25. Impact


♪ Don't bring me down - ELO


~~~ Blake ~~~


„Sag mal geht's noch? Ich versuche alles, um die dämliche Leiter festzuhalten und das ist der Dank dafür? Hätte ich sie doch bloß umkippen lassen!"

Niall Horan höchstpersönlich funkelte mich wütend an, nachdem er im ersten Moment ziemlich perplex dreingeschaut hatte, weil ich ihn zusammenstauchte. Aber ich hatte mich dermaßen erschrocken, als ich eine Männerhand anstatt Eves lange Finger erblickte, dass ich komplett vor Angst ausrastete.

„Es hätte ein Einbrecher sein können! Ich habe Eve erwartet!", keifte ich zurück.

Was bildete dieser dämliche Lackaffe sich eigentlich ein? Er war doch nicht Gott persönlich, sondern nur ein Sänger, der zufällig mal Mitglied einer berühmten Boy Band gewesen war. Deswegen musste er sich aber noch lange nicht so aufführen, als ob ich ihm die Füße küssen müsste.

„Deswegen musst du mich aber nicht so dumm anmachen!", maulte er, worauf ich wütend entgegnete: „Wegen dir bin beinahe von der Leiter gefallen! Nur, weil du nicht den Anstand besessen hast, dich vorher bemerkbar zu machen!"

Sein nächster Satz brachte mich extrem zur Weißglut. „Was hätte ich denn sagen sollen? Hallo hier ist Niall, erschrecke dich bitte nicht, denn ich starre gerade auf deinen netten Hintern?"

In diesem Moment vergaß ich meine guten Manieren komplett.

„Ach leck mich doch", entfuhr es mir ungehalten. Ich hatte keinen Nerv mich weiterhin mit diesem Idioten zu streiten, dafür war mir meine kostbare Zeit zu schade. Auch der Gigolo schien dies als Verschwendung zu empfinden, denn er klang merklich ruhiger, als er erneut redete.

„Eve ist im Studio. Ich soll etwas für sie holen." Niall hatte inzwischen die Leiter losgelassen, die glücklicherweise nicht umfiel, da sie wieder einen festen Stand hatte.

Mein Herz raste noch immer, als ich langsam hinunterstieg, um nach dem Lasermessgerät zu greifen, welches auf dem Boden lag. Dieser Idiot hatte es fallen lassen, hoffentlich war es nicht kaputt.

Als ich sein Räuspern vernahm, schaute ich kurz auf.

„Ich werde jetzt nach oben gehen, nur für den Fall, dass du dich wieder erschrecken solltest, wenn ich später die Treppe nach untern gelaufen komme", erklärte er spöttisch.

„Keine Sorge, ich weiß ja jetzt, dass ich nicht alleine im Haus bin", gab ich zurück.

Der konnte mich mal kreuzweise.

Nachdem Niall die Küche verlassen hatte, überprüfte ich mein Lasermessgerät, welches zum Glück in Ordnung zu sein schien. Da hatte er ja nochmal Glück gehabt. Noch immer leicht wütend stieg ich wieder auf die Leiter, um die Länge und vor allem die Breite der Gardinenschiene auszumessen. Schritte ertönten kurz darauf, da hörte ich auch schon Nialls Worte. „Ich bin dann wieder weg. Die Haustür mache ich zu, es kann dich also niemand klauen."

Verdammt, warum musste seine Stimme so sexy klingen? Dies fiel mir jetzt bereits zum zweiten Mal auf. Das erste Mal, als er mit Eve telefonierte und ich zwangsweise zuhören musste, da es um die Renovierung des Gästezimmers ging.

Ohne mich umzudrehen, richtete ich eine Frage an ihn.

„Weißt du, wann Eve heute kommt?"

„Überhaupt nicht, wir ackern heute Nacht im Studio und legen uns hin, wenn wir zwischendurch müde werden sollten."

