Kapitel 2


Malin hatte, dem war sie sich definitiv sicher, genug Zeit mit Nichtigkeiten verschwendet.
Der Einkauf musste erledigt werden, ob es freiwillig geschah oder nicht. Der Weg sollte schließlich auch nicht umsonst gewesen sein. Da sie es mal wieder versäumt hatte einen Einkaufszettel zu schreiben legte sie doch recht zufällig irgendwelche Dinge die sicherlich früher oder später von Nutzen sein könnten in den Wagen.
Es war nicht sonderlich spannend, beim besten Willen nicht, doch getan werden musste es wohl. Ich grünen Augen wanderten durch die Regale, durch gestapelte Lebensmittel und Drogerieartikel.
Sie dachte tatsächlich schon mal daran sich irgendwann einen Butler einzustellen der Belanglosigkeiten wie das Einkaufen oder Aufräumen übernehmen könnte.
Anderseits konnte sie sich definitiv schöneres vorstellen als den ganzen Tag einen dieser langweiligen Anzugtäger um sich zu haben. Außerdem war sie auch sehr wohl in der Lage sich alleine am leben zu erhalten.
Plötzlich holte sie eine Hand auf ihrer Schulter in die Realität zurück. Eine Frau, etwa in ihrem Alter, stand vor ihr. Sie war hübsch. Schwarze, gelocke Haare flossen bis knapp über ihre Schultern. Ihr Gesicht war von sanften lachfalten geprägt, die dunkle makellose Haut und ihre honigbraune Augen harmonierten einzigartig.
»Entschuldigen Sie bitte«, fing sie an. Ihre Stimme war tiefer als ihr zartes äußeres vermuten lassen könnte, jedoch wirklich melodisch. Sie zeigte mir einem herzlichen Lächeln eine Reihe makellos weißer Zähne.
»Sie sind Malin McGwinn, die Schriftstellerin«, stellte die Frau fest.
Malin gab ein kleines Lächeln zurück und widmete sich vollends der fremden.
»Die bin ich wohl«, erwiderte sie ebenso freundlich. Etwas stolz auf sich selbst einen so herzlichen Ton herausgebracht zu haben.
»Ich wollte Ihnen sagen, dass ich Ihre Werke schon lange verfolge. Ich mache nur Urlaub hier, es ist so Idyllisch. Ich heiße Felicia.«
Normalerweise wäre Malin nun wahrscheinlich abgeschreckt von den Worten. Idyllisch? Wohl kaum!
Doch diese Frau war so nett, dass sie einfach nickte.
»Was führt Sie her?«, wollte Malin wissen.
»Die Landschaft. Ich komme aus Glasgow und mache eine Städtereise von Rosslare nach Londonderry«, Felicia Strich sich die Haare aus dem Gesicht als sie sich erklärte.
»Die Fähre. Verstehe«, die Autorin nickte, »Na gut. In dem Fall: viel Spaß in Irland!«
»Vielen Dank! Was ein Glück Sie zu treffen!«
Die hübsche Frau wollte gerade gehen, doch Malin hielt sie zurück.
»Möchten Sie vielleicht ein Foto zur Erinnerung?«
Felicia lächelte breit, doch ihre Miene verdunkelte sich genauso schnell.
»Leider hab' ich mein Smartphone im Motel gelassen. Mit so einer Begegnung kann ja keiner rechnen!«
Malin winkte ab, »Kein Problem, wir können meins nehmen und Sie schreiben mir einfach auf Twitter oder Instagram eine Nachricht. Ich schicke Ihnen die Bilder gern.«
»Ich möchte wirklich keine Umstände machen«, die Frau hob die Hände zu einer beruhigenden Geste.
»Ich werde eh nie erkannt und zu tun hab' ich auch nichts. Umstände machen Sie bestimmt keine«, damit zog Malin ihr Smartphone aus der Hosentasche. Nicht das neuste Model, aber es genügte.
Sie war ohnehin selten auf ihren Social media Kanälen unterwegs. Wenn überhaupt sah sie sich Netflix Serien an oder, was deutlich häufiger der Fall war, las ein Buch.
Nichtsdestotrotz machte sie ein paar Bilder mit der kleineren.
Diese verabschiedete sich mindestens genauso herzlich wie die Begrüßung ausgefallen war.

