chapter 24

Erleichtert erhob ich mich von meinem Stuhl, als die Vorlesung endlich zu Ende war. Wegen meiner Verabredung kam es mir noch länger als sonst vor. »Wir sehen uns morgen.«, verabschiedete ich mich von Li Zhen und stürmte sofort aus dem Saal und wie es das Schicksal wollte musste ich natürlich in jemanden reinlaufen. Genauer gesagt in Doaming Si. »Pass doch auf wo du hinläufst.«, grummelte er mich an. »'Tschuldigung.«, murmelte ich und ging an ihm vorbei weiter.

»Hey! Das ist alles? Wo willst du hin?«, rief er und kam dann auch hinterher. Als er mein Schritttempo eingeholt hatte plagte er mich weiter. »Si, hör auf zu nerven. Ich bin verabredet und habs echt eilig.«, wollte ich ihn abwimmeln, allerdings log ich nicht. Ich hatte nur damit gerechnet, dass ich keinen Kurs mehr um diese Uhrzeit hätte und so kam es dass ich nur noch acht Minuten Zeit hatte bis ich da sein musste. Wäre ich wie geplant um halb vier draußen gewesen hätte ich mit dem Bus fahren können.

»Dann lass mich dich fahren.«, bot er mir an, ich lehnte aber natürlich ab.  »Komm schon, ich will nicht daran Schuld haben wenn du dir eine Erkältung einfängst und ich es hätte verhindern können, so dünn wie du angezogen bist.« »Si bitte, ich will nicht von dir gefahren werden.« Erstaunlicherweise versuchte er mich nicht weiterzuüberreden, sondern zog seine Jacke aus, um sie mir dann über die Schultern zu legen. »Was soll das denn jetzt?«, nörgelte ich und wollte sie entfernen, jedoch wurde ich aufgehalten. »Ich glaube du hast jetzt keine Zeit für eine Diskussion.«, meinte er und drehte um.

Zwar war es mir nicht recht, dass ich jetzt seine Jacke trug, allerdings fehlte mir wirklich die Zeit für eine Diskussion, weshalb ich sie einfach bei mir behielt und mich auf mein Ziel konzentrierte. Wenn ich ihn Morgen sehe werde ich sie zurück geben. Außer Atem kam ich schließlich mit einer Viertelstunde Verspätung an verabredetem Treffpunkt an. »Tut mir leid, dass ihr hier in der Eiseskälte auf mich warten musstet. Ich hatte nur doch noch einen Kurs mehr als erwartet.«, entschuldigte ich mich.

»Kein Problem, wie oft müsstest du schon auf uns warten.«, entgegnete Tara, hakte sich bei mir ein und steuerte dann auf die große Shoppingmall vor uns zu, während ihr Bruder uns gelangweilt hinterher dackelte. »Du solltest es wirklich anprobieren. Es wird toll aussehen.«, ermutigte ich sie, als sie am Überlegen war, ob sie ein Stück anprobieren sollte. Zögernd verschwand sie schließlich in der Umkleide und Milan ergriff die Initiative nach der Jacke zu fragen, die ganz offensichtlich nicht meine war.

»Du weißt doch dieser Typ von neulich..«, deutete ich zaghaft an und fuhr nach einem Nicken seinerseits fort:»Er ist mir sozusagen.. über den Weg gelaufen, drückte sie mir in die Hände.. und verschwand einfach. Eigentlich wäre ich ja hinterher, um ihm die Jacke wieder zu geben, aber ich war sowieso schon spät dran und wollte nicht noch mehr Zeit verlieren, also beschloss ich sie ihm morgen zurückzugeben.« Er runzelte die Stirn. »Klingt jetzt eigentlich nicht so, als ob er ein Arsch wäre wie du ihn neulich betitelt hast.«, bemerkte er, woraufhin ich ihm die ganze Geschichte erzählte bis Tara wieder hinter dem Vorhang auftauchte und wir sie überzeugten das Kleid zu kaufen.

Als der Tag schließlich so mehr oder weniger vorbei war und ich Tara und Milan die Stadt etwas gezeigt hatte machte ich mich gegen 20 Uhr auf den Heimweg. Ein Taxi wäre mir für die 20 Minuten zu Fuß zu schade gewesen, also schlenderte ich etwas k.o von dem Tag durch die Straßen Shanghai's. Unterwegs besorgte ich mir noch eine Kleinigkeit beim Bäcker, um nicht mit hungrigem Magen schlafengehen zu müssen.

»Ich bin wieder da!«, rief ich ins Haus, als ich die Tür aufgeschlossen hatte. Es kam keine Antwort und es schien auch niemand da zu sein. Hatte ich einen Termin oder sowas vergessen? Während ich weiter suchte überlegte ich bis ich sie schließlich auf der Terrasse fand. »Gut, dass du da bist. Wir müssen dir etwas erzählen.«, kündigte Vera an und ich setzte mich zu ihnen an den Tisch, um mir einen Keks zu mobsen.

Liang begann zu erklären:»Morgen haben wir ein wichtiges Abendessen, wobei ich dich und deine Tante gerne dabei hätte... Es ist ein geschäftliches Essen und wenn es gut läuft könnte ich einen wichtigen Auftrag bekommen. Also bitte benehm dich anständig, es ist eine sehr bekannte Familie und ihr Sohn wird auch dabei sein, er ist etwa in deinem Alter. Bitte hinterlasse einen guten Eindruck bei ihm, er könnte Einfluss auf die Entscheidung seiner Eltern haben, dass wäre mir wirklich wichtig.« Zu hundert Prozent überzeugt stimmte ich zu und versprach mich von meiner besten Seite zu zeigen.

Er war sicherlich erleichtert, als ob er damit gerechnet hätte ich würde dme nicht zu stimmen. »Also, morgen um halb sieben wollen wir los fahren. Sei dann bitte pünktlich fertig.«, gaben sie mir noch kund bevor ich in mein Zimmer verschwand und noch etwas mit Li Zhen telefonierte bis wir zu müde wurden und auflegen. Als ich aufstand und mich fertig machen wollte viel mit Doaming Si's Jacke in den Blickwinkel. Stimmt, die muss ich ihm morgen ja auch noch zurückgeben. Na super. Vielleicht hätte ich sie doch nicht annehmen sollen, so hätte ich mir die sicher unangenehme Rückgabe morgen sparen können.

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