𝐹ü𝑛𝑓𝑧𝑒ℎ𝑛
„Pia los jetzt!" Marie weckte mich am nächsten Morgen und als ich auf mein Handy sah, konnte ich nicht glauben, dass es wirklich schon sechs war. Für mich fühlte es sich an, als wäre ich gerade erst eingeschlafen.
Als ich auch nach Maries drittem Weckversuch wieder dabei war, meine Augen zuzuklappen, kippte sie mir kaltes Wasser ins Gesicht.
„Ey!", schrie ich, doch sie lachte nur. Marie war bereits umgezogen und hatte ordentlich gekämmte Haare.
„Warum bist du schon so wach?", stöhnte ich und drückte mein Kissen gegen mein Gesicht.
„Ich stehe gerne früh morgens schon auf. Außerdem ist es bereits das dritte Mal, dass ich versuche, dich zu wecken." „Schrecklich!", stöhnte ich. „Wie kann man freiwillig morgens aufstehen?"
Marie lachte nur. „Wenn ich zur Schule muss, ist mein Wecker auf fünf Uhr gestellt, damit ich duschen gehen, mir die Nachrichten anzugucken und einen Tee trinken kann."
„Das ist nicht dein Ernst." Ich war so schockiert, dass ich plötzlich viel wacher war. Vielleicht sollte ich das als neue Weckmethode versuchen.
Erzähle mir einen besonders schockierenden Fakt und ich bin sofort wach.
Marie lachte. „Doch, ist mein Ernst. Auch wenn ich in der Schule nie den Mund aufgemacht habe, war ich wacher als die meisten meiner Mitschüler, die das Wochenende zum Feiern genutzt hatten."
Jetzt musste auch ich lachen. Die Vorstellung, dass sie um fünf Uhr aufstand, war so absurd, dass ich sie ihr abkaufte. Wenn jemand so etwas machte, dann Marie.
„I don't want to interrupt you, but ..." Plötzlich stand Jugi an der Zimmertür. Auch sie war schon komplett abreisebereit. Als sie merkte, dass sie auf englisch redete, wechselte sie schnell ins Deutsche. „Wir wollen gleich aufbrechen."
„Wie lange habe ich noch Zeit?", fragte ich, mit Blick auf mein Schlafshirt.
„Höchstens zehn Minuten. Der Zug fährt bald ab." War es wirklich schon so spät? Mit welchen Abständen hatte Marie den versucht, mich zu wecken?
In Windeseile zog ich mich an und band mir die Haare zu einem Pferdeschwanz. Als ich die Klamotten von gestern, die ich noch zum Schlafen getragen hatte, wieder in meinen Rucksack stecken wollte, sah ich, dass sie bereits eingepackt worden waren. Dies war sehr wahrscheinlich Maries Werk gewesen, denn ihr Rucksack, der vorher neben meinem gestanden hatte, war nun nicht mehr da.
„Pia? Wo bist du?" Jugi rief in einem französischen Akzent die Treppe runter nach mir. Dies war wohl mein Stickwort. Schnell schnappte ich mir meinen Rucksack und rannte die Treppe hinauf. Ich nahm immer zwei Stufen auf einmal. Wie lange hatten wir noch, bis der Zug fuhr?
Meine Reisebegleitung wartete bereits an der Tür auf mich. Sie hatten in der Zeit, die ich zum Duschen und Fertigmachen gebraucht hatte, alle Rollläden runtergelassen und der Schüssel steckte in der Tür. Wir sollten ihn mitnehmen und dann Talisa geben, wenn wir im Nachreich ankamen.
Ich schnaufte angestrengt. Anscheinend hatte ich zu viel Kraft darauf investiert, die Treppe möglichst schnell nach oben zu kommen und jetzt war ich aus der Puste. „Weiß jemand, wo wir lang müssen, um zum Bahnhof zu kommen?"
„Auf der ersten Kreuzung nach links abbiegen dann nach drei Straßen nach rechts. Danach ist der Bahnhof ausgeschildert.", wiederholte Cyan Nashs Worte.
