Prolog
Dennis O'Brien saß neben seiner Tante und seinem älteren Bruder im Wohnzimmer vor dem Fernseher und sah sich das Footballspiel an. Eigentlich mochte er diesen Sport nicht, doch sein großer Bruder Thomas hatte ihm die Fernbedienung geklaut und alleine in seinem Zimmer sitzen wollte er auch nicht. Plötzlich wurde das Spiel für eine Sondersendung unterbrochen.
Eine brünette Nachrichtensprecherin saß wie paralysiert in ihrem Studio. ,,Diese Sendung wird für eine Notfallmeldung unterbrochen, Bitte schalten Sie Ihr Gerät nicht aus. Achtung, Ich bitte nochmals um Aufmerksamkeit. Wir haben gerade die Meldung erhalten, dass das Westland Asylum heute gegen 19:30Uhr komplett nieder gebrannt ist. Einige Insassen ebenfalls Personal sind bei diesem tragischen Unfall uns Leben gekommen, andere jedoch spurlos verschwunden. Es wird vermutet, dass einige der Patienten auf freiem Fuß sind. Diese Personen sind gefährlich, bitte halten Sie Türen und Fenster verschlossen und verlassen Sie wenn möglich nicht Ihr Haus. Das waren die Westland Hill news, bitte passen Sie auf sich auf". Damit endete der Bericht. Dennis sah zu seiner Tante Josephine, diese wirkte gelassen. Innerlich jedoch machte sie sich schreckliche Sorgen um ihre Zwillingsschwester und die Mutter der beiden Kinder. Sie arbeitete im Westland Hospital als Krankenschwester. Das Hospital lag direkt neben dem Asylum außerhalb Westland Hills.
Das Footballspiel lief weiter, nicht nur bei Dennis, auch bei Samantha und ihrer großen Schwester Sarah Carter. Die Carter Familie lebte wenige Straßen weiter in der West Englund Road. Die Sonne verschwand hinter den mehr oder weniger hohen Bergen welche die in einem Tal gelegene Kleinstadt umkreisten und einen vermeintlich sichern Zaun darum bildeten. Fenster und Türen von sämtlichen Häusern wurden fest verschlossen, die kleine Stadt wirkte bis auf wenige Leute die sich draußen herumtrieben fast wie ausgestorben.
Das Bild der Fernseher wurde schwarz. Dann war das Bild wieder auf das Studio der Westland Hill News gerichtet. Die Nachrichtensprecherin sah aus als hätte sie einen Geist gesehen. ,,Achtung, Achtung", sagte sie, doch ihre sonst so liebliche Stimme brach kratzig ab. Sie räusperte sich. ,,Achtung, dies ist eine Sondersendung der WH News. Wir haben gerade neue Informationen zum Asylum Brannt. In der nähe des Asylums wurden gerade eben sieben verstümmelte Security guards aufgefunden welche offensichtlich von einem oder mehreren Insassen ermordet wurden. Die Polizei bittet alle Einwohner darum Ruhe zu bewahren. Vielen dank."
Einige Bilder der verstorbenen Personen wurden angezeigt, dann zeigte der Bildschirm wieder den Rasen und die Spieler welche darüber rannten als wäre nichts gewesen.
Dennis sah auf den Fenster. ,,Wie lange würde es dauern vom Asylum hier her zu laufen?", fragte er seine Tante. Diese überlegte. ,,Etwa eine Stunde", antwortete sie. Es waren bereits 40 minuten seit dem Brand und etwa 15 Minuten seit der letzten Nachricht vergangen. Es wirkte jedoch als würde die Zeit komplett still stehen. Niemand der O'Briens schien wirklich zu realisieren was geschehen war. Sekunden vergingen wie Minuten und alle wussten nur, dass sie einer Gefahr ausgesetzt waren die sie nicht einschätzen konnten.
Erneut schaltete der Fernseher um. Die hübsche Nachrichtensprecherin mit den lockigen braunen, fast goldenen Haaren sah aus als hätte sie geweint. Sie war blass und ihr sonst so perfektes Makeup verschmiert. ,,Achtung", sagte sie mit zitternder Stimme, ,,Dies ist eine Notfallmeldung. Vor wenigen Minuten wurden am Highway Motel wenige Kilometer von Westland Hills entfernt drei weitere Leichen aufgefunden. Ein Täter kann nicht eindeutig identifiziert werden. Jedoch geht die Polizei von einem bewaffneten und äußerst brutalen Menschen aus. Bitte bleiben Sie in Ihren Häusern, schließen Sie die Türen und beten Sie. Dies waren die WH News, wir halten sie auf dem laufenden."
Stille. Samantha Carter erschien ihr eigener Herzschlag lauter als tausende Explosionen. Sie realisierte langsam was auf sie zukam. Eine Bestie die eine blutige Spur hinterließ als würde sie wollen, dass jeder weiß, dass sie auf dem Weg war.
Die Welt außerhalb der Fenster schien wie ausgerottet, kein Geräusch wagte es sich die Stille welche in der kleinen Stadt herrschte zu brechen. Nicht einmal das Footballspiel welches nun wieder lief schien mehr Bedeutung zu haben. Samantha Carter hatte Angst um ihr Leben, denn sie wusste nur, dass sie keine Ahnung hatte. Sie wusste nicht was geschah, doch sie hoffte darauf, dass das Telefon klingeln würde. Dass ihre Eltern anrufen würden um zu sagen, dass es ihnen gut ginge. Dass alles in Ordnung sei. Doch das Telefon blieb stumm wieder Rest der Welt um das Mädchen herum.
,,Guten abend, hier ist das Westland Hill News Studio. Dies ist eine weitere Meldungen des Asylum Brands. Die Polizei sucht nach mehreren Verdächtigen. Bisher gibt es keine genauen Angaben, wir wissen nur, dass-", die angenehme Stimme der Sprecherin brach abrupt ab. Einige Sekunden herrschte Ruhe, diese wurde jedoch durch einen hohen Schrei durchbrochen. Die Kamera wackelte. Ein lautes Scheppern war zu hören, ein Sprung führte durch die Linse der Kamera welche nun nur noch den Boden und die Füße der hübschen brünette zeigte. ,,Oh Gott, nein! Bitte, nein!", die Stimme klang geschockt, ängstlich und zittrig. So konnte nur jemand sprechen der Todesangst hatte. Ein weiteres paar Schuhe trat ins Bild. Braune, feste Stiefel. Die der Sprecherin verschwanden langsam, als würde sie davon schweben. Sie schrie auf, dann fiel sie zu Boden. Hände griffen nach ihr, hoben sie hoch. Knochen brachen, die Frau schrie vor Schmerz und Panik. Ihre Füße hingen wieder wenige Zentimeter über dem Boden. Sie zuckte und zappelte, sie schrie und weinte. Blut spritze auf den Boden, selbst auf die Linse der Kamera. Dann war alles still. Ihre Füße zuckten ein letztes mal, dann fiel ihr hübscher Körper schlaff zu Boden. Erneut wurde sie hochgehoben, beinahe sanft schoben sich riesige Hände unter den zarten Körper, Schritte näherten sich der Kamera. Flaches, gleichmäßiges Atmen rauschte leise. Dann viel das Bild aus. Stille.
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