Das klang echt nach einer Menge Arbeit, aber ich mir war durchaus bekannt, dass es sich bei meiner Auftraggeberin um eine vielbeschäftigte Frau handelte. Seufzend nahm ich zur Kenntnis, dass die Haustür zugeschlagen wurde. Ich war endlich wieder alleine und hatte meine Ruhe.

Eine Melodie vor mich hin summend erledigte ich meine Routine, aber richtig konzentrieren konnte ich mich nicht. Ständig dachte ich an den Zwischenfall mit Niall. Jetzt schickte Eve schon ihren Lover, damit er Sachen für sie holte. Vermutlich war es sowieso nur ein Kondom, das er vergessen hatte. Seine Klientin in einem Tonstudio vögeln zu können erlebte man schließlich nicht alle Tage. Alleine bei dem Gedanken daran wurde mir schlecht. Eve hätte seine Mutter sein können. Wie skrupellos war dieses Arschloch eigentlich? Dass er sie nur für eine gewisse Zeit benutzte lag klar auf der Hand. Aber Eve war schließlich alt genug um zu wissen, auf was sie sich da einließ und im Prinzip ging es mich nichts an.

Vielleicht suchte sie auch nur ein wenig Bestätigung, das kam bei Frauen ihres Alters schließlich öfter vor. Automatisch fielen mir Demi Moore und Ashton Kutcher ein, der dann mit Mila Kunis angebändelt hatte. Vermutlich würde es Eve ähnlich ergehen und ich fragte mich ernsthaft, wie lange sie dieses Spiel noch mitmachte. Das hatte sie, in meinen Augen, nämlich gar nicht nötig.

Ein wenig motivierter klappte ich den Laptop auf, um die abgespeicherten 3D Ansichten von Eves Räumen aufzurufen, damit mir kein Fehler unterlief. Wir hatten alles gemeinsam besprochen und so sollte es auch ausgeführt werden. Der Kunde war bei mir immer König.

Seltsamerweise ließen mich die Gedanken an das plötzliche Zusammentreffen mit Niall nicht los. Was fand Eve bloß an ihm, außer dass er gut aussah und sie vermutlich im Bett total befriedigte? Eigentlich schätzte ich sie nicht als einen oberflächlichen Menschen ein, sondern eher als eine Person, die tiefgründig dachte und agierte. Es musste also noch etwas anderes sein, weshalb sie sich dermaßen zu ihm hingezogen fühlte.

Seufzend begann ich die Abdeckarbeiten zu verrichten. Sämtliche Küchenschränke wurden mit Folie geschützt und auch die Tür- und Fensterrahmen mit einem entsprechenden Klebeband versehen. Es war wichtig, dass nichts mit Farbspritzern eingesaut wurde, denn eine liederliche Arbeitsweise lag mir so gar nicht. Gleich im Anschluss wollte ich damit beginnen, die Küchenwände zu streichen und deshalb legte ich Wert darauf, die Abdeckarbeiten so sauber wie möglich zu erledigen.

Nachdem dies geschehen war, lief ich zu meinem Transporter, um die restlichen Arbeitsutensilien zu holen. Den Farbeimer stellte ich in der Küche ab und platzierte die Rollen, Pinsel sowie das Abrollgitter für die überschüssige Farbe, welche sich stets auf den Rollen befand, wenn man diese eingetaucht hatte, auf der durch die Folie abgedeckte Anrichte. Sauber zu arbeiten blieb in meinem Job unerlässlich, denn jede kleine Macke blieb sichtbar.

Gut gelaunt begann ich mit meinem Werk; Wände zu streichen machte mich einfach glücklich. Zu sehen, wie ein Raum sich nach und nach verwandelte, sobald man diesem eine neue Farbe verpasste, fand ich schon immer gigantisch. Die Küche mit all ihren Winkeln zu streichen dauerte natürlich länger als eine gerade Wand, aber das machte mir nichts aus. Die Zeit hatte ich einkalkuliert und dementsprechend lag ich gut im Plan, als ich eine kurze Pause einläutete.