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Und genau diesen Weg nahmen wir dann auch. Etwa zehn Minuten, nachdem wir losgegangen waren, kamen wir am Bahnhof an und nach weiteren zwei Minuten kam der Zug. Diesen nahmen wir bis zum nächsten großen Bahnhof, von dem aus wir in einen ICE direkt nach Warschau umsteigen konnten. Jugi staunte nicht schlecht, als sie den Zug sah. Sie war die einzige Mitreisende Natesim, die noch kein Erdjahr gemacht hatte und kannte deshalb das menschliche Pendant zum Luftexpress nicht.
Auch Luna wirkte interessiert an unserer Technologie. Sie erzählte uns, dass sie auf ihrer kurzen Zeit auf der Erde bereits einen Zug gesehen hatte, aber ein ICE war da nochmal etwas anderes. Er war viel schneller und besser ausgestattet.
Jugi war komplett aus dem Häuschen als der erste ICE in ihre Sichtfeld kam. Natürlich hatte sie im Unterricht schon etwas über diese, auf Schienen fahrenden, Züge gehört, aber gesehen hatte sie nun mal noch keinen.
Auch, als wir in den Zug einstiegen, kam sie nicht aus dem Staunen heraus.
Die Zeit verging wie im Flug. In den sechs Stunden Fahrt spielten wir gefühlt einhundert Partien UNO und unterhielten uns über Themen, die Natesim und Menschen verbanden. Da wir inmitten der Reisenden schlecht über die Bedrohung der Feuerbändiger oder Flying Football reden konnten, beschränkten wir uns auf lustige Ereignisse und zwischenmenschliche Beziehungen.
Jugi schien enttäuscht, als wir den Zug schlussendlich verlassen mussten. Sie streichelte sogar über die metallene Außenhaut.
Ich für meinen Teil warf froh darüber. Ich hatte die Blicke spüren können, die die Menschen im Zug auf uns geworfen hatten. Sah man uns flüchtig, könnte man meinen, wir wären eine ganz normale Reisegruppe, aber betrachtete man uns näher, sah man, das etwas mit uns nicht stimmte.
Zwei Menschen mit goldenen, vier mit schwarzen und zwei mit gemischten Augenfarben saßen zusammen und taten unbekümmert? Das konnte nicht normal sein.
Jugi schien es egal zu sein, dass sie dabei war, Aufsehen zu erregen. Sie stand mit verschränkten Armen vor dem ICE und sträubte sich, weiterzugehen. „Aber ich wollte ihm doch noch von meinen Eltern erzählen", sagte das junge Sprachtalent beleidigt. Sie hatte sich im Zug mit einem Mann auf Polnisch unterhalten und offenbar ein gutes Verhältnis zu ihm aufgebaut. „Ich habe mich doch noch nicht einmal verabschiedet."
„Es tut mir leid Jugi, aber das geht nicht. Wir müssen weiter." Luna sah sie entschuldigend an. „Wir müssen doch zu Liam. Und wirklich ehrlich konntest du in deinem Gespräch wohl nicht sein, sonst wüsste er jetzt über die Auserwählten Bescheid."
Jugi seufzte. „Ich weiß, aber das war das erste Mal, dass ich mich mit einem Menschen in einer Muttersprache unterhalten konnte, die nicht Deutsch war. Und es hat einfach Spaß gemacht."
Ich sah, dass sich Valerian von uns abwandte und langsam vom Gleis entfernte, während Luna weiter mit Jugi diskutierte. Unschlüssig stupste ich Lance an und deutete mit einem Kopfnicken auf Valerian. „Was macht er?"
„Ich glaube, er organisiert uns allen was Kleines zu trinken." Das war gut. Wir hatten zwar im Zug etwas trinken können, aber wir wussten nicht, wie viele Vorräte es bei Liam gab und wir brauchten so viel wie möglich auf unserem Weg zu Alice. Das würde eine noch viel längere Reise werden.
„Verstehe."