Ja, normalerweise möchte Malin es nicht besonders auf Fans oder Medien zu treffen. Sie mochte Menschen, so war das nicht. Doch sie beforzugte es einfach, wenn sie allein war.
Und so widmete sie sich wieder den Regalen. Artikel für Artikel landete in ihrem Wagen , einige davon völlig unnütz, das meiste einfach Dinge die sie in dem Moment als schön oder wichtig einstufte. Und da wunderte sie sich immer, dass sie so viel Kram Zuhause rumliegen hatte.
Es dauerte lange bis alles den Weg in den Einkaufswagen gefunden hatte, doch nach knapp einer Stunde stand sie an der Kasse an. Der Supermarkt hatte leider nur zwei Kassen wovon eine geschlossen war, die Schlange war für solch ein kleines Dörfchen schier endlos. Es kam Malin vor als würde jeder einzelne Einwohner dort anstehen.
Vielleicht war dem sogar so. Wer weiß.
Letztendlich dauerte es doppelt so lange wie gedacht bis sie an der Reihe war und die ältere, jedoch wirklich freundliche Dame an der Kasse gemächlich Artikel für Artikel über den Scanner schob. Dabei natürlich den Barcode nicht traf und es erneut, manches mal sogar mehrmals, versuchte. Während die Kassiererin eine Flasche Wein zum fünften oder sechsten Mal über den Scanner zog sah Malin auf ihre Armbanduhr. Viel zu lange war sie schon in diesem Laden wie sie fand. Sie wollte allerdings unter keinen Umständen unhöflich wirken. Sie machte sich tatsächlich mehr Gedanken darüber wie andere von ihr dachten als nötig.
Doch das schlimmste stand ihr erst bevor. Der Rückweg...