Zu diesem Zweck setzte ich mich auf einen der Stühle, welche vor dem Pool auf der Terrasse standen, jedoch nicht, ohne vorher ein altes Handtuch unterzulegen. Auf keinen Fall wollte ich Eves tolle Gartenmöbel beschmutzen. Ohnehin fand ich es toll, dass sie mir einen Ersatzschlüssel zur Verfügung stellte, mit dessen Hilfe ich ein- und ausgehen konnte, wie es mir beliebte. Nicht jeder Kunde besaß ein solches Vertrauen, aber Eve würde sich auf mich verlassen können. Vermutlich erzählten ihre Lebenserfahrung und Menschenkenntnis ihr das Gleiche, ansonsten hätte sie sich dagegen entschieden.

Während ich Wasser aus der mitgebrachten Plastikflasche trank und ein Sandwich verspeiste, checkte ich meine E-Mails sowie die WhatsApp Nachrichten. Sobald ein potentieller Kunde sich meldete, schrieb ich zurück. Man musste immer am Ball bleiben, wenn man sein Geschäft gerade aufbaute, wie ich das tat. Außerdem schaute ich mir auf Instagram die neuesten Posts der Firmen an, denen ich folgte. Hier fand ich stets gute Anregungen für meine Arbeit.

Das Läuten der Türglocke ließ mich plötzlich aufschrecken, denn damit rechnete ich nicht. Wer konnte das nur sein?

Leise pirschte ich durch den Flur, um auf eine der Kameras zu blicken, welche einen Mann mit einem großen Blumenstrauß in der Hand zeigte. Er wirkte nicht wie ein Einbrecher, sondern sah eher wie ein professioneller Bote aus. Also fasste ich mir ein Herz und betätigte zunächst die Sprechanlage.

„Hallo, wer ist da?"

„Ich habe hier eine Blumenlieferung für Mrs Lancaster abzugeben", sprach er.

„Okay, ich komme gleich."

Ein wenig nervös öffnete ich die Haustür, um Sekunden später auf den wohl schönsten Blumenstrauß zu blicken, den ich jemals gesehen hatte. Weiße Ranunkeln, meine Lieblingsblumen, die zudem sehr edel wirkten.

„Sind Sie Mrs Eve Lancaster?", fragte der Bote, während er ein kleines Tablet zückte, auf welchem er die Unterschrift einforderte.

„Ähm, nein, sie ist nicht da, aber ich kann den Blumenstrauß entgegennehmen."

Er nickte kurz. „Name?"

„O'Reilly, Blake O'Reilly."

„Können Sie das buchstabieren?"

Automatisch sagte ich meinen Spruch auf. „O'Reilly, wie die Autoteile."

Sofort hellte sich sein Gesicht auf. „Ah, ja die kenne ich. Sind Sie mit denen verwandt?"

„Nein, bin ich nicht."

Nachdem ich meine Unterschrift geleistet hatte, nahm ich den Strauß in Empfang und trug diesen vorsichtig in die Küche. Dort deponierte ich ihn zunächst auf der Anrichte. Ich brauchte dringend eine Blumenvase für die wunderschönen Pflanzen. Wer immer Eve diesen Strauß geschickte hatte, der besaß wirklich Geschmack. Vermutlich handelte es sich dabei um einen echten Kavalier, jene Sorte, die man heute nur noch selten antraf. Ein wenig neidisch war ich ja schon, ich hätte die Ranunkeln am liebsten gerne mit nach Hause genommen. Andererseits war ich in der glücklichen Lage, den Strauß jeden Tag hier bewundern zu dürfen, denn meine Arbeit war noch lange nicht abgeschlossen.