„Jugi hör zu", unterbrach ich die Streiterei, weil ich das gerade einfach nicht mehr ertragen konnte. „Wenn wir bei Liam ankommen, kannst du mit ihm polnisch reden, so viel du willst. Ich weiß, hypothetisch gesehen ist seine Muttersprache nicht polnisch, aber er wird sie sicher trotzdem einbandfrei sprechen können." Anscheinend beruhigte sie das wirklich, denn jetzt war Jugi still. Luna seufzte und schenkte mir ein dankbares Lächeln.
Ein paar Minuten später kam Valerian mit acht Wasserflaschen in seinen Armen zurück. Bevor er eine fallen lassen konnte, hatte sich jeder eine geschnappt.
Cyan stellte das Navi an seinem Handy ein, und dieses verkündete uns, dass wir einen zwei Stunden Marsch vor uns hatten. Das war an sich nicht weiter schlimm, denn nach dem vielen Stillsitzen wollten meine Beine endlich wieder mal Bewegung.
Wir hätten auch den Bus nehmen können, doch dieser fuhr nur zu einer ungünstigen Zeit. Bevor wir jetzt noch eine Stunde am Bahnhof warteten und dann eine halbe Stunde mit dem Bus fuhren, konnten wir auch gleich zu Fuß gehen.
Leider war diese Wanderung nicht so schön wie die letzte, denn sie führte uns quer durch Warschau. Erst kamen wir an ein paar wunderschönen Plätzen vorbei, mit historischer Architektur und tollen Fotospots, doch bald merkte ich, dass Liams Wohnviertel wohl in einer abgelegenen, heruntergekommenen Gegend liegen musste. Überall lag Dreck, es roch nach Müll und die Gebäude sahen aus, als würden sie bald einstürzen.
Meine Hoffnungen, dass wir aus diesem Viertel wieder hinauskamen, bevor wir Liams Haus erreichten, wurden aber zerbrochen, als Cyan vor einem Gebäude stehen blieb und verkündete, dass wir angekommen sein. Das Haus war alt, schäbig und schon halb kaputt. Wenn Liam wirklich hier wohnte, würde es ihn wohl freuen, dass er im Nachtreich ein neues Zuhause bekam.
Cyan packte das Navi ein. „Hier müsste es sein."
Lance ging sofort zur Tür. Er hatte sich bereits seit einer halben Stunde lang über den Fußmarsch beschwert. Normalerweise war er nicht Fuß lahm, doch die Schuhe, die Paul ihm überlassen hatte, waren eine Nummer zu groß und Lances Füße waren schon nach kurzer Zeit voller Blasen gewesen.
„Im zweiten Stock gibt es ein Klingelschild mit dem Namen Bradbury. Ich klingle mal", berichtete Lance und drückte auf den alten Knopf.
Leider machte niemand auf. Entweder waren Paul und seine Eltern nicht Zuhause, oder die Klingel funktionierte nicht.
„Was jetzt?", fragte Jugi.
„Lasst uns bei anderen Bewohnern klingeln, irgendwer wird uns schon aufmachen. Und dann warten wir einfach vor der Wohnung, bis Liam heimkommt", schlug Luna vor.
Lance fing an, die Klingelschilder von unten bis oben durchzugehen, doch es machte keiner auf. Erst, als er es ein zweites Mal versuchte, antwortete eine Stimme. Da wir ja alle Knöpfe gedrückt hatten, hatten wir keine Ahnung, zu wem die Stimme gehörte. „Kto tam jest?"
Sofort sahen alle zu Jugi, die näher an die Klingel trat und mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht der Frau auf polnisch antwortete.
Nach einem kurzen Austausch erschien schließlich ein Piepen an der Tür, was bedeutete, dass wir sie öffnen konnten.
Jugi strahlte noch immer. „Sie wünscht uns viel Glück."
Erschrocken musterte ich das junge Mädchen. Was hatte sie der Frau erzählt?
Jugi lachte, beim Anblick unserer fassungslosen Gesichter. „Natürlich habe ich nicht erzählt, was wir wirklich hier wollen, ich habe nur gesagt, dass wir dringend mit Liam reden müssen, da etwas Schlimmes passiert ist. Sie meinte, er und seine Mutter wären nicht oft hier."
„Was ist mit seinem Vater?"
„Anscheinend ist er gestorben."
„Oh."