»Dankeschön, einen schönen Tag noch!«
Wenn sie eines nicht mochte war es aufgesetzte Freundlichkeit. Doch was blieb ihr schon anderes übrig, außer unfreundlich sein. Das wollte sie allerdings, wie gesagt, auch nicht.
Nachdem sie schließlich gezahlt und die Einkäufe in zwei große Tüten gestapelt hatte lief sie zurück zu ihrem roten Fahrrad, dabei jedoch stieß sie fast gegen eine Person.
Die zerzausten, Kinnlangen schwarzen Haare verrieten ihn seltsamerweise sofort.
Ein Blick genügte um festzustellen, dass es Adam war, der gerade mit einer randvollen Tüte aus der kleinen Bäckerei direkt neben dem Supermarkt kam.
»Verzeihung!«, brummte er schnell.
Er wollte gerade weiter als ihm die Tüten auffielen die die junge Frau offenbar zu ihrem Fahrrad schleppte. Er sah kurz zu seinem Wagen.
»Warten Sie!«, brach er ihr vorhaben sofort ab.
Das hatte die Autorin befürchtet, sie verzog kurz ihr Gesicht bevor sie sich zu ihm zurück drehte und ihm ein schmales, aufgesetztes Lächeln schenkte.
»Kann ich Sie vielleicht mitnehmen? Es ist ja sowieso der selbe Weg.«
Er deutete kurz auf den schwarzen Mercedes welcher dermaßen schief geparkt war, dass er gleich zwei der markierten Plätze einnahm.
Malin zögerte, der Gedanke das Angebot anzunehmen gefiel ihr nicht, doch mit dem Fahrrad den Berg zu ihrem Haus hinauf fahren wollte sie auch nicht unbedingt. Vorallem nicht mit zwei wirklich schweren Taschen beladen.
Also gab sie nach.
»Ja gerne, vielen Dank!«
Das Fahrrad ließ sie stehen, abholen konnte sie es wann anders. Es war ohnehin abgeschlossen und um ehrlich zu sein gab es in diesem Dorf niemanden der auch nur daran denken würde ein Fahrrad zu stehlen. Und so ein altes schon gar nicht.
Mit etwa einem Schritt Abstand folgte sie ihrem, zugegeben, immer noch unerwünschten Nachbarn. Dieser öffnete sofort mit einem Knopfdruck den Kofferraum und nahm die Taschen entgegen, welche Malin selbst mit all ihrer Kraft die sie aufbringen konnte nicht auf die richtige Höhe gehoben bekam, um diese abzuladen.
»Danke...«, knirschte die Autorin kleinlaut.
Sie war es nicht gewohnt Hilfe zu bekommen und eigentlich hätte sie es ohnehin lieber selbst geschafft.
Beide gingen fast synchron um das Auto herum, Malin öffnete die Beifahrertüre und ließ sich auf einen weißen Ledersitz fallen.
Sie musste tatsächlich zugeben, dass dieser sehr bequem war, sogar die Heizung unter ihr war noch etwas warm.
Das Auto war dem Mann anscheinend sehr wichtig, denn es war innen wie auch außen auf Hochglanz poliert.
Das Armaturenbrett schimmerte in anmutiger Holzoptik, das Lenkrad jedoch war von weißem Leder überzogen.
Als Adam neben ihr Einstieg spürte sie den Wagen unter dem zusätzlichen Gewicht minimal schaukeln.
Der Motor schnurrte unnötig laut auf als der Schlüssel sich einmal im Zündschloss drehte.
Die Hände des Mannes legten sich fest genug, dass seine Knöchel sich leicht weiß färbten um das ebenfalls lederne Lenkrad. Dabei fiel Malin auch der Ring an seinem Finger auf.
»Sie sind verheiratet?«
Stellte sie fest, obwohl es eher eine Frage war. Der Mann drehte sich um, legte den Arm welcher gerade noch das Lenkrad griff hinter die Rückenlehne ihres Sitzes.
»Nicht mehr, nein.«
Antworte er knapp als er an ihr vorbei auf die Straße hinter sich sah. Der Wagen setzte sich recht sanft in Bewegung. Auf jeden Fall konnte er besser ausparken als einparken, wie sie stumm festgestellte.

Während sie den Parkplatz verließen schwiegen beide. Als er der Ausfahrt folgte um auf die Straße abzubiegen streifte sein Blick die neue Mitfahrern ein weiteres Mal.
»Und Sie? Haben Sie einen Freund? Verlobt? Vielleicht sogar verheiratet?«
Sie schüttelte nur stumm den Kopf.
Natürlich hatte sie seinen Blick in ihren Ausschnitt bemerkt. Eine weitere Gemeinsamkeit mit dem fiktiven Adam aus ihrem Roman. Wobei dies wohl eine Angewohnheit einiger Männer war. Für sie war es ein Kompliment gewesen.
»Ich habe Brötchen gekauft«
Seine Finger trommelten auf dem Lenkrad herum als er zu ihr sah, während er offensichtlich auf eine Antwort wartete.
Malin nickte, eigentlich interessierte es sie nicht was er gekauft hatte.
»Hab ich gesehen. Herzlichen Glückwunsch.«
Gab sie zurück, dieses Gespräch war ihr eindeutig unangenehm.
»Haben Sie schon gefrühstückt?« Fügte er die Frage welche den eigentlichen Punkt der vorherigen Aussage darstellte hinzu, worauf die Frau den Kopf schüttelte. Dass sie die Situation nicht unbedingt als angenehm empfand, schien Adam gar nicht zu bemerken. Er hielt fröhlich weiter seinen Monolog, fragte sie ob sie nicht mit ihm essen oder vielleicht einen Kaffee trinken wolle.
Da ihr nichts besseres einfiel nickte sie erneut wenig begeistert.
»Da wären wir«
Informierte er unnötigerweise als sie das Klicken der Gangschaltung und die Handbremse hörte.
Der Mercedes stand vor der alten Villa, die aus der Nähe betrachtet noch gruseliger wirkte, wie die Rothaarige bemerken musste. Nun hatte sie noch weniger Lust das alte Gebäude zu betreten, doch sie wollte ja auch herausfinden was es mit dem Mann und seiner Ähnlichkeit zu ihrem fiktiven Doktor auf sich hatte.
Ein Abenteuer das ihrer würdig war!
Und vorallem wer diesen bescheuerten streich in die Wege geleitet hatte.
Vielleicht war sie paranoid, vielleicht war ihr einfach zu langweilig, aber das sollte ihr egal sein.
Dieses Frühstück kam ihr jedenfalls sogar ganz gelegen.
Der Mann stieg mit der Tüte voller Brötchen aus und kramte eine Weile in seiner Hosentasche. Währenddessen war auch Malin ausgestiegen und wartete ungeduldig bis ihr Nachbar den Geldbeutel an welchem ein Haustürschlüssel befestigt war gefunden hätte, ihn langsam in das alte Schloss schob und daran drehte. Die Tür schwang auf, ein modeiger Geruch und eine Menge staub kamen ihr entgegen, weshalb sie kurz husten musste. Adam hatte das Haus bereits betreten und da ihr nichts anderes übrig blieb folgte sie. Vom oberen Stockwerk war ein lautes Rumpeln zu hören, wahrscheinlich war irgendetwas umgefallen. Es hätte allerdings genauso gut das Dach sein können welches eingestürzt war, das ließ sich bei dieser Ruine von Haus nicht genau definieren.