Nachdem ich endlich in einer der Vitrinen eine Blumenvase entdeckt hatte, holte ich diese heraus, füllte sie mir Wasser und steckte die Ranunkeln vorsichtig hinein. Dabei bemerkte ich, dass dem Strauß ein kleiner Umschlag beigefügt worden war. Wie romantisch! Ein Kavalier, der sogar noch einige Zeilen persönlich an die Dame verfasste, jetzt war ich endgültig frustriert. Warum passierte mir das nie? Weshalb bekam ich immer die Loser ab? In diesem Moment wünschte ich mir, dass Eve mit dem Mann zusammenkommen sollte, der ihr diese Blumen schickte. Das hätte sie so verdient, aber nicht diesen Gigolo, der keine Manieren besaß und sie sowieso nur zum Vögeln auf Zeit benutzte.

Seufzend stellte ich das Kunstwerk der weißen Ranunkeln auf den kleinen Beistelltisch, der quasi den Eingang in den Wohnbereich bildete. Somit würde er Eve gleich ins Auge fallen, sollte sie nach Hause kommen.

Vielleicht würde ich eines Tages sogar erfahren, von wem die Blumen stammten.

Es war viertel nach acht am Abend, als ich endlich fertig war und Eves elegantes Haus verließ. Mein Weg führte mich direkt zu meinem Heim, wobei ich unterwegs einen kleinen Stopp bei Subways einlegte, um dort einen Salat mitzunehmen. Das war dann mein Abendessen. Eigentlich hätte ich lieber einen Burger verspeist, doch das kostete mich zehn Minuten zusätzliche Fahrt, auf die ich nach diesem anstrengenden Tag keine Lust verspürte. Ich war einfach nur platt und wollte nur nach Hause.

Romeo mauzte mir entgegen, als sich den Flur betrat und drückte damit unmissverständlich aus, dass er Hunger hatte. Kein Wunder, sein Fressnapf gähnte vor Leere und auch in der Wasserschale befand sich nur noch eine kleine Pfütze. Bevor ich mich ans Essen machte, versorgte ich meinen Kater mit Streicheleinheiten sowie dem nötigen Futter. Romeo und ich ließen es uns gemeinsam schmecken und da er zuerst aufgegessen hatte, strich er anschließend schnurrend um meine Beine.

„Ist ja gut, Süßer, ich nehme dich gleich auf den Schoß", sprach ich, während ich den letzten Bissen des Salates mit Hähnchenfleisch verdrückte.

Mein Tag war anstrengend gewesen und ich völlig fertig, aber Romeo heiterte mich auf. Lächelnd streichelte ich über sein weiches, glänzendes Fell und hörte, wie sein Schnurren lauter wurde.

„Du bist der Beste, nicht so ein Idiot wie die Männer, die da draußen herumlaufen und sich für die Größten halten", wisperte ich leise, worauf der Kater mauzte.

„Du stimmst mir also zu? Das ist cool."

Das hektische Vibrieren meines Handys störte unsere traute Zweisamkeit. Mit einem kurzen Blick auf das Display erkannte ich, dass es sich um Esther handelte und nahm deshalb den Anruf sofort entgegen.

„Hey, Blake, wie geht es dir? Wie war dein Tag?", sprudelte sie hervor.

„Ich bin geschafft und du kannst von Glück sagen, dass du mich nicht im Krankenhaus antriffst, denn ich bin heute fast von der Leiter gefallen", erklärte ich mit noch immer leicht angesäuertem Ton.

„Was? Wie ist das denn passiert?"

„Niall Horan, dieser Idiot, hat mich erschreckt." Ausführlich erzählte ich meiner besten Freundin die Geschichte und schloss diese mit folgenden Worten ab: „Er ist der größte Idiot, der hier in LA herumläuft."

„Ach, Blake, lass dir doch von diesem Promi-Fuzzi nicht den Tag vermiesen. Du wirst ihn vermutlich nie wieder sehen."

