Kapitel 7
May's P.o.V.
Als ich am nächsten Morgen total ausgeschlafen aufwachte und mich streckte, ertastete meine rechte Hand plötzlich etwas anderes, was definitiv nicht zu mir oder diesem Bett gehörte. So schnell ich konnte, schlug ich meine Augen auf und wollte mich aufsetzten, doch etwas verhinderte mein Vorhaben oder eher gesagt jemand. Luke lag mit seinem ganzen Körper quer über mir ausgereckt und atmete ruhig und gleichmäßig, was mir verriet das er noch schlief. Verwirrt ließ ich mich wieder zurück auf mein Kissen fallen und fing an zu grübeln. Ich hatte mich gestern alleine ins Bett gelegt und war auch ohne jemanden eingeschlafen, aber was um Himmels Willen suchte Blondie jetzt auf einmal hier?!
Was war heute Nacht nur passiert?
,,Luke? Oh Gott, wach auf, Luke! Du bist langsam echt schwer! Luke!", schrie ich ihn schon fast an und stupste den Jungen auf mir, derweil immer wieder an, doch er kuschelte sich nur noch mehr an mich. Okay, das reicht mir jetzt endgültig! Mit voller Kraft stieß ich ihn zur Seite, sodass er mit lautem Geschrei aus dem Bett fiel, direkt auf den harten Boden. ,,Man! Was ist los?! Warum-", fing Luke an, stand auf und unterbrach sich selbst, als er mich leicht grinsend und winkend im Bett liegen sah. ,,May?", wiederholte er meinen Namen, wie gestern Nacht erneut und starrte mich an, als wäre ich ein Alien von irgendeinem unbekannten Planeten, was ihm gerade erzählt hatte, dass es die Weltherrschaft an sich reißen wollte. Bestätigend nickte ich und lächelte ihn etwas unsicher an, da ich mich in dieser Situation überhaupt nicht wohl fühlte und das obwohl er ja eigentlich der jenige von uns beiden gewesen war, der einfach auf mir geschlafen hatte und sich gestern stockbesoffen von mir nach Hause bringen lassen hatte, was schon ein bisschen peinlich gewesen war.
,,Was machst du hier?", fuhr er fort, verschränkte seine Arme vor der Brust und legte seine Stirn dabei in Falten. Das war schon ein ganz lustiges Bild, was sich mir da bot. ,,Kannst du dich denn nicht an gestern Nacht erinnern?", hakte ich um sicher zu gehen nach und zog eine Augenbraue nach oben. Luke seufzte laut auf und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare, bevor er sich neben mich ins Bett fallen ließ und nach meiner Hand griff. ,,Haben wir es getan?", fragte er und beantwortete somit nicht meine eben gestellte Frage. Verwirrt legte ich den Kopf schief und versuchte eins und eins zusammen zu zählen, um zu verstehen, was er da faselte. ,,Was meinst du?", erwiderte ich also, entzog ihm meine Hand und setzte mich in Schneidersitz Position, um ihn besser ansehen zu können. ,,Du weißt schon. Bin ich jetzt keine Jungfrau mehr? Haben wir miteinander geschlafen?", antwortete er und sah mich dabei erwartungsvoll an. Mein Gehirn musste seine Fragen erstmal kurz realisieren und als das erledigt war, prustete ich einfach ohne Vorwarnung los, was ihn noch mehr verstörte.
