10.Meine Liste erweitert sich
Ich hatte wieder einmal einen nervtötenden Traum. Diese Träume fingen an, mich noch elender fühlen zu lassen. Ich meine, sie zeigten nur die schlechten Nachrichten. Niemals die Guten. Das machte mich ein wenig demotivierter auf diesem Einsatz. Somit verfluchte ich mich selbst. Ich setzte diese Traum-Visionen auf meine ohnehin lange Liste.
Aber jetzt mal zurück zum Traum: Ich stand vor einer grossen Frau. Sie war an beiden Händen mit Ketten gefesselt. Wir waren in einer Höhle und dort drin war es extrem heiss und stickig. Die Frau hatte braune, schulterlange Haare und ein wunderschönes griechisches Kleid an. Ausserdem sah sie aus, als ob sie schon seit Jahren dort gefesselt war. Sie verströmte ausserdem Wellen aus purem Glück.
Mein erster Gedanke war: Das ist also die verschollene Tyche.
Die Göttin sah mich an. Sie brachte ein schwaches Lächeln zustande.
Ich trat erschrocken zurück, als ich merkte, dass das Lächeln für mich bestimmt war. Es war so... In Traum-Visionen war ich bis eben immer nur der Zuschauer. Ich hatte es noch nie erlebt, dass die Wesen mich sehen konnten.
Die gefesselte Göttin sprach mit einer heiseren Stimme. „Hallo Nico... Wie geht es dir?"
Am Anfang war ich zu verdutzt um zu antworten. In meinem ganzem Leben hatte niemals ein Gott oder eine Göttin mich gefragt, wie es mir gehe. Diese Göttin war anders als die anderen, sie war... Freundlich.
Versteht mich nicht falsch, aber göttliche Wesen sind meistens die, die Aufgaben erteilen und sich NIEMALS bedanken. Sie sind immer ernst.
"H... Hallo. Sind Sie die Tyche? Ich meine die Göttin?"
Sie brachte ein Lächeln zustande, obwohl es sehr müde aussah. "Ich denke, dass es auf dieser Welt nur eine Tyche gibt. Und Nico ich muss euch noch ein paar Informationen liefern. Zum einen, meine Energie des Glücks geht aus. Die Zyklopen saugen sie mir aus. Das heisst ich kann euch nicht mehr beschützen.
Das Zweite und Letzte, ich befinde mich auf Sizilien. In einem Vulkan namens Etna."
Tyche verzog ihr Gesicht, als ob sie furchtbare Schmerzen hätte. Bald darauf verblassten ihre Füsse wie Nebel im Wind.
"Ihr müsst euch beeilen meine Helden!!!"
Jemand weckte mich auf. Es war alles andere als sanft. Ein grässlicher Geruch stieg in meine Nase. Es war natürlich Mercedes. Mein furzender Kumpel, der auf meinem Kopf einen fahren liess. (Ich wusste nicht, was er an meinem Kopf so mochte.)
Apropos, ich hatte noch einen Punkt auf meiner "Nervtötenden Liste". Dieses Pups Packet.
Ich ging zu meinen Freunden und weckte sie auf. Als sie alle einigermassen wach waren, erzählte ich ihnen von meiner Traum-Vision. Gioia und Chiara sprangen auf und sagten wie aus einem Munde: "Den hatte ich auch!!"
Dann sahen sie sich an und kicherten. Wir mussten einen Plan achmieden und zwar ganz schnell. Wir machten uns an die Arbeit.
Als wir endlich fertig waren, war es bereits Nachmittag. Der Spitzenkoch Leo bereitete uns Tofu Tachos vor. Ihr meint bestimmt: Wieso Tofu? Naja, Piper ist halt Veganerin… Ich finde es zwar nicht so lecker, aber ich muss es Essen, sonst würde Will mich dazu zwingen.
Mittlerweile war es schon zwei Wochen her, dass ich mein Gedächtnis verloren hatte. Ich fühlte mich, als ob ich mein ganzes Leben mit meinen Freunden gehangen hatte.
Mit dem nervigen Leo, mit der überzeugenden Piper, der kleinen Meerjungfrau Chiara, ihrer Schwester Gioia (sie ist immer optimistisch und gut gelaunt) und natürlich unserer Feuer Expertin Michelle und ihrem furzenden Kollegen Mercedes.
Wir waren alle am Essen, als Leo wieder einen doofen Witz riss. Kurz daraf lag er am Boden und Michelle sass auf ihm. Sie sah sehr selbstzufrieden aus. Die Feuermeisterin sass auf ihm, als ob er der bequemste Sessel der Welt wäre.
Als wir gegessen hatten, segelten wir weiter Richtung Sizilien. Um unsere Glücksgöttin zu befreien.
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