Kapitel 3/Zed Thunder
Ein älterer Mann fuhr mit seinem Truck über die Landstraße nach Westland Hill. Die Sonne hatte sich mittlerweile weiter über den Horizont geschoben. Plötzlich sah er eine Frau mit Blut und Dreck verschmiert die Straße hinunter humpeln. Er hatte von dem Brand im Westland Asylum gehört, ebenso von den Morden. Natürlich hielt er sofort an. Neben ihr öffnete er die Türe des Fahrerhauses. ,,Alles in Ordnung Miss?", fragte er nach. Die Frau drehte sich zu ihm. Sie weinte und hatte eine große Platzwunde an ihrer Schläfe. ,,Oh Gott, steigen sie ein. Ich fahre Sie ins Krankenhaus!", bestimmte der Fahrer des Trucks. ,,Er... Er wollte mich umbringen". Der ergraute Mann stieg aus und führte die Frau um das Fahrerhaus des roten Trucks herum. ,,Nun setzten Sie sich doch erst einmal", meinte er freundlich und half der Verletzten ins Innere, ,,Wer wollte Sie denn umbringen?". ,,Da war dieses verunfallte Auto", fing Jennifer an, ,,Ich wollte helfen. Doch dieser Mann war... Er war einfach wahnsinnig und schlug mich nieder. Ich rannte weg. Aber im Wald... Oh mein gott. Da war dieser andere Kerl. Er war riesig und... Und... Oh, Ich erinnere mich kaum". Der Fahrer mit dem Texanischen Dialekt schloss die Türe und setzte sich wieder auf den Fahrersitz. ,,Es wird alles gut Miss", sagte er um sie zu beruhigen, ,,wie heißen Sie?". ,,Jennifer", antwortete die Frau, ,,Jennifer O'Brien".
,,Mein Name ist Dean Martins, ich bringe Sie ins Krankenhaus", erklärte der Trucker ruhig und fuhr los.
Am Waldrand, keine 20 Meter entfernt stand ein großer Mann, der Kopf des Wolfes welchen er als Maske trug hatte von Blut und Schmutz verfilztes Fell. Die Ohren hingen tropfend von frischen, teils bereits angetrockneten Blut hinunter und auch die langen Zähne waren blutig. Der Ausgerenkte, gebrochene Unterkiefer hing am Kinn des Mannes und wackelte bei jeder Bewegung leicht hin und her, wurden jedoch von Sehnen und Muskeln an seinem Platz gehalten. Er sah auf den ledernen Geldbeutel in seiner Hand und auf den darin enthaltenen Personalausweis. Jennifer O'Brien, 31 Jahre alt, wohnte in der Pinewood Road. Zed's Lippen kräuselten sich unter der Maske zu einem Grinsen.
Das Telefon der Familie O'Brien klingelte. Josephine Stones nahm den Hörer ab. ,,Bei O'Brien, wer ist da?", fragte sie freundlich. Doch während die Nachricht überbracht wurde erstarrte ihr Lächeln. ,,Dennis!", rief sie nachdem sie aufgelegt hatte, ,,Thomas! Kommt her. Jenn liegt im Krankenhaus!". Die beiden Jungs kamen sofort dir Treppe hinunter. ,,Fahren wir hin?", fragte Dennis, der jüngstere der beiden nach. ,,Natürlich", erwiderte Josephine sofort.
Die kleine Familie stieg sofort in den Van und Josy fuhr los zum Westwood Hospital.
Allerdings durfte die Familie erstmal nicht zu ihrer Verwandten.
,,Also, Miss O'Brien", fing einer der vier Polizisten an welche um das Bett der Verletzten standen, ,,Erzählen Sie uns bitte so genau wie möglich was geschehen ist". Jennifer nickte. ,,Ich bin hier Krankenschwester", erklärte er, ,,Ich fuhr nach hause. Aber neben der Straße stand dieses Auto und ich wollte sehen ob jemand Hilfe braucht. Da lag tatsächlich jemand. Er griff mich an... Ich weiß nicht mehr sehr vielm.. Aber da war dieser Mann... Er war riesig. Ich bin mir nicht sicher... Ob...". Einer der Polizisten legte ihr eine Hand auf die Schulter. ,,Sprechen Sie weiter Miss", sagte er ruhig und geduldig. Er sah sympathisch aus. Rötliche haare, etwa Mitte fünfzig, freundliche Gesichtszüge und klare blaue Augen. Jennifer nickte. ,,Ich bin mir nicht sicher ob es... Ob es überhaupt ein Mensch war", sagte sie leise, ,,Er trug diese Maske. Es war alles so surreal. Sie sah aus wir der Kopf eines Wolfes. Aber so echt. Als hätte einfach einen Wolf gehäutet und sich den Kopf aus maske ausfgesetzt".
Die Polizisten nickten. ,,Ruhen Sie sich ein wenig aus Miss O'Brien", sagte eine junge frau, höchstens ende zwanzig. ,,Ich bin nicht verrückt", versicherte Jennifer. ,,Natürlich nicht, das glauben wir auch gar nicht", sagte die Frau liebevoll und verließ mit ihren Kollegen das weiße zimmer. Auf dem Flur kam ihr der beißende Geruch von Desinfektionsmittel entgegen.
Der rothaarige Polizist drehte sich noch einmal um. ,,Alles okay?", fragte seine blonde Kollegin. ,,Ja klar, es ist nur", er unterbrach seinen Satz und winkte ab, ,,Nicht so wichtig". Die blonde merke, dass ihr Vorgesetzter nichts sagen würde und ging mit einem Nicken.
Sie ging zu einem der anderen Kollegen. ,,Was hättest du davon?", wollte sie wissen. Der große Mann mit den braunen Haaren schuttelte den Kopf. ,,Ich schätze mal sie hatte einen Schock. Vielleicht hat sie einen Wolf oder einen freilaufenden Hund gesehen", sagte er. Die junge Polizistin nickte.
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