Hey, meine Lieben. Folgendes war mein Türchen für @Baba_TaeTae 's BTS Adventskalender. Schaut gerne mal vorbei für ein paar süße Weihnachtsthemed BTS FFs.

"It's beginning to look a lot like Christmas~"

Ihre Haare fliegen leicht in dem kühlen Winterwind. Sie sind dunklebraun, fast schwarz. Ein Lächeln ziert ihr zartes Gesicht. Ihre Stiefel ziehen sich durch den Schnee und sie beobachtet die kleinen Flocken, wie sie vom Himmel fallen und auf der warmen Haut der Menschen zerschmelzen. Es war der 6. Dezember, doch bereits ganz Seoul war in Weihnachtsstimmung. Lichterketten spannen sich über Häuser, Straßenlaternen und Ampeln und kitschige Dekorationen heißen dich willkommen in der Zeit der bekanntesten Feierlichkeit.

Die junge Frau, Seol-ah war ihr Name, biegt in eine Seitengasse ein und öffnet die Tür zu einem heimeligen Cafe. Ein Glöckchen läutet und das sanfte Klingeln durchbricht die angenehme Stille. Der Geruch nach frisch gebackenen Keksen und Lebkuchen versetzt den Raum in eine noch angenehmere, willkommenere Atmosphäre und Seol-ah lächelt. Dieses Cafe war wie ein zweites Heim für sie. Noch waren keine Kunden da, da sie erst in zirka einer halben Stunde öffnen würden. Seol-ah legt ihren Mantel und ihre kuscheligen Ohrwärmer ab, sie dreht die Lichterkette auf dem kleinen Christbaum im Eck auf und legt eine Schallplatte mit Weihnachtsmusik ein. Der Tresen war bereits gerichtet und die Tische gedeckt. Sie wusste auch genau wer das getan hatte.

Ein junger Mann betritt den Raum durch die Tür zu dem Mitarbeiterraum.

"Guten Morgen, Seol-ah."

"Guten Morgen, Seok-jin."

Sie winkt kurz und wendet sich dann der Dekoration des Schaufensters zu. Seok-jin verschwindet wieder zurück in die Küche, nachdem er neue Punschkrapfen in die Auslage gelegt hat. Seol-ah konnte hören wie er den Backofen öffnet und eine neue frischere und intensivere Geruchswelle schlägt ihr entgegen. Der junge Bäcker musste Vanillekipferl gemacht haben.

Seol-ah's Vermutung bestätigt sich als richtig, als Seok-jin den Raum mit zwei Blechen des genannten Weihnachtsgebäckes betritt. Das junge Mädchen dreht das verzierte Schild an der Tür um, sodass nun geöffnet steht. Dann hängt sie noch einen neuen Mistelzweig über den Bereich wo die Kunden zahlen würden. Sie lächelt stolz und wirft einen letzten Blick über ihr Werk, bevor sie sich eine Kochschürze umbindet und die Kaffeemaschine herrichtet. Es würde nicht lange dauern bis die ersten Kunden kommen. Gerade zu rWeihnachstzeit wurde ihr Cafe meistens geradezu überlaufen.

"Wer von uns beiden denkst du macht heute mehr Einkommen?", fragt Seok-jin ohne Aufzuschauen während ein ein letztes Mal über die Waage wischt.

"Ich natürlich!", antwortet Seol-ah selbstbewusst.

"Wollen wir wetten?", fragt Seok-jin und schaut auf.

Seol-ah POV

"Okay, der Gewinner hat einen Wunsch frei. Abgemacht?", ich drehe mich zu ihm und strecke ihm eine Hand entgegen.

"Abgemacht.", er schlägt ein und grinst.

Die erste Kundschaft waren eher ältere Herrschaften oder gestresste Arbeitende. Gegen eins kommen meistens einige Studenten in ihrer Mittagspause und abends oft Familien, die sich dann Kekse mitnehmen. Heute war ein entspannter Morgen. Wir hatten zirka 20 Kunden in der ersten Stunde. Um 8 war kurz nichts los. In der Zeit gehen wir nachbacken. Wir wollen unseren Kunden immer frisch gebackene Sachen zur Verfügung stellen können. Trotzdem wechseln wir uns immer ab, damit jederzeit jemand bei unserer Kundschaft sein kein. Ich war gerade an der Reihe zu backen und während ich den Lebkuchenteig ausrollte, lehnt sich Seok-jin grinsend an die Durchgangstür.

"Ich bin um drei Kunden im Vorsprung. Bist du dir sicher, dass ich dich nicht ablösen sollte?"

"Freu dich nicht zu früh, bis zur Mittagspause hab ich dich schon wieder eingeholt.", meinte ich überzeugt. Er lacht rau und dreht sich um. Ich schiebe das Blech in den Ofen und stelle einen Timer. Dann wische ich mir meine Hände noch an der Schürze ab und unterstütze Seok-jin mit der nächsten Welle.

