25. Wieder beisammen
Letztes Kapitel, Freunde!
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Unsere Allianz funktionierte nicht ganz so wie eigentlich geplant. Das Meer begann aufgebracht zu toben, als wir uns gerade auf den Runterweg zum Strand machen wollten und überflutete die halbe Insel, vereitelte erfolgreich Hanbins Plan uns zu seinen Freunden zu bringen.
Wir warteten also ein, zwei quälende Stunden bis alles wieder ganz ruhig war und wir sicher gehen konnten, dass das Meer sich nicht noch einmal aufbäumen würde, dann erst machten wir uns an unseren nervösen Abstieg durch einen gefluteten und zerstörten Wald.
Youngjae wich nicht von meiner Seite, hing besorgt an meinem Arm und sah sich unablässlich im zerstörten Wald um, hatte Angst, wie es dann unter Wasser, wo Jaebeom irgendwo war, aussah.
Hanbin schaffte es irgendwie durch Schall Kontakt zu seinen Freunden aufzunehmen, die ebenfalls vor den Fluten hatten fliehen müssen und sie kamen in heller Panik bei uns an, es waren insgesamt 4 an der Zahl.
Hanbin empfing sie verwirrt.
"Was ist los, wo sind Junhoe und Jinhwan?", war seine erste Frage und die Barbaren hinter uns spannten sich an, waren fünf finstere Schatten, die uns folgten.
"Die beiden sind im Meer verschwunden und kurz darauf ging das Toben los! Hanbin ich fürchte etwas schrecklickes ist passiert!", rief ein Yunhyeong aus, der sich erstmal tragisch in Hanbins Umarmung geworfen hatte und Jiwon - Jackson flüsterte mir die Namen ein - beeilte sich zu erläutern.
"Junhoe und ich waren beim König, um die Luft auszutesten und wenn möglich Jaebeom zu retten."
Er hatte meine volle Aufmerksamkeit.
Hyunwoo hinter uns nickte in Verstehen, das bedeutete, dass nicht Jinhwan der König war.
"Er hält sich ihn als Haustier, er lebt also, wird aber vom König persönlich bewacht. Wir zogen mit dieser Information ab. Als wir hoch kamen, war Jinhwan bereits fort und Junhoe folgte ihm sofort zurück ins Wasser. Als wir hinterher wollten, begann der Sturm.", erzählte er angespannt und ich griff Youngjaes Hand unnötig fest, verwahrte die brodelnde Wut dieses Mal in meinem Bauch.
"Sie sind nicht wiedergekommen und das Meer ist so still, was, wenn er sie getötet hat?", jammerte Yunhyeong weiter und die letzten zwei starrten nur betreten auf ihre Schuhe.
Hanbin sah hilfesuchend zu Hyunwoo, tätschelte ungelenk Yunhyeongs Rücken.
"Dann ist es sicher zu sagen, dass er die Macht ist, nach der du suchtest. Ich denke der Sturm war ihr Aufeinandertreffen.", teilte Hyunwoo seine Gedanken mit uns und ich wartete mit blanken Nerven.
Dass sie sich in Jaebeoms Nähe bekriegten klang alles andere als sicher.
"Wir sollten runter tauchen und der Sache auf den Grund gehen. Du kennst den Weg, Jiwon?" Der Angesprochene nickte fest.
Und so tauchten die fünf also gemeinsam in die Fluten und wir blieben nervös am Strand zurück, ich spielte unablässlich mit dem Handy der Marine, sobald Jaebeom hier war, würde ich sie anrufen und wir würden alle friedlich heim gehen.
Endlich.
Buch und Puzzle warteten.
Ich begann unruhig am Strand auf und ab zu gehen, Yugbam bauten gestresst Sandburgen und Mark saß eng neben Jackson, flüsterte mit ernstem Gesicht mit ihm.
Youngjae hockte etwas abseits und zupfte Gras, brauchte ebenso wie ich einen Moment für sich und die Barbaren berrieten sich untereinander, teils weil sie an den Fischmenschen zweifelten, teils, weil sie sich um Changkyun sorgten, den sie mit Hyungwon und der Marine zum Festland geschickt hatten.
Es verging einiges an Zeit, bis endlich etwas geschah und jene Sekunden vergingen quälend.
Dann durchstießen aber zwei Köpfe die Wasseroberfläche, schnappten nach Luft, während sie einen Dritten, einen bekannten, dunkelhaarigen Körper zwischen sich hielten.
