt aus, ohne bereits das Datum zu kennen. Allerdings rief ich meinen Terminkalender im Handy auf (Niall hatte mir unlängst gezeigt, wie das alles funktionierte), um sogleich nach einem passenden Tag Ausschau zu halten. Das Fest sollte auf jeden Fall vor dem Beginn der Promotion meiner nächsten Single stattfinden. Diese kam in vier Wochen auf den Markt, bis dahin musste das gelaufen sein.
„Was hältst du von übernächstem Samstag?", fragte ich geradeheraus.
„Moment." Blake zückte ebenfalls ihr Handy, um dann erfreut eine Zusage zu erteilen. „Ich kann zwar nicht bis in die Nacht hinein bleiben, da ich sonntags noch die Unterlagen für den Steuerberater zusammensuchen muss, aber ansonsten passt es prima."
„Super, dann gebe ich das so bekannt."
„Wirst du viele Leute einladen?"
„Einige, aber nicht alle werden Zeit haben, also wenn wir vierzig sind, werden es viel."
Ihr überraschtes Gesicht sprach Bände. „Vierzig? So viele? Ich kenne bestimmt niemanden."
Ein sanftes Lächeln umspielte meine Lippen. „Doch, Grace und Niall."
Kurz seufzte Blake auf. „Mit Grace kann ich mich prima unterhalten und Niall lasse ich einfach links liegen. Bestimmt sind noch andere nette Leute da."
Ich ersparte mir den Kommentar, der mir auf der Zunge lag, nämlich, dass sich die beiden sicher blendend verstehen würden, wenn sie endlich ihre gegenseitige Abneigung überwinden würden.
„Ich schicke dir die offizielle Einladung noch zu", erklärte ich, bevor Blake sich zum Gehen rüste.
„Ja und ich dir die Rechnung." Wir lachten beide, nachdem sie das ausgesprochen hatte. Blakes Arbeit war wirklich jeden Cent wert, genauso wie ihr Charakter.
~~~
Es gab nichts Schöneres für mich, als diese Party vorzubereiten, Einladungen zu schreiben, das Essen auszusuchen (da stand Niall mir mit Rat und Tat zur Seite), sowie die entsprechende Dekoration einzukaufen. Party City hatte da immer einiges zu bieten und als ich mit Anthony und Selma dort aufkreuzte, fanden wir recht schnell das Passende. Allerdings bestand Niall darauf, mir beim Anbringen der Deko zu helfen. Er schaute extra am Tag vorher vorbei.
Zuerst begutachtete er aber die frisch renovierten Räume, die ihn sehr begeisterten. Dann schritten wir zur Tat. Während wir gemeinsam die Girlanden im Eingangsbereich anbrachten, unterhielten wir uns.
„Also Louis kommt mit El und Liam bringt Zedd mit. Aber rechne nicht damit, dass Harry sein Herzblatt mitnimmt, bei denen gab es schon wieder Unstimmigkeiten."
„Echt? Das tut mir leid. Harry ist so ein netter Kerl", erwiderte ich. „Aber na ja, ich lerne sie bestimmt noch kennen."
„Ach klar, spätestens an der Verlobung, er wird dich sicher einladen. Du gehörst ja nun zu unserer Familie." Schelmisch zwinkerte Niall mir zu.
„Wenn du das sagst", entgegnete ich grinsend, wobei ich ihm eine Kusshand zuwarf. „Mimi freut sich übrigens schon, euch wieder zu sehen."
Niall grinste mich an. „Die Freude ist ganz meinerseits, das kann ich dir versichern."
Ich konnte es nicht lassen, ihn aufzuziehen. „Du wirst mir also untreu?"
Mit einem Augenzwinkern erwiderte er: „Niemals, aber ich finde sie cool."
„Dann ist es ja gut."
Wir wurden schneller fertig als gedacht, nahmen gemeinsam das Abendessen auf der Terrasse ein und schwärmten noch immer von Hawaii und dem Banyan House. Niall in meiner Gegenwart zu haben, war ein Geschenk, eines, das ich gerne annahm. Gerade in meinem Alter fand ich es wichtig, auch zu jüngeren Menschen Kontakt zu haben, ansonsten wurde man nämlich alt und seltsam.