Meine Antwort erfolgte prompt und aus tiefstem Herzen: „Das hoffe ich sehr."

Anschließend erkundigte ich mich bei Esther, wie ihr Tag gewesen sei und sie begann sofort von einem Typen zu erzählen, den sie kennengelernt hatte.

„Wir sind in der Mall zusammengestoßen. Ich kam gerade aus dem Victorias Secret Laden und schaute nicht nach vorne, sondern in die Tüte mit meiner neuen Unterwäsche. Aber er hat sich entschuldigt, obwohl es mein Fehler war."

Super, warum passierte mir das nie? Ich geriet immer an die Deppen, dennoch gönnte ich meiner besten Freundin einen netten Kerl mit Manieren.

„Du wirst ihn bald sehen, Blake, er kommt zu meiner Geburtstagsparty", plapperte Esther weiter. Die Party würde am nächsten Wochenende stattfinden, deswegen musste ich nicht allzu lange warten, bis ich den Kerl zu Gesicht bekommen würde.

„Fein, den nehme ich gründlich unter die Lupe", versprach ich lachend.

Ich besaß keinerlei Intension meiner besten Freundin einen Typen madig zu reden, aber ein bisschen Objektivität konnte in Esthers Fall nie schaden. Der Letzte, den sie sich angelacht hatte, stammte aus Puerto Rico und hatte sie beklaut. Danach verschwand er spurlos. Ich wollte nicht, dass ihr das noch einmal passierte.

Wir beendeten unser Telefonat gegen zehn Uhr und nach einer erfrischenden Dusche schmiss ich mich sofort ins Bett. Gerade in diesem Moment begann mein Handy abermals zu vibrieren. Mir entwich ein Grinsen, als ich auf das Display schaute. Mein Vater dachte nie an die Zweitverschiebung, die zwischen unseren Breitengraden herrschte.

„Hey, Dad, wie geht es dir?", lautete meine obligatorischen Frage, welcher er mit dem Üblichen „Bestens, und dir hoffentlich auch", beantwortete.

„Ja, bei mir ist alles in Butter. Ich wollte mich nur gerade ins Bett legen."

„Ach verdammt, das tut mir leid. Ich habe mal wieder nicht daran gedacht, dass es bei dir erst Abend ist."

Mein Dad zählte zu den Frühaufstehern und in seiner Zeitzone war es gerade halb sieben am Morgen, sofern ich mich nicht verrechnet hatte. „Schon ok", erwiderte ich lächelnd.

„Wie sieht es mit deinem Job aus? Hast du viel zu tun?", erkundigte er sich liebenswürdig.

„Ja, das habe ich und das ist auch der Grund, warum ich dich leider in der nächsten Zeit nicht besuchen kommen kann."

„Das dachte ich mir schon", seufzte er. „Aber weißt du was? Das holst du nach. Hauptsache dein Geschäft läuft gut, das hast du dir doch immer gewünscht."

Er war so liebenswert, baute mich immer auf und für einen kurzen Moment sah ich sein Gesicht vor mir. Die braunen, kurzen Haare, die immer ein wenig abstanden, den Drei-Tage-Bart und seine strahlendblauen Augen, die mir stets zuzwinkerten, wenn er mich erblickte.

„Das mache ich ganz bestimmt, denn wenn ich diesen Auftrag hier erledigt habe, kann ich mir ohne Probleme ein Flugticket für die Business Class kaufen", lachte ich.

Er lachte mit, wohl auch, weil er genau wusste, dass ich das niemals tun würde. So verschwenderisch ging ich dann doch nicht mit meinem hartverdienten Geld um. Da hätte ich schon einiges mehr auf der hohen Kante liegen haben müssen, um mir diesen Spaß zu gönnen.

„Darf ich fragen, für wen du im Moment arbeitest?", lautete die Frage, die ich bereits erwartete.

„Ähm, ja. Für eine Sängerin, ihr Name ist Eve Lancaster und ich renoviere ihr Haus."

