4. Kapitel
Trishs Sicht
Die ganze Nacht konnte ich kein Auge zu drücken. Ich habe mir viele Gedanken über meine Paranoia gemacht. Leider bin ich zu keiner Lösung gekommen, die mir hilfreich sein könnte. Obwohl ich doch schon eine in Überlegung gezogen habe. Ich dachte, dass ich mit Near darüber reden sollte, da ich denke, dass er mich auf eine gewisse Weise verstehen wird. Andererseits denke ich ebenso, dass ich mein kleines Geheimnis für mich behalten sollte. Jedenfalls sollte ich mich langsam beeilen, da der Unterricht in einer Stunde anfangen wird. Um ehrlich zu sein, habe ich heute keine Lust in den Unterricht beizutreten. Leider muss ich. Ich verließ mein Zimmer und sah Near auf den Korridor. Nicht der perfekte Moment, um mit ihm zu sprechen, da Mello sich genau hinter ihm befindet. Ich weiß jetzt schon, dass Mello etwas im Schilde führt. Das liegt einfach in seiner Natur. Ich begrüßte Near. Near mich ebenso. Mello sah uns an und ich sah ein Grinsen auf seinen Lippen. "Ach wie süß, da haben sich zwei gefunden!", gab Mello von sich. Ich habe damit überhaupt nicht gerechnet. Near hörte desinteressiert zu. Aber ich kann so etwas auf mir nicht sitzen lassen, was denkt sich dieser Vollidiot dabei? Ich werde einfach mitspielen. "Mello du hast so was von recht." Mello und Near sahen mich beide überrascht an. Ich könnte über meine Aktion nur grinsen. Ich weiß, dass ich Near einweihen sollte, doch so ging es auch. Zum Schluss gab ich Near einen Kuss auf die Wange. Near wurde rot und Mello schaute dämlich zu. Bevor ich ging sagte ich noch etwas: "Near ich wollte dich noch später sehen und sprechen." "Natürlich T."
Nears Sicht
Ich bekam noch nie einen Kuss auf die Wange. Daher weiß ich nicht wie ich reagieren soll. Wahrscheinlich wird es auch nicht mehr passieren, da T Mello ärgern wollte. Ich sollte mich damit nicht beschäftigen, sondern damit, dass T mich später sprechen möchte. Worum es wohl gehen wird?
Mellos Sicht
T!!! Dieses blöde Mädchen bringt mich zum kochen! Alles war so viel einfacher, als sie noch nicht hier war! Ich rege mich nicht auf ihre vorherige Aktion auf, sondern allgemein. Und wie konnte sie bloß Near küssen? Ich verstehe es einfach nicht. Sie erwähnte, dass sie ihn sprechen will. Worüber sie wohl sprechen werden? Ich werde sie auf jeden Fall im Auge behalten, jedoch unauffällig. Immerhin möchte ich herausfinden, warum die beiden so eng miteinander sind. Near hatte bislang niemanden mit dem er sich unterhalten hat. Matt wird mir sicherlich bei dieser Sache behilflich sein. Später möchte ich noch herausfinden, wie T es schafft gute Resultate zu erzielen.
Der Unterricht fing an, doch nicht wie gewohnt. Dieses Mal hatte sich der Herr Lehrer etwas überlegt. Er wollte keine Prüfungen schreiben, sondern eine Weihnachtsfeier organisieren. Für die Feier sollten sich alle Kinder beteiligen. Der Lehrer wusste, dass es viele Gruppen unter den Kindern gab, die sich nicht leiden konnten. Auch gibt es Kinder, die überhaupt keine Kontakte im Heim pflegen. Aus diesem Grund hat der Lehrer sich Gedanken gemacht und eigene Gruppen festgelegt. Natürlich gab es einen dem die ganze Sache nicht passte. Mello fand die Idee so was von daneben. "Ich werde sicherlich mich nicht an die Feier beteiligen!" Der Lehrer reagierte darauf nicht. Er fing an die Kinder einzuteilen. Es blieben am Ende noch zwei Kinder übrig, nämlich Mello und T. Sie sollten sich um die Dekoration kümmern. T kommentierte das Schauspiel nicht.
