Storytime

Storytime.

Ich werde euch jetzt etwas über die Geschichte meines Lebens erzählen.

Es ist eine eigentlich sehr grausame, tragische Geschichte. Mit einem kleinen Funken Liebe kombiniert.
Aber die Liebe ist nur gering und stirbt am Ende.

Alles begann wie bei jedem anderen bei der Geburt.
Mit einer Mutter.
Und einem Stiefvater.

Bla bla Baby bla bla.
Bla bla Kindergarten bla bla.

Als ich 6 war starb mein Vater.

Bla bla Umzug bla bla.

Springen wie zur 5. Klasse vor.

Ich war schon immer ein Einzelgänger.
Auch in der Realschule.

Klar hatte ich ein, zwei Freunde.
Aber mit dem Rest hatte ich nichts zu tun. Ich wollte immer dazu gehören, immer ein Teil vom ihnen sein.

In der 6. Klasse habe ich es dann auch getan. Ich  habe mich mit allen angefreundet und hatte einen großen Freundeskreis.

In der 7. Klasse bin ich abgestürzt.
Ich kam mit all dem nicht mehr klar.
All diese Lügen, einfach allem.
Ich begann mit Selbstverletzung.

Nach einer Weile hatten es meine Freunde bemerkt und auf mich eingeredet. Ich habe aber nicht auf sie gehört.

Irgendwann wurde es dann meiner Mutter erzählt. Sie war enttäuscht und hatte Angst. Aber sie hat nie gefragt warum. Warum ich so viel Selbsthass habe.
Niemand hat je nachgefragt.

In der 7. Klasse wurde es dann schlimm.
Und auf einmal haben mich alle verlassen. Alle die mir wichtig waren, haben sich von mir isoliert.
Ich war komplett am Boden.
Es brannte so höllisch.

Es war, als hätte man mir den Boden unter den Füßen weg gerissen.
Ich hatte alles verloren.

Ich lag Tage und Nächte lang in meinem Zimmer und weinte einfach nur.  Ich ass nichts mehr, und trank nur noch wenig.
Ab diesem Moment begann ich mich zu hassen. Genauso, wie die anderen es taten.

Ich brauchte 2 Monate bis mein Fake Lächeln saß. Ich habe mich mit anderen Leuten angefreundet, niemanden mein wahres Gesicht gezeigt. Ich hatte eine perfekte Fassade.

Und irgendwann im Laufe der Zeit,
kamen sie dann zurück.
Die Menschen, die damals alles für mich waren.
Doch ich ließ sie nicht mehr an mich ran.

Sie versuchten es über das ganze Jahr hinweg. Bis es in den letzten paar Schulwochen dann so extrem wurde, bis ich aufgab und mich normal ihnen gegenüber verhielt.

Und mein Selbsthass wuchs immer mehr. Warum war ich so naiv?
Warum habe ich sie wieder an mich ran gelassen?

In dieser Zeit war ich seit langem wieder glücklich. Aber nicht wegen ihnen, sondern wegen jemand besonderen.

Ich hatte jemanden kennengelernt.
Und geliebt. A war mein Halt, mein Zufluchtsort. Die Person, der mein Herz gehörte.

Wir waren verliebt.
Wir hatten uns, wir liebten uns.

Und trotz meinem Selbsthass ließ ich A an mich heran. A ließ einfach nicht locker. Nie gab die Person es auf meinen Panzer zu knacken.
Und am Ende schaffte A es auch.

Ich habe mich in dieser Zeit immer gefragt wie ich so einen Engel verdient hatte. Mit A an meiner Seite verdrängte ich den Selbsthass.
Ich war seit Monaten wieder glücklich.

Dann kam der Tag, an dem ich A verlor. Es ist eine lange, traurige Geschichte. Ich bin von Schuldgefühlen zerfressen.

Als A ging, starb ich innerlich.
Mein Selbsthass wurde präsenter den je.
Mein Herz brannte. Meine Lunge, meine Haut, es brannte so fürchterlich.

Meine Narben wurden wieder mehr.
Und sie vermehren sich durchgehend.

Ich hatte meine Heimat verloren.
Mein Herz, mein Leben.

Prinzessin.
Engel.
Love.

Namen, die ich nicht mehr hören kann, oder sagen will.

Der 24.7.2k18 ist das schmerzhafteste Datum meines jetzigen Lebens.

>>Würden Tränen nicht trockenen, wäre ich vor Jahren schon ertrunken.<<

Als ich A verlor gab ich auf.
Seit dem ist mein Selbsthass präsenter den je.
Schmerz wurde zur Gewohnheit.