"Wonderful morning, am I right Miss? Welcome to Cozy Caress. What can I get you on this beautiful winter evening?", frage ich die nächste Dame in der Reihe, als ich bemerkte wie sehr sie mit der koreanischen Karte kämpft. Sie wirkt erleichtert, als ich sie in English anspreche.

Hektisch bestellt sie und ich richte ihre Bestellung zusammen. Mit dem nächsten Kunden schmuggelt sich auch ein Kater in unser Cafe. Wir kennen in bereits. Er kommt im Winter oft zu uns, seit wir ihn das erste Mal hereingelassen haben. Seok-jin und ich haben ihn Sugar genannt. Ich lächle und lasse ihn in den Mitarbeiterbereich, wo ich ihm etwas zu essen gebe, bevor ich mich wieder meiner Arbeit zuwende. Bis zur Mittagspause hatten Seok-jin und ich zirka gleich viele Kunden. Er grinst mich böse an, als ich mich umdrehe. Ich habe gerade erst abgeschlossen und verdrehe nur die Augen. Im Hinterraum lasse ich mich auf die Couch fallen. Seok-jin setzt sich auf den Sessel vor mir und stellt zwei Teller auf dem kleinen, runden Cafetisch vor uns ab. Ich schaue die weiße Pampe kritisch an.

"Milchreis. Magst du Zimt?", meint Seok-jin als er meinen Blick bemerkt. Ich nicke nur erleichtert. Er kommt einige Minuten später zurück mit Zimt und zwei Tassen Kinderpunsch. Wir trinken keinen Alkohol bis Ende des Arbeitstages.

Während der Mittagspause unterhalten wir uns nur wenig. Wir konzentrieren uns eher auf das Essen und reden während unserer Arbeit, wenn gerade weniger Kunden da sind. Wir hatten nur von 12 bis 13 Uhr wegen der Mittagspause geschlosen und danach beginnt erst der richtige Stress. Die letzte viertel Stunde unserer Pause richten wir noch gemeinsam Teig her und belegen Blecher.

Dann dreht Seok-jin auch schon wieder das Schild um. Ich atme tief durch. Nun würden jeder Zeit die Massen an Studenten hereinkommen. Die nächste Stunde war eine der beiden stressigsten der ganzen Arbeitstage. Die zweite wäre von 16 Uhr bis 17, also bis wir schließen. Ich bin im Laufe dieser Stunde sicher fünfmal in Seokjin reingerannt, als wir uns am Durchgang zur Küche trafen. Die folgenden zwei Stunden waren nicht leichter. Einer von uns backte ständig nach und der Andere kochte und so wechselten wir uns ab. Dann kam der letzte Schub. Um 17 Uhr lehnte ich komplett kraftlos auf der Couch im hinteren Bereich. Seok-jin lachte mich rau an.

"Wir müssen noch die Küche putzen.", er streckt mir seine Hand mit einem Lächeln entgegen und zieht mich rauf. Wir wechseln den Raum und beginnen zu putzen, die Musik laut aufgedreht und ich beginne irgendwann Seok-jin mit dem Restteig abzuwerfen. Natürlich wirft er zurück. Wir lachen und putzen, tanzen und werfen, bis ich grinsend in seinen Armen lag, Mehl verteilt im ganzen Gesicht, aber die Arbeitsflächen der Küche blitzeblank geputzt. Ein langsamer Weihnachts-hit dessen Namen ich nicht wusste spielte nun leiser im Hintergrund. Wir schwingen langsam im Takt und drehen uns dabei. Seok-jin hält mich fest an ihn gedrückt. Der Song endet und damit auch unser Tanz. Ich lehne mich zurück an die Arbeitsfläche Seok-jin lehnt sich über mich, mit seinen Armen stützt er sich auf beiden Seiten ab. Er schaut zu mir runter und lächelt sanft.

"Du hast gewonnen, was ist dein Wunsch?", fragt er mit einer warmen, beruhigenden Stimme die mich umhüllt.

Ich habe den Wettbewerb schon wieder komplett vergessen.

"Vielleicht können wir ja auf den Christkindlmarkt gehen. Und Punsch trinken, dieses Mal mit Alkohol."

Seok-jin kichert nach meinem letzten Satz.

"Dein Wunsch sei mir Befehl, meine Königin." Er küsst meine Lippen kurz und liebevoll. Dann lassen wir das Cafe abgeschlossen hinter uns, bis morgen um 6, Hand in Hand auf dem Weg zum Markt. Seokjin spielt mit dem Verlobungsring an meinem Finger. Ich war so glücklich in dieser Beziehung, Weihnachten kann nicht mehr schöner werden.

Wenn ich nur damals gewusst hätte das 18 Tage später beide unserer Ringfinger mit Ringen geziert sein würden.