„Echt? Das freut mich total. Du kommst noch ganz groß raus, mein Mädchen, das weiß ich."

„Ach weißt du, Dad, die Hauptsache ist, dass mir die Arbeit Spaß macht und das tut sie auf jeden Fall."

„Dann ist ja alles gut." Anschließend lenkte mein Dad das Gespräch in eine andere Richtung. „Wie geht es Romeo?" Er wusste, wie sehr ich in meinen Kater vernarrt war.

Sofort schlich sich ein Grinsen auf meine Lippen, als ich meinen schwarzhaarigen Schatz betrachtete „Gut, er liegt schon neben mir und träumt."

„Dann solltest du dich schleunigst zu ihm gesellen, mein Mädchen. Ich will ja nicht daran schuld sein, dass du morgen eventuell nicht aus den Federn kommst."

Nachdem ich das Gespräch mit meinem Dad beendet hatte, ließ ich mich erneut in das Kopfkissen sinken. Einschlafen konnte ich jedoch nicht. Ständig tauchte Horan, dieser eingebildete Typ, vor meinem inneren Auge auf. Er wusste meine Arbeit bestimmt nicht zu würdigen.

Ich hatte mein Herz und meine Seele in dieses Zimmer gelegt. Jeder Pinselstrich war mit Liebe ausgeführt und bei der Gitarre hatte ich mir besondere Mühe gegeben. Es hatte mich Zeit gekostet, herauszufinden, wie genau seine Les Paul aussah, denn diese wollte ich absolut perfekt darstellen. Eve schien es enorm wichtig zu sein, dass ihm das Gästezimmer gefiel und da sie meine Kundin war, wollte ich sie nicht enttäuschen. Doch von ihm kam nicht einmal ein Dankeschön. Das tat furchtbar weh, denn selbst die schrulligsten Kunden bedankten sich bei mir für meine Arbeit; zusätzlich zu dem Geld, das sie bezahlten.

Er war ein ignoranter Depp, mehr nicht.

Seufzend zog ich die Decke bis zu meine Schultern hoch. Morgen stand mir erneut ein anstrengender Tag bevor. Ein Tag in einem wunderschönen Haus, das einer tollen Frau gehörte. Dort zu arbeiten und mich austoben zu können, was meine Fantasie betraf, machte großen Spaß. Das einzige, was mir schwer im Magen lag, war der Umstand, dass ich Niall Horan dort jederzeit über den Weg laufen konnte; eine Sache, die ich unbedingt vermeiden wollte.

Noch immer erklang unser Streitgespräch in meinen Ohren und plötzlich tauchte ein Satz in meinem Gedächtnis auf.

„Was hätte ich den sagen sollen? Hallo hier ist Niall, erschrecke dich bitte nicht, denn ich starre gerade auf deinen netten Hintern?"

Was zum Teufel ging ihn mein Hintern an?

„Du dämlicher Kerl", sagte ich laut zu mir selbst und realisierte in der nächsten Sekunde, dass er mir wohl ein Kompliment gemacht hatte. Er bezeichnete meinen Hintern als nett. Nun ja, plumper konnte man es wohl kaum anstellen, Eindruck bei einer Frau zu schinden.

Niall Horan war und blieb ein erbärmlicher Idiot.

___________________

Hey hier Lieben, hier kommt das neue SOUL-Kapitel , dieses Mal aus der Sicht von Blake. Wie fandet ihr das nette Zusammentreffen mit Niall?

Und wie steht ihr zu Blakes Meinung ihm gegenüber? Denkt ihr, diese wird sich irgendwann verbessern?

Ich hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen. Wenn ja, lasst es mich wissen, wenn nein, dann lasst es mich bitte auch wissen.

Danke für all euren Support! Ich freue mich riesig, dass die Geschichte nach wie vor so gut ankommt.

LG, Ambi xxx

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top