Sie saßen nun schon seit etwa fünfzehn Minuten am Esstisch und aßen schweigend ihre Brötchen. Dazu tranken beide einen extra starken Kaffee, Adam hatte einen Energy Drink statt Zucker in das Gebräu gekippt. Dies kannte Malin auch nur von ihrem fiktiven Wissenschaftler. Plötzlich war ein weiteres lautes Geräusch vom Obergeschoss zu hören. Der Wind? Unwahrscheinlich, es war beinahe windstill gewesen.
Sie sah zu Adam, doch dieser zuckte nur mit den Schultern.
Die junge Autorin wartete einige Minuten ab, bis sie anfing zu sprechen:  »Haben Sie ein Badezimmer?«
Sie hoffte darauf, dass diese sich im Obergeschoss befinden würde.
»Nein, ich sammel in Eimern und kippe es aus dem Fenster.«
Sie starrte ihn einen Moment entgeistert an. Nicht so ganz sicher ob es ein Scherz oder sein Ernst war.
»Zweite Tür rechts«, grinste Adam während er auf die Treppe zeigte, »Falls die Tür klemmt einfach leicht dagegen treten«. Die Autorin nickte und liefe die Holztreppe hinauf.
»Falls die Tür klemmt...«, wiederholte sie leise. In Gedanken fragte sie wieso es sich jemand freiwillig antun würde in so einer Bruchbude zu leben.
Bei jedem Schritt gaben die alten Bretter ein gefährlich lautes knarren von sich. Seltsamerweise war es im oberen Stockwerk um einiges kälter als im unteren, dabei war es an diesem Spätsommer Tag noch immer recht warm und gut isoliert wirkte das Dach beim besten Willen nicht.
Sie wollte gerade die Tür zum Badezimmer öffnen, da sie nun wirklich musste als ein weiteres lautes Geräusch die Stille brach. Es kam anscheinend aus einem Raum am Ende es relativ dunklen Ganges. Ein leiseres schleifendes Geräusch war zu hören, danach wieder ein lautes Rumpeln.
In diesem Zimmer musste sich definitiv etwas oder jemand befinden. Langsam ging sie auf die Türe zu. Mit jedem Schritt den sie näher kam hörte sie mehr Geräusche. Ein rasselndes Geräusch, ähnlich dem einer Klapperschlange, ertönte weshalb sie zusammen zuckte und stehen blieb. Erst nach einigen Sekunden wagte sie sich weiter. Schritt für Schritt kam sie der alten, morschen Tür aus dunklem Holz näher. Ihre Hand bewegte sich unsicher auf die angerostete Klinke der Tür zu.
»Das ist die falsche Tür« , ertönte eine Stimme direkt hinter ihr.
Die junge Frau erschrak und drehte sich hektisch um.
Ihre Augen weiteten sich, als sie in die selben ozeanblauen Augen wie zuvor in ihrem Traum sah.
Adam stand direkt vor ihr un sah sie skeptisch an. Die Hände tief in die Taschen seiner dunklen Jeans vergraben.
»Tut mit leid«, sagte Malin, »ich hab' nich' richtig zugehört.«
Sie versuchte so unschuldig wie nur möglich zu klingen, wer weiß wie er reagieren würde wenn er wüsste, dass sie in seinem Haus herumschnüffelte. Eigentlich ging es sie auch gar nichts an. Jedoch wollte, nein musste, sie einfach wissen was sich hinter dieser Tür befand!
Auch wenn sie wirklich stark bezweifelte, dass es ein zwei Meter hohes misslungenes Forschungsobjekt war.
Trotzdem.
Irgendetwas war auf jeden Fall hinter dieser Tür, etwas lebendiges.
Dessen war sich Malin absolut sicher!
Die Ähnlichkeit zu ihrem Roman mag zufällig sein, doch diese Geräusche waren eindeutig.
Sie überlegte weiter als sie an ihm vorbei auf die Toilette ging.
Die Tür klemmte tatsächlich.