Nach dieser Nachricht begannen wir schweigend, die Treppe hochzugehen, bis mir im zweiten Stock vor einer großen Holztür ankamen. Auch hier gab es ein Klingelschild mit dem Namen Bradbury.
Marie drückte auf die Klingel. Wir erwarteten nicht, dass uns jemand öffnete, aber nach kurzer Zeit hörten wir Schritte, die langsam zur Tür schlurften. Die Tür öffnete sich einen Spalt weit. „Wer ist da?", fragte eine Stimme auf Deutsch. Sie könnte die eines fünfzehnjährigen Jungens sein.
„Bist du Liam?"
„Ja. Was wollt ihr?"
„Mit dir reden."
„Und wer seid ihr?"
„Das erklären wir dir, wenn du uns reinlässt."
Er lachte. „So fängt jede schlechte Entführung an."
„Das ist uns klar. Aber wirf doch bitte mal einen schnellen Blick auf Marie und Pia hier und urteile dann über uns", versuchte Luna ein Friedensabkommen zu schließen. Sie verließ sich auf die Neugierde, die Liam hoffentlich verspürte, sobald er in unsere Augen sah.
Die Tür öffnete sich noch etwas weiter und ein braunhaariger Kopf zwängte sich durch die Lücke. Erst sah er zu Luna und scannte dann die Reihe nach Cyan, Valerian, Lance, Drew und Jugi. Schließlich blieb er, wie Paul gestern, an Marie und mir hängen.
„Ist das ein schlechter Scherz?", fragte Liam plötzlich aufgebracht. „Wollt ihr euch über meine Augen lustig machen? Haben die Kinder von der Schule euch geschickt? Ich weiß, dass irgendwas mit mir nicht stimmt. Da brauche ich nicht andauert dran erinnert werden."
„Wir wollen dich nicht veralbern. Auch wir haben diese Augenfarbe", erklärte ich, bevor Liam noch lauter werden konnte. Es wäre schlecht, wenn alle im Haus unser Gespräch mitbekämen. „Wir wollen dir erklären, warum du dich so anders fühlst."
„Wie kann ich mir sicher sein, dass ich euch vertrauen kann?"
„Du hattest mal einen Traum, bei dem sich ein Stern vom Himmel gelöst hat. Darum müssen wir mit dir reden. Du bist einer von acht Auserwählten. Ihr müsst die Erde retten, bevor es zu spät ist."
Jetzt schloss sich dir Tür wieder. Ich wollte gerade damit anfangen, zu fluchen, als ich Geräusche hörte, und dir Tür danach wieder aufschwang. Offenbar besaß man hier noch diese altmodischen Schiebeschlösser.
Liam stand in einer gemütlichen Jogginghose und einem alten Schlafshirt vor uns. Seine Augen waren noch immer geweitet. Auch wenn er misstrauisch zu sein schien, war seine Stimme fest, als er uns erklärte: „Ich vertraue euch zwar immer noch nicht, aber dass ihr so gut über mich Bescheid wisst, kann kein Zufall sein. Solltet ihr mir jedoch gleich was antun, sollt ihr gewarnt sein. Meine Nachbarn sind immer in Alarmbereitschaft."
Wir nickten und traten der Reihe nach ein.
Im Vergleich zum Rest des Hauses sah Liams Wohnung sehr hübsch und ordentlich aus. Klar war alles hier alt und manches kaputt, doch seine Mutter und er schienen das Beste daraus gemacht zu haben.
Mich freute es, dass er mir damit gezeigt hatte, wie falsch Vorurteile sein konnten. Durch die heruntergekommene Wohngegend hatte ich angenommen, dass hier überall leere Weinflaschen stehen würden und Liam uns erklären, dass seine Mutter seit dem Tod seines Vaters nichts mehr tat, außer sich zu betrinken.
Natürlich wäre auch das etwas gewesen, was irgendwie nachvollziehbar war und Liam und seine Mutter nicht zu schlechten Menschen machte, doch für unsere Mission half es, dass beide motiviert schienen.
