Niemals hättest du dir vorstellen können einem Helden zu verfallen. Einem Helden, welcher Medien meidet und so gut wie unbekannt in der Öffentlichkeit zu sein scheint. Einem Helden, der eher zu den Underground-Typen gehört.

Doch du...Eine einfache Bürgerin hattest es doch getan. Du bist ihm verfallen. Mit einem einzigen Wechseln eurer Blicke, an jenem angenehmen Sommerabend vor fünf Jahren. An einem Sommerabend an dem du auf einer Bank gesessen hattest. Mit dem Blick auf das Farbenspiel, welches dir der Sonnenuntergang bot, gerichtet und einer Straßenkatze auf deinem Schoß, welche du vor einiger Zeit angefangen hattest regelmäßig nach der Arbeit zu füttern.

Deine Hand hatte ihren Platz auf dem geschecktem Geschöpf bei dir gefunden, als es plötzlich aufhorchte, deine Hand abschüttelte und von deinem Schoß sprang. Überrascht hattest du der bunten Katze hinterher geschaut, wie sie auf eine Gestalt, welche sich zu ihr hinunter gekniet hatte, zugesprungen ist.

Du konntest dich noch genaustens an diesen einen Moment vor fünf Jahren erinnern. Das leuchtene Orange und Pink des Sonnenuntergangs, diese kleine Katze, welche ihren Kopf hob, um die Hand dieses Mannes mit der Schnauze zu berühren, bevor er dich angesehen hatte.

Mit dir einen Blick ausgetauscht und dein Herz für wenige Sekunden ausgesetzt hatte, bevor es in einem beachtlichen Tempo weiter geschlagen hatte.

Es kam dir vor als wärst du zu diesem Augenblick in einem Shojo-Manga aufgewacht. Diese Atmosphäre. Die Stille zur Abendstunde und der Sonnenuntergang, welcher die schwarzen Haare des Mannes in ein wunderbares Licht getaucht hatte. Es kam dir so einzigartig vor...surreal...zu schön, um wahr zu sein.

Doch dieser schwarzhaarige Mann mit dem Namen Shōta Aizawa steht nun vor dir. In diesem Moment. Zur selben Zeit. Zur selben Zeit an dem Ort an dem ihr euch zum ersten Mal getroffen habt. Am selben Ort, an dem ihr vor vier Jahren euren ersten Kuss ausgetauscht und begonnen hattet eine feste Beziehung zu führen.

»Hör zu, (Y/N). Das mag sich jetzt total komisch anhören, aber kannst du etwas für dich behalten? Also wirklich nur für dich?« Shōta's Augen wanderen von dem Sonnenuntergang, welche euch Beide, wie zwei dunkle Sillouetten aus der Ferne aussehen lässt, zurück zu dir, weshalb du ein sanftes Lächeln aufsetzt und mit einem Nicken antwortest: »Klar. Was ist es denn?«

Die Hand des Älteren sucht ihren Weg zu seinem Hinterkopf und ein Räuspern verlässt seine Kehle. »Naja...Ich weiß nicht genau, wie ich das sagen soll, da es sich ein wenig kitschig anhören könnte, aber...« Dein Freund atmet tief durch, bevor er ein dunkelrotes Samtkästchen hervor holt.

»Aber...Könntest du mich für dich behalten? Für immer?« Mit diesen Worten öffnet er das Samtkästchen und ein silberner Ring, welcher mit einem kleinen Stein besetzt ist, funkelt dir im orangenen Licht, des Abendhimmels entgegen.

Sofort spürst du, wie deine Wangen anfangen zu glühen und sich ein unbeschreiblich, warmes und wohliges Gefühl in deiner Magengegend ausbreitet. Du konntest es einfach nicht glauben. Es fühlte sich so...so unglaublich an und dennoch klopft dein Herz so wild, dass es unmöglich die Unwahrheit sein könnte.

Dein Freund. Dein Shōta steht wirklich vor dir und wartet darauf, dass du ihm eine Antwort gibst. Eine Antwort auf eine Frage...einen Antrag, der dein komplettes Leben verändern wird.

»Ja...«, gibst du ihm hauchend deine Antwort, bevor du den Kloß in deinem Hals hinunter schluckst und ihm, mit vor Glückstränen gefüllten Augen, um den Hals fällst. »Ja! Ja, Shōta! Ich will!«

Während ein ersticktes Schluchzen deine Lippen verlässt, atmet dein nun Verlobter erleichtert durch und drückt dich mit einen Arm an sich. »Danke...«, flüstert er gegen deinen Hals, bevor er seine Hand in deinen Haaren vergräbt.