Du lagst einfach nur da während ich mir die Zähne putzte und ein bisschen herum wanderte. Deine Ohren waren unter Wasser, du atmest nur ganz ruhig und schaust gerade nach oben. Du bist sehr nackt und das Wasser sehr klar. Der Schaum ist schon weg. Das Wasser bewegt sich minimal in deinem Takt. Als ich fertig bin, beuge ich mich über dich, die Hände hinter dem Rücken verknotet und ich sehe dich direkt an und du siehst mich direkt an. „Alles okay?“, frage ich. Du schließt kurz ein bisschen länger die Augen als nötig, nickst dann und machst sie wieder auf. Ich lehne mich zurück. Die Wasseroberfläche war vorher ganz ruhig, jetzt ist sie ein bisschen wellig durch dein Nicken. Wir beobachten beide die Wellen immer schwächer werden. Jeder auf seine Weise. Ich schaue, du fühlst.
Ich schaue zum Fenster. Es ist schon dunkel draußen. Es ist schon ein bisschen frisch drinnen geworden. Das Wasser muss auch schon so gut wie kalt sein, so lange wie du da drinn liegst. Ich überlege was passieren würde wenn ich meinen weißen Bademantel ausziehen und mich zu dir setzten würde und wir wirklich darüber reden würden wie es dir geht. Aber ich ziehe nur meinen Bademantel aus, lege ihn in die Wäsche und gehe dann in die Küche. Ich weiß genau, dass du mich beobachtest. Ich weiß auch, dass du mit geschlossenen Augen auf das Knarzen der Dielen, meine Schritte, hörst. Du hörst darauf, wie ich Kaffee mahle und ihn durchlaufen lasse, für unsere Mitbewohnerin, die bald von ihrer Kunst zurückkommen wird. Du hörst darauf, wie ich den Kühlschrank aufmache um mir noch ein Glas Pfirsichsaft einzugießen. Ich stelle mich in den Türrahmen vom Bad, die Arme nach oben an den Rahmen gelehnt. Du bewegst nur deine Augen um mich anzusehen. Du schaust wieder an die Decke als ich beginne zu sprechen. „Ich schlafe heute nackt. Denke ich.“ Du siehst mich wieder an. Und du nickst wieder. Und lächelst. Ich rauche noch eine am Küchenfenster und gehe dann in's Bett. In dieses weiche, graue Bett, das nur nach mir und Rauch riecht.