Die Wohnung war aufgeräumt und geputzt. An der Wand hing ein Kalender auf dem Liam und seine Mutter – seinen Informationen nach hieß sie Maike - ihre Termine eingetragen hatten. Der Kalender war von oben bis unten mit rotem Kugelschreiber bekritzelt. Das erklärte auch, warum die Frau von vorhin meinte, die beiden währen nie zu Hause. Sie hatten einfach unglaublich viele Termine.
Ich bemerkte außerdem, dass der Kalender auf Deutsch beschrieben war und konnte Jugis Frust förmlich spüren. Mit ihm brauchte sie wohl kein Polnisch sprechen.
„Setzt euch, ich mache was zu trinken. Wollt ihr Tee oder Wasser?"
Nachdem alle ihre Bestellungen abgeben hatten, ging Liam in die Küche, kam aber kurze Zeit später wieder in den kleinen Wohnbereich.
„Tut mir leid, meine Mutter hat offenbar vergessen einzukaufen. Wir haben nichts dar. Es gibt nur Leitungswasser, aber das würde ich euch nur ungerne anbieten. In diesem Teil der Stadt ist es ungenießbar."
„Schon in Ordnung", flüchtete ihm Luna bei.
„Vielleicht könnte ich schnell was im Supermarkt kaufen gehen. Wir werden ja wahrscheinlich noch länger hier sein und da wäre etwas zu Essen und Trinken nicht schlecht. Erzählt ihr ihm so lange doch alles Wichtige, und ruft seine Mutter an." Ich wusste, dass meine Reisebegleiter nicht begeistert von dieser Idee sein würden, doch ich musste einfach mal für mich sein. Zumindest Marie sollte das verstehen, denn sie verbrachte neunzig Prozent des Tages allein in ihrem Zimmer.
Nachdem ich von Marie erst kurz vor knapp geweckt worden war und somit am Morgen gar keine Zeit für mich gehabt hatte, fand ich, dass sie mir den kurzen Einkauf schuldig waren.
„Der nächste Supermarkt ist kurz hinter der ersten Straßenkreuzung recht. Wenn du dort bist, müsstest du ihn sehen", rief mir Liam zu. „Ich kann dir das Geld nachher geben."
Sofort winkte ich ab. „Passt schon."
Valerian erhob sich von seinem Stuhl hoch, bevor ich die Tür erreichen konnte. „Ich werde dich begleiten Pia."
„Nein schon gut. Mir wurde erzählt, dass wir Auserwählten ein Schutzschild gegen die Feuerbändiger haben. Ich komme allein klar."
„Nur weil die Feuerbändiger nicht auf dich aufmerksam werden, so wie sie es bei uns tun, heißt das nicht, dass dir auch keiner begegnen wird. Jacob William konnte dich auch fangen."
Das war ein Punkt. Trotzdem wollte ich allein gehen. Ich brauchte einfach mal Ruhe, um meinen Kopf klar zu bekommen. Die Zugfahrt und die darauffolgende Wanderung waren anstrengend gewesen.
Als ich mein nächstes Argument bringen wollte, war Valerian aber leider schon aufgestanden und zu mir getreten.
Ich seufzte. Offensichtlich war meine Chance vorbei, mal hier rauszukommen und ich hatte Valerian als Aufpasser an der Backe. „Lass uns gehen."
Ich zog meine Schuhe wieder an, während er einen Rucksack besorgte, in dem wir das Wasser transportieren konnten.
„Warte kurz Pia." Luna sah mich durchdringend an. Mit ihren schwarzen Augen hatte ihr Blick eine Intensität, an die sonst niemand drankam. „Sein vorsichtig."
„Jaja, bin ich doch immer." Ich zwang mich zu einem Lächeln. „Schaut ihr mal lieber zu, dass ihr Liam alle erzählt. Ich wette, ich bin schneller wieder da, als ihr ihm die komplette Geschichte erzählen könnt."
Luna grinste mich an. „Ich wette dagegen. Viel Glück."
„Und los." Ich fasste Valerian am Handgelenk und zog ihn durch die Tür. Plötzlich war mein Einkauf zu einer Wette geworden.
Niemals würde ich Luna freiwillig den Sieg überlassen.
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