Der Wissenschaftler hatte über viele Wochen hinweg heimlich an einem menschlichen Versuchsobjekt experimentiert, versuchte immer wieder neue Dinge aus. Er könnte die Menschheit gegen sämtliche Krankheiten Immun machen, sie perfektionieren, sie stärker denn je machen. Dem war er sich zumindest sicher. Er stellte seinen Ruf vor die Gesundheit und das Leben von Menschen. Er nannte seine kranken Genexperimente "Projekt Bluebird". Erst als er merkte, dass sein Patient sich zu sehr veränderte, als er merkte, dass er einen Fehler gemacht hatte hörte er auf. Er wollte seinen Ruf keinesfalls in Gefahr bringen, doch wenn die Regierung von seinen Experimenten erfahren würde, würde er seinen Titel verlieren. Mit hoher Wahrscheinlichkeit würde er sogar ins Gefängnis wandern! Des versuchten Mordes beschuldigt werden! Das durfte er nicht riskieren! Töten konnte er ihn auch nicht, er liebte ihn auch wenn es nicht so schien. Doktor Narrow legte das entstellte Wesen in Ketten und schloss ihn in seinen Keller ein. Niemand durfte von Projekt Bluebird erfahren. Niemals.

Malin schüttelte den Kopf. Sie stand auf und nahm zwei Blätter klopapier. Überhaupt daran gedacht zu haben war natürlich Humbug. Es wird bestenfalls eine Katze sein. Insgeheim wünschte sie sich noch immer ihr Abenteuer. Womöglich suchte sie so verzweifelt danach, dass sie jeglicher Logik zu entkommen versuchte. Etwas worin sie wirklich gut war.

Schließlich spülte sie und gesellte sich, die Geräusche ignorierend, wieder zu Adam welcher bereits wieder am Esstisch Platz genommen hatte.
Er hatte schon angefangen weiter zu essen weshalb sie davon ausging, dass er ihre Ausrede geschluckt hatte. Glück für sie. Adam war, auch wenn er kein Monster im Haus hatte, eine äußerst seltsame Person. Er wirkte freundlich, ja. Aber seine Körpersprache verriet ganz anders.
Er wirkte viel abweisender, wenn er mal ausnahmsweise nicht redete. Genauso wie er im Flur wirkte. Seine Augen funkelten so unberechenbar, dass es Malin einen Schauer über den Rücken jagte. Und der Gesichtsausdruck verriet nicht mehr als kalte Distanz. Es war fast als hätte er sich in einen ganz anderen Menschen verwandelt als er dort vor ihr stand und sie beinahe mit diesem nichtssagenddem Blick durchbohrte.

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