Ts Sicht
In der Regel mag ich keine Feiern. Mir sind sie viel zu laut und bunt. Ich werde versuchen mich mit Mello zu verstehen, auch wenn es ziemlich anstrengend sein wird. Ich kann nicht nachvollziehen, warum er so ein Drama aus der Sache machen muss. Wir müssen uns nur um die Dekoration kümmern und nicht mehr. Er ist noch so kindisch. Ich wünscht mir, dass wir uns nicht streiten werden, denn darauf habe ich keine Lust und keine Kraft. Irgendwie bin ich heute ziemlich müde. Leider zum schlechten Zeitpunkt. Ich werde mir in der Kantine eine Kleinigkeit zu essen holen und mich zu Near setzen. Near und Matt sollen sich um den Technikkram kümmern. Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich am liebsten mit Near arbeiten wollen, aber ich kann es eben nicht.
Mellos Sicht
Was denkt sich dieser blöde Lehrer überhaupt? Wir sind doch kein Kindergarten. Ganz im Gegenteil! Jeder von uns will L's Nachfolger werden. Dann soll ich noch mit T zusammenarbeiten! Besser hätte der Tag nicht starten können! Mal ganz ehrlich sie nervt mich gewaltig. Allein ihre Anwesenheit kotzt mich an! Aber ich werde versuchen mich mit ihr zu verstehen, weil ich sie von Near trennen möchte, damit er alleine ist und weil ich herausfinden muss, wie sie Near Konkurrenz macht. Aber jetzt werde ich mir eine riesen Tafel Schokolade gönnen, da ich es mir verdient habe. Später muss ich noch zu Matt, der heute nicht am Unterricht teilnahm. Warum wohl? Auch werde ich ihm mitteilen, dass er mit Near arbeiten muss. Wie schrecklich!
Nears Sicht
Weihnachten. Bislang habe ich kein Weihnachten gefeiert. Jedes Jahr bekamen alle Kinder Geschenke von L und wir aßen an Heiligabend alle im Gemeinschaftsraum zusammen. Ich habe kein Interesse an der Feier, aber ich stelle mich meiner Aufgabe und werde mit Matt mich um den Technikkram sorgen. Matt und ich haben bisher keine Probleme gehabt, also wird die Zusammenarbeit funktionieren. T wird es schwer haben. Mello ist nicht einfach, aber T wird es trotzdem schaffen. Heute nehme ich mir einen Salat und ein belegtes Brötchen mit Käse zum Essen. Alleine sitze ich am Tisch. Mir macht es nichts aus. Manchmal gesellt sich T zu mir. Heute auch. "Hallo Near, darf ich mich zu dir setzten?", fragte sich mich. "Natürlich." Wir aßen und sprachen nicht Bis ich anfing. "T worüber wolltest du dich mit mir unterhalten?" Sie antwortete mir nicht direkt. Eine Eigenschaft, die ich an ihr nicht mochte. "Near lässt du mich bei dir im Zimmer schlafen?" Sie will bei mir schlafen? Laut den Regeln dürfen Jungen und Mädchen sich kein Zimmer teilen und erst Recht in einem schlafen. "Warum T?", fragte ich sie. "Irgendwann werde ich es dir mit Sicherheit sagen." "Aber jetzt bin ich dazu nicht in der Lage." Sie wird es später sagen? "Du kannst bei mir schlafen, jedoch musst du aufpassen, dass du Nachts nicht erwischt wirst!" "Danke Near!"
Mellos Sicht
Ich genieße meine Schokolade in vollen Zügen. Sie ist einfach köstlich! Erstmal beobachte ich T und Near. Leider passiert nichts spannendes. An ihrer Gestik und Mimik kann ich nicht sonderlich viel herauslesen, aber ich werde auf jeden Fall herausfinden, worum die beiden sich der Massen gut verstehen. Als ich mir eine zweite Tafel Schokoladen holen wollte, setzte sich Matt zu mir. "Matt wo warst du?" Matt schwieg. "Matt ich habe dich etwas gefragt!" "Mello ich habe meinen Highscore nicht überholen können!" "Nicht dein Ernst!" "Jedenfalls musst du Matt mit dem Albino arbeiten, da der Lehrer es so möchte." "In Ordnung." Matt hatte nie ein Problem mit Near gehabt. Ich kann ihn deshalb nicht verstehen. Nun es ist auch seine Angelegenheit und nicht meine.
Ts Sicht
Ich bin erleichtert, dass Near mir die Erlaubnis gegeben hat. Ich werde ihn irgendwann aufklären, aber nicht jetzt. Dafür kennen wir uns noch nicht lange genug. Aber ich möchte ihn näher kennenlernen. Hoffentlich wird er es nicht falsch verstehen. Ich möchte mit ihm befreundet sein. Auch wenn wir nie etwas zusammen unternommen haben. Er interessiert mich. Jedenfalls sollte ich heute noch mit Mello anfangen über die Dekoration zu sprechen. Ich möchte alles hinter mir haben. Am Besten so schnell wie möglich. Mello ist vorhin mit Matt nach draußen gegangen, also werde ich ihnen folgen.
