Zwischen Traum und Wirklichkeit
Warnung von letztem Kap immernoch aktuell ...
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Ein unaufhörliches Fiepen zog sich durch Johns Kopf. Der Tinnitus übertönte den Knall der Waffen, welche in Zeitlupe an ihm vorbeiflogen. Es war nebelig und erdig und laut und unerträglich. Es drangen Schmerzensschreie zu ihm durch, Menschen wurden neben ihm in die Luft geschleudert ... Es war unbeschreiblich ... schrecklich ... furchtbar.
Das einzige was er fühlte war Angst vor dem Tod und der Wunsch danach dass alles aufhörte - egal wie.
Da spürte der junge Soldat etwas nach ihm greifen, es packte ihn unter den Armen und zog ihn herum. Er versuchte sich umzusehen, da trommelte die Realität mit all ihren Sinneseinwirkungen auf ihn ein. Der Geruch nach aufgewühlter Erde, Blut, Rauch und Eisen spornte seine Überlebenspanik noch mehr an. John gab sich Mühe sich aus dem Griff zu lösen, doch er hatte keine Chance. Die langen Finger krallten zu fest in seinen Schultern und er strampelte über die zertrampelten Grashalme, bis er seinen Namen hörte.
Laut schrie jemand nach ihm. Als durch den Staub ein Soldat gelaufen kam, erkannte er den Rufenden als seinen Kameraden James.
Doch da brüllte eine weitere Stimme über das Schlachtfeld.
"Ich kümmere mich um ihn!"
John stockte. Seine Abwehrversuche versagten gänzlich, als James unentschlossen stehen blieb und den Mann hinter John misstrauisch ansah.
"Sie brauchen Sie!" rief es erneut hinter ihm, von dem, der ihn festhielt.
Aber es konnte nicht wahr sein, John musste halluzinieren, denn er kannte die Stimme - zumindest glaubte er es. Sie war zu markant, zu wun...
Und es wurde schwarz um ihn herum.
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"NEIN!"
John schreckte auf. Mit rasendem Herzen saß er kerzengerade im Bett.
Bett ? ... Wo zur Hölle war er?
Eine Wolldecke lag auf seinen Beinen, die wiederum auf einer Matratze ein Stück über dem Boden in einem Bettgestell lagen. Er war in einem Zelt; Beige Stoffwände missen einen etwa 12m² großen Raum.
John sah sich ungläubig um, als ihn ein Schmerz durchzuckte. Irritiert sah er auf seine Schulter, die von einem Verband umschlossen war. Unschlauer Weise fasste er direkt hin, was ihn erneut scharf einatmen ließ.
"Au, verdammt!"
Besorgt hob er die Decke und prüfte den Rest des Körpers - Gott sei Dank noch alles dran.
War die Schlacht wirklich passiert? Oder war das hier ein Traum?
Vorsichtig rollte er aus dem Bett.
Eine Kommode und ein Stuhl standen daneben, ein kleiner Tisch und ein weiterer Stuhl mitten im Raum. Außerdem ein Koffer - den er noch nie zuvor gesehen hat.
Plötzlich hörte er Schritte näher kommen. Schnell schlüpfte er zurück unter die Decke und tat als würde er schlafen.
Ein flappendes Geräusch ließ auf das Öffnen der Zeltwand schließen. Genauso wie sich ihm leichte aber deutlich hörbare Schritte näherten. Der Mensch wanderte ein paar Schritte durch das Zelt und setzte sich dann auf den Stuhl beim Tisch - dem Knarzen nach zu urteilen.
"Du brauchst dich nicht zu verstellen." hallte es tief und warm durch das Zelt, was John einen Schauer überjagte.
Was zur Hölle war hier los ...
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Das ist eine sehr gute Frage, John ... ;D
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Ist es Traum oder doch Wirklichkeit?
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