,,Luke, wie du siehst, sind wir nicht nackt.", meinte ich unter meinen Lachanfällen und stand dabei auf, um mein Handy erstmal ans Ladekabel zu hängen, damit ich es später wieder nutzen konnte. Was dachte er bitte von mir? Dass ich mit jedem beliebigen ins nächste Bett stieg, oder was? ,,Na ja, das muss ja nichts heißen...", konterte er und beobachtete jede meiner Bewegungen genauestens. ,,Wenn es dich beruhigt, nein, wir haben nicht zusammen geschlafen und du bist noch Jungfrau, ebenso wie ich.", rutschte es mir heraus, wodurch ich sofort Knall rot wurde und mir die Hand vor den Mund hielt. Das Luke hier einfach so rum posaunte, dass er noch keinen Sex hatte war ja eine Sache, aber ich behielt sowas wirklich viel lieber für mich. ,,Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, wie du überhaupt hier hin gekommen bist.", fügte ich noch schnell hinzu und sah ihm erneut in seine wunderschönen blauen Augen, welche mich auch musterten. ,,Ich hier hin? Aber du bist in meinem Haus, in meinem Zimmer und in meinem Bett.", erklärte er mir und deutete dabei auf das weiche Bett, auf dem ich eine wundervolle Nacht verbracht hatte. Erst jetzt sah ich mich genauer um und erkannte tatsächlich einige Sachen, welche darauf hindeuteten, dass dieses Zimmer normalerweise bewohnt war. ,,Echt? Ashton hat mich gestern hier einquartiert. Ich wusste nicht, dass-", wollte ich mich entschuldigen, aber er unterbrach mich lachend. ,,Ist schon gut, May. Aber was ist gestern passiert und warum bist du hier?"
Tatsächlich konnte der Blondschopf sich an nichts mehr erinnern und ich konnte nur nachvollziehen, wie er sich jetzt fühlen musste. Es war einer der Gründe, warum ich Alkohol nicht mehr anrührte und verabscheute. Man wusste eben meistens nicht mehr, was man am letzten Tag angestellt hatte, aber bei ihm war das noch lange nicht so schlimm gewesen, wie es bei mir immer war, wenn ich betrunken oder gar nur angetrunken war. Auch Ashton war mir dafür gestern noch ziemlich normal rüber gekommen. Wahrscheinlich konnte er einfach einiges vertragen.
,,Ich habe Ashton und dich hier gleich um die Ecke gesehen und da ihr beide betrunken wart, habe ich euch geholfen.", erklärte ich ihm und lächelte leicht, als ich zurück dachte, wie Luke sich aufgeführt hatte. Er jedoch schien sich immer noch an nichts zu erinnern, was möglicherweise auch besser so war. ,,In wie fern hast du uns geholfen?", hakte er nach und schenkte mir einen misstrauischen Blick, welcher mich zum Kichern brachte, was sich in etwa so anhörte, wie ein kleines verliebtes Schulmädchen vor ihrem Schwarm. ,,Ich hab dich den ganzen Weg von dort aus hier her getragen oder eher dich gestützt, damit du nicht umkippst.", antwortete ich und sah zu, wie er sich die Hände vor sein Gesicht schlug. ,,War ich sehr schlimm?", wollte er wissen und sah mich ernst an, doch ich schüttelte nur lachend den Kopf. ,,Nein nein, nur die Frau mit der angeblichen Katze hat wahrscheinlich gedacht, dass du ein Rad abhast.", erwiderte ich und er riss noch verwirrter die Augen auf, wodurch ich noch mehr lachen musste, als vorher. Ja, mit der Dame hatte er es sich auf jeden Fall verspielt. ,,Danke, dass du uns geholfen hast.", hörte ich Luke neben mir sagen, doch ich winkte nur lächelnd ab. Vielleicht hatte ich den beiden einen Gefallen getan, aber dafür hatte Ashton mich auch hier schlafen lassen und das obwohl er mich noch nicht mal richtig kannte. Ich hätte ja eine Serienmörderin oder ein Einbrecher sein können, die ihn im Schlaf umbringt und ausraubt. Zwar eher unwahrscheinlich, aber möglich.
,,Wenn du willst können die Jungs und ich dir Autogramme geben, so als kleines Dankeschön.", sagte er plötzlich, wie aus dem nichts und ich fuhr zu ihm rum. ,,Autogramme? Wieso?"
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