Ich weiß nicht ob ich mehr Narben auf meinen Arm, oder auf meiner Seele habe.

Dieses stechen in der Brust, in den Seiten, im Kopf, ich bin es inzwischen gewöhnt.

Es wird vielleicht leichter, doch es wird nie ganz weg gehen.
Bald sind es 3 Monate seit ich in diesem Zustand bin.

Hoffnung gibt es für mich nicht mehr.
Meine Priorität besteht eigentlich nur noch darin, für all diese Menschen mein Fakelächeln zu bewahren.

Und soll ich euch was verraten?

Es klappt.

Die Leute denken mir geht es gut.
Sie denken mit mir ist alles ok.
Niemand frägt nach, und falls doch, aus gesellschaftlichen Zwang.

Ich habe schon lang aufgehört mir die ganze scheiße gut zu reden.

Ihr sagt Suizid ist keine Lösung und scheiße.

Soll ich euch sagen was scheiße ist?

Wenn man eine Person so weit treibt dass sie denkt Suizid wäre die einzige Lösung.

Kommt mit der Wahrheit klar.

Suizid ist vielleicht keine Lösung, aber  eine Option.

Und wenn ein Mensch nicht mehr leben will, lasst ihn verdammt.

Seid nicht so egoistisch und versucht ihn abzuhalten. Nur weil diese Person euch etwas bedeutet, solltet ihr sie nicht zwingen weiter zu leiden.

Wenn man den Beschluss Suizid zu begehen endgültig getroffen hat, kannst du nicht mehr viel ändern.

Versteht doch, man versucht nur diesen Schmerzen zu entkommen.
Man versucht nur dieser sadistischen Welt zu entkommen.

Objektiv betrachtet, bin ich nur eine weitere leere, zerfressene Hülle.
Eine weitere gebrochene Seele.

Bitte sagt mir wofür wir dass getan haben?

Ich verstehe diese Welt nicht.

Ich vertraue mich euch in diesen Zeilen an.
Bitte verhängt nicht einfach so ein Urteil über mich.

Sagt nicht ihr könnt mich verstehen, ohne in meinen Fußspuren gelaufen zu sein. Sagt es nicht, ohne die selben Dinge erlebt, und den selben Schmerz gespürt zu haben.

Wisst ihr.

Seit das mit A war, habe ich Schlafstörungen. Immer und immer wieder den selben Traum:

Ich wache in einem riesigen Bett auch. Ich spüre eine angenehme Wärme neben mir und bin von einem wundervollen Duft umgeben.

Ich drehe mich in Richtung der Wärme und blicke in wunderschöne grüne Augen. Ich erkenne so verdammt viel Liebe in ihnen.

Das blonde Haar sitzt so perfekt, als wäre A stundenlang im Bad gewesen, dabei sind wir gerade erst aufgewacht.

Ich spüre wie eine perfekt geformte Hand meine ergreift und ich fühle mich so verdammt glücklich.

Dieses Gefühl der Wärme, des Glücks, der Liebe.

Meine Augen kleben so lange auf unseren Händen, bis eine Hand sanft mein Kinn umgreift und meinen Blick wieder in A's Augen richtet.

Und dann kommt A mir langsam näher. Es ist, als wäre die Zeit stehen geblieben. Alles läuft auf Slow Motion.

Und als A nur noch ein, zwei Millimeter von mir entfernt ist, wird alles schwarz.

A stolpert in ein dunkles Loch.
A schreit, ruft um Hilfe.

Ich versuche mich zu bewegen, a irgendwie zu helfen. A's Hand zu greifen und A in meine Arme zu ziehen.
A einfach zu beschützen.

Doch ich bin im Boden verschmolzen.
Ich muss hilflos zusehen wie die Liebe meines Lebens stirbt.

Und dann wache ich auf.

Es ist so grausam.
Sobald ich die Augen schließe, sehe ich es.
Würde ich mir nicht jeden Tag ein Kilo Conceler ins Face klatschen, würde ich als Zombie durchgehen.

Diese Schlafstörungen machen mich krank. Und dieser Traum immer und immer wieder macht mich krank.

Dieses warme Gefühle, ich vermisse es. Dieses Kribbeln im Bauch, die Nervösität und die Vorfreude.

Und auch wenn sie mich so verdammt gebrochen hat, mich so verletzt hat,

Ich vermisse die Liebe.

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