Es war weit nach Mitternacht, als Niall sich von mir verabschiedete. „Bis morgen, Eve. Ich freue mich schon auf die Party."
„Wen bringst du eigentlich mit?", fragte ich, bevor er sich endgültig aus dem Staub machen konnte, bekam aber nur ein schelmisches „Lass dich überraschen", zurück.
Damit musste ich mich einstweilen zufrieden geben.
~~~
Aufgeregt begrüßte ich am nächsten Abend den ersten Gast. Blake war extra früher gekommen, um mir vielleicht noch zu helfen, wie sie sich ausdrückte. Diesen Zahn zog ich ihr jedoch ganz schnell.
„Nimm dir etwas zu trinken und fühle dich wie zu Hause, du brauchst dich um nichts zu kümmern, das Essen ist schon da."
Lächelnd griff sie nach einer Cola. „Ich muss nachher noch fahren, Eve. Alkohol ist also tabu."
„Kein Problem, jeder kann sich hier bedienen, wie er möchte."
Da es erneut an der Tür läutete, kam ich meinen Pflichten als Gastgeberin nach. Meine gesamte Clique stand vor der Tür und als Grace Blake erblickte, gingen die beiden sofort aufeinander zu. Komplimente bezüglich des renovierten Hauses wurden verteilt, was Blake sehr glücklich machte.
Der nächste Gast, der eintraf, war Niall. Zu meiner Überraschung hatte er eine junge Frau mitgebracht, deren Gesicht mir bekannt vorkam. Im ersten Moment wusste ich nicht, wohin ich sie stecken sollte, doch als sie sich vorstellte, ging mir ein Licht auf.
„Hallo, ich bin Maren, nett dich kennenzulernen, Eve."
„Die Freude ist ganz auf meiner Seite", erwiderte ich und schüttelte ihr die Hand.
„Da ihr euch ja so gut unterhaltet, werde ich mich derweil an den Getränken bedienen", meinte Niall grinsend. Bevor er jedoch einen einzigen Schritt tun konnte, trafen seine Bandkollegen ein. Louis hatte einen riesigen Blumenstrauß in der Hand, der Ranunkeln in allen Farben enthielt. Neben ihm ging El, deren süßes Kleid mich total umhaute. Liam folgte ihr auf den Fersen, einen jungen Kerl im Schlepptau, der mir ebenfalls nicht unbekannt war. Zedd und er hatten zusammen eine Single aufgenommen. So ganz hinter dem Mond lebte ich dann doch nicht. Zum Schluss fiel mein Blick auf Harry, der ebenfalls nicht alleine gekommen war. Ein gutaussehender junger Mann begleitete ihn.
Nachdem Harry mich mit zwei Küsschen auf die Wangen begrüßt hatte, sagte er: „Eve, darf ich dir meinen Kumpel TJ vorstellen?"
Lächelnd reichte der junge Mann mir die Hand. „Nett, dich kennenzulernen, Eve."
TJs meergrüne Augen erinnerten mich an einen weiten Ozean und nach unserer Begrüßung ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen.
Ein Blick, der genau bei Blake hängenblieb.
__________________
Hallo ihr Lieben, es tut mir leid, dass dieses Kapitel so lange und so chaotisch geworden ist, weil sich so viele Szenen darin befinden. Ich wollte es aber nicht aufteilen und genau zu dem Punkt kommen, wo wir jetzt sind.
Freut ihr euch schon auf die Party? Habt ihr irgendwelche Ideen, was passieren könnte?
Wie gefallen euch die Zeilen, die Niall Eve zum Geburtstag geschrieben hat?
Ich hoffe, ihr hattet genauso viel Spaß beim Lesen, wie ich beim Schreiben. Das obere Bild zeigt übrigens den Diamond Head, der sich auf Honolulu befindet.
Danke für euren wahnsinns Kommentare und die Votes. Bitte vergesst das kleine Sternchen nicht, wenn es euch gefallen hat.
LG, Ambi xxx
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top