Youngjae und ich stürzten gleichzeitig hin und zogen Jaebeom aus Hanbins und Chanwoos Armen. Der Mann war verletzt und atmete nur flach, aber er atmete, hing bewusstlos in unserem Griff.
Ich bemerkte es nicht, dass ich weinte, aber ich bemerkte es, dass Jackson und Youngjae weinten, während ich den Körper meines Geliebten verzweifelt in meine Arme zog, eng an mich gedrückt hielt und zitternd dort blieb, wartete, bis endlich wieder die Körperwärme zu ihm zurückkehrte.
Ich hatte ihn wieder.
Das zweite Mal, als sie hoch kamen, war es Jiwon, der Jinhwan im Arm hängen hatte, der ältere Mann halbwegs wach, aber wesentlich angeschlagener und unheimlich ausdruckslos.
Ich beobachtete sie mit schmalen Augen, hielt Jaebeom weiterhin auf meinem Schoß, während Youngjae eng an uns gekuschelt blieb.
"Was neues von Junhoe?", fragte Hanbin drängend Jiwon, sobald der Mann Jinhwan im Sand abgesetzt hatte, ihm vorsichtig das Amulett über zog, das ihn zum Menschen machte.
"Nein... Etwas stimmt nicht, Hanbin...", murmelte Jiwon besorgt und wandte sich dann geschäftig um, um wieder runter zu tauchen, überließ es Hanbin sich neben Jinhwan zu knien und mithilfe von Kihyun notdürftig seine Verletzungen zu behandeln.
"Was ist los?", hörte ich Hyunwoo leise Chanwoo fragen und der Mann sah ihn aus großen Augen an.
"Hyung hat unseren König getötet. Aber erst nachdem er Jaebeom und Junhoe etwas antun konnte.", antwortete er dann belegt, ich erschauderte an meinem Platz.
Ich begann sie zu ignorieren, die Zeit zu nutzen, um Jaebeom ins gelöste Gesicht zu starren, die Wimpern an seinen Augen zu zählen und ihm zärtlich durch's Haar zu streichen, das nicht besonders gut auf all das Salzwasser zu sprechen war.
Als sie Junhoe aus dem Wasser zerrten war es als Mensch und es verwirrte mich ungemein.
Die Fischmenschen außer Jinhwan waren sofort kollektiv über ihm und untersuchten ihn, schüttelten ihn, versuchten ihn zu wecken, während der kleinste von ihnen nur mit angezogenen Beinen im Sand saß, unfokussiert auf einen Punkt starrte.
Jackson gesellte sich neugierig zu ihnen.
"Was stimmt mit ihm nicht?", erkundigte er sich konfus und das animierte Jinhwan endlich zum sprechen, seine Stimme war kratzig, wie als habe er geweint und er klang ebenso grässlich leer wie es seine Augen auch waren.
"Er hat ihn zum Menschen gemacht und ihm alle Erinnerungen an sein Leben als Meermann genommen. Er wird nie wieder eine Schwanzflosse haben, nie wieder unter Wasser leben und sich nie wieder an uns erinnern."
Mein Herz zog sich unangenehm zusammen, als ich verstand, was das bedeutete und Jinhwans leerer Ausruck bekam mit einem mal eine noch viel unbarmherzigere Bedeutung.
Die anderen Fischmenschen waren verstummt, zu geschockt, um noch etwas zu tun und Jackson stand inmitten ihres Leides, wusste nicht, wie er helfen konnte.
Jinhwan ließ ein hartes, ungläubiges Lachen hören.
"Ich dachte nicht, dass es möglich sei... Die Erinnerungen, sicher, aber ihm den ganzen Teil zu stehlen... Ich könnte den Kerl gerade nochmal umbringen." Seine Freunde wichen unruhig vor ihm zurück, als er die Hände zu Fäusten ballte, Jooheon sprang ein, um Jackson von dort werg zu holen.
"Und Jaebeom?", nutzte ich die Gelegenheit, um zu fragen, wer wusste schon, wie lange er noch reden würde, so wie er aussah, konnte er auch locker noch an seinen Verletzungen sterben.
Jinhwan hob die Augen zu mir und für einen Moment flackerte das Mitleid in ihnen, dann wurden sie wieder kalt.
"Er erinnert sich nicht mehr an dich."
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