Ich fand die beiden unter einem Baum. Ich ging rüber und sprach Mello an. "Mello wir sollten besprechen, welche Dekoration wir wählen." Mello sah mir tief in die Augen und lächelte. Irgendwie gruslig. "T du hast Recht." "Wir sollten uns einigen." "Mello lass uns anfangen." Mello fragte mich, ob ich einige Ideen hätte. Ich wollte die Dekoration komplett in Kristallblau und Weis haben, da ich der Meinung bin, dass diese Farben zu gleich auch mit der Jahreszeit harmonieren. Mello stimmte mir zu, was ich seltsam fand, da er bislang mir nie zu gestimmt hatte. "T lass uns morgen genauer darüber unterhalten." "Na gut!" Wir verabschiedeten uns und ich ging wieder rein. Selten bin ich draußen im Garten. Ich bin viel lieber in meinem Zimmer, dass ich ab jetzt Abends verlassen werde. Mellos nette Verspieltheit habe ich natürlich bemerkt. Sollte er was im Schilde führen, weiß ich es. Morgen wird ein anstrengender Tag, da Mello und ich sicherlich einkaufen müssen. Aber jetzt werde ich mich fertig machen und zu Near rüber gehen. Ich stand vom Spiegel und betrachtete mich. Ich habe langes schwarzes Haar wie meine Mutter. Meine blauen Augen habe ich definitiv von meinem Vater. Ach warum mussten sie sterben? Manchmal vermisse ich sie. Immerhin waren sie meine Eltern. Ich konnte an ihrer Beerdigung nicht teilnehmen. Diese Tatsache macht mich sehr traurig. Ich möchte mehr über ihren Tod herausfinden, damit ich ein gutes Gewissen hab. Sie waren sehr liebe Menschen. Sie haben mich geliebt und beschützt vor allem. Ich entscheide mich für eine schwarze Short und ein graues Tank-Top. Die Farben beschreiben meine Gefühle. Was wohl Near treibt? Ich möchte ihn nicht zur Last fallen, aber ich habe keine andere Wahl! Am späten Abend gehe ich zu Near rüber ohne entdeckt zu werden.
Nears Sicht
Gerade als ich das letzte Puzzlestück in die Hand nahm, betrat T mein Zimmer. Sie hatte eine schwarze Short und ein graues Tank-Top an. Dir Haare trug sie offen. T ist ein ziemliches dünnes Mädchen, das sich nicht viel um ihr Äußeres kümmert. Wenn ich sie mit den anderen Mädchen vergleiche, kann ich es sehen. Sie zieht sich nicht aufwendig, wie die anderen Mädchen an oder übertreibt es mit Schminke. "Hallo Near!", grüßte sie mich. "Hallo T." "Near ich will mich nochmals bei dir bedanken!" "Kein Problem!" Wir schwiegen. Ich puzzelte und sie las einen Roman. Sie ließt sehr viel. Nach einer gefühlten Stunde bricht sie das Schweigen. "Near ich werde meine Decke holen gehen, da du nur eine Decke hast und ein Bett, was für mich heißt, dass ich auf der Couch schlafen werde." "T du kannst in meinem Bett liegen." "Ich schlafe selten." Sie lachte. "Weißt du Near, du und ich sind uns vieler Hinsichten ähnlich." "Auch ich schlafe sehr selten, aber heute bin ich wirklich müde." "Danke, dass du mir dein Bett anbietest, aber ich möchte dir nicht zur Last fallen!" "Du fällst mir nicht zu Last." Sie legte sich ins Bett und schlief relativ schnell ein. Ich beobachtete sie. Sie denkt, dass wir uns ähnlich sind. Das kann gut möglich sein. Die erste Nacht vergeht also so. Ich werde mich auf die Couch legen, wenn es nötig ist, aber sie lasse ich im Bett. Immerhin ist sie mein Gast. Sie soll sich wohlfühlen. Ich fange an sie zu mögen. Sie ist nicht wie die anderen Kinder. Sie ist still und sie weckt mein Interesse. Auch wenn sie manchmal mir nicht direkt eine Antwort gibt